Hobby jederzeit aufhören oder muss ein Kind unbedingt Fristen einhalten?

Hallo
Folgendes beschäftigt mich aktuell.
Meine Tochter ist 11 und tanzt seit 2 Jahren in einer Formation. Jetzt steht im November ein letztes Turnier an und danach muß sie altersbedingt die Gruppe wechseln was dazu geführt hat das sie entschieden hat das sie ab spätestens danach aufhört da es ihr auch keinen Spaß mehr macht.
Jetz haben wir hier täglich Diskussionen.
Sie würde am liebsten jetzt sofort schon aufhören.
Ich dagegen würde es gerne sehen das sie die Saison noch mit Teamgeist zuende bringt.
Für sie ist es aber nur noch quälerei und ihr Knie macht Probleme. Was ein Argument wäre schon direkt aufzuhören. Aber der Verstand vs. Herz ist grad wirklich struggle.
Denke ich zu altmodisch oder sie zu lasch?
Wir würdet ihr die Situation lösen?
Der Trainer hat bislang nicht auf meine E-Mail reagiert das sie nach der Saison aufhören will. Für ihn steht wahrscheinlich fest das sie durch muss.
Sie fühlt sich nur gar nicht mehr wohl. Ach Mensch... Wie handelt man da wohl richtig ?
Würd mich sehr über Denkanstöße freuen.
Danke und LG 💐

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Für ein kaputtes Knie schon im Jugendalter kriegt sie keinen Orden, und so wichtig scheint dem Trainer die Sache nicht zu sein, er antwortet ja nicht mal.


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Ich würde sie auch "zwingen" bis November weiter zu machen. Sie ist 11 und nicht mehr 4.
Sie kann verstehen, dass sie fehlt, das sie gebraucht wird... hm Knie .. naja, ich denke, wenn das Hobby ihr sehr wichtig wäre, wäre das K in auch nicht problematisch.
Meine Kinder 10 und fast 8 hatten sich im Frühjahr für einen Forscherclub angemeldet. Heute war die Abschlussveranstaltung mit Eltern.
Die Termine waren 2-wöchentlich von Anfang an bekannt. Ständig haben Eltern die Kinder abgemeldet, mit der Aussage, keine Lust, überlastet, fühlt sich gestresst... Ich fand das unmöglich. Krönung heute... es haben ernsthaft 12 Familien mit dieser Begründung abgesagt. Zur Abschlussfeier, wo auch viele Eltern gesagt hatten, sie bringen etwas fürs Mitbringbuffett mit.
Für die 3 Pädagogen, die dort extrem viel Engagement reingesteckt haben, finde ich das wirklich sehr geringschätzend. Und genauso habe ich da seinen Kindern auch erklärt und sie auch mal einen Freitag mit viel Diskussion "hingezwungen". In dem Alter finde ich schon, dass sie lernen können da Verantwortung für Entscheidungen zu tragen.

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"ich denke, wenn das Hobby ihr sehr wichtig wäre, wäre das K in auch nicht problematisch."

Und ich denke, dass es auch bei einem 11jährigen Kind noch weitere Möglichkeiten gibt, herauszufinden, ob das Knie eine Ausrede ist oder nicht.
Kann natürlich sein.
Genauso gibt es aber Kinder (und Erwachsene), denen ihr Hobby so wichtig ist, dass sie Schmerzen ignorieren und sich damit dauerhaft Schaden zufügen.

Jemanden zum weitermachen zwingen, wenn wirklich Schmerzen/Probleme da sein? Ganz schlechte Idee.

Ein Arztbesuch wäre ein erster Punkt.
Und natürlich beobachten, ob das Kind in anderen Situationen ihr Knie schont oder klagt. Sportlehrer ansprechen.
Und wenn sie nicht tanzen kann, kann sie leider auch nicht ... aufs Trampolin...(?)
(Wobei ich jetzt nicht ausgerechnet mit Trampolinhalle locken würde, wenn ich den Verdacht hätte, dass sie wirklich was am Knie hat... aber da fällt der Mutter, die ihr Kind kennt, bestimmt was ein).


@TE:
Erst, wenn das Knie nachweislich völlig in Ordnung wäre, würde ich dem Kind ordentlich ins Gewissen reden.
Und zwar nicht, weil ich dort Geld bezahle. Sondern weil sie Teil eines Teams ist und sich solidarisch verhalten sollte. Wenn sie kann.

Die Sache mit dem Geld muss eine 11jährige verstehen. Dann gibt es das nächste Hobby eben erst, wenn hier nicht mehr bezahlt werden muss. Und bei einer teuren Anschaffung in dem Zeitraum würde ich sicher noch mal dran erinnern, dass wir das immer noch zahlen. Nicht vorwurfsvoll, nur als Fakt.

