Hallo Ihr Lieben!
Ich bin ganz frisch hier dabei und finde dieses Forum sehr spannend, interessant und hilfreich. Eine Frage hat mich schließlich dazu bewogen, mich hier anzumelden und Euch zu befragen:
dass Kinder eine warme Mahlzeit am Tag brauchen ist ja klar. Meine Kinder haben in der Grundschule täglich am Schulessen teilgenommen, da gab es gar keine Frage und ein Großteil der Klasse sah das zum Glück genauso.
Nun sind die Kinder am Gymnasium bzw an der Oberschule und ich erschrecke, wie wenige Kinder dort noch am warmen Schulessen teilnehmen. Als ich meine Kinder danach fragte, sagten sie meist, dass die Eltern der anderen täglich zuhause kochen würden. Nun kenne ich einige Eltern und weiss sicher, dass sie definitiv nicht täglich zuhause kochen und erst recht nichts gesundes. Die Folge sehe ich fast jeden Tag beim naheliegenden Supermarkt: die Kinder decken sich dort ein mit Limo, Energydrinks (was ich persönlich ganz schlimm finde für Kinder und Jugendliche!!!) Und mit allerlei Süßkram oder Chips. Erstens ist das sicher nicht immer günstiger als das Schulessen und zweitens verlernen die Kinder und Jugendlichen doch regelrecht das richtige Essen.
Bis vor kurzem war ich glücklich, dass unsere Kinder am Essen teilnahmen, doch mittlerweile lassen sie sich von den anderen anstecken und möchten nicht mehr in die Kantine gehen, weil aus ihrer Klasse niemand mehr mit isst und es wird am Essen rumgenörgelt, wo es nur geht- obwohl ich mich selbst von der Schulspeisung überzeugt habe und es wirklich gut fand.
Wie ist es bei Euch, bis zu welcher Klasse aßen Eure Kinder in den Schulen mit und wie habt Ihr das dann zuhause aufgefangen? Wie ist es an Euren Schulen allgemein mit der Beteiligung am Essen?Ich werde es zeitlich nicht immer schaffen, zuhause zu kochen, da ich es aus beruflichen und privaten Gründen nicht immer realisieren kann. Somit habe ich die Befürchtung, dass die Kids auch das richtige Essen verlernen.
Sorry für die Länge meines Beitrages und schonmal vielen Dank im Voraus fürs Lesen! Freue mich schon auf Eure Antworten!
Nehmen Eure Kinder in der Oberschule/Gymnasium am Schulessen teil?
Nehmen Eure Kinder ab der 5. Klasse noch am Schulessen teil?
Ich würde das jetzt nicht überdramatisieren. Die meisten Kinder dürften erstmals in der Situation sein, sich sonst mit Essen versorgen zu können. Klar greift man das als 10-Jähriger im Supermarkt nicht zu Apfel und Hirsestangen, sondern schlägt mal über die Stränge.
Das mit dem Zuhause kochen verstehe ich aber nicht ganz, gehen die Kinder in der Mittagspause nach Hause? Hier ist in der 5. Klasse zweimal bis 16 Uhr und dreimal bis 14 Uhr Unterricht, dann folgen Hobbys, AGs und Freunde treffen. Hier hätte niemand Zeit für Mittagessen bei Mutti.
Zu deiner eigentlichen Frage: Hier essen ungefähr noch ein Drittel der Kinder in der Schule. Viele nehmen sich Essen von Zuhause mit oder holen sich was am Imbiss oder im Supermarkt. Es ging auch Kinder, die erst abends wieder essen. Für manche ist die Teilnahme am Schulessen auch schlicht eine finanzielle Frage. Deiner Grundaussage "dass Kinder eine warme Mahlzeit am Tag brauchen ist ja klar" würde ich auch widersprechen, warmes Essen ist weder per se gesünder noch bekömmlicher und wird insgesamt überschätzt.
Kinder übertreiben gern, dass bei euch außer euren Kindern beim Schulessen "niemand mehr mitisst" würde ich mal in Fragezeichen setzen. Sich selbst was zu holen ist nützlich viel cooler.
Bei uns gab es in der GS nur Essen, wenn man Di-Do bis 15 Uhr blieb ( OGS)- von daher haben meine Kids immer zu Hause gegessen, da sie nicht in der OGS waren.
Meine Kids gehen beide ins Gym -- 5 Klasse und 11 Klasse.
Es gibt kein Schulessen in beiden Gyms.
Der Kurze ist an 4 Tagen um 14 Uhr zu Hause( 6 Std) und an 1 Tag wegen AG um 16 Uhr ( 8 Std). Er nimmt an dem Tag mehr Brot mit und fertig.
