Baden-Württemberg - Was kommt nach der Hauptschule/Werksrealschule?

Guten Morgen!

Wir kennen schon die gängigsten Seiten von Bildungsministerium und der Agentur für Arbeit.

Aber,was mir fehlt ist für mich als Mama und meine Tochter ein richtiger Ansprechpartner.

Meine 13 jährige muss sich Ende Januar entscheiden,ob sie auf den G-Niveau weiter lernt und den Hauptschulabschluss (glaube hier heißt das Werksrealschule??Ich komme da immer so durcheinander) oder bis Klasse 10,dann den Realschulabschluss.

Sie wäre dann 15 Jahre alt ,wenn sie Klasse 9 verlässt.

Sie zieht das tatsächlich für sich in Erwägung und hat schon gefragt ob sie nicht auf eine landwirtschaftliche Schule kann um den Realschulabschluss zu machen. Die Ausbildungen die ihr vorschweben gehen nur mit guten Realschulabschluss oder Abitur.


Sie ist eine absolute Machererin. Gib dem Kind einen Arbeitsauftrag,sie setzt es um und lernt. Alles was Praxis ist,ist ihr Ding. Einer der Gründe,warum sie zu Technik gegangen ist als Wahlpflichtsfach. Dieses Blätterweise,sture auswendig lernen von irgendwelchen, trockenen Sachen liegt ihr nicht.

Das Problem ist,wenn ich Google nutze,finde ich immer nur Sachen die mit einer festen Ausbildungsstelle zusammen hängen. Gleichzeitig,schaue ich mir an,was für Vorraussetzungen bestimmte Berufe brauchen und ...hach...fast überall Abitur oder guten Realschulabschluss.

Hinzukommt,das sie aufgrund ihrer Autoimmunerkrankung nicht jeden Beruf ausführen darf. Sie durfte zbsp.nie bei der Feuerwehr oder Rettungsdienst,Dachdecker usw. arbeiten (außer höchstens im Innendienst am Schreibtisch)

Ich weiß,meine Mädel wird ihren Weg gehen und mein Ex und ich unterstützen sie so gut wie können,aber es braucht für mich irgendwie einen gewissen Fahrplan und Anlaufstellen,wo man sich hin wenden kann.

Vielleicht hat ja hier jemand noch eine gute Idee oder Gedanken.

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Unsere Kinder sind in einem anderen Bundesland auf einer anderen Schulform. Aber über die Schule kann man sowohl bei speziellen Lehrkräften als auch bei einem Mitarbeiter der Bundeszentrale für Arbeit individuelle Termine machen für genau solche Beratungsfragen. Da hat sich auch viel getan, die Kinder, die wir kennen und das in Anspruch genommen haben, waren sehr zufrieden. (Ich war nämlich skeptisch, weil so eine Beratung früher an meiner eigenen Schule für mich als Schülerin so schlecht, nichtssagend war.)
Also, vielleicht kann dir die Schule selbst weiterhelfen?

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Hat die Schule dazu keine Information gegeben? Es gibt doch auch in BW Abendrealschulen oder man kann sich sicher auch mit seinem (guten) Abschluss für normale Realschulen oder Gesamtschulen für die 10. Klasse bewerben. Eigentlich sollte die Schule dazu etwas sagen, wenn man sich mit 13 schon entscheiden muss.


Wie geht es ihr denn in der Schule?
Du klingst so, als ob es ihr schwer fiele, Inhalte zu lernen. Aber wenn sie praktisch arbeitet, muss sie auch Inhalte lernen, nur praxisbezogene Inhalte. Die Frage wäre da für mich, ob sich Nachhilfe lohnen würde, die nicht mit ihr stur den Stoff paukt, sondern ihr zeigt, wie sie erfolgreich lernen kann - was für sie funktioniert - und sie motiviert, ihr Selbstvertrauen stärkt, erfolgreich lernen zu können. Mit ihr interessante Aspekte am Stoff entdeckt und erforscht. KEINER möchte jemanden, der einfach nur stur Inhalte auswendig lernt! Das ist super schwierig und meist auch gar nicht gefragt, man soll den Stoff verstehen. Und das geht ja nur, wenn man sich tiefergehend damit befasst und nicht nur stur auswendig lernt. Auswendiglernen ist mMn die schwerste Forme des Lernens.

