Schulkind und wiederkehrende Ängste im Herbst/Winter...

Hallo zusammen,

ich hoffe, es ist das richtige Forum für das Thema.

Mein Sohn (3.Klasse) hat seit dem Vorschulalter immer ab Herbst mit Ängsten zu kämpfen. Es ist total verrückt. Immer ab Oktober geht es los.

Er hat Angst alleine zur Schule zu gehen, Angst vor Übernachtungen außer Haus (die er im Sommer ohne Probleme gemacht hat), Angst vor neuen Aktivitäten etc. Dann kommen natürlich psychosomatische Symptome wie Bauchweh etc. dazu. Es ist jetzt der 4. Herbst wo es wieder los geht. Richtung Weihnachten bin ich immer soweit, dass ich denke wir brauchen professionelle Hilfe und bis wir dann irgendwo einen Termin haben wird es Richtung Frühjahr immer besser, bis es im Sommer wieder gut ist. Im Sommer haben wir diese Ängste überhaupt nicht!!!

Letzten Winter hatten wir Gespräche mit einer Kinderpsychologin, die aber keine Auffälligkeiten gesehen hat und meinte das ist eine Phase, die wieder vergeht...ist sie ja auch....bis sie jetzt wieder da ist. Kinderarzt sah es letzten Winter genauso.

Ich bin langsam echt am verzweifeln und frage mich warum immer ab Herbst?!

Hab schon an einen Vitamin D Mangel gedacht....aber bis das Vitamin D vom Sommer aufgebraucht ist dürfte es doch etwas länger dauern....da erscheint mit der Oktober als Beginn zu früh...

Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte und wie ich meinem Sohn helfen könnte?

Ich danke euch,
liebe Grüße

6

Es ist dunkler draußen. Gerade der Schulweg dürfte deutlich dunkler ausfallen als im Sommer. Die Tage sind deutlich kürzer, ich finde die viele Dunkelheit ehrlich gesagt auch furchtbar. Vielleicht äußert sich das bei euch anders/extremer? Bei Übernachtungen käme die Dunkelheit ja auch wieder zum tragen. Dunkelheit macht vielen Kindern Angst. Vielleicht ist es bei ihm einfach etwas extremer?
Versuche mal im Dunkeln öfter mit ihm raus zu gehen. Bringe ihn halt wieder zur Schule, geht abends im Dunkeln einkaufen usw. Das er sieht dass da nichts bei ist und nichts passiert.
Kannsein dass das eine unbewusste Angst ist und ihm gar nicht so richtig klar ist was ihm Sorgen bereitet. Lasst euch auf jeden Fall mal bei einem Psychologen auf die Warteliste setzen und schildere das dann zur Not im Sommer. Er kann dir dann zumindest Tipps für den kommenden Herbst geben.
Wird es denn von Jahr zu Jahr schlimmer? Oder etwas besser? Oder bleibt es immer das selbe?

8

Nein schlimmer wird es eigentlich nicht…. würde sagen, die Intensität ist recht gleich bleibend!

Wir hätten ja letztes Jahr schon einen Platz bei der Kinderpsychologin gehabt… sie hat aber keinerlei Bedarf gesehen… sie meinte, zum gewissen Grad sind diese Ängste, Alters entsprechend. Werde versuchen, bei ihr demnächst noch mal einen Termin zu bekommen!

Seine Hauptangst ist, dass er nicht von mir und meinem Mann getrennt sein möchte. Das ist zumindest das, was er benennen kann! Ansonsten
Ist der wie gesagt echt gut drauf - verabredet sich auch gerne. Ein paar Stunden zu Freunden ist auch kein Problem!

Nur wenn irgendwas aus der Reihe passiert was er nicht kennt, ist die Angst groß oder halt momentan wieder früh morgens auf dem Schulweg. Und wenn er mal bei Oma und Opa übernachten soll, was er im Sommer sehr oft und ohne Probleme tut.

Mich wundert einfach, dass es sich immer zu gleichen Jahreszeit wiederholt

15

Denke ich auch. Im Oktober werden die Tage auch schnell kürzer, und zwar so, dass es auch die Kinder merken, d.h. dass das Phänomen zu Zeiten stattfindet, die sie betreffen, also dass der Schulweg z.B. in einer Woche noch im hellen war, in der nächsten dagegen schon in der Dämmerung. Dazu kommt zumindest bei uns noch der im Herbst sehr dichte Nebel mit Sichtweiten unter 50m.

1

Vielleicht eine Art von "Winterdepression"?

Vitamin-D kannst du ja mal testen lassen - oder ihm einfach im Winter Vitamin-D Tabletten geben.
Mal an eine Lichttherapie gedacht?

3

Hab ich auch schon überlegt....aber da steht eigentlich nichts von Ängsten....traurig oder so ist er gar nicht....

