Hallo zusammen,
ich hab hier seit September ein Schulkind (1.Klasse, Bayern) und frage mich, wie das andere Eltern mit den Hausaufgaben handhaben. Korrigiert ihr Fehler, weist ihr überhaupt auf Fehler hin? Oder schaut ihr nur, dass das Kind die Hausis ordentlich macht und fertig?
Unsere Lehrerin schreibt sich ganz gerne Kommentare unter die Hausis (z. B. "auf mehr Abstand zwischen den Buchstaben achten"), da das Kind ja noch nicht lesen kann, vermute ich mal, dass ich diese Kommentare dem Kind vorlesen soll? Oder sind die Kommentare für mich gedacht und ich soll gemeinsam mit dem Kind da mehr darauf achten? Oder ist das reine Info und wurde mit dem Kind eh in der Schule besprochen? Der Elternsprechtag ist noch ein bisschen hin, deshalb würde mich eure Sicht und Erfahrung interessieren 😅 Ich bin eigentlich der Ansicht, dass das Kind die Hausis selbstständig machen soll, ohne dass ich mahnend daneben sitze, und bei Fehlern sieht die Lehrerin halt, was das Kind noch nicht so gut kann 🙈
Grundschule Hausaufgaben
Naja sowas wie auf den Abstand zu achten und das Kind darauf hinzuweisen, ist natürlich erst mal Job der Hausaufgabenbetreuung/Eltern.
Wenn das Kind elementare Fehler macht, dann lieber nicht ausbessern lassen, damit die Lehrkraft sieht, dass es Defizite gibt
Genau so begründete eine Bekannte als Lehrerin, dass die Eltern nicht korrigieren lassen sollten. Nur so sehe sienden wirklichen Lernstand des Kindes.
Das kann man so pauschal aber nicht sagen.
Bei uns sind 29 Kinder je Klasse (Grundschule). Wenn die eine Lehrkraft die Hausaufgaben bei jedem Kind auf Fehler korrigieren würde, wäre die Unterrichtsstunde alleine damit verstrichen.
Die Lehrer gucken hier lediglich, ob die Hausaufgaben gemacht wurden; dafür gibt es dann einen Stempel. Ob es richtig ist oder nicht, das müssen die Eltern gucken. Wenn ein Kind Probleme mit den Hausaufgaben hat, müssen die Eltern das dann an die Lehrkraft rückmelden.
(Gut finde ich das auch nicht, aber ich sehe ein, dass es nicht anders möglich ist)
Solche Hinweise bespreche ich mit den Kindern und achte darauf, dass das künftig nicht mehr vorkommt bzw es wird daran geübt. Nur weil in der 1. Klasse steht, "die Kästen werden bestimmt bald besser getroffen", kann es noch dauern bis sie getroffen werden.
Ich schaue die Hausaufgaben durch und bespreche die Fehler bzw. wir erarbeiten gemeinsam die Lösung. Wobei nur 1x die Woche Hausaufgaben bei uns zu Hause gemacht werden. In der restlichen Zeit ist es im Hort.
Diese schauen die Aufgaben durch, besprechen sie mit den Kindern und was falsch war ist mit einem kleinen grünen Punkt gekennzeichnet. So sieht der Lehrer und auch wir Eltern wo es Probleme gab/gibt.
Also prinzipiell ist es kontraproduktiv wenn du die Fehler korrigierst. 1. Rechtschreibung spielt in der 1. Und 2. Klasse noch kaum eine Rolle. Die Kinder sollen auch nicht frustriert werden du zu viel Korrekturgebahn. 2. Wenn alle Eltern auf Richtigkeit achten, bekommt der Lehrer/die Lehrerin nie mit, ob es kollektive Defizite gibt die man gesamt wiederholen sollte. Unsere Lehrerinnen haben immer ausdrücklich drauf hingewiesen. Die Hausverwaltung sollen gemacht sein und ordentlich sein. Sprich ne Sauklaue darf man erwarten, nochmal schöner zu schreiben. Aber nicht ob es jetzt korrekt ist oder nicht. Mein Sohn geht in die 3. Klasse.