Die Große hat 4 Tage 7.15- 14.25 Uhr ( 8 Std) Schule - sie nimmt mehr Brot mit und
fertig.
Beide Kids essen Mittag zu Hause halt dann wenn sie zu Hause sind, also gibt's hier auch erst 14-15 Uhr Essen - aber nicht zwangsläufig warmes Essen- und für uns passt das so.
Der Kurze darf das Schulgelände nicht verlassen, kann also nicht zum Imbiss/ Supermarkt etc gehen.
Die Große muss teilweise in der Pause von 20 Minuten zwischen 2 Schulstandorten zu Fuß wechseln - was knapp genug ist, von daher ist der Weg am Supermarkt vorbei um rechtzeitig im Unterricht zu sein.
Von daher - ja die Große könnte theoretisch zum Supermarkt gehen, aber dazu braucht sie Freistd - was eher selten der Fall ist...
"Der Kurze darf das Schulgelände nicht verlassen, kann also nicht zum Imbiss/ Supermarkt etc gehen."
War an unserer Schule auch die Regel. Lösung: Sich das Essen aufs Schulgelände liefern lassen😅
Die Mensa am Gymnasium meiner Tochter wird, wie fast alle weiterführenden Schulen am Ort, von der Küche eines großen Konzern beliefert (Automobilbranche).
Es gibt täglich 3 Gerichte zur Auswahl - Fleisch/vegetarisch/vegan.
Das Essen ist auch wirklich gut.
Aber - die Mittagspause dauert 45 Minuten, die Schule hat knapp 1000 Schüler und die Schlange in der Mensa ist meiner Tochter einfach zu lang. Selbst, wenn nur ein Drittel der Schüler dort isst (ich weiß die Zahl nicht).
Deshalb isst sie oft irgendeinen "Kruscht" vom naheliegenden Bäcker/Supermarkt.
Sie hat nur zweimal die Woche Mittagschule und einmal AG - da kann sie sich auch beim Bäcker verpflegen. Finde ich jetzt nicht schlimm.
Mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit und essen mittags auch nur ne Kleinigkeit.
Ich koche in der Regel Abends - mache mir immer einen Plan für die ganze Woche.
Hallo!
Ich hab 2 Kinder an unterschiedlichen Schulen.
Meine Tochter (jetzt 10. Klasse) hat in der 5. Klasse in der Mensa gegessen, allerdings nur an den Tagen, wo ich gearbeitet hab (hatte damals eine 3-Tage Woche). Dann kam aber Corona, und die Mensa war natürlich das letzte, was wieder geöffnet hatte. Und die Pause hat der Caterer offensichtlich für "Optimierungen" (aber nur für den Caterer, nicht für die Schüler) genutzt, sodass es immer schwerer wurde, ein passendes Gericht zu finden. Dann kam "dann ess ich lieber gar nichts"... Wir haben dann eine Weile noch versucht, dass sie nur noch gegessen hat, wenn ihr ein Gericht zugesagt hat, aber letztlich wurde auch das immer weniger. Das nächste Problem war nämlich, dass es in der Mensa nur zwischen 13:00 und 14:00 - sprich in der 7. Stunde bis Anfang 8. Stunde - warmes Essen gibt. Zu diesen Zeiten ist es gestopft voll in der Mensa und man steht ewig an. Wenn meine Tochter 7 Stunden hat, schafft sie es kaum in der Mensa zu essen, weil sie bis 13:50 Unterricht hat. Sie muss dann also direkt aus dem Unterricht in die Mensa springen, damit sie ihr Essen noch bekommt. Und wenn sie nach der 6. Stunde Schluss hat, will sie nicht ewig für ein Mittagessen anstehen. Das würde nämlich bedeuten, dass sie erst den Bus nach der 7. Stunde nehmen kann und dementsprechend später zuhause ist. Da fährt sie lieber gleich. Und wenn es dann noch ganz blöd läuft, hat meine Tochter bis zur 7. Stunde regulär Unterricht und danach noch AG. An solchen Tagen ist schlichtweg keine Zeit zum Essen. Vor der 7. Klasse klappt es nicht, weil die Zeit zu kurz ist (5min), danach ist es ähnlich.
Das Mittagessen ist an der Schule einfach blöd geregelt....
Bei meinem Sohn ist das Ganze besser organisiert. An seiner Schule gibt es keinen Caterer, statt dessen hat die Schule eine eigenen Küche mit eigenen Köchen. Und hier wird ein gemeinsames Mittagessen zwischen der 4. und 5. Stunde angeboten (durch späteren Unterrichtsbeginn ist die erst um 11:55 und endet um 12:25) angeboten. Dadurch, dass die Schule auch recht klein ist, bekommen die Kinder auch zeitnah ihr Essen. Allerdings sagt mein Sohn (7. Klasse) mittlerweile auch, dass ihm das Essen nicht mehr so recht schmeckt. Hier kann ich aber nicht einzelne Tage abbestellen, hier gilt: Ganz oder gar nicht. Ich schau mal, wie wir das weiter machen...
