Wird am Gymnasium in der 6 stark gesiebt?

Wir kommen aus NRW. Unser ältester Sohn hat die Empfehlung fürs Gymnasium und ist auf dem Gymnasium. Die 5 lief recht locker. Als wir aber letztens eine Informationsveranstaltung über den Verlauf der 6 hatte wurde uns mitgeteilt, dass die 5 eher „Ankommen“ sei, in der 6 hingegen mehr auf Leistungen geachtet werde und am Ende sechs sich entscheide, wer auf dem Gymnasium bleiben darf.

Sein Gymnasium gilt als eine der beliebten Schulen. Sie haben jedes Jahr viel mehr Anmeldungen als Plätze und alle Klassen sind bis zum letzten Platz voll.

Ich habe gehört, dass beliebte Gymnasien in NRW stark sieben würde, aber auch, dass dies fast nur Schüler ohne Gymnasialempfehlung trifft.

Welche Erfahrungen habe ihr?

Bearbeitet von Catwoman1
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Hier auch NRW 6. Klasse.

Die Aussage, dass sich am Ende der 6. entscheidet, wer bleiben darf, ist korrekt - und liegt simpel und einfach daran, dass 5+6 in NRW Erprobungsstufe sind, man nach der 5. nicht sitzen bleiben kann, dafür aber nach der 6. genau hingeschaut wird.

Das finde ich gut. Da die Kinder doch sehr unterschiedliche Voraussetzungen von den jeweiligen Grundschulen mitbringen und so erst einmal in Ruhe ankommen können.

Jetzt in der 6. merkt man schon, dass die Klassenarbeiten auch mal schlechter ausfallen, der Notenfächer spreizt sich auf. Dass sie nun besonders auf die Schüler ohne Gymnasialempfehlung schauen würden, kann ich nicht behaupten. Aber bei denen mit schlechteren Noten sind naturgemäß mehr mit Realschulempfehlung dabei, wenn die Grundschulen in ihrer Einschätzung einen guten Job gemacht haben. Ein Kind mit voller Gymnasialempfehlung, welches nicht von den Eltern mit viel Üben durch die Grundschule gepusht würde, schafft die sechste normalerweise problemlos.

Da nach der 5. kein Sitzenbleiben möglich ist (nur in Ausnahmefällen), werden in der 6. die Kinder, die mit dem Unterrichtsstil eines Gymnasiums nicht zurechtkommen ausgesiebt, ja.

Bearbeitet von KatjaNeu
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Er stand in der Grundschule in fast allen Fächern „sehr gut“. In der 5 hatte er größtenteils „gut“ und „befriedigend“.

Die 5 war locker. Muss man damit rechnen, dass es in der 6 nun anspruchsvoller wird oder hätte es sich in der 5 schon angedeutet, wenn es nicht passt?

Er ist leider recht faul und weil der größte Teil des Lernens in der Schule erfolgt, habe ich nicht viel Einfluss darauf, wie sehr er sich bemüht. Er besucht eine Ganztagsschule und hat nach der Schule nicht mehr viel Zeit zum lernen, weil der Schulweg lang ist und er im Sportverein ist.

Bearbeitet von Catwoman1
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Habt Ihr denn jetzt vor den Ferien noch keine Klassenarbeiten geschrieben? Hier ist der erste Schwung durch, auch schon Tests in Nebenfächern, da sieht man ja schon, wie die 6. laufen könnte und was gefordert wird.

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Als Realschul Mami aus Baden-Württemberg weiss ich, daß ab der 7. Klasse allein an unsere Schule vom einzigen Gymnasium etwa 10 bis 15 Kinder kommen.
Die haben hier echt oft Probleme die Kinder unter zu bringen, die Klassen sind halt voll.
Gleichzeitig verlassen die Schüler, die aufs G Niveau wechseln die Klasse, so schafft man es mit hängen und würgen die Kinder reinzuquetschen.
Auswahl ist dann nicht, das Kind kommt da hin wo Platz ist

Und etwa nochmal 10 an die anderen Schulen.
Ich find das voll viel.

Die meisten sind Kann Kinder, wo die Eltern dachten, wird schon. Der muss nur lernen, aber auch überflieger Kinder, die einfach aus überforderung dicht machen.

Jedenfalls sind im Zug meines 8. Klässlers fast alle seine Grundschul Kameraden wieder Aufgetaucht. Bis auf 6 oder 7. Und bei ihm haben damals 17 Kinder aufs gymi gewechselt.
Nur 4 davon mit Empfehlungen, der Rest mit Elternwille.

Also ja. Der größte Schwung sitzt ab der 7 Klasse wieder da, dann tröpfelt es mit 2 bis 3 Kindern pro Klasse (wir haben 4 Züge) bis zu 10. Klasse Weiter.

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Wir sind nicht in NRW und man braucht bei uns in der Grundschule mindestens einen 2,3 Schnitt um auf das Gymnasium zu kommen.

Trotzdem gehen in der 5. und 6. Klasse noch viele Kinder vom Gymnasium ab, oder wiederholen.

Bei meiner Tochter sind im letzten Jahr (6. Klasse) 5 Kinder abgegangen.
Fand ich schon viel.

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So kannte ich es von einer Realschule auch. In Klasse 5 und 6 waren die Klassen randvoll und nach der 6 gingen aus jeder Klasse 4 bis 6 Kinder ab.

An meiner jetzigen Schule ist es auch so, dass in der 5 etwas mehr Kuschelkurs gefahren wird, damit jeder anknüpfen kann. Das wird sich noch ändern und das Tempo wird garantiert angezogen.