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Das stimmt natürlich! Wenn eine 11jährige dauerhaft Knieprobleme hat, sollte man der Sache nachgegehen.

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Ich würde es davon abhängig machen, ob sie in der Formation gebraucht wird. Wenn ja, ist klar, dass sie die Saison zuende bringt. Dann ist sie eine Verpflichtung ihrer Gruppe gegenüber eingegangen. Wenn nicht, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, sofort aufzuhören, wenn der Ausstieg generell geplant ist. Bei meinen Kindern habe ich immer darauf gepocht, dass ein Hobby in einer Phase vorübergehender Unlust fortgesetzt wird. Aber wenn der Spaß länger nicht zurückkehrt, darf auch mal Schluss sein.

Edit: Wenn der Sport die Gesundheit beeinträchtigt, sollte natürlich sofort Schluss sein.

Bearbeitet von LiEmNel4

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Hm? Natürlich darf das Kind jederzeit aufhören. Man zwingt es doch nicht.

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In eurem Fall: klar dürfte sie sofort aufhören, wenn es gesundheitliche Probleme gibt!

Ansonsten, je nachdem wie schwer ihr Ausfall in der Formation wiegt. Aber wenn es wirklich Quälerei ist, dann müsste sie da schon arg wichtig sein. Meine Kinder dürfen natürlich mit ihrem Hobby aufhören, wenn es keinen Spaß macht! Haben schon meine Eltern früher so gemacht: wir durften vieles ausprobieren und, wenn es nix mehr für uns war, auch einfach wieder aufhören.

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Eine Freundin meiner Frau war auf dem Weg zur Leistungssportlerin und hat Beschwerden immer abgetan, wollte das eigene Team nicht hängen lassen etc. Was bleibt zwanzig Jahre später davon? Diverse OPs an der Wirbelsäule und ein paar Einträge in der Datenbank ihres Sportverbands, wenn man auf dessen Webseite nach ihr sucht. Sonst nichts.

Es gibt aus meiner Sicht kaum was Sinnloseres als Sport auf Leistung, weil ziemlich viele sich in jungen Jahren den Körper kaputt machen, und selbst die, die es in nationale Auswahlen schaffen selten besser gestellt sind als die, die eine Ausbildung machen. Ein Musikinstrument kann man sein Leben lang spielen, praktisch jeder, der das will, kann bis ins Alter in einem Orchester spielen und dort Kontakte pflegen, auch die, die nicht so gut sind. Die oben erwähnte Freundin kann ihren Sport schon lange nicht mehr ausüben, und auch für die, die durch kommen ist in der Regel Schluss mit dreissig, und das soziale Umfeld dann weg. In einem Blasmusikorchester spielen dagegen Leute von 12-80.

Ich werde Eltern, die so fixiert auf Sport sind, nie verstehen.


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Hier ist es so, dass die Verträge in der Regel 3 Monate Kündigungsfrist haben bei den Kids.
Und sie dann in der Zeit in der Regel noch hingehen.

Wir haben aber auch schon eine Ausnahme gemacht - gerade bei Trainerwechsel hatten wir das auch schon, dass die Große dadurch keine Lust mehr hatte.
Die Haupttrainerin fiel beruflich aus und sie hatte jede Woche jemand anders- wer halt gerade Zeit hat. Da das eine private Tanzschule war- wo die Trainer das hauptberuflich machen- fanden wir das nicht so toll und die Große war total genervt- einer sagt HÜ der andere Hott und die Choreo kam nicht voran...nach 5 Wochen und 5 Trainerinnen ist sie dann nicht mehr gegangen.

Wenn es aber gesundheitlich eher schadet als nützt, dann würde ich das Kind sofort abbrechen lassen.

Genauso wenn es schulisch zu viel wird, dann geht hier Schule vor- dann wird entweder pausiert oder zügig gekündigt und dann halt gefehlt.

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Hobbys müssen Spass machen und wenn eins meiner Kinder an seinem Sport/Hobby keinen Spass mehr hat, darf er jederzeit damit aufhören. Er muss sich auch nichts neues suchen und ich verlange auch nichts. Klar würde ich es schade finden wenn sie mit Fußball oder Gitarrespielen aufhören würden, ist aber allein ihre Entscheidung, ich würde sie eher unterstützen und sie nicht beeinflussen.


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Bei deinem Beitrag ist für mich ausschlaggebend, was mit ihrem Knie ist. Das könnte in der Tat dazu führen, das sie nicht "durchziehen" muß.

Ansonsten bin ich bei dir, das Ganze vernünftig zuende bringen, immerhin ist sie ja in einem Team.