Vitamin D hatte ich letzten Winter einfach so gegeben...hat keine richtige Wirkung gezeigt - leider

Aber vielleicht besorgen wir uns mal eine Tageslichtlampe!

2

Vielleicht an Halloween? Da ist ja schon viel gruseliges überall zu sehen… im TV, in Büchern, Hörspiel, Zeitungen?

4

Hmmm...denke eigentlich nicht. Aber wer weiß?!
Werde das mal versuchen zu beobachten....

Aber würde es dann bis Februar / März dauern?!

11

Angst ist in jeder Form möglich und anzunehmen. Ich finde es auch oft gruselig und für Kinder ist es doch viel doller! Wer weiß was er gesehen hat!

5

Evtl parallel mit der Zeitumstellung?
Würde zum Zeitraum passen.

Das ihn das " aus der Bahn wirft" ?

Anstatt halt 1-2 Wochen eben länger?

10

Fängt schon immer Anfang Oktober an…. also eher vorher🤔

7

Ich würde mal versuchen dass bei einem Kinesologen aufzuarbeiten. Weiß ja nicht, wie offen du bei alternativen Therapiemöglichkeiten bist 😄

Irgendwas muss ja dahinter stecken. Was er selber nicht benennen kann

9

Da bin ich auf jeden Fall für offen!

Wie arbeitet ein Kinesologe?
Hast du da selbst gute Erfahrungen mitgemacht?

12

Ich würde das mit dem Vitamin D mal sauber untersuchen lassen.
Und dann bei Bedarf die richtige Dosis geben und nicht nur so ein bisschen wie zu Baby-Zeiten.
Aber eben vorher feststellen, ob ein Mangel da ist. Das kann durch die erste Herbst-Erkältung auch sehr plötzlich kommen.

Sieht er im Dunkeln normal?
Neulich schrieb hier jemand von Nachtblindheit... ich glaube, da gibt ws verschiedene Abstufungen.

13

Ist Anfang/Mitte Oktober mal irgendwas passiert?
Ein Todesfall im Umkreis, ein heftiger Unfall, eine Trennung?

14

Ich finde die Akademie für Lerncoaching gut. Die haben sich auch mit Ängsten befasst. Ein Video verlinken ich hier, das andere heißt Angst mit Mut begegnen.
https://youtu.be/M_2tzkvdXnw?si=GZ2yodmyNMSubSqz

16

Vitamin D wird allgemein zu viel Wirkung zugeschrieben. Gegen was es alles helfen soll... Vor ein paar Jahren wars der Hype um Vitamin C.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/215575/Vitamine-Vitamin-D-kann-Depressionen-nicht-verhindern

Ich würde ggf nochmal zum Kinderarzt. Ansonsten würde ich versuchen, ihm die dunkle Jahreszeit zu versüßen, den Blick aufs positive zu richten. Schön dekorieren, basteln, zeigen, was man alles drinnen machen kann. Was die Dunkelheit auch für positive Seiten haben kann. Irgendwie versuchen, das mit einem positiven Gefühl zu belegen. Plätzchen backen zelebrieren.

Kann alternativ auch eine Tageslichtlampe helfen? Diese simuliert ja Tageslicht.

Ansonsten würde ich ggf tagsüber viel raus gehen, in Begleitung auch die Übergange zur Dunkelheit üben im Sinne leichter Konfrontation.

17

Hallo,

gut, dass Du bereits an Vitamin D gedacht hast. Ich würde schauen, dass der Vitamin D Blutspiegel zirka in der Mitte des Normalwertes liegt. Das ist das Kostengünstigste, das am wenigsten Zeit aufwendet. Daher würde ich einmal damit beginnen. Wenn es eine gute Psychologin ist, wird sie als erstes ebenfalls danach fragen.

Gemessen wird auch nur der Vitamin D 25OHD Wert. Was Sinn macht, weil er ist am Konstantesten im Blut, mit einer Halbwertszeit von ein paar Wochen (in der Form speichert der Körper das Vitamin D). Es gibt noch andere Werte, die schneller Verfügbar sind, die aber binnen ein paar Stunden vom Körper in das Soeichervitamin D umgewandelt werden. Daher fühlt man sich oft bei Sonnenschein besser, weil der Körper das Vitamin D direkt nehmen kann, ohne das Soeichervitamin umzuwandeln. Das wird aber nicht gemessen, was auch richtig so ist, denn wenn man in der Früh, zu Mittags, Am Abend, bei Regen oder sonnigem Wetter misst, ist dieser Wert immer anders. Bringt nichts.

Lange rede kurzer Sinn: Ich würde den klassischen Vitamin D Blutspiegel messen lassen, weil es wenig Aufwand ist und zirka in der Mitte des Normalwertes einstellen und chauen ob es dann besser wird oder nicht. Dass es ihm im Frühling besser geht, kann auch daran liegen, dass dann vermehrt die Sonne scheint, auch wenn der Vitamin D Blutspiegel noch niedrig ist.