Könnte es sein, dass sie einfach noch keinen Zugang zum Schulstoff gefunden hat? Dass der für sie zu langweilig präsentiert wird und sie dann glaubt, mehr gäbe es da auch nicht zu erkunden?

Das wäre ein Aspekt, den ich angehen würde.

Dann würde ich mit der Schule Kontakt aufnehmen und fragen, ob es da keine Infoveranstaltung für die Schüler (und in dem Alter für die Eltern) geben könnte darüber, welche Möglichkeiten man nach dem Hauptschulabschluss hat.

13 Jahre finde ich für diese Entscheidung sehr ungünstig, weil das oft die Zeit ist, in der man am wenigsten Interesse an der Schule hat.

Hattest du diesen Link gelesen?
https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/Bildungswege-BW-2014.pdf

Demnach gibt es über ein berufsvorbereitendes Jahr oder eine Ausbildung die Möglichkeit, den Realschulabschluss zu bekommen. Vermutlich dürfte es aber auch spezielle Schulen geben oder eben die Möglichkeit, auf eine Gesamtschule zu wechseln, wenn die Noten stimmen und erst mal nur den Abschluss zu machen.

Notfalls würde ich sowohl zur Schule als auch ggf. zum Arbeitsamt gehen und persönlich fragen, welche Wege es da genau gibt und worauf man achten muss und ob man auf Landwirtschaftsschule den Realschulabschluss nachholen kann (was spricht denn genau dagegen? Warum sollte das in anderen Ausbildungen möglichen sein, aber nicht in der Landwirtschaft?).

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Schau doch mal in der nächsten Stadt nach geeigneten Beruflichen Schulen. Ich habe nach der Hauptschule damals auf einer kaufmännischen Schule die mittlere Reife gemacht.

Ansonsten vielleicht auch Mal bei der Berufsberatung in der Schule fragen. Die wissen oft wo es die nächsten Schulen für den jeweiligen Anschluss gibt. Bzw ich würde sagen die sollen das wissen.

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Zum Thema nötiger Schulabschluss kann ich dir aus meiner Erfahrung nur erzählen, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Meine große Tochter hat aus ähnlichen Gründen auch nur einen ESA/ Hauptschulabschluss gemacht, in dieser Zeit aber mehrere freiwillige Praktika in ihrem Traumberuf und gemacht und überall die tollsten Praktikumszeugnisses bekommen und hatte am Ende drei Ausbildungsbetrieben zur Auswahl, die sie alle als Lehrling haben wollten, obwohl es auch da immer heißt mindestens guter Realschulabschluss.
Und auch bei den schulischen Ausbildungen unbedingt das persönliche Gespräch suchen. Auch da gibt es oft genug Spielräume und Möglichkeiten, wenn man sich gut erklären kann.

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Lebe auch in BW und hier gibt es mehrere berufliche Schulen, die einen 2jährigen Zug anbieten, der zur mittleren Reife führt. Finde das gerade für praktisch veranlagte Kinder eine tolle Lösung. Hier im erreichbaren Umfeld gibt es das in Richtung Betriebswirtschaft, Technik, Informatik, Agrar und Sozial.
Mit 17 sind sie auch nochmal ein ganzes Stück reifer um in die Berufswelt zu starten.

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Hallo,

Auf was für einer Schule ist die den aktuell?

Auf einer Gemeinschaftsschule könnte sie danach nochmal klasse 9 und 10 machen und die Realschule anstreben.

Oder sie geht auf eine 2 Jährige Berufliche Schule und macht dort die Realschule gibt’s hier z.b im Hauswirtschaftszweig.

Es gibt aber jedes Jahr bei uns für 9/10 klasse ein Elternabend wie es weiter gehen kann.
Du kannst dich am beruflichen Schulzentrum vor Ort erkundigen.

Lg