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Bei meinen Mädels (BW) gab es bis heute nur einzelne Abgänge, Klasse 9 und 10. Sie sind im G8 aber richtig anstrengend wurde es ab 8. Da schlägt aber auch die Pubertät mit voller Wucht zu und das ist vor allem bei den Jungs ein großes Thema. Diese Nullbockphase höre ich aber definitiv auch von Kindern in allen Schularten und das bessert sich Ende 9 wieder. Was es bei uns am Gymnasium schon oft gibt ist ein Wechsel nach 9 oder 10 auf die beruflichen Gymnasien, weniger auf die Realschule.

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Hallo,

mein Sohn besucht ein evangelisches Schulzentrum in Sachsen.

Zum Ende der 5. Klasse sind 2 Mädchen von der Oberschul-Klasse in die gymnasiale Klasse aufgrund ihrer sehr guten Noten gewechselt.

Zum Ende der 6. Klasse sind 4 Kinder von der gymnasialen Klasse in die Oberschul-Klasse runter gewechselt.

LG

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Wir sind zwar nördliches RLP, aber bei meinem Sohn war es auf jeden Fall so. Dazu kam aber auch noch Corona und Homeschooling. Er kam 2020 in die 5. Da wurde erst mal geguckt, dass alle Kinder auf einem Niveau waren. Es gab ja noch gravierendere Unterschiede, wie die einzelnen Grundschulen mit dem Homeschooling umgegangen sind.

In de 6. ging es dann richtig los. Bei uns wird dann aber schon mit der 2. Fremdsprache gestartet. Das ist in NRW ja anders.

Er wird ja merken, ob er machen muss. Das gehört ja dazu, dass man am Gymnasium selbständig lernt.

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Ich bin zwar in Bayern und selbst nicht vom Gymnasium. Ich hab aber nen Haufen Freunde mit Kindern im Gymnasium. Die haben bis zu den Herbstferien Zeit anzukommen und im ersten Halbjahr wird direkt ausgesiebt und wenn im zweiten die Leistung nicht spürbar anzieht, wird empfohlen das Kind auf die Realschule wechseln zu lassen.

Find ich ehrlich gesagt auch richtig sorum. In der 6. Klasse zu sieben macht für mich gar kein Sinn. Unabhängig woher man kommt. Weil man lässt ein Kind doch nicht erst richtig im Klassenverband ankommen um es dann absteigen zu lassen. Der Sprung von Grundschule zum Gymnasium ist schon ab der 2. Woche ein riesen Pensumsanstieg. Soll auch gerade jene schnell an den Rand bringen, der mehr mit ach und krach aufs Gymnasium gekommen ist, weil die Eltern den Wunsch danach hatten. Das Kind da aber im Grunde nie ernsthaft überlebensfähig ist.

Aber Gymnasium siebt immer, egal wann. Ich würde aber sinnvoll finden das schrecken schnell zu beenden statt ein Kind erst ankommen zu lassen und dann fallen zu lassen. Wenn man direkt aussiebt, weiß das Kind, es hatte nie ne ernstzunehmende Chance. So wird es ihm/ihr erst vorgegaukelt und dann kommt das Böse erwachen.

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Das sehe ich ähnlich. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass man in der 5 erst mal „ankommen“ lässt und dann erst Ende der 6 verkündet, wer auf dem Gymnasium bleiben darf.
Die Kinder werden dann wieder aus ihrem Freundeskreis gerissen. Mein Sohn war nach der 4 schon todtraurig, dass seine Freunde auf andere Schulen gingen.

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Ich finde es unfair, Anfang der 5 mit dem Sieben zu beginnen. Hohe Anforderungen, ja. Hohes Niveau, ja. Aber man sollte denjenigen, die von schlechten Grundschulen kommen, eine Chance geben, aufzuholen. Was kann das Kind dafür, auf welcher Grundschule es war?

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Ich glaube, dass ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich.

Hier ist es auf jeden Fall nicht so.

Wir sind in NRW und mein Sohn ist in der 7. Klasse. Kein Kind aus seiner Klasse hat die Schulform gewechselt. Die Wackelkandidaten werden eher durch Förderunterricht unterstützt, als das man sie rauswirft. Vorausgesetzt es passt allgemein und man kann eine grundsätzliche Gymnasialtauglichkeit erkennen, das darf auch eine Vier im Hauptfach sein.

Bei den Nachbarn (anderes Gymnasium), war es so, dass es ein Kind zur sechsten Klasse auf die Gesamtschule gewechselt ist. Leistungsmäßig hätte es aber auch noch gepasst. Nur waren die Eltern sehr unsicher.

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Hier geht das Gerücht, dass es die Gymnasien, die beliebt sind und volle Klassen haben, verstärkt tun.
Leider trifft beides auf die Schule unseres Sohnes zu.

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Hier ist es von Schule zu Schule unterschiedlich. Bei den Privatschulen wechseln weniger als bei den städtischen. Was den Eindruck erweckt, erstere wären einfacher oder besser. Dabei liegt es hauptsächlich daran, dass die Privatschulen die Wackelkandidaten und knappen Gymnasiasten einfach im Bewerbungsprozess aussortieren, während die städtischen Schulen diese Bewerber nehmen müssen. Folglich muss dort auch mehr aussortiert werden.

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NDS

Hier wird in der 6 gesiebt.
Liegt einfach daran, dass ja hier jeder aufs Gym kann.

Im Grunde geht 1 Klasse vom Gym runter und landet auf OBS.
Die OBS ist nämlich in 5+6 nur 2 zügig und ab Klasse 7 dreizügig. Die " neue" Klasse kommt quasi vom Gym.