Hallo, vielleicht hat jemand etwas Erfahrung für mich:
meine Tochter wurde im August eingeschult und hat Spaß an der Schule und freut sich immer sehr. Die Hausaufgaben dauern manchmal etwas da sie sich schnell ablenken lässt, heute hatte ich ein kurzes Gespräch mit der Lehrerin und sie meinte dass meine Tochter schon noch sehr verträumt wäre und manchmal nicht mitbekommt was sie gerade tun soll. Jetzt habe ich natürlich Sorge! Hatte jemand ein verträumtes Kind und kann mir erzählen wie es sich bei euch entwickelt hat?
Liebe Grüße
Verträumtes Kind erste Klasse
Hi,
mein Sohn war auch so ein Kandidat. Ab der 3. Klasse wurde es besser, auch wenn er nach wie vor im Unterricht vor sich hinträumt, weil ihm langweilig ist. Lässt sich aber leider nicht ändern. Er bekommt nur schwerere Aufgaben, wenn er vorher die "langweiligen" erledigt hat und daher schweift er dann öfter ab. Zudem mag er seine Klassenlehrerin nicht besonders gerne. Den Stoff beherrscht er aber problemlos.
Er ist jetzt in der 4. Klasse und meist sind wir in 30 Minuten mit den Hausaufgaben durch. In der 1. Klasse saßen wir auch mal ne Stunde, weil er wirklich wegen jedem Pups anfing zu erzählen, dann fiel der Stift runter usw. Es war echt nervenaufreibend.
Wir haben angefangen einen Timer zu stellen. in der Zeit musste er sich aufs Blatt konzentrieren, danach gab es eine kurze Pause. Wir haben mit 5 MInuten angefangen. Das klappte mal besser mal schlechter, aber ich denke es hat ihm geholfen ein Zeitverhältnis zu schaffen.
Hatte er die Zeit gut durchgearbeitet gab es ein Gummibärchen.
In Klassenarbeiten etc. war es dann auch kein Thema, da kam er immer durch mit der Zeit. Auch wenn er noch Pläne am Nachmittag hat und weiß er muss vorher fertig sein, kann er meist gut Gas geben.
Das kann sooo viele Ursachen haben....
Noch nicht in der Schule angekommen
Selbstschutz vor dem Trubel in der Klasse
" Träumer" ADHS
Unterforderung
Überforderung
U.s.w.
Ich würde erstmal abwarten und viel reden, also mit ihr da drüber reden.
Unsere Tochter war im Kindergarten genau so. Sie ist noch in ADS-Abklärung, aber in der Schule mit scheint es generell besser zu laufen. In sieben Wochen ist es bisher erst zwei mal vorgekommen, dass wir Dinge zuhause noch mal anschauen mussten, die liegen geblieben sind, beide kurz nach einer Phase, wo sie krankheitshalber nicht zur Schule gehen konnte.
Ich würde an eurer Stelle eine Abklärung machen lassen wie sie bei uns läuft. Bis ihr Ergebnisse habt, wird ein halbes Jahr oder mehr vergehen.
Zu all den Gründen die hier schon stehen, würde ich auch noch die Ernährung mit ins Boot holen.
Wenn das Kind in der Früh süßes oder Weißbrot (auch Semmel) isst, dann steigt der Zuckerspiegel normalerweise sehr rasch, was die Aufmerksamkeit fördert, aber so hoch wie er steigt, kann die Bauchspeicheldrüse viel Insolin ausschütten, dadurch sinkt der Zuckerspiegel rasch und zu tief und die Konzentration fällt. Daher sollte man in der Früh eher dunkles Brot, zum Beispiel mit Lachs belegt oder gar nur Obst Gemüse und zum Beispiel Lachs essen. Dann schwankt der Zuckerspiegel nicht so stark. Gar kein Frühstück finde ich ebenfalls nicht so vorteilhaft.
Ich würde dem Kind generell auch viel Fisch zum Essen geben.
Meine Tochter war verträumt, verspielt und verpeilt. Aber nicht so verpeilt, dass sie keine Strategien entwickeln konnte: Mathe war doof (ist es auch geblieben), also hat sie Ende des ersten Schuljahrs meinen Taschenrechner gemopst... Ich habe lange die Hausaufgaben kontrolliert, bis sie dagegen rebelliert hat. Unser Deal: Wenn ich zwei Wochen lang bei der Kontrolle nicht feststelle, dass ein Teil der Matheaufgaben fehlt, kontrolliere ich nicht mehr. Das war etwa in der fünften Klasse und hat super geklappt.