Ansonsten stimme ich Dir zu: besser als Döner und Burger ist das Schulessen allemal, aber zwingen kann man die Kinder auch nicht. Mein Sohn bekommt jetzt als Alternative, dass er etwas zu Essen mit in die Schule nimmt. Wenn er das lieber isst, soll er, ansonsten geht es zum Mittagessen in die Mensa.
LG
Bei uns sind 5. und 6. Klasse noch Grundschule also läuft es hier normal weiter.
Ich finde allerdings nicht, dass man 1x am Tag warm essen muss, halte ich für ne Mähr und du weiß doch auch gar nicht, ob die Eltern zu Hause wissen, dass die Kinder sich da mit Ungesundem vollstopfen und wenn sie nach deiner Kenntnis eh nicht gesund kochen, ist es ihnen vielleicht egal?
" Somit habe ich die Befürchtung, dass die Kids auch das richtige Essen verlernen."
Das ist doch nicht dein Ernst. Kinder verlernen doch nicht das richtige Essen nur weil die Küche kalt bleibt.
Hallo,
in der Grundschule und in der Sekundarstufe 1 ist bei uns die Teilnahme an der Schulspeisung verpflichtend. Die Kinder gehen im Klassenverband inkl. Lehrer in ihrer bestimmten Zeit in die Cafeteria. Dort halten sich zeitgleich immer nur 2 Klassen auf. Mitessen ist Pflicht, Ausnahmen gibt es nur mit ärztlichen Attest.
Ab der 11. Klasse ist die Teilnahme an der Schulspeisung freiwillig.
Nichtsdestotrotz haben meine Kinder sehr früh angefangen, kochen und backen zu lernen. Sie waren damals noch in der Grundschule. Mittlerweile sucht sich mein Großer längst Rezepte aus und kocht sie nach. Natürlich nachdem er alle Zutaten eingekauft hat.
Ist das Mittagessen denn auch immer lecker für die Kinder? Was machen sie, wenn es da etwas gibt (als Hauptgericht), das sie gar nicht mögen? Also, was machen sie, wenn sie keine Alternative mögen? Ein Gericht mit Fleisch, das andere mit Pilzen oder so?
Es gibt nicht nur ein Essen zur Auswahl. Natürlich gibt es immer Vegetarisch, Vegan und manchmal Fisch/Fleisch. Man sagt doch der Frau, was man will. Die Teller sind doch nicht fertig. Die werden für jeden Schüler nach Wunsch fertig gemacht. Dazu gibt es eine Vorspeise und einen Nachtisch … zumindest mittags. Zum Frühstück gibt es Brötchen. Brezel ist eine ganz seltene Ausnahme, die es vielleicht 2 mal im Jahr gibt. Nachmittags gibt es meist Obst, seltener Joghurt und extrem selten mal ein süßes Teil vom Bäcker.
Schmeckt es … nicht immer. Trotz allem hat mein Ältester auch in Klasse 11 noch freiwillig mitgegessen - ebenso wie die meisten seiner Mitschüler. Dieses Halbjahr habe ich ihn abgemeldet. 2 Tage kommt er mittags heim, 1 Tag hat er mittags in der Pause LRS. Er könnte also nur an 2 Tagen überhaupt mit essen. Dafür ist mir das Geld dann doch zu schade. Jetzt nimmt er etwas zu essen mit … auch teilweise warm.
Mich irritieren deine Vorurteile:
Man braucht eine warme Mahlzeit am Tag.
Die Eltern der Mitschüler kochen ganz sicher nicht (nie?) und wenn, nicht gesund.
Wenn diese Kinder nicht in der Mensa essen, holen sie sich Süßigkeiten und Fastfood und verlernen das normale Essen.
Das meinst du ernst?
Sicherlich sind warme Mahlzeiten im Winterhalbjahr sinnvoll, aber man braucht sie doch nicht zwingend, um gesund zu leben. Die meisten Jugendlichen in dem Alter können sich problemlos zu Hause ein Sandwich machen oder auch eine Reispfanne mit Gemüse oder so. In dem Alter hat doch sicherlich so ziemlich jeder schon mal einfache Gerichte gekocht oder zumindest Brote geschmiert.
Insofern hat es doch da keiner nötig, sich von Süßem und Fastfood zu ernähren.