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Hier waren es eher die Instrumente, die irgendwann nicht mehr bespielt werden wollten... Da war aber von vornherein klar, ein Jahr wird gespielt, wenn man sich einmal entschieden hat.

Problematisch finde ich bei dir die Bemerkung, dass deine Tochter Probleme mit den Knien hat. Da wäre für mich der Punkt auszusteigen, so oder so.

Ich habe zwei Freunde, die trotz gesundheitlicher Probleme im Teeniealter ihren Lieblingssport jahrelang durchgezogen haben und jetzt, mit 40+ schon eine neue Hüfte bzw. schon 2 neue Knie benötigen.... Da wäre meine Tochter raus.....


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Wenn die Knieprobleme ein Thema sind dann würde ich sie sofort aus dem training nehmen und aber auch alles andere was Knie belastend ist pausieren.

Wenn sie nur so aufhören will, würde ich mit ihr darüber reden, was es für die Mannschaft bedeutet. Es ist nämlich ärgerlich wenn sich die Mannschaft für einen Wettkampf angemeldet hat und dann nicht teilnehmen kann oder darf, weil mitten in der Saison jemand feststellt dass er nun keinenlust mehr hat. (Anders ist es natürlich, wenn jemand krank/verletzt ist oder Schule nicht mehr läuft)

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Ich MUSSTE mit 10 fußball spielen… meine knie schmerzten bei jedem lauf… meine eltern „ach stell dich nicht so an dieses jahr machst du noch“
Die folgen: sie wollten bereist mit 16!!!!! Ein neues knie machen! Ich habe dankend abgelehnt! Es wurden bänder gemacht knorpelspliter entfernt und eingespritzt…
Knie schmerzen wurden 1 jahr lang besser danach bekann wieder alles von vorne.
Mit 26 also 10 jahre später hielt ich es nicht mehr aus.
Unter der kniescheibe ein tumor entfernt bänder gekürtzt und das oberste band wurde angeschraubt an der seite zur stabilisation. Folgen des ganzen: chronische schmerzen 👌🏼

Also bitte LASS ES!!! Und am besten sofort zum mrt mit dem knie und schauen lassen was da los ist!!

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Folgen von Knieproblemen kenne ich (in nicht ganz so starker Form) von meinem Bruder. er bekam nach 9 Jahren begeistertem und gutem Handball spielen mit 17 auch ständige Knieschmerzen.

Mit denen muß er jetzt leider schon seit 45 Jahren leben: Er hat zwar keinen Dauerschmerz, aber bei bestimmten Belastungen tut ihm das Knie immer noch sehr weh. Und Handball und sein geliebtes Radfahren und Urlaubsreisen mit lange Rad- Touren mußt er wegen der Schmerzen aufgeben.

Bearbeitet von emma36 2024-09-21 10:10:16
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Klingt fast wie meine eigene Geschichte. Bei mir war es Ballett … schon ganz früh eben. Mit 13 wollte das rechte Knie nicht mehr richtig. Oft Schmerzen, die Kniescheibe sprang heraus. Am Ende halfen nur noch Cortisonspritzen ins Knie. Schon mit 13 sagt mir die Ärztin, dass ich um eine OP nicht herumkomme. Mit 26 hatte ich die OP dann. Allerdings bei mir mit positiven Ausgang - danach hatte ich nie wieder Probleme.
Ich wollte mich absichtlich nicht während der Wachstumsphase am Knie operieren lassen - das kann eigentlich nur schiefgehen.

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Ich war von 4-14 in diversen Tanzgruppen. Ich konnte selbst entscheiden zu wechseln oder aufzuhören. War ca. in 4-5 verschiedenen. Mit 14 hatte ich dann keine Lust mehr.

Lass sie aufhören und check das Knie. Sie soll es doch positiv in Erinnerung haben und nicht so negativ wie jetzt. Vielleicht hat sie irgendwann wieder Lust was zu machen, vielleicht auch nicht. Es soll doch Spaß machen.

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Zunächst würde ich abklären, pb sie tatsächlich Knieprobleme hat. Wenn sie Probleme hat, dannn bräuchte sie medizinische Unterstützung. In diesem Fall dürfte und müsste sie nach mir sofort aufhören. Dann fallen natürlich auch andere Sportarten wie Handball etc. zunächst weg.

Falls keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen,könnte sie im Individualsport aufhören. Hier bei der Tanzgruppe würde ich nochmals mit ihr sprechen, dass sie die Gruppe unterstützt.

Ich würde , falls sie immer noch nicht will, mit dem Trainer sprechen (mit zum Training gehen), ob sie eine wichtige Rolle hat oder er sie nur irgendwie mit einbeziehen muss. Bei einer wichtigen Rolle würde ich nochmal an die Tochter appellieren.

