Würdet Ihr es nochmal schaffen?

Ich weiß nicht ob es hier hin gehört, aber ich hab heute früh ein Reel gesehen von der lieben Vera F. Birkenbihl.

Da ging es darum was wir Erwachsene in der Schule gelernt haben.

- Still sitzen
- Fragen ob man auf Klo darf
- Befehlen zu gehorchen
- sich nicht mit Kollegen auszutauschen außer es wird vorgeschrieben

ABER seien wir ehrlich.. wer kann heute noch Wurzeln ziehen? Geschichtstest bestehen den man mal bestanden hat?

Klar die heute es immer noch regelmäßig tun müssen werden das heute noch können, aber wirklich jedes Fach bestehen?

Also ich gebe offen zu das ich 1-2 Fächer echt noch schaffen könnte, aber in allen anderen würde ich knallhart durchfallen.
Hassfächer waren Physik und Chemie!

Wer spricht ehrlich drüber?! Ich würd gegenüber meinen Kids echt versagen!


LG Missy

Wer sich das mal anhören mag was die gute Birkenbihl im Reel sagte:
https://www.instagram.com/reel/DAiXswaAx48/?igsh=MW4xMnlhZ3J5c3JnMw%3D%3D

Bearbeitet von missmummy
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Also, ich habe in der Schule andere Dinge gelernt: kritisches Hinterfragen, mich mit anderen (auch Lehrern und Lehrerinnen) auseinandersetzen, für andere einstehen, etwas zu üben, was ich noch nicht kann, gemeinsam mit anderen zu lernen, sich dabei auch gegenseitig zu unterstützen... Ja, die Matheaufgaben würde ich heute nicht mehr schaffen. Da bin ich aber mangels Interesse auch nicht dran geblieben. Latein würde ich auch nicht mehr schaffen und hätte auch gar keine Lust drauf. Geschichte würde ich dagegen locker bestehen, genauso Englisch und vielleicht auch noch ein, zwei andere Fächer. Allerdings weiß ich nicht, ob meine Hand noch 5-stündige handschriftliche Klausuren überstehen würde und ob die dann irgendwer lesen könnte.

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Hi,

alles nach der Grundschule ist ja gewissermaßen Fachwissen. Es gibt noch ein paar Dinge die man lernt, die nützlich sind (Dreisatz, den braucht man doch noch öfter mal) ggf. Fremdsprachen, die können immer mal nützlich sein.

Aber sonst ist das meiste ja wirklich nicht nützlich, außer man möchte in dem Fach arbeiten.

Problem dabei ist, dass eben die meisten 5. Klässler nicht wissen, wo die Reise hingeht, von daher gibt es eben eine breitgefächerte Ausbildung.

Und ein paar Sachen fand ich ja auch interessant. Sogar in Physik und das war auch wirklich nicht meins :D Aber grundlegende Dinge, wie Elektrizität funktioniert, eine Schaltung, auch Dinge über unseren Körper aus Biologie, gewisse geschichtliche Gegebenheiten, das ist schon Allgemeinbildung und sollte man mal gehört haben. Hilft ja auch später mal ggf. wenn man den Arzt dann besser versteht, wenn der was erklärt.

Meine sind jetzt in der Grundschule 1. und 4. Klasse und das ist alles noch Pillepalle und ad bin ich noch voll dabei. Nächstes Jahr geht es dann mit der weiterführenden Schule los und ich bin mal gespannt.

Der Unterricht ist heute aber auch anders als früher. Es gibt mehr Gruppenarbeiten, Projektarbeiten usw. Es ist offener und weniger. Lehrer redet, Schüler schreiben.
Aber nochmal freiwillig antun würde ich mir das nicht :D

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"Der Unterricht ist heute aber auch anders als früher. Es gibt mehr Gruppenarbeiten, Projektarbeiten usw. Es ist offener und weniger. Lehrer redet, Schüler schreiben."

