Bayern: Externenprüfung allg. Hochschulreife / "Teilschulfähigkeit" gymnasiale Oberstufe

Hallo liebe UrbiaCommunity,
im Folgenden eine Nachricht meines Kindes:




Ich bin w/17 und besuche eigentlich die 12. Klasse eines staatlichen bayerischen Gymnasiums. Derzeit bin ich aufgrund einiger physischer und psychischer chronischer Erkrankungen bis auf Weiteres krankgeschrieben (seit Mai, 11. Klasse bestanden). Ich bin dennoch eine ehrgeizige Person und möchte definitiv meine allgemeine Hochschulreife im Jahr 2026 ablegen. Allerdings sind für mich die „normalen“ Wege (mit täglicher Präsenz) in Absprache mit meinen Ärzten keine Option mehr. Der gymnasiale Stoff ist für mich eine weniger große Herausforderung, meine Durchschnitte der letzten Jahreszeugnisse bewegen sich zwischen 1,0 und 1,2.

Ich habe mich nun über alternative Wege zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife informiert, dabei beschäftige ich mich momentan besonders mit zwei Möglichkeiten:

• Externenprüfung: Eigenständige Vorbereitung (ich lerne gerne selbstständig) mit evtl. Unterstützung eines Instituts. Ein sehr guter Schnitt ist mir von großer Bedeutung, mir wurde mitgeteilt, dass dieser über die Externenprüfung weniger wahrscheinlich als über die Oberstufe ist - klar, hierfür lege ich „nur“ acht Prüfungen ab, somit ist der Druck an diesen Tagen auch besonders erhöht, ich „darf“ nichts in den Sand setzten. Mit diesem Weg hätte ich jetzt allerdings kaum Druck: ich muss nicht kontinuierlich Leistung erbringen, könnte mich daher besser auf meine Erkrankungen und deren Linderung konzentrieren. Außerdem hätte ich meine Wunsch-Fächerkombination, die an meinem Gymnasium und an denen im Umkreis leider nicht umsetzbar ist, mich aber deutlich entlasten würde.
- Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Externenprüfung (in Bayern als (ehemaliger) Prüfling oder Prüfer)?
- Wie ergeht/ erging es euch dabei?
- Wie laufen/ liefen eure Vorbereitung und Prüfungen konkret ab?
- Wie war euer Schnitt, wie ist der Schnitt durchschnittlich?

• „Teilschulfähigkeit“ bis zum Abitur: Ich schreibe alle Leistungsnachweise an meiner Schule mit, bin ansonsten abwesend. In der Oberstufe müssen von „teilschulfähigen“ Schülern zwingend alle Leistungsnachweise erbracht werden (auch mündliche Noten). Hier hätte ich einen kontinuierlichen Druck durch Klausuren, ich könnte mich jetzt weniger auf meine Erkrankungen konzentrieren, hätte aber einen größeren Spielraum, etwas in den Stand zu setzen und trotzdem einen sehr guten Schnitt zu erreichen. Meine Wunsch-Fächerkombination hätte ich nicht.
- War/ ist jemand von euch auch „teilschulfähig“/ hat Erfahrung mit „teilschulfähigen“ Schülern (besonders in der Oberstufe)?
- Wie ergeht/ erging es euch dabei?
- Wie wird/ wurde das bei euch umgesetzt?


Ich weiß, dass weitere Möglichkeiten bestünden, möchte meine Fragen aber erstmal auf diese beiden beschränken. Mir ist auch bewusst, dass es keinen „perfekten“ kompromisslosen Weg gibt und schlussendlich nur ich mit meinen Eltern diese Entscheidung unter Abwägung aller Gesichtspunkte treffen kann. Mit geht es „nur“ um eure Unterstützung in Form von Erfahrungen bei der Findung meines Weges. Ich freue mich auf einen Austausch, ganz herzliches Dankeschön im Voraus!

Bearbeitet von Nora191
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Meiner Meinung nach ist es mit dem Hintergrund und nur mit diesen Möglichkeiten nicht realistisch das Abitur in der normalen Zeit zu schaffen.

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Und worauf gründet deine Meinung?

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Die laut Aussage der Fragestellerin Anzahl an "einigen psychischen und physischen Erkrankungen" zumal sie auch noch einen sehr guten Schnitt machen will.

Bearbeitet von GalaRoyal
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Mal abgesehen von eurer echt komischen Korespondenz und deinem massiven Vertrauensbruch, indem du eine Nachricht deines seelisch kranken Kindes im Internet veröffentlichst.

