Update: Ich habe meinem Kind nicht zu viel beigebracht.

Hallo zusammen,

manche von euch erinnern sich eventuell noch an den polarisierenden Thread von mir, ob ich meinem Sohn zu viel beigebracht habe und wie die Einschulung wohl laufen wird.

Nun kann ich euch nach einem Monat Grundschule Bayern folgendes berichten:

Er geht sehr gerne zur Schule und hat dort viel Spaß.
Oft schafft er einen großen Teil der HA noch während des Unterrichts und sitzt zuhause im Schnitt fünf bis zehn Minuten am Rest.

Mit der Klassenlehrerin haben wir nach knapp zwei Wochen einen Gesprächstermin vereinbart um sie vorab in Kenntnis zu setzen, sie gab uns positives Feedback und hat uns auch in unserer Herangehensweise bestärkt.
Sie wird ihn differenziert fördern sobald der Schreiblehrgang beendet ist.

Wir lernen nach wie vor nach den Hausaufgaben gemeinsam anderen Stoff, sofern er das möchte.
Tatsächlich sind wir aber weggegangen von Deutsch und Mathe und machen auf seinen Wunsch sehr viel Englisch und auch Geographie hat es ihm angetan, Flaggen raten, Länderumrisse raten, Hauptstädte und Länder raten, solche Sachen.

Er weiß wie es um sein Niveau steht und ist auch recht stolz darauf, dennoch macht er interessiert am Unterricht mit.
Bis jetzt läuft alles echt gut, finde ich.

Also falls Ihr ein wissbegieriges Kind zuhause habt, mit freiem kognitiven Potential, fördert es ruhig.
Um es in den Worten unserer Klassenlehrerin (25 Jahre Berufserfahrung) zu sagen: " Solange ein Lernfenster offen ist, sollte man das auch nutzen."

PS: Am liebsten hätte ich das einfach in den alten Thread gepackt aber das geht ja nicht da der zu alt ist.
Und da es ja immerhin 136 Antworten waren in dem Thread damals, könnte ich mir vorstellen dass sich jemand über ein Update freut.

Schönen Tag noch!

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Mein Sohn konnte auch vor der ersten Klasse lesen, meine Nichte ebenfalls. Beide haben es sich selbst beigebracht indem immer gefragt wurde „was steht da?“ Oder „was ist das für ein Buchstabe?“. Ich würde mich nie stundenlang hinsetzen und mit den Kindern „lernen“, aber Antworten anbieten oder LÜK Kasten. Das fördert ja den Spaß am Lernen. Uns hat es aber auch in der Corona Zeit sehr geholfen Lernhefte oder -Apps (zeitlich begrenzt) zu nutzen, weil unser damals 5-jähriger dann auch „arbeiten“ konnte und beschäftigt war. Er kommt bis jetzt (4. klasse) leicht durch, das Lernen verändert sich aber auch. Wir haben immer in die Richtung gefördert, in die das Interesse geht. Man kann Kinder irgendwie auch nicht stoppen, wenn sie etwas wissen wollen. Bei meinem ältesten Sohn war es auch so, er kam immer gut durch die Schule, auch auf dem Gymnasium und macht gerade Abi. Wenn die Lehrerin zustimmt, warum nicht? Im ersten Beitrag klingt es jedoch sehr ehrgeizig von deiner Seite, da du auch unterstrichen hast, dass es dir wichtig ist und bei dir zu kurz kam. Ich vermute, dass die Beiträge daher so polarisierten. Ich würde da die Kinder selbst entscheiden lassen, denn mit Druck kann man auch das Gegenteil erreichen.

LG

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Hey,

ich kenne jetzt den alten Thread nicht, aber ich finde, das klingt doch gut.

Ich wüsste auch nicht, warum man ein wissbegieriges Kind bremsen sollte?

Alles was sie schon wissen, können sie dann doch in der Schule gebrauchen.


Meine Tochter interessiert sich z.B. sehr für Geschichte - soll ich ihr jetzt verbieten, sich über Geschichte zu informieren, weil das irgendwann in der Schule dran kommt?
Ist doch Unsinn.

Wenn Kinder gerne lernen wollen, dann soll man sie lassen.
Irgendwann wollen sie sonst vielleicht nicht mehr, wenn man sie ständig ausbremst.

Alles Gute euch!

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Viele waren der Meinung dass ich es etwas übertrieben habe :)

Hier der alte Thread
https://www.urbia.de/forum/6-kids-schule/5909720-habe-ich-meinem-vorschulkind-zu-viel-beigebracht?page=5&pp=43600488#p-43600726

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Ok, danke für den Link.

Naja, wenn es jetzt gut läuft, dann passt es ja.

Ich verstehe zwar nicht ganz, warum ihr ihn nicht einfach ein Jahr früher eingeschult habt - aber ist eure Entscheidung.

Zum Glück scheint es jetzt ja gut zu laufen.

