Hallo,
ich hatte hier bereits schon einen Beitrag verfasst. Es gibt darum, dass ich mein Kind an einer private Grundschule anmelden wollte, da vor den Ferien was mit der Schulleitung passiert ist und mein Vertrauen massiv gebrochen wurde.
Leider hat dies so kurzfristig nicht geklappt. Mein Kind befindet sich auf der Warteliste einer privaten Grundschule und muss daher noch die aktuelle Grundschule besuchen.
Ich musste bereits im 1. Schuljahr 5 Gespräche mit der Lehrerin und Schulleitung führen.
Es ging dabei immer um die bei uns üblichen Themen: Kind schwätzt viel, Kind macht ständig Quatsch, Kind konzentriert sich nicht.
Das letzte Gespräch war vor den Sommerferien. Nun habe ich eine Nachricht der Lehrerin bekommen und werde erneut um ein Gespräch gebeten.
Es sind immer die selben Themen, es heißt immer ich sei eine liebevolle Mutter und würde wirklich ALLES tun und umsetzen.
Trotzdem werde ich schon wieder in die Schule zitiert und es wird Druck gemacht.
Dies belastet mich sehr. Es macht mir so viel Druck. Allein schon wieder die selben sinnlosen Gespräche führen zu müssen obwohl ich mehr als ich tue wirklich nicht mehr tun kann. Zumal vieles ist auch Charaktersache ist.
Ich kann mein Kind nicht um 180 Grad ändern.
Bitte gebt mir einen Rat, wie ich damit am besten umgehen kann / soll. Kommende Woche habe ich ohnehin einen Termin bei einer Rechtsanwältin wegen dem was vor den Ferien passiert ist. Dort werde ich mich auch nochmals beraten lassen.
Aber nun steht das Wochenende bevor und ich mache mir viele Gedanken.
Was kann denn passieren, wenn ich nicht jedes Gespräch zusage?
Kann mir dann fehlende Mitwirkung unterstellt werden? 😕
Extremer Drucker von Grundschule, bitte um Rat
Nimm dir jemanden zur Unterstützung mit: Schulsozialarbeit, jemanden vom Jugendamt (bei uns gibt es auch extra Abteilungen dafür)..
Deine Beschreibungen klingen für mich ungewöhnlich: Wenn du bisher alles umgesetzt hast, es aber keine Veränderung bewirkt und sie mit deiner Erziehung ja auch einverstanden sind, geht es doch ein die Richtung, die eine psychologische Begutachtung notwendig macht, oder?
Aus Langeweile, nur weil jemand Deutsch versteht, lade ich niemanden ein. Dafür ist mir meine Freizeit zu heilig.
Es geht tatsächlich nicht um psychologische Gutachten.
Ich habe nun gefragt, um was es denn wieder konkret geht. Antwort war: Damit wir über x (Kind) sprechen können.
Moin,
naja,
Quatsch machen
Dauernd schwätzen
Nicht konzentrieren können
Daran können auch körperliche Ursachen schuld ein, Schilddrüsenfehlfunktionen, neurologische Annormalitäten wie ADS... sollte man dann in meinen Augen schon langsam mal anfangen, abzuklären.
Wenn noch keine Diagnostik gelaufen ist, würde ich das angehen. Dann wisst ihr was Sache ist oder was eben nicht Sache ist. Sich auf "ist halt Charakter, ist halt so" auszuruhen ist halt schon sehr zweifelhaft. Ab der 3. zieht der Stoff merklich an, in der 4. noch viel mehr. Dann erst zu merken, dass doch was vorliegt, ist dann oft zu spät.
Alles erfolgt, alles durchgecheckt, alle Ratschläge in die Tat umgesetzt. Wie die Lehrerin sagte: Ich tue alles.
Hi!
Hat denn dein Kind dabei eine Diagnose bekommen? Adhs? Oder nicht?
Was macht ihr bzw. Du?
Was ist in der Privatschule anders?
Das störende Verhalten bekommt ihr anscheinend nicht weg. Wenn es blöd läuft, gilt dein Kind als nicht beschulbar/ tragbar in der Regelschule.
Ist schwer zu helfen, wenn man so wenig weiß.
LG!
