Hallo zusammen. Ich wende mich mit minimaler Verzweiflung an euch. Mein Großer (wird in 4 Wochen 7 Jahre) ist vor 5 Wochen eingeschult worden. Es ist allerdings nicht ganz so einfach für ihn. Er hat von Grund auf diese „ich mag nicht“ Einstellung, was in der Schule natürlich schwierig ist (ich muss dazu sagen er ist ein VORschüler, heißt er hat einen etwas anderen Lehrplan als ein 1. klässler, da ihm noch ein wenig zur richtigen Schulreife fehlt, er ist aber in einer normalen 1. Klasse). Zu allem was gemacht werden soll sagt er direkt nein oder hört mittendrin einfach auf und macht „Blödsinn“ Oder schaut durch die Luft etc. es kam auch schonmal vor, dass er die anderen Kinder „genervt, geärgert“ hat. Wo die Lehrerin aber direkt einschreitet um das zu unterbinden. Auch zuhause wenn er was machen soll, zb Hausaufgaben oder aufräumen heißt es direkt „ich mag nicht“ und es dauert ewig, bis er es dann tatsächlich tut.
Er hatte schon immer Probleme sich zu konzentrieren und aufmerksam zu sein. Auch im Kindergarten wollte er oft nicht mitmachen hat sogar da öfters geweint, weil er etwas nicht tun wollte. Daran arbeiten wir aber mit verschiedenen Therapien und es wird langsam minimal besser. Jedenfalls ist es für mich schwer, diese von Grund auf „ich will nicht“ Einstellung. Ich höre das 1000x pro Tag und es nervt einfach nur. Kennt das jemand von euch?
Seine Klassenlehrerin ist aber super. Da sie ne zweite Lehrkraft bei ihr hat, können sie einen seperaten Raum einrichten um meinem Sohn eventuell das konzentriertere arbeiten zu ermöglichen mit eventuell 3-5 anderen Kindern. Und es vielleicht zu unterbinden, dass er andere Kinder „ärgert“ das macht er leider gerne wenn ihm langweilig ist. Dadurch hat er natürlich sogut wie keine Freunde. Ich spreche ständig mit ihm das er niemanden ärgern darf, er weiß es auch eigentlich, aber wenn ihm langweilig ist oder er grade mit seinen Gefühlen nicht umgehen kann, kommt das schonmal vor 😪 kennt das vielleicht jemand von euch und hat Tipps für mich?
Frisch Schulkind, immer heißt es „Ich mag nicht“ „habe keine Lust“.
Ich rate dir dringend zu einem Gespräch mit dem Kinderarzt, um eine umfassende Diagnostik machen zu lassen.
Das wird von alleine nicht besser, sondern nur mit gezielter professioneller Hilfe.
Nicht aufschieben, sofort einen Termin machen.
Wir waren schon beim Arzt, hatten vor einiger Zeit einen Ersttermin bei einer Psychologin und warten jetzt auf einen Termin für eine Diagnostik.
Kann mich nur anschließen.
Sucht einen Kinder- und Jugendpsychiater für eine Diagnostik. Die Wartezeiten sind sehr lang.
Und lese dich mal in ADHS ein. Ich kann Dir da die Bücher vom Kohlhammer Verlag empfehlen.
Zu den Beschreibungen passt ADHS ganz gut.
Die oft sehr intelligenten Kinder stehen sich selbst im Weg, da sie sich nicht konzentrieren können.
Für eine richtige Diagnostik ist der Kinder-und Jugendpsychiater unerlässlich.
Ich finde das nicht zu ungewöhnlich. Manche Kids finden Lernen langweilig, haben diese "Ich bin dagegen-Einstellung". Hat mein Kind auch. Immer erst mal dagegen sein. Das gilt auch für schöne Dinge wie z.B. ein Ausflug, neue Sportschuhe kaufen, ein Hobby ausprobieren... nö immer erst mal dagegen. Gib ihm doch noch etwas Zeit. Wir wissen doch alle, dass Jungs länger brauchen, um (schul)reif zu werden. Das zieht sich gerne durch bis in die Mittelstufe. Nicht jedes Kind hat direkt AD(H)S oder eine Diagnose. Manches ist Charakter. Oder Dickkkopf.
Ich verstehe eure Situation nicht: dein Sohn ist fast 7, wird nach Vorschullehrplan unterrichtet und langweilt sich?
Entweder unlogisch oder unverständlich.
Wenn er sich langweilt, sollte er doch schwierigere Aufgaben erhalten und nicht als Vorschüler in der 1. Klasse sitzen.
Bin verwirrt.
Finde ich auch unlogisch.
Wenn er sich langweilt, dann ist er doch eher unterfordert??