Wenn das passiert, wird es eher Gruppendynamik sein als Hunger. Mag sein, dass es auch mal in Einzelfällen Hunger ist, aber dann wird man sich ja nicht täglich von diesen Dingen ernähren. Wenn man in der Oberstufe merken würde, dass man täglich Hunger hat, würde man auch schnell merken, dass man von einer Schachtel Kekse oder 2 Hamburgern nicht satt wird. Und dann würde man sich einfach abends ein Brot schmieren zum Mitnehmen.
Bei der Mensa könnte auch reinspielen, dass einige Eltern vielleicht das Geld sparen wollen? Vielleicht haben nicht alle Eltern viel Geld und möchten die Kosten für die Mensa nicht tragen?
Und die Schüler dürften doch selten so viel Taschengeld bekommen, dass sie sich davon täglich während der Schulzeit so viel Essen leisten können, dass sie satt werden? Oder ihnen würde doch schnell bewusst, dass sie sich dann nichts anderes mehr leisten könnten oder, bei sehr üppigem Taschegeld oder Nebenjob, fast nichts mehr.
Bist du sicher, dass das keine selektive Wahrnehmung von deinen Kindern oder dir ist? Vielleicht merken die Kinder, wenn sie in der Mensa essen, gar nicht, wie viele Mitschüler auch selbst einen Pausensnack mitgebracht haben? Also, einen herzhaften, einigermaßen gesunden?
Hi,
klar ist eine vollwertige Mahlzeit am Tag der Normalfall (ob es nun warm sein muss, sei tatsächlich mal dahin gestellt) - aber wer sagt denn, dass das Mittags sein muss?
Kurzum - meine Kinder haben noch nie am Schulessen teilgenommen, an der Realschule gab / gibt es das gar nicht, da es keine Ganztagsschule ist. Meine Tochter ist jetzt an ein Gymnasium gewechselt - in die Mensa möchte sie nicht (zu teuer und zu schlecht, sagt sie - und ich denke, das kann sie mit 17 auch ganz gut abschätzen) - macht aber bei uns auch keinen Unterschied. Zur Schule nimmt sie dann halt Brot mit - im Moment vorzugsweise Vollkornbrot mit Wurst oder Käse - die Brotart wechselt aber auch schon mal...
Mittags essen wir nur sehr selten warm - eigentlich nur, wenn Besuchskinder da sind, damit diese mir nicht aus Versehen verhungern... Die warme Mahlzeit gibt es dann normalerweise zwischen 17 und 18 Uhr - wenn wir halt alle Zeit haben...
Hinzu kommt, dass ich Deinen Text stellenweise sehr anmaßend finde ("Nun kenne ich einige Eltern und weiss sicher, dass sie definitiv nicht täglich zuhause kochen und erst recht nichts gesundes.") Woher weißt Du das? So wie Du die Eltern hier beschreibst, gehe ich nicht davon aus, dass ihr befreundet seid und Euch über die täglichen Ess-Gewohnheiten austauscht... Wie gesagt - wenn es nur um das Mittagessen geht, hättest Du bei uns vermutlich einen ganz ähnlichen Eindruck - denn ja - auch hier kann es passieren, dass die Kinder sich im Supermarkt was holen - bei Töchterchen derzeit mit Vorliebe fertige Bratkartoffeln (jaaaa - die aus der Verpackung, die man nur noch in die Pfanne schmeißen muss - und jaaaa - ich finde die auch eher fies - aber wie schon gesagt, das Kind ist 17...) oder die asiatischen Instant-Nudeln - bei Sohnemann reicht es oft wenigstens noch zu nem Sushi.... Ach so ja - und bei nem Energy sagen sie beide sicher auch nicht immer nein... und trotzdem ist das Hauptgetränk gerade hier zu Hause Wasser - für Töchterchen aus der Leitung - für Sohnemann versetzt mit Sprudel - jeder so wie er es lieber mag... Und in Summe ernähren sich meine Kinder in Summe doch durchaus vernünftig und recht abwechslungsreich - es gibt hier ja durchaus eine vernünftige warme Mahlzeit am Tag. Also kurzum - Du hast immer nur eine Momentaufnahme - vielleicht den Moment, wo Judith mit ihren Bratkartoffeln und ihren Instant-Nudeln und noch 2 Dosen Red Bull aus dem Supermarkt kommt. Den Rest (zB dass sie das nicht jeden Tag macht, sondern maximal einmal pro Woche oder so) siehst Du als Außenstehende nicht.......
Noch ist Dein Kind recht klein (ich tippe mal auf 5. Klasse, oder?) - das könnte noch lustig werden, wenn es größer wird... Seit meine 2 selbst mobil sind (Roller und 125er) bringt Kontrolle nichts mehr. Da bin ich ganz froh, dass sie inzwischen selbst ein gesundes Maß erlernt haben...
LG
Frauke