Wenn die Hausaufgaben in der 1. Über 30 Minuten dauern abbrechen (und dazu schreiben das es zu lang war), in der 2. Klasse sollte ein einzelnes Fach nicht über 45 Minuten schlucken und ab der 3. Klasse eine Stunde nicht deutlich überschreiten. Ansonsten könnte es sein das die Lehrkraft es falsch eingeschätzt hat im Umfang.
Wie helfen?!
1. Klasse saßen wir immer daneben und sind es gemeinsam durchgegangen.
2. Klasse haben wir gesagt du hast xyz auf... Kind saß allein am Tisch, wir aber im Raum und haben uns geräuscharm beschäftigt und haben auf Rückfragen reagiert oder haben erinnert, weiter zu machen, wenn nur noch geträumt wurde.
3. Klasse, wir sind bei den Hausaufgaben weiterhin im Raum... das Kind muss aber wissen was es auf hat und wann es diese macht. Wir empfehlen lediglich nach dem Mittagessen direkt zu starten um alles fertig zu haben. Wir schauen aber trotzdem is alles gemacht und ordentlich. Richtig is relativ. Wenn er überzeugt ist das ein falsches Ergebnis richtig ist, dann lass ich ihn (mein Mann würde das eher berichtigen).
4. Klasse würde ich ihn auflaufen lassen, wenn er seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Ich helfe gerne, ich seh es aber spätestens ab dann nicht ein, das mitdenken zu übernehmen ob was auf ist oder nicht. Und zeitmanagment muss er auch irgendwie lernen.
Man sollte auch mit jedem Jahr die Verantwortung zunehmend aufs Kind übertragen. Ab der 5. Klasse bin ich raus aus der Sache. Ich lern dann gerne Vokabeln oder übe gezielt Dinge die Probleme bereiten mit meinem Kind aber ab dann sind Hausaufgaben vogelfrei. Gibt es Ärger, ist er selbst dafür verantwortlich. Sonst Pamper ich ihm ja bis über 18 den Hintern. Der muss ja auch lernen sich zeitlich zu strukturieren.
Wie schafft man es als arbeitende Eltern, so etwas wie "saßen wir immer daneben und sind es gemeinsam durchgegangen" sicher zu stellen?
Du solltest im Übrigen an deiner Zeichensetzung und Rechtschreibung arbeiten. Oder die Hausaufgaben"begleitung" wirklich sein lassen.
Also.
Erstmal ich schreib meist ausschließlich übers Handy. Mein Handy nimmt nicht immer die Großschreibung an (und nicht immer merk ich das). T9 kommt erschwerend hinzu. Meistens bekomme ich es mit wenn mein Handy Wörter umformuliert, manchmal aber auch nicht und dann stehen plötzlich Wörter im Text die null Sinn ergeben. Satzzeichen war immer schon schwierig für mich. Bekomme ich aber hin wenn ich es will und mich darauf konzentriere. Es ist also schon ein Unterschied ob ich mit meinem Kind Hausaufgaben mache oder in der Arbeit was schreiben muss. Wo ich das abrufen kann! Ich gib aber zu, das ich zb bei WhatsApp oder generell am Handy manchmal zu schnell auf senden klicke und im Nachgang Fehler feststelle. Sei es durch T9, das Wörter auftauchen die ich nie beabsichtigt habe, sei es grammatikalisch oder Flüchtigkeitsfehler. Weil es hier um nix geht und man sich ggf zusammenreimen kann was gemeint ist. Also ich kann wenn nötig alles, aber bin manchmal zu faul bzw manchmal check ich auch einfach zu spät wenn mein Handy was anderes als ich machen will.
Wegen der Hausaufgabenbegleitung.