Warum ist er nicht schulreif? Was wurde da festgestellt?
Ihm ist langweilig, weil er nicht macht, was er machen soll.
Das heisst nicht, dass er alles schon kann.
Adhs Kinder haben auch oft eine Vermeidungsstrategie. Langweilig, kann ich schon... usw... dabei können sie genau das eben nicht
Wenn er in der Vorschulklasse ist, hat das meist seine Gründe.
Mir ist ehrlich gesagt auch nicht ganz kkar, aus was die Therapien bestehen, wenn es keine Diagnose gibt.
Ich denke es gibt da verschiedene Möglichkeiten.
Eine umfassende Diagnostik falls es noch nicht passiert ist kann auf keinen Fall ein Fehler sein.
Aber du schreibst auch unter anderem er langweilt sich warum?
Aufgaben zu einfach?
Andere Gründe?
Bei vielen Kindern dauert die Umstellung Schule etwas.
Das erste halbe Jahr meiner großen in der 1 Klasse bestand aus ich kann das nicht, das ist zu schwer, schau mal der Strich ist da anders wenn der Buchstabe nicht perfekt war wollte Sie alles raus radieren.
Ich hab es gehasst aber es hat sich irgendwann gegeben und mittlerweile hat sie Ihren Schulabschluss.
Spreche mit der Lehrkraft was Sie denkt,
Dann ggf mit dem Kinderarzt usw.
Lg
Also wir warten auf einen Termin für eine umfassende Diagnostik. Er langweilig sich unter anderem, weil der die Aufgabe nicht machen will. Er will sie nicht mitmachen. Also langweilig ist da das falsche Wort. Eher ist es Unlust oder Verweigerung. Und dann macht er eben blödsinn. Unterfordert ist er keinesfalls. Eher oft überfordert. Aber da versucht die Lehrerin eben einen Gang zurück zu schalten für ihn. In der Vorschule darf er sich ja Zeit lassen. Aber die Lehrerin will ihm natürlich schon ein gewisses Verständnis nahe bringen für verschiedene Dinge. Im mathematischen zb ist er besser als im deutsch/schreiben etc.
er braucht für alles sowieso länger als andere Kinder und einfinden in die Schule muss er sich definitiv noch, auf den neuen Alltag einfinden etc.
Hallo,
da er eine zweite Lehrkraft in der Klasse hat, zusätzlich eine Therapie macht, habt ihr hier eh schon sehr viel, was ihr unternehmt.
Von der Ernährung könntet ihr viel Fisch kochen und ihm zum Essen geben. Gut gewürzt, sodass es schmeckt.
Und falls ihr es noch nicht macht, jeden Abend ihm etwas vorlesen. Hier gibt es auch ein paar Bücher welche die Schule und den Schuleintritt behandeln. Das kleine Wir in der ersten Klasse, Alle gehen in die Schule, Kindermärchen mit Pfiff, Hallo Schule, hier kommt Ben. Aber generell ist Vorlesen das wichtige, egal welches Buch. Einfach mit gutem Beispiel voran gehen, damit das Kind an euch erkennt, was man in der Schule lernen kann und wie wichtig das ist.
Danke. Also er ist vom Essen her leider sehr heikel. Er mag auch nie was Neues probieren. Fisch geht oft nur in Form von fischstäbchen. Mit allem neuen will er nix zu tun haben.
Und man hat das Gefühl es interessiert ihn gar nicht was man sagt, man sagt die Schule ist wichtig und er muss lernen um zu arbeiten später, und Mama und Papa sind auch in die Schule gegangen. Alles wird mit einem Schulterzucken abgetan. Er will es nicht hören. Alles was neu ist, wird von Grund auf verweigert. Auch neue Bücher zb mag er nicht. Immer nur das, was er kennt.
Hallo
wenn er kaum Fisch mag, kann man die unausgewogene Ernährung auch ergänzen. Hier gibt es Omega 3 Ergänzungsmittel für Kinder. Man könnte auch Eisen und Vitamin D Blutspiegel überprüfen, dass diese mindestens in der Mitte des Normalwertes sind.
Was mir jetzt aufgefallen ist: "muss lernen um zu arbeiten später". Das ist 2 mal negativ. Wenn er jetzt lernt, muß er später arbeiten, das kann er auch so sehen: Wenn ich jetzt nicht in der Schule mitmache, muß ich später nicht arbeiten.
Wie ich es bei meinem Kind gesagt und erklärt habe: Wer in der Schule gute Noten hat und eine gute Ausbildung, also immer mitmacht und die Hausübungen fleißig macht, der hat im späteren Leben einen Job, der besser bezahlt ist und weniger anstrengend. Wenn man in der Schule schlechter ist, hat man einen körperlich anstrengenderen Job, der schlechter bezahlt ist.