Und dass der Unterricht so anders ist, macht es nicht gerade einfacher zu helfen. Ich war im vergangenen Jahr zur Chemie-Lehrerin unserer Tochter zum Elternsprechtag, insbesondere, weil mich die Methodik vollkommen irritiert hat. Als ich zur Schule ging, ging es in allen Naturwissenschaften darum, zu verstehen. So haben wir zunächst einmal ziemlich trocken mit dem Periodensystem angefangen (nicht auswendig gelernt, sondern eben gelernt, wie das System aufgebaut ist). Dann kam es zu den verschiedenen Atommodellen und zu den verschieden Bindungen zwischen einzelnen Atomen. Erst danach haben wir chemische Reaktionen behandelt.
Meine Tochter hatte von all dem noch nichts gehört, als das Thema "Redox-Reaktionen" an der Reihe war (frag mich nicht, was die bis dahin gemacht haben, das war zu Beginn der 9. Klasse). Ich hab die Lehrerin daher gefragt, wie man das Thema VERSTEHEN kann, wenn die Grundlagen noch nicht vermittelt wurden. Sie meinte, es ginge weniger um Verstehen als um Wissen. Und der Lehrplan wäre eher so aufgebaut, dass die "Kinder" zunächst einmal mit Dingen anfangen, die sie aus dem Alltag kennen. Und eine Oxidation kann ja jeder am Fahrrad selbst beobachten. Dieses Lehrmethode entspricht aber so gar nicht dem analytischen Lernen unserer Tochter. Die muss die Dinge verstehen, um sie im Kopf zu behalten. Ich hab ihr also vor der Chemie-Klausur in einer halben Stunde die Grundzüge des Schalenmodells vermittelt, danach waren die Redox-Reaktionen ein Klacks ;-). Ich hab mich immer gewundert, warum sich unsere Tochter (Mathe 1) in Physik und Chemie so schwer tut - danach wusste ich es. Mein Kind, das sich alles logisch erschließen möchte, kommt einfach mit diesen Unterrichtsmethoden nicht klar.

LG

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Kann ich vollkommen nachvollziehen. Die heutigen Unterrichtsformen wären ein Horror für mich. Ich liebte den guten alten Frontalunterricht, bei dem der Lehrer vorne stand und erklärte, wie die Dinge funktionieren. Leider sind diese modernen Unterrichtsformen nicht im Interesse aller Schüler.

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Hallo!

Witzig, dass Du gerade heute fragst. Meine Tochter (10. Klasse) bat mich gestern abend darum, ihr bei der Vorbereitung auf die heutige Matheklausur zu helfen. Ich muss dazu sagen, dass sie eigentlich super in Mathe ist, nur mit dem neuen Lehrer noch nicht ganz klar ist. Ich hab ihr erklären müssen, dass ich (damals 13 Punkte im Mathe-Abi) erst einmal einige Stunden bräuchte, um mich ins Thema einzuarbeiten - was natürlich aufgrund der Kürze der Zeit nicht möglich war.

Ich denke, ganz ohne Vorbereitung würde ich mein Abi heute nicht schaffen, aber zumindest in einigen Fächern könnte ich mich relativ schnell wieder in die Thematik einarbeiten. Beim Kleinen (7. Klasse) kann ich in den Naturwissenschaften auch noch aus dem Stehgreif helfen. Geisteswissenschaften haben mich nie interessiert, von daher ist da auch nur rudimentäres Wissen vorhanden, und wozu man Gedichte und Dramen interpretieren und analysieren muss, hat sich mir auch schon in der Schulzeit nicht erschlossen.

LG

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Tatsächlich brauchte ich das Wissen noch und auch mein Studium war 50% Mathematik. Da kam ich gar nicht drum herum. Chemie lag mir nie, das konnte ich aber abwählen damals und habe Physik genommen. Das hilft mir jetzt bei meinem Kind weiter, weil er in dem Bereich sehr interessiert ist und viele Fragen hat. Natürlich im Auto, wenn man nicht googlen kann. 😂

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Lol, ich würde genau bei den genannten Punkten komplett versagen 😂 still sitzen geht nicht. Autorität hinterfrage ich aus Prinzip. Auf Klo geh ich wann ich will. Oh Mann, ich würde echt anecken. Gut, damals auch schon 😂

Ein Glück sitze ich im Home Office 😂

Es gibt einige Fächer, da wäre ich (evtl nach kurzer Auffrischung) heute besser als damals. Dazu gehören Mathe (ja, ehrlich!), Physik.

ENGLISCH!! Ja, vielleicht grammatikalisch nicht ganz so korrekt wie damals. Aber im Real Life kommuniziere ich mit Indern, Chinesen, Kroaten, Italienern, Brasilianern. Jetzt mal im Ernst. Da kommt es auf die Grammatik nicht an, sondern darauf, wie verständlich man sich ausdrücken kann & wie gut man Dinge umschreiben kann, wenn das Gegenüber eine Vokabel nicht kennt.