Bis zum neuen Jahr, war mein Sohn bis 16 Uhr in der Mitti. Jetzt hab ich Mutterschutz und dann Elternzeit. Zumal sowohl mein Mann als auch ich nur laut Arbeitsvertrag vollzeit arbeiten. Er is Servicetechniker. Seine Arbeitszeit ist fix kalkuliert, aber die meisten Tätigkeiten kann er in kürzerer Zeit bewältigen und er muss keine Zeit totsitzen. Wenn er fertig ist fährt er weiter. Und wenn seine Aufträge abgearbeitet sind kommt er heim, was oft 2-3 Stunden vor seinem offiziellen Arbeitsende der Fall ist. Und ich bin Versicherungsvermittlerin. Ich plane meine Zeit komplett eigenverantwortlich und frei. Ich hab auch keine festen Arbeitszeiten sondern "nur" ein Soll an Umsätzen zu erfüllen. Ich plane zb immer ein das ich keine Kundentermine zwischen 14 und 16.30 Uhr lege, sondern nur davor oder danach, wenn mein Mann daheim ist. Mit 9-17 Uhr geht das natürlich nicht. Aber das ist für mich auch weder familienfreundlich und außerdem wird man da oft für Leerlauf bezahlt und ich hab keine Lust mehr, Tätigkeiten auszuüben mit Anwesenheitspflicht, wo man zugearbeitet wird und die Hälfte der Arbeitszeit nur dumm herumsitzt.
Ich bin kein Freund von Hausaufgaben, das gleich vornweg.
An "meiner" Schule (Ich bin Lehrerin.) gibt es Hausaufgaben. Ich gebe sie generell so auf, dass das Kind sie selbstständig lösen kann und erwarte generell nicht, dass sie jemand kontrolliert. Bei uns machen viele Kids die Hausaufgaben im Hort, die ErzieherInnen unterschreiben und am nächsten Tag schaue ich sie mir an. Dann berichtigt das Kind ggf. oder ich setze dort an, wo das Kind Schwierigkeiten hatte. Ich schreibe ebenfalls unter die HA, genauso wie unter Stundenarbeiten Kommentare. Super. Weiter so. Lineatur einhalten. Selbstkontrolle... usw. Diese Kommentare sind sowohl fürs Kind als auch für die Eltern gedacht. Für die Eltern als Tipps und Anregungen. Denn natürlich kann einem Kind fast nichts besseres passieren, als das sich die Eltern mit hinsetzen und es individuell fördern. Auch wenn ich noch so viel individualisiere und differenziere im Unterricht, kann ich die Fehler im Bildungssystem nicht ausbügeln und es wird vermutlich noch eine ganze Weile so bleiben, dass vor allem die Kinder erfolgreich sind, deren Eltern etwas nachhelfen / sich interessieren. (Das heißt nicht, dass es nach "oben und unten" nicht auch Ausnahmen gibt. Und genauso wie sich manche Eltern komplett rausnehmen, gibt es welche, die übertreiben.)
Also ja, sowohl als Lehrerin als auch als Mutter: Ich würde die HA kontrollieren, mit meinem Kind berichtigen und Kommentare in den Heften zum Anlass nehmen, gewisse Dinge zu üben. Ggf. bei häufigen Kommentaren / Fehlern auch mal bei der Lehrkraft nachfragen. Sollte eine HA komplett unklar sein und das Kind nicht zurecht kommen, dann darunter schreiben, ebenso wenn die Erledigung zu lange dauert...
Du sprichst mir aus der Seele!
Schon die Tatsache, dass in unserem Schulsystem Hausaufgaben quasi elementarer Bestandteil des Lernens sind, führt dazu, dass es an Deutschen Schulen die geforderte Chancengleichheit nicht geben kann. Je nach Elternhaus bekommen Kinder bei den Hausaufgaben mehr oder weniger Unterstützung. Und gerade in der Grundschule ist es eben nicht nur die Auffassungsgabe des Kindes, die den Lernerfolg bestimmt. Ich denk da gerade an meine Schwester. Die war ein ziemlicher Nachzüglich, ich war schon aus dem Haus, als sie in die Schule kam, meine Eltern beruflich stark eingeschränkt. Die einzige Unterstützung, die meine Schwester hatte, war, das meine Mutter abends gefragt hat "Hast Du Deine Hausaufgaben gemacht?" In der 4. Klasse wurde meine Mutter dann aufgrund von Leistungsschwächen (sie hatte ein paar Arbeiten vergeigt) in die Schule gebeten, dort von Schulleiterin und Klassenlehrerin empfangen... Zitat der Schulleiterin: "Dieses Kind wird NIE ein Gymnasialkind sein!" Gehapert hat es zum Einen an der Rechtschreibung, zum Anderen hatte sie in Mathe 2 Arbeiten verhauen. Was keiner Berücksichtigt hatte, war, dass meine Tochter ihre Leistungen zu 100% aus eigener Kraft erbrachte.