Das ist nicht gelogen, sondern in der Regel ist das so (wird sicher ab und zu Ausnahmen geben, aber hier geht es um das Generelle). Wichtig ist mir, dass ich es so erkläre, dass es für ihn positiv und unmissverständlich ist, wenn ich etwas sage. Arbeiten muß er sowieso. Die Frage ist ob er mehr verdienen will oder weniger. Als Vater von einem in der Pupertät kann ich Dir hier sagen, das wirst Du sehr, sehr oft in der einen oder anderen Weise sagen müssen.
Generell würde ich die ganze Kommunikation so umstellen, dass das Kind einen Vorteil vom anderen Verhalten hat. Zum Beispiel Fisch essen oder Omega 3: Dass er sich sachen schneller merken kann und weniger Lernen muß. Aber nicht: dass die Konzentration besser werden könnte.
In der Kommunikation muß alles was er machen soll, ein Vorteil für ihn sein.
Hallo,
hat schon mal jemand ADHS-Diagnostik vorgeschlagen?
Das, was Du beschreibst, ist sehr typisch für AD(H)S. War bei uns alles auch so, problematischer Esser, Wahrnehmungsstörungen, Null Bock...
Schau, ob Du das mit dem Diagnostik-Termin nicht beschleunigen kannst, wir sind zb als Springer sehr schnell drangekommen, weil jemand abgesagt hatte und wir kurzfristig einspringen konnten.
Wir hatten auch bereits in den Winterferien 1. Klasse unsere Diagnose, und sie erleichtert vieles. Zum einen helfen ihm die Medikamente, dann die Therapie, und wir Eltern wissen, wo wir Rat und Hilfe bekommen. Von "ist eine Schulbegleitung richtig, ja / nein" in der 1. Klasse sind wir jetzt in der Vierten bei der Frage "Gymnasium oder lieber doch Realschule". Mit der richtigen Diagnose öffnen sich Türen :)
Fürs erst kann ich Dir schon mal die Videos (und die Bücher) von Fabian Grollimund empfehlen:
https://www.youtube.com/@mitkindernlernen
Und sein Buch haben wir in der 1. Klasse auch zusammen gelesen:
https://www.hogrefe.com/de/shop/lotte-traeumst-du-schon-wieder-92937.html
Alles Gute Euch!
Danke dir. Wir waren vor einiger Zeit bei einer Psychologin, die meinte es sei zu 98% ADHS. Aufgrund seines Verhaltens während des Termines, meinen Erzählungen und der ausgefüllten Fragebögen. Sie hat uns zu einer Kollegin überwiesen, die aber erst Anfang nächsten Jahres Termine hat. Da stehen wir auch auf der Liste, falls jemand abspringen sollte. Also heißt es warten auf den Termin oder eben einspringen. Diese Kollegin macht dann die umfassende Diagnostik inklusive Leistungstests etc. allerdings hat sie uns schon vorgewarnt, denn aufgrund seines angeboren Herzfehlers wird er wohl diese Medikamente sogut wie gar nicht bekommen können.
Hallo :)
Wir hatten letztes Jahr das gleiche Problem. Oft müssen die Kinder noch ankommen!
Ich weiß das hört sich wirklich unbefriedigend an, aber vor allem in der Zeit müssen sie sich selbst zurecht finden und das Schuljahr hat auch erst angefangen!
Meine Tochter war ein frühchen, 1 Jahr zurückgestellt und damals auch in eine Frühförderung. Bei ihr lag auch lange adhs ( eher ads wegen konzentrationstörung) im Raum, nun haben wir auch vor einer Woche die Diagnose bekommen.
Wir haben uns viele Gedanken gemacht und sorgen wie ob sie es schafft, sie war verträumt, wollte nie Hausaufgaben machen und hat abso ach Teich ihre Hausaufgaben in der Schule gelassen, etc.
Wir haben Anfang des 2. SJ nun mit ergo bekommen, das hilft ihr super. Letztes Jahr waren es 30 Kinder die Klasse wurde geteilt und nun heute ist sie sogar die schnellste in der Klasse, zuverlässig, sorgsam und selbstbewusst. Die Lehrerin hat nur Loblieder gesungen !
Vlt braucht dein Sohn das auch? Das 1. Jahr zum ankommen und um zu verstehen wo sein Platz ist, damit er sich sicher fühlt.
Mein Tipp wäre: Geduld haben, reflektieren und ihm verstehen geben, dass wenn er sich bemüht es sich lohnen wird.
Die Diagnostik würd ich weiter voran treiben und schauen was der Arzt sagt, oft hilft ergo sehr und man schafft es ohne Medis!