Geschichte. So blöd es klingt. Da bin ich heute viel viel fitter als damals. Ich konnte mit dem Quark von wegen Daten auswendig lernen nix anfangen. Heute sind mir viele Zusammenhänge bewusster. Ich hab mir im Laufe der Jahre Unmengen Dokus reingezogen.

Biologie. Erdkunde. Omg, was hatte ich da miserable, unmotivierte Lehrer. Auch da sind mir heute die Zusammenhänge viel klarer als damals.

Mag sein, dass ich heute durch die Prüfungen rasseln würde. Trotzdem bin ich überzeugt, einen Kontext zu den Themen zu haben, der in den Schulen überhaupt nicht vermittelt wird. Da wird in vielen Bereichen zu sehr ins Detail gegangen, der Blick von oben aufs Gesamtbild fehlt.

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Mathe, Physik ja, Chemie und Bio nein (also Abiturniveau, 5. Klasse natürlich schon).

Geisteswissenschaften aus dem Stehgreif nicht, aber ich wäre viel besser als früher in der Lage, mich innerhalb von kürzester Zeit auf eine Prüfung vorzubereiten.

Englisch ja, das ist wesentlich besser (nicht nur das Sprechen, ich habe nach der Schule auch richtig gründlich Grammatik gelernt, Texte zu verfassen auch), Latein nein, da kann ich kaum noch etwas.

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Ich würde vermutlich in Biologie und in Englisch noch bestehen. Einfach weil ich das in den letzten Jahren weiter gebraucht habe und / oder Interesse dafür hatte. In Geschichte könnte ich wohl auch interpretieren und argumentieren aber nicht mehr mit Jahreszahlen glänzen. In Mathe bin ich nach der 7. Klasse raus, Physik & Chemie geht gar nicht... Deutsch - naja, sehr tiefgründig wären Interpretationen wohl nicht mehr... Also nein, mein Abitur würde ich wohl aus dem Stegreif nicht mehr schaffen.

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Mathematik, Physik und Sprachen würde ich locker durchkommen, den Rest müsste ich halt üben wie seinerzeit auch. Mühe hätte ich mit der vielen Fremdbestimmung.

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Mein Abi ist jetzt 11 Jahre her und müsste ich die Klausuren heute nochmal schreiben, würde ich sie schon bestehen, wenn auch wohl mir nicht so guten Noten. Mein Schnitt war damals 1,6. Mit ner Woche Vorbereitung wäre das Wissen auch wieder präsent, einzig mein Englisch ist total eingerostet. Ich habe in der Uni für jede einzelne Klausur mehr gelernt als für das gesamte Abitur, also Schule ist im Vergleich schon eigentlich inhaltlich ein Witz.

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Das ist dann aber schon beachtlich (oder Selbstüberschätzung, no offense).

In der laufenden Vorbereitung (während der Schulzeit) bekommt man so vieles nebenbei mit und vor 11 Jahren kam dir die Zeit noch länger vor. Heute wäre eine Woche fast nichts und du müsstest ggf. komplett ohne Routine, ohne Übung noch mal einsteigen und Grundlagen nachholen, Methoden üben usw. Ob du das wirklich alles heute noch genauso schaffen würdest?

PS
In der Uni musstest du weitgehend selbst lernen.
In der Oberstufe wurde dir durch den laufenden Unterricht und die Hausaufgaben über Monate bis Jahre sehr viel abgenommen, der Lehrer hat vieles immer wieder wiederholt und erklärt, das du in der Uni eigenständig aufarbeiten musstest.

Ja, ich kenne auch diese Vergleiche, glaube aber, dass man eben unterschätzt, wie viel dien Schule einem mitgegeben hat und wie viel Arbeit es macht, eben alles mehr oder weniger eigenständig, mit minimaler Vorgabe durch Dozenten, zu lernen (zu lesen, zu verstehen, zu durchdringen, zu üben).

Bearbeitet von Toschkalee
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Ich muss vielleicht dazu sagen, ich habe mein Abi in NRW gemacht und meine Abifächer waren Erdkunde, Deutsch, Englisch und Bio... Also einfacher geht's vermutlich auch garnicht mehr. Mathe und sowas habe ich einfach von vornherein vermieden und davon kann ich auch nichts mehr, da nie wieder gebraucht.