Klasse überspringen (Klasse 1 auf 2)

Guten Tag meine Lieben,
unser Sohn wurde dieses Jahr in die 1.Klasse eingeschult und jetzt stehen bei uns schon die Herbstferien vor der Tür. Wir hatten heute schon den ersten Eltensprechtag & seine Klassenlehrerin hatte nichts zu beanstanden.

Alle Kriterien hat er in den ersten Wochen schon vollends erfüllt & sie merkt dass er im Unterricht unterfordert ist.

Ich will unsern Sohn nicht loben, aber er hat extrem viel Spaß an Zahlen, kann Zahlen im 5 stelligen Bereich lesen, rechnet extrem gerne und viel usw.

Sie hat uns darauf hingewiesen, dass er eventuell in die zweite Klasse wechselt wenn wir damit einverstanden wären...

Ich merke, dass die Materialien die die Kinder mit nach Hause bekommen nicht dem entsprechen was er bereits schon leisten könnte....


Ich frage mich dennoch... ist ein klassenwechel denn sinnvoll??? er wurde doch gerade erstmal eingeschult!?


Ich weiß nicht sorecht wohin mit den Gedanken...


Vll hat jemand Erfahrungen ❤️❤️❤️❤️


Liebe Grüße

Bearbeitet von tugce2018
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Hallo!

Ich erzähle in solchen Fällen gern von meinem jüngeren Sohn. Der kam lesend und schreibend in die Schule. Beim ersten Elterngespräch meinte seine Lehrerin, die eine JÜL-Klasse mit den Jahrgängen 1-3 unterrichtete, dass er oft besser wäre als die Drittklässler. Sie fragte, ob er eine Klasse springen bzw. ein Jahr weniger in der JÜL bleiben sollte. Ich fand das nicht nötig, weil Schule mehr ist als Lesen und Rechnen, weil der es toll fand, morgens allein loszuziehen und mittags sein Taschengeld am Kiosk zu versenken. Der fand gut, dass er mit wenig Aufwand größtmögliches positives Feedback bekam. Seine Lehrerin entspannte und meinte, so würde sie das auch so sehen. Solange er gern käme und die Klasse nicht auseinandernähme, wäre für sie alles im grünen Bereich.

So blieb es 12 Jahre lang. Der hat sich nur selten angestrengt, hat und hatte viel Zeit für Hobbys und Sozialkontakte und hat sein Abi als Stufenbester abgeschlossen. Jetzt studiert er, hat immer noch Zeit für Hobbys und sein großes Sozialnetz, was ihm sehr wichtig ist.

Wenn dein Sohn im Grunde zufrieden ist, würde ich alles so lassen wie es ist. Wenn Probleme auftreten, kann man immer noch gucken, ob eine Veränderung nötig ist.

LG

1

Kann er denn auch schon alles andere? Lesen? Schreiben? Heftführen? Das richtige für Hausis einpacken? Usw?

Ich denke, nur weil er große Zahlen lesen kann und Spaß an Mathe hat ist das kein Kriterium um die Klasse zu überspringen.

2

Wie sieht es denn im sozialen Bereich aus?
Findet er sich da auch zurecht?

Und was ist mit den anderen Fächern - vor allem Lesen und Schreiben. Ist er da genauso fit, wie in Mathe?

Und was sagt dein Sohn dazu?
Fällt es ihm schwer, mit neuen Situationen umzugehen?
Hat er in der 1. Klasse Freunde? Und in der zweiten?


Grundsätzlich finde ich, dass Unterforderung genauso schlecht sein kann, wie Überforderung.

Allerdings finde ich es vorteilhafter, dann lieber das Kind ein Jahr früher einzuschulen, statt eine Klasse zu überspringen - einfach weil die erste Klasse ja auch zum Ankommen in der Schulwelt dient und es auch für Kinder eine Herausforderung ist, in eine bereits eingespielte, bestehende (2.) Klasse zu wechseln, statt mit allen anderen neu anzufangen.

Ich würde pro und contra abwägen und vor allem auch den Wunsch deines Sohnes berücksichtigen.

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Springen, nur um zu springen würde ich nicht machen.

Mein Sohn ist mit 5 Jahren eingeschult, da hat die Lehrerin im 2. Schuljahr auch von Sprung in die 3 gesprochen, aber er wollte nicht und ich auch nicht. Er hat nie was für die Schule getan, hat ein Einser Abi und studiert jetzt. Er hatte, dann G8, schon mit 17 sein Abi und ging eben zur Uni, da gab es schon die ein oder andere Stelle, wo es einfach doof war, dass er noch nicht 18 war. Ebenso im Freundeskreis, er ist der Jüngste, schon immer. Mit 13 hatte er 15jährige Freunde, die trinken cool fanden .... Das sind dann andere Probleme, die du dir nicht künstlich schaffen mußt, wenn ich überlege, mein Sohn hätte die 2 übersprungen, wäre er mit 16 zur Uni gekommen- zum Glück nicht!!!!

Dein Sohn braucht mehr " Futter" als die anderen Kinder. In Mathe nutzen wir für die starken Kinder https://www.cornelsen.de/produkte/mathe-stars-uebungsheft-1-schuljahr-9783637005488, gibt es viele von. Oder die schaust, ob es zu eurem Mathebuch etwas für schlaue Kinder gibt, direkt beim Verlag. In Deutsch empfehlen wir die Lies mal Hefte https://www.jandorfverlag.de/schulbuecher/lesen/92/lies-mal-hefte-1-und-2-paket

Wenn er sich in der Klasse wohlfühlt und du und die Lehrerinnen ihn immer gut mit Aufgaben versorgen sollte er im Klassenverband bleiben.

