Probleme mit „bester Freundin“

Hallo zusammen,

ich würde gern mal den Rat erfahrener „Schulmütter“ hören.

Meine Tochter (fast 8) geht in die zweite Klasse. Sie kommt mit allen Kindern in der Klasse gut aus, ist mindestens zweimal die Woche zum Spielen verabredet, die Schule macht ihr Freude.

Allerdings ist das Schuljahr für sie nicht gut gestartet. Ihre „beste“ Freundin läuft zwar mit ihr zur Schule und wieder nach Hause, in der Schule ignoriert sie sie allerdings, grenzt sie aus. Heute kam es beim Kinderturnen am Nachmittag zu einem Zwischenfall. Die „beste“ Freundin und ein anderes Mädchen haben meine Tochter in die Toilette eingesperrt und das Licht ausgemacht. Sie kam natürlich weinend nach Hause, möchte sie nicht mehr als Freundin haben, nicht mehr neben ihr sitzen und sie nicht mehr zum Geburtstag einladen.

Zu beiden Müttern habe ich einen guten Draht. Spricht man das an? Und wenn ja, wie? Oder müssen Kinder das untereinander klären?

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Ich hätte so eine miese Aktion definitiv bei den Müttern angesprochen.

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Ja, natürlich spricht man das an!
Man muss es ja erst mal nicht vorwurfsvoll tun: Sage, was passiert ist, wie es deiner Tochter geht, bitte die Mutter der "besten" Freundin, ihre Tochter nach dem Vorfall zu fragen, danach, wie sie mit deiner Tochter auskommt und wie es zu dem Vorfall kam - und dir dann Feedback zu geben. Bitte die andere Mutter, ihre Tochter zu fragen, wie sie zu beiden steht und ob das aus einer einmaligen Situation heraus passierte oder ob es eine Vorgeschichte gibt.

Wenn du von beiden Müttern Feedback bekommst, dass deine Tochter dort negativ oder als "Opfer" gesehen wird, mit dem man "Späße treiben" kann, dann sage deiner Tochter ganz klar, dass diese beiden Mädchen NICHT ihre Freundinnen sind und sie nur ausnutzen. Dass es besser wäre, nicht gemeinsam zur Schule zu gehen und sich in der Klasse andere Freundinnen zu suchen. Oder zumindest andere Ansprechpartner und außerhalb der Schule echte Freunde zu suchen.
Vermittle deiner Tochter nicht, dass man als "Freundin" alles auszuhalten hat, um die vermeintliche "Freundschaft" zu erhalten, denn in dem Fall wäre es keine echte Freundschaft. Deine Tochter ist genauso "wertvoll" wie die anderen, sie ist nicht weniger wert, es gibt keinen Grund, warum sie das aushalten sollte und Mädchen hinterher laufen sollte, die sie ganz klar schlecht behandeln.

Sollte es einen echten Grund geben - sollte die Freundin glauben, dass deine Tochter sie vorher schlecht behandelt hat - wäre es mMn gut, wenn sich Mütter und Töchter an einem neutralen Ort (nicht bei einer zu Hause, wo sie Heimvorteil hat) treffen und das mal klären könnten. Wem geht es wie, was steht zwischen ihnen, kann man das ausräumen.

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Tolle Antwort!!

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Super Antwort!

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Hi,

das würde ich definitiv den anderen Müttern mitteilen, das geht schon über harmlosen Streich hinaus. Einfach damit diese auch Bescheid wissen, falls sich eine der Töchter beschwert, dass sie von deiner Tochter gemieden werden.

Der Wunsch deiner Tochter ist völlig legitim und ich würde ihr da auch einfach sagen, dass eben manchmal Freunde aus unserem Leben verschwinden und dafür meist auch neue Menschen in unser Leben treten, mit denen es eben besser passt.

Das ist ein natürlicher Prozess. Und mit etwas Glück sieht es in 3 Monaten dann auch wieder anders aus und sie sind wieder beste Freunde. In dem Alter dreht sich das Freundschaftskarusell noch schnell