Als sich ein Lehrer mal bei meiner Mutter darüber beschwerte, dass ich schwätze und Quatsch mache, hat diese gemeint: „Ich habe zuhause schon genug zu tun mit meiner Tochter. In der Schulzeit ist das wirklich Ihr Job.“ Das war vor 40 Jahren und natürlich auch augenzwinkernd gemeint (Sie kam dann heim und sagte: „Ich soll auf dich einwirken. Hiermit wirke ich auf dich ein“) - es hat aber ein Körnchen Wahrheit. Sind Disziplin, Ruhe, Sorgfalt und Aufmerksamkeit im Unterricht nicht Aufgabe der Lehrkraft? Und darum geht es bei deinem Kind doch, wenn ich das richtig verstanden habe?
Der Unterschied ist aber früher durften Leherer tatsächlich noch erzieherisch eingreifen.
Heute müssen sie ja Angst haben, das sofort die Eltern bei der Schulleitung stehen, wenn sie irgendwas anderes außer lieb mit dem Kind reden, das das kein Nettes Verhalten ist.
Die Aussage hat vor 40 Jahren schon nicht gestimmt.
Hallo,
einen echten Rat habe ich leider nicht, möchte aber versuchen, dir ein wenig den "Druck" zu nehmen.
Sieh es mal aus der Perspektive der Schule. Würden die dich nicht zum Gespräch bitten, weil es eh nichts bringt, besteht für die Schule die Gefahr, dass dann das Zeugnis mit dem katastrophalen Arbeits- und Sozialverhalten kommt und dann heißt es plötzlich, warum wurde denn nie gehandelt?
Oder irgendwann stehen ernstere Erziehungs- oder sogar Ordnungsmaßnahmen oder auch nur individuelle Forderpläne zur sozialen Entwicklung an und dann sind der Schule die Hände gebunden, weil vorher nicht alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft wurden.
Die müssen dich schlicht zum Gespräch bitten, sonst müssen sie sich später fehlendes Engagement vorwerfen lassen, wenn die Konsequenzen irgendwann weh tun.
Wurde schonmal mit einem täglichen Feedback-System gearbeitet? Damit könnten häufige Gespräche vielleicht reduziert werden.
Was hast Du denn alles getan? Und warum glaubst Du, dass Dein Kind an der Privatschulen besser aufgehoben wäre?
Dein Kind ist sicher ein ganz normales Kind, unser Schulsystem lässt da leider häufig keinen Spielraum. Daher kann eine Privatschule je nach Konzept schon eher angepasster auf die Bedürfnisse deines Kindes sein. Das kann ich mir schon vorstellen.
Du musst dich vielleicht auch mal klar positionieren dort: dein Kind benimmt sich zwar nicht immer, aber das sind alles keine gravierenden Verhaltensauffälligkeiten, womit ein Pädagoge nicht klarkommen kann. Dazu studiert ein Lehrer ja. Das sind Kinder - Grundschüler. Keine Maschinen. Entweder sie versuchen mal was anderes in ihrer Arbeit oder sie lassen es. Du weißt Bescheid und bist am Ball, es nutzt aber nichts sich alle paar Wochen über den gleichen Quatsch zu unterhalten. Du bist ja eh nicht live dabei und kannst was daran ändern. Und nein, bisschen zappeln und schwatzen ist kein Zeichen von ADHS. Sowas hat schon noch mehr Symptome. Du kannst das zwar abklären lassen, aber womöglich ist dein Kind einfach wilder und hat kein großes Interesse am Unterricht. Lehrer haben auch verschiedene Methoden ihre Schüler für den Unterricht zu begeistern. Daran könnten die mal eher arbeiten...und ich weiß wovon ich spreche, ich habe schon zu verschiedenen Kindern Elterngespräche als Sozialarbeiterin begleitet. Lehrer denken häufig die Kinder haben nen totalen Schaden, dabei sind ihre Vorstellungen vom idealen Schüler meist total romantisiert. Ich hab auch schon ein Gespräch geführt bei dem sich eine Lehrerin beschwerte, dass das Kind in der Pause (!) aufstand und rumgelaufen ist.
Ich würde als Mutter dann wahrscheinlich auch mal sagen dass sie aufhören sollen dich mit so nem Quatsch zu belästigen. Du kannst dich sonst auch beim Schulamt melden und da mal ein Gespräch einfordern.