Aus der durchschnittlichen Grundschülerin wurde die klassenbeste Realschülerin, eine Zweier-Abiturientin, und mittlerweile hat sie ihr Studium abgeschlossen. Der Weg über die Realschule war perfekt: Sie hat dort Mathe nicht auf dem hohen Gym-Niveau gelernt und den reinen Abdeckkkurs in der Oberstufe immer zwischen 6 und 8 Punkten gemeistert. Ab Klasse 5 am Gymnasium wäre sie in Mathe grandios gescheitert und generell kreuzunglücklich und überfordert gewesen. In der Realschule konnte sie feststellen, dass sie gut sein kann und lernen sich lohnt. Lernen hat sie dort gelernt.
Sie ist noch heute zurückhaltend. Das Verträumte ist aber dem Beobachten, Nachdenken und Analysieren gewichen. Von meinen vier Kindern war sie diejenige, die in der Schule kein Selbstläufer war; bei niemandem sonst habe ich HA kontrolliert. Aber ich war immer stolz auf sie: Sie war von Anfang an super in Rechtschreibung; die seltenen Fehler waren - typisch für sie - Flüchtigkeitsfehler, und sie hat tolle Aufsätze geschrieben. Die Aufsätze waren vielleicht gerade wegen der Träumerei so gut.
Letztlich hat wohl die Mischung aus Druck (HA-Kontrolle), Lob und Erfolg (gewonnener Vorlesewettbewerb des Jahrgangs, sportlich unterwegs) nicht geschadet😀. Druck ist unter den heutigen Eltern nicht beliebt; gut dosiert ist er mMn absolut hilfreich, aber das muss ja jeder selbst entscheiden.
Das wird schon! LG, Kate
In allen meinen Zeugnissen steht dass ich zu verträumt bin... inzwischen bin ich 44 und es ist deutlich besser 😂
Die Grundschullehrerin hat mich deshalb auch nicht auf dem Gymnasium gesehen, bei nur 2ern haben meine Eltern aber nicht auf sie gehört. Gymnasium war völlig unproblematisch, keine Stunde Nachhilfe, aber stundenlanges Rumträumen bei den Hausaufgaben, wurde besser als ich Hobbys hatte für die ich fertig sein musste bzw als ich sie dann halt schnell noch kurz vor dem schlafen gehen machen durfte. Und meine Banknachbarin musste mich immer zum Losschreiben motivieren bei Proben (im Eigeninteresse, da sie ja dann erst abschreiben konnte 😅). 2er Abi, Hochschulstudium.
Jetzt darf ich mir das auch von Elternseite anschauen, meine Zwillinge sind jetzt in der 4. Klasse und der jüngere mir sehr ähnlich, ausser der LRS, mir dagegen springen Fehler schon beim Aufschlagen der Seite entgegen. Bei ihm wurde auch ADHS diagnostiziert, teilweise war er so verträumt dass er von 10 diktierten Sätzen halt nur 10 Wörter geschrieben hat. Mit Medikinet ist das weg, in die Wirkung zu nutzen macht er jetzt direkt nach der Schule in 30 Minuten alle Hausaufgaben, es wird alles deutlich besser. Nur das Schusselige bleibt, er nimmt jeden Morgen eine Jacke mit in die Schule und Mittags nie eine mit zurück...
Ich würde erstmal abwarten und ggf. in einem Jahr eine ADS Diagnostik anstreben.
Kommt ja immer darauf an wie sehr verträumt sie sind. Meine Tochter war es in Klasse 1auch, habe mir ihr zu Hause den Stoff aus dem Unterricht nachgeholt. Das klappte zu Hause auch problemlos. Seit klasse 2 ist alles prima. Achte unbedingt darauf, ob sie mit kommt. Die Lehrer haben mir das nicht mitgeteilt. Ich hab es nur anhand der Hefte von ihr und ihrer Freundin gesehen als die mal nach der Schule mit zu uns kam.
Andere sind so verträumt, dass sie ergo benötigen um die konzentration zu üben. Sehr individuell also
Ich war und bin immer noch ein sehr verträumter Mensch. Liegt daran, weil ich hochsensibel bin. Ich schaffe nicht, über einen langen Zeitraum mich zu konzentrieren. Ich vergesse zudem schnell Dinge.
Ich selbst war auch immer verträumt. Meine Eltern hatten da von Anfang an immer nur Stress mit meiner Lehrerin deswegen. Aus mir würde ja angeblich niemals was werden.
Tja, hab Abitur gemacht, problemlos, obwohl ich verträumt war und auch immer noch bin
Abwarten, wenn es sich nicht legt kann man handeln, aber sie muss auch erstmal richtig ankommen