Falls sie danach immer noch nicht will, würde ich sie nicht zwingen. Dann wird die Vorführung für alle eine Katastrophe.

Sie Konsequenzen trägt deine Tochter (die anderen Kinder können enttäuscht von ihr sein).

Deine Tochter hat dann nicht leichtfertig aufgegeben. Sie hat gelernt, länger darüber nachzudenken und ist bereit, die Folgen zu ertragen.

Bitte trenne deine Wünsche (deine Tochter mittanzen zu sehen) von den ihren. Respektiere ihren Wunsch.


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Dass sie aufhört, wenn es keinen Spaß mehr macht ist legitim. Den Zeitpunkt kann man gerade bei einem Mannschaftssport aber geschickt legen. In dem Fall nach dem Turnier. Das sind nur noch 2 Monate. Das wäre auch fair gegenüber den anderen Mannschaftskameraden.

Ich finde, dass man manche Dinge auch mal durchziehen muss.

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Ich hatte mal so eine Phase wo ich keine Lust hatte zum Sport zu gehen, aber nach dem Sport dann doch lgücklich war.
Meine Mutter hat mir da immer gesagt: "Gut, aber das erklärst du deiner Trainerin. Ich fahre dich jetzt zum Training und dann sagst du ihr, dass du nicht mehr kommen willst und verabschiedet dich."
Ich bin dann jedes einzelne Mal beim Training geblieben und sehr froh, dass meine Muttet da Kosequent war, ich mag den Sport nämlich noch 20 Jahre späte😅

Wenn es jedoch auf die Gesundheit geht (ist das mit dem Knie zu gemeint?) Wäre mir Teamgeist oder so komplett egal. Gesundheit geht vor.


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Wenn ihr Knie ärztlich bestätigt hin ist, gleich aufhören. Wenn nicht, durchziehen. Außer, sie wird gar nicht gebraucht. Dann kann sie ja auch aufhören.
Was will sie stattdessen machen?

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Huhu, ja wo seh ich das auch.

Sie will jetz nur noch Reiten.

Danke und lg 🎉

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wenn du noch bezahlen musst, und sie lieber reiten will, soll sie das auch bezahlen, bis die reguläre Kündigungspflicht endet. d. h. dass sie die Reitstunden selbst bezahlt, die in dieser Zeit anfallen.

zwingen, das Hobby weiter zu betreiben, hat meiner Meinung nach nicht viel Sinn. aber wenn sie Konsequenzen spürt, wird sie verantwortlicher damit umgehen

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Danke an alle.
Ich seh es genauso und wir schauen jetzt was der Arzt sagt die Woche und danach wird entweder noch die 6 Wochen weitergemacht oder mit Attest aufgehört.

LG und schönes Wochenende!


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ich sag's mal ganz ehrlich und hart: Wieso riskierst du die Gesundheit deines Kindes für deine Wünsche/Einstellungen?

Lass dir für deine Tochter ein ärztliches Attest wegen ihres Knies geben, das ihr dem/der Trainer/in gebt. So ist deine Tochter ordnungsgemäß abgemeldet. Und angenehmer Nebeneffekt für sie: Sie kann eher als November aufhören und es wird dadurch verhindert, dass ihr Knie evtl. dauerhaft Schaden nimmt.

Auch sonst sehe ich es locker: ich hätte mein Kind auch ohne gesundheitlich Probleme jetzt schon aufhören lassen. Sie hat in meinen Augen genug Durchaltevermögen gezeigt, indem sie mind. ein Training (wahrscheinlich sogar mehrere!?) wöchentlich durchgehalten hat. In letzter Zeit auch mit fehlender Motivation.

Und überleg mal ehrlich. Spielt in deine ahltung vielleicht nicht auch dein Wunsch rein,dass sie Erfolge haben soll? Für dich?

Lass sie aufhören. Alleine schon wegen ihrer Knieprobleme.

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Ich überleg auch Grad ernsthaft direkt aufzuhören.
Sind Grad beim Training und sie wird von ihren ehemals besties hier voll ausgegrenzt...das tut weh zu sehn....🙂‍↕️

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Aber dann lass sie da doch aufhören.

Es muss in meinen Augen doch nicht immer der schwere weg gegangen werden.
Dieses ewige erdulden halte ich nicht für eine immer richtige Lebenseinstellung.
So nimmt sie nicht nur am Knie sondern schlimmer an der Seele Schaden durch die Ausgrenzung der Gruppe.

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Ohne Knieprobleme hätte ich es für das Team verlangt, wenn es keinen Ersatz gegeben hätte. Gesundheit geht aber immer vor!