Dein Kind ist 17. Über Belange der Schule entscheiden in Deutschland keine Ärzte, sondern Lehrer, Schulleiter und am Ende natürlich der Kultus. Ärzte können Empfehlungen geben und sie schreiben Gutachten.

Die Schule meines Sohnes (er ist jetzt in Klasse 12) unterrichtet nicht nur die normalen Schüler mit Anwesenheitspflicht, sondern auch Schüler, die aufgrund seelischer Probleme von der Schulpflicht, nicht jedoch Bildungspflicht, befreit wurden. In der Klasse meines Sohnes sind aktuell 2 Kinder, die ausschließlich Online unterrichtet werden. Abgesehen von der Anwesenheitspflicht, gelten für sie exakt die gleichen Regeln wie für alle anderen Schüler.
Unsere Schule hat tatsächlich keine Grenzen bezüglich der Wahl der Grund- und Leistungskurse. Was das Schulamt erlaubt und von mindestens einem Schüler gewählt wird, gibt es auch.
Eine Externenprüfung ist nicht notwendig, da die Schüler als reguläre Schüler bei uns an der Schule sind und die Schule ganz normal berechtigt ist, alle Prüfungen durchzuführen.

Ein anderer Weg wäre, dass die gesamte Schulzeit verlängert wird. Dadurch verkürzt sich der tägliche Unterricht. Das nimmt den Stress raus. Das ist eine theoretisch mögliche Option, die jedoch die allerwenigsten Schulen realisieren können.

In Privatschulen geht nochmal mehr als in staatlichen Schulen. Auch das sollte man beachten.

Die andere Idee deines Kindes gehen in den Bereich der Erwachsenenbildung. Dein Kind muss also erst einmal zu Nichtschüler werden, damit es eine kostenpflichtige Externenprüfung für Nichtschüler ablegen kann. Nur wie verbringt es die Zeit bis dahin?

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Dir ist schon klar, dass wahrscheinlich das Kind die Mutter gebeten hat, das so zu veröffentlichen. Das Kind hat die Nachricht ja sicher nicht für sich in sein Tagebuch geschrieben und die Mutter es abgetippt.

An wen soll sie das denn sonst so geschrieben haben, das ist definitiv für ein Forum mit möglichst vielen Antworten geschrieben.

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Ich kann nur beurteilen, was ich lese. Ich übe mich nicht im Rätselraten.

In einem Laienforum erhält man zwar möglicherweise viele Antworten, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese richtig sind? Wieviele der Laien haben tatsächlich EIGENE Erfahrungen mit dem Thema? Wie leer bleibt dann wohl der Thread?

Um bei so einem speziellen Thema korrekte Antworten zu erhalten, müsste man sich an ein Forum wenden, in dem sich Eltern von entsprechend beeinträchtigten Kindern aufhalten…oder noch besser: man kontaktiert die Lehrer, Schule, sonderpädagogisches Förderzentrum und das Schulamt. Auch das Jugendamt muss unbedingt mit ins Boot geholt werden - als Träger der Eingliederungshilfe.

Ein Mensch mit seelischer und Körperbehinderungen kann natürlich Abitur machen. Gar keine Frage. Aber das ist zu kurz gedacht. Was kommt nach dem Abitur, wenn man nicht belastbar ist? Und damit kommt gleich die nächste Person, die kontaktiert werden muss, der Rehaberater der Arbeitsagentur. Die Feststellung, dass mein Jüngster nicht arbeitsfähig ist, hat insgesamt 1 Kalenderjahr gedauert. Gleichzeitig muss unbedingt die Schwerbehinderteneigenschaft festgestellt werden - falls das noch nicht geschehen ist. Ansonsten läuft irgendwann das Kindergeld aus … und damit alle Pauschbeträge für das behinderte Kind.

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Natürlich kannst Du auf jeden Fall das Abi machen.
Ich würde beide Wege ins Auge fassen. Meine Tochter war auf Grund von Erkrankungen auch nur 30% in der Schule ( ABi mit 1,2) - ist also auf jeden Fall machbar - wenn die Schule Dir die Lernthemen zur Verfüfügung stellt. Wichtig ist soweit ich mich erinnere - Absprache mit dem Schulamt und der Schule - am besten zusammen mit dem Vertrauenslehrer.

Externes Abi würde ich als BETNA (Best Alternative) sehen - falls Dich irgendwas doch noch härter erwischt. Hier ist wichtig - besonders Fremdsprachen können tükisch sein. Die Volkshochschule bietet Vorbereitungskurse.

Wünsche Dir viel Erfolg und lass Dir von niemand sagen Du schaffst das nicht oder auch Deinen Weg vorschreiben - aber mach Dir nicht zuviel Stress - ob nun ein Jahr früher oder später ist egal.