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Das klingt super 😊 freut mich total!
Toll, dass er so eine bemühte Lehrerin hat.
Ich wünsche ihm weiterhin ganz viel Spaß in der Schule 🥰

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Super- dann habt ihr zumindest eine fitte Lehrerin bekommen.
Ihr habt damit echt Glück und das dein Kind zu Hause noch andere Interessen hat ist doch super.

Natürlich soll man Kinder nicht einbremsen, aber leider ist das immer noch sehr üblich in den GS.
Unsere Große wurde 2018 noch aktiv eingebremst, so dass sie den Spaß an Mathe verloren hat in dem 1/2 Jahr wo die Lehrerin massiv gegen sie gearbeitet hat.
Der Kurze wurde 2023 und 2024 komplett eingebremst im Werkunterricht - weil die Lehrerin gegen jede Art von Kreativität war und alle Kids die gleiche Farbe nehmen mussten - für Hasen nur braun und weiß und für den Osterkranz gab's nur komplett alles weiß...

Und klar, kann man zu Hause viel auffangen aber nicht alles, was in der Schule falsch läuft. Denn das sitzt ja trotzdem tief.
Zumal wenn - wie unser Kurzer - auf die Frage warum er keinen blauen oder pinken Hasen malen darf nur kommt " die gibt's in der Natur nicht" aber Kinder die Hasen gestreift wie ein Zebra malen sind erlaubt..
Der Kurze sagte dann nur zu uns " aber das sind doch meine Hasen und ich möchte blau und pink"...

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Oooooh, das erinnert mich an meine eigene Schulzeit. Ich durfte keine Sonne in die Ecke des Blattes malen. Das machen nur Kindergartenkinder... :(((

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Das hört sich doch super an!

Ich kann ähnliches berichten. Wir sind aus NRW und seit einem Jahr gibt es hier erst wieder ab der 3. Klasse Englisch. Mein Sohn fing bereits mit 3 an, sich für englisch zu interessieren. Erst weil er die bunten CDs/ Bücher seiner Schwester interessant fand und als diese dann vor 4 Jahren nach GB zog, war es erst recht mit seinem Englisch-Fabel um ihn geschehen. Wir haben das auf allen möglichen Arten und Weisen gefördert. Niemals lernen Kinder leichter eine Fremdsprache als in dem jungen Alter! Jedoch wurde mir von allen Seiten prognostiziert, dass er sich in der Schule wahnsinnig langweilen würde.

So. Nun bekam er in diesem Schuljahr endlich Englisch in der Schule und ja, es ist natürlich der Stoff von vorne bis hinten bekannt. Die Lehrerin hat mich auch schnell angesprochen, dass er extrem weit ist und wollte gerne wissen, was sie mit ihm machen könne. Er versteht halt jedes Wort und kann sich bereits gut auf englisch ausdrücken- aber die Alternative wäre, in der Zeit zB. Deutsch zu machen. Das hat er sofort rigoros abgelehnt! Er ist nun "Co-Lehrer" und darf von den Mitschülern zur Hilfe gerufen werden, wenn sie nicht weiter wissen. Die Lehrerin bespricht nun mit ihm ab und zu Wimmelbilder auf seinem Niveau und wenn er fertig ist, darf er auch einfach lesen. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass er davon profitiert, wenn sie ihn indirekt korrigiert, wenn er zB: die ing-Form nicht oder eine falsche Form der Vergangenheit benutzt.. Wenn die Kinder Spaß an etwas haben, haben sie den auch, wenn sie schon weiter sind. Das Lernen ist ja nicht vorbei, Stoff wird gefestigt und vor allem auch angewendet. In unserem Fall ist letzteres genau das, was mein Sohn so liebt - er würde am liebsten den ganzen Tag englisch sprechen. :D

Bearbeitet von ---tamy
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Ich finde deinen Beitrag echt super, danke!

Ka, wieso so viele aggressiv werden, wenn Kinder früh viel wissen. Das heißt ja nicht, dass sie in anderen Bereichen nicht gefördert werden oder keine Zeit für freies Spiel haben. 🤷

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Ich musste den Thread erst nachlesen.
Ist ja alles toll gelaufen bei euch :-)

Ich kenne eher den umgekehrten Fall, dass Eltern sich Sorgen machen, weil das Kind schon liest und rechnet, ob es sich in der Schule langweilen könnte und ob man nicht das "Material" entfernt, kenne da echt eine Mutter, die der 5-jährigen sämtliche Bücher weggenommen hat, weil andere meinten, sie langweilt sich doch dann in der Schule, nur um am Ende festzustellen, dass die Tochter dann eben die Zeitung gelesen hat 😁

Da wäre ich eher hellhörig in puncto Langeweile.

Wenn dein Sohn von dir beigebracht bekommen hat, was in Klasse 1 oder 2 ansteht, dann macht das doch nichts!
Solange der Bub zufrieden ist, alles super 🙂

Und warum sollte eine Lehrerin etwas dagegen haben?

Alles Gute für deinen Sohn ❤️