Fallen dir denn zu Hause auch Dinge auf, die etwas mehr Disziplin erfordern? Ist dein Kind auch dir gegenüber so? Du musst natürlich trotzdem dran bleiben, aber ich verstehe auch dass du dein Kind nur bedingt beeinflussen kannst. Vielleicht mal über ein Belohnungssystem nachgedacht? Sowas kann ne gute Unterstützung sein.
Besteht da ein Kommunikationsproblem?
Schwätzt dauernd, konzentriert sich nciht etc... sind Sachen, die auf eine Lernstörung oder ADHS oder andere Sache hindeuten. -- wenn so viele Gepräche nötig sind, weil das anscheinend sehr auffällig ist, dann würde ich an Deiner Stelle nicht zum Rechtsanwalt gehen, sondern in eine SPZ und das Kind mal durchchecken lassen.
Gehe zum Gespräch.
Ggf. mit Unterstützung.
Übe am WE noch Entspannungstechniken, entspanne dich bewusst, atme tief und ruhig, stelle dir eine entspannende Situation intensiv immer wieder vor.
Beim Gespräch sagst du nach der Begrüßung:
"Ich möchte erst mal etwas loswerden.
Diese ständigen Gespräche lösen bei mir enormen Druck aus, auf das Verhalten meines Kindes einzuwirken, aber ich habe meines Wissens bisher alles getan, was ich konnte, außer den Druck durch Drohungen und Sankionen weiterzugeben. Jedes Mal, wenn Sie mir wieder einen Gesprächstermin geben, denke ich "du hast versagt, du musst dein Kind endlich in den Griff bekommen, damit die Schule Ruhe gibt!" Das wollten Sie aber doch sicher nicht bewirken, oder?
Ja, wir wissen, er macht Quatsch, er konzentriert sich schlecht, er schwätzt. Ich habe mit ihm geredet. Habe ihm mehrfach erklärt, dass er das nicht soll. Er hat es auch zu Hause verstanden, setzt es aber nicht um. Ich habe das Gefühl, sie möchten, dass ich den Druck weitergebe, damit er funktioniert, aber das möchte ich nicht in der Form machen, dass er mich und die Schule nur noch mit Stress und Angst verbindet.
Was genau möchten Sie mit diesen Gesprächen erreichen?
Was soll ich tun, wie kann ich auf mein Kind einwirken, ohne ihm zu demonstrieren, dass wir ihn alle als Person ablehnen? Offenbar schafft er es ja nicht, angemessenes Verhalten zu zeigen?"
Du kannst dann ggf. erwähnen, dass du überlegt hast, den Kinderarzt nach Diagnostiken zu fragen, die das Verhalten erklären könnten, dass dir das aber bisher noch nicht als Ursache in den Sinn kam.
Nimm eine Liste der Regeln und ggf. Sanktionen bei euch zu Hause mit. Wo hält sich dein Kind zu Hause an Regeln, wie setzt es das um, kann es warten, hat es Geduld?
Welche Ursachen siehst du für das Verhalten im Unterricht?
Versteht er wirklich nicht, was er machen soll, ist er mit den Anweisungen, ruhig zu sein und Aufgaben zu machen überfordert, ist er vom Stoff unterfordert oder gelangweilt - Achtung, das muss nicht bedeuten, dass er dem Stoff ein halbes Jahr voraus ist! - möchte er Mitschüler beeindrucken, ist ihm einfach die Schulsituation noch nicht bewusst? Wenn ja, würde ich die Lehrerin fragen, wie man ihm das außer mit Reden und Sanktionen bewusst machen könnte.
Kennt er Strategien, um sich auszupowern in der Pause, damit er in der Stunde mehr Geduld und Konzentration hat? Hat die Schule da Strategien? Es gibt bspw. Schulen/ Lehrer, bei denen die Schüler mitten im Unterricht kurz zum Rennen auf den Schulhof geschickt werden, damit sie sich wieder besser konzentrieren können und "der Hibbel" weg ist. Kann man mit der Lehrerin und dem Sohn ähnliche Strategien besprechen, erst mal für die Pause? Oder auf Toilette gehen und 10 Kniebeugen machen, falls er hibbelig wird und sich nicht mehr konzentrieren kann (als Strategien für und von ihm, nicht als Strafe der Lehrers)?
Jedenfalls: Äußere unbedingt, wie das bei dir ankommt und suche nach Wegen (im Gespräch), LÖSUNGEN für euch beide zu finden und nicht einfach Druck weiter nach unten zu reichen.