Gott sei Dank gab es damals in NDS noch die sog. Orientierungsstufe. In der 5. / 6. Klasse sahen die Lehrer sie anders, sie bekam ihre Gymnasialempfehlung, machte Abi und studierte... Sie ist heute übrigens u.A.Mathelehrerin am Gymnasium und hat sich während des Studiums als Lektorin Geld dazu verdient - sie hat Doktorarbeiten und Examensarbeiten korrekturgelesen .
Aber auch bei meiner Schwester waren die Klassen bei Weitem noch nicht so inhomogen, wie sie heute sind, der Unterricht war auch noch frontaler. Wenn in dieser Klasse jetzt noch 1/3 Migranten gewesen wären und ein weiteres Viertel aus einer sog. bildungsfernen Schicht gestammt hätte, wäre meine Schwester vermutlich tatsächlich nur auf der Realschule gelandet.
LG
Die Schule ist jedoch kein Reparaturbetrieb, ich sehe die Eltern auch in der Pflicht für die schulischen Belange ihrer Kinder. Alle Verantwortung kann die Schule nicht übernehmen. Hausaufgaben sind dazu da, Gelerntes zu wiederholen und anzuwenden, sich selbst zu organisieren und geforderte Aufgaben zu erledigen. Großes Manko ist der unbeaufsichtigte Konsum von Handys.
Das würde ich dem Kind vorlesen und dann auch darauf hinweisen, sollte dieser Fehler wieder passieren. Sie lernen ja durchs Korrigieren. Sagst du nichts dazu, glaubt deine Tochter, es ist richtig und macht es am nächsten Tag in der Schule wieder so :)
Also ja, der Kommentar, der von der Lehrerin geschrieben wurde, ist meiner Meinung nach an dich gedacht, damit du darauf beim Hausaufgaben machen achten kannst.
Das kommt auf den Lehrer an..unsere macht einfach nen Haken bzw Stempel. Und Saft den Kindern solche Dinge in der Schule.
Zu mir zu Hause. Ich schau ob alles gemacht wurde und wenn es ganz schrecklich ist hol ich den Radiergummi. Was selten ist da dies einen Tornada auslöst in Form meiner Tochter oder Töchter da sind beide gleich.
Im Grunde lass ich sie aber auch selbst entscheiden. Wenn zb die Höhe der Buchstaben nicht ins Kästchen passt sage ich dass es so nicht gut ist.
Darüberhinaus lass ich sie die Hausaufgaben egal ob 1. Oder 5. Klasse (die große Schwester) alleine machen.... klar bei Fragen bin ich verfügbar oder Papa
Im Moment sage ich selten was. Ich habe schon was zur Arbeitsplatzorganisation gesagt. Oder bei offensichtlichen Fehlern. Ob die Buchstaben den perfekten Abstand haben oder lehrbuchmässig geschrieben sind, beurteile ich dagegen nicht. Unsere Kinder ticken vermutlich unterschiedlich.
Wir sind auch aus Bayern. Ich lese ihm solche Sachen der Lehrerin immer vor. Wir haben auch einen Schnellhefter wo korrigierte Hausaufgaben drinnen sind, welche wir dann nochmal anschauen sollen ob es was zu verbessern gibt. Fehlendes muss sowieso nachgeholt werden.
Ich sitze nicht immer direkt daneben, kontrolliere aber auch während der Hausaufgaben ob er es ordentlich macht. Wenn es unordentlich aussieht radiere ich es schon oft aus aber wenn ich merke, dass er es noch nicht kann lass ich es nach 2 Mal ausradieren .
Ich finde persönlich die Kinder mit Fehlern zur Schule schicken doof wenn ich es sehe, dass es falsch ist. Manchmal reicht ein „schau nochmal genau drüber“ aus. Lösungen sage ich ihm aber nicht.
Würde da aber auch die Lehrkraft fragen wie sie es gerne hätte.