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Hallo,
wir haben damals unser Kind gefragt und es wollte in seiner Klasse bleiben. Es hat dann andere Aufgaben bekommen, durfte was anderes für sich selbst lesen, solange die Klassenkameraden Leseübungen machten. Jetzt in der zweiten Klasse sind die Hausaufgaben schnell gemacht. Bisher gab es keine Extraaufgaben und es ist ok so. Mal sehen was bis zum Halbjahr passiert. Sie lernen jetzt Schreibschrift und unser Kind darf den Füller benutzen. Ein anderes Kind in der Klasse wohl auch schon. Es gibt auch Hobbies, Bücher, Kurse, falls das Kind mehr Input möchte.
Wenn das Kind es möchte, würde ich es springen lassen.
Bei uns laufen verschiedene Spezialaktionen für Erstklässler, die Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein steigern. Es geht dabei um das Miteinander, Gefühle und so weiter. Das hätte im Nachhinein gefehlt. Für unser Kind waren diese Dinge gut.
Alles Gute.

Bearbeitet von Muriel
6

In der Pubertät ist es definitv kein Vorteil deutlich jünger zu sein. Die Mädchen wirken ohnehin so reif und erwachsen, daneben wirken auch gleichaltrige Jungs häufig wie kleine Kinder.
Noch weniger passt es dann in dieser Phase, wenn man noch ein Jahr jünger ist.
Aus diesem Grund würde ich ein Überspringen nur in Erwägung ziehen, wenn mein Kind richtig leiden würde.

Bearbeitet von Kalua1
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Wenn es die Lehrerin sagt, wird es auch stimmen. Ich würde den Sohn in der Tat viel loben.

Die Frage ist aber, ob ein Überspringen der Klasse sinnvoll ist. Es kann sein, dass er ab der 5. Klasse dann geärgert wird, weil er der Jüngste und Kleinste ist und was hat er davon, wenn er ein Jahr früher mit der Schule fertig ist. Das wären meine zwei Gedanken. Schaffen wird er die 2. Klasse sicherlich.

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Geärgert werden kann man auch, wenn man der älteste ist und trotzdem schlecht in der Schule. Oder wenn man in der Pubertät lang und dünn wird oder was auch immer. Es ist vielleicht ein Stück weit auch mein Problem, aber ich denke jeweils nicht so weit, sondern nur an das Problem, das aktuell gerade anliegt. Es gab hier in der Vergangenheit schon Leute, die zu Bedenken gegeben haben, dass er sich nicht selbständig in die Uni einschreiben könne, weil er da noch minderjährig sein könnte. Bei einem Kind, das aktuell sechs ist und von dem keiner weiss, wie der Bildungsweg aussehen wird und unter welchen Bedingungen man sich in zwölf Jahren an einer Uni einschreiben können wird.

Ich selbst bin regulär eingeschult, allerdings sechs Tage vor dem Stichtag. Überspringen war entsprechend bei mir nie ein Thema, das hätte ja eher Leute betroffen, die ein paar Wochen jünger als ich gewesen wären, aber in meine Klasse gekommen wären. Ich bin gleichzeitig spät in die Pubertät gekommen und war lange sowohl der Jüngste als auch der Kleinste. Damit hatte ich nie Probleme. Wie die Klassendynamik sich entwickelt und wer an der weiterführenden Schule weswegen geärgert wird, lässt sich aus meiner Sicht schwer vorhersagen.

Ich würde an Stelle der TE mal ein paar Monate ins Land ziehen lassen und dann, wenn sich das Bild der ersten Wochen bestätigt, genau abklären, welche Optionen zur Verfügung stehen. Neben Überspringen oder nicht vielleicht auch noch, dass sie Aufgaben aus der 2. Klasse kriegt, selbständig etwas lesen kann, Begabtenförderung oder was sonst noch für Angebote existieren für Kinder, die sich mit dem Schulstoff leicht tun.

9

Mein jüngster wurde auch mit knapp sechs eingeschult in eine Jahrgangsübergreifend KLasse (1./2.) mit der Idee, dass wenn es nicht klappt er diese auch in 3 Jahren absolvieren kann. Lief dann aber ganz normal durch die Grundschule, der erste Cut war dann, als er in die 5. Realschule wechselte, da merkte man, dass er der kleinste war unter lauter Jugendlichen, da gabs eine Zeit mit Bauchweh. aber auch das hat sich gelegt, letztes Problem war dann dass er bei der Klassenfahrt am Anfang der 13. in der FOS noch (ganz knapp) keine 18 war und als einzigster einen "Muttizettel" brauchte :-)

Was ich sagen will, die soziale Entwicklung ist denke ich deutlich wichtiger als die fachliche, aber ich denke auch, dass eine Lehrerin das im Blick hat, wenn sie das vorschlägt ... soweit das nach ein paar Wochen Schule denn überhaupt möglich ist...

Schwierige Entscheidung, bei Freunden waren alle drei Kinder zum Überspringen "qualifiziert", die Jungs haben es gemacht, das Mädel wollte bei den Freunden bleiben, war aber immer gegen Ende Grundschule, da kann das Kind das vielleicht schon anders beurteilen...