Moin,
ich bin ehrlich, vermutlich muss ich mir das einfach alles mal von der Seele reden als das es wirklich eine Frage ist.
Mein Sohn (6 Jahre) hat ADHS und ist im August eingeschult worden. Von Anfang an haben wir mit offenen karten gespielt und mit dem Lehrer das Gespräch gesucht und auch gebeten das er sich frühzeitig meldet wenn etwas ist, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Der Start war nicht leicht für meinen Sohn und es viel ihm schwer auf Grund der vielen Kinder, er geht auf eine Regelschule. Er weinte am Anfang viel aber nach gut 2 Wochen hatte sich das eingependelt. In seiner Klasse ist ebenfalls ein Kind mit ADHS und die beiden sind leider wie Feuer und Wasser. Es klappt bis einer gewissen Grenze gut und dann ist schluss. Nach knapp 6 Wochen war mein Sohn wohl in der Pause so Drüber und Reizüberflutet das er sich geweigert hat in die Klasse zurück zu gehen (sein Kumpel auch) das ich ihn abholen musste und es eine Klassenkonferenz mit 1 Tag Suspendierung nach sich zog. Ob das nun überzogen war von der Schulleitung oder nicht, dazu sage ich jetzt nichts. Wir sind auf der Suche nach einer Schulbegleitung aber leider ist das nicht ganz so einfach eine zu finden.
Seit 4 Wochen bekommt mein Sohn nun Medikamente und er kommt damit gut klar, wir haben das Gefühl das sich wirklich was getan hat bei ihm. Leider ist die Korrespondenz mit dem Lehrer sehr eingeschlafen. Ich bekomme keine Antworten mehr auf Fragen und nein, ich schreibe ihn nicht täglich oder wöchentlich an. Daran kann es nicht liegen. Ich schreibe ihn nur an wenn es wichtig ist : Wie z.b der Start der Medikation damit er bescheid weiß bzgl. möglicher Nebenwirkungen.
Nun gut, seit der Konferenz bin ich allerdings nur noch gestresst. Ich schaue selbst bei der Arbeit ständig auf das Handy aus Angst ich könnte einen Anruf verpassen oder eine Mail das wieder etwas schief gelaufen ist. Ich kann langsam nicht mehr. Gestern bekam ich eine Nachricht das mein Sohn den Klassenraum nicht wechseln wollte und sehr geweint hat. Er sollte für eine Stunde in eine andere Klasse. Der Förderlehrer der Schule war sehr lieb und wir haben gut gesprochen und auch mit meinem Sohn habe ich gesprochen. Er hatte wohl Angst vor den anderen Kindern. Er braucht bei so was immer etwas Zeit und ist dann schnell überfordert.
Nun stresst mich das nur noch mehr und ich komme gefühlt nicht mehr zur Ruhe. Bis um 13 Uhr, wenn er in den Hort rüber geht, bin ich nur noch unter Strom und gucke ständig ob sich jemand gemeldet hat oder habe Angst das gleich ein Anruf kommt und dann die nächste Konferenz vor der Tür steht. Ich kann nichts dagegen machen. Ich war schon immer jemand der Dinge sehr viel zerdenkt und dann nicht zur Ruhe kommt aber das Thema macht mich fertig. Ich freue mich schon auf die nächsten Ferien weil ich weiß dann habe ich weniger Druck.
Das kann doch nicht so weiter gehen?!
Ich weiß selbst nicht mehr weiter, auch einfach weil ich da nicht viel tun kann. Wir sind nicht dabei und mehr als Reden kann ich mit meinem Sohn nicht. Während des Unterrichts läuft alles, da hat er keine Probleme und sich denk ich gut eingelebt. Die Pause ist manchmal schwierig für ihn aber da hab ich nichts negatives mehr gehört. Trotzdem, diese Gedanken jeden Tag machen mich einfach vollkommen fertig.
Ich war schon am überlegen mit der Schulleitung zu sprechen aber die ist leider auch nicht einfach und ich weiß auch nicht was ich ihr sagen soll. Macht irgendwie auch keinen Sinn.
Sorry für den langen MiMiMi Post.... ich musste es irgendwie mal los werden. Und wenn etwas wirr geschrieben ist, tut es mir auch leid... bin echt zur Zeit etwas durch den Wind :(
Schwerer Schulstart (SILOPO?)
Schulsozialarbeiterin?
Schulberatungsstelle ?
Intergartionsbauftragte vom Schulamt ?
So schnell es geht, um eine Schulbegleitung kümmern.
Ja..... da sind wir dabei wie ich auch geschrieben habe aber eine Qualifizierte zu finden ist leider nicht so leicht
Ganz ehrlich ? Lieber eine, die noch lernt und lernen möchte, als niemanden.
Wenn es dich so stresst, dann bitte doch nochmal um ein Gespräch. Im Zweifel auch über oder mit der Schulleitung.
Es ist nicht in Ordnung, wenn die Lehrkraft nicht auf Fragen antwortet. Wenn es allerdings nur eine Mitteilung war, dass dein Sohn jetzt Medikamente bekommt, dann war ja nicht unbedingt eine Antwort erforderlich...
Vielleicht wäre eine Art Verstärkerplan (obwohl ich sowas sonst ablehne) übergangsweise eine Lösung: Damit du jeden Tag eine Rückmeldung hast, wie es geklappt hat.
Ansonsten: Ich gehe davon aus, dass dein Kind erst seit August / September in der Schule ist. Natürlich müssen die Lehrkräfte auch erstmal ihren Weg mit deinem Sohn finden. Das ist gar nicht so einfach. Du hast nur ihn im Blick, die Lehrkraft hat u.U. 20+ Erstklässler mit unterschiedlichen "Baustellen"
Natürlich, wenn es nur eine Mitteilung ist verlange ich keine Antwort aber wenn ich Frage: Wie ist es den gelaufen in der letzten Zeit? im Bezug auf die Medikamente, erwarte ich schon eine Antwort den nur so wissen wir ja ob es was bringt oder wir etwas verändern müssen. Das können wir nun in der Schule ja so von außen nicht beurteilen und das haben wir auch in der Konferenz angesprochen das wir da auf deren Mitthilfe angewiesen sind.
Ja er ist seit August in der Schule.
Einen Verstärkerplan kannte ich nicht.
Allerdings haben wir einen Schulplaner (mussten wir extra kaufen von der Schule) wo so etwas eigentlich eingetragen werden soll, allerdings nutzt der Lehrer es aktuell nicht
Tut mir leid, meine Antwort hat es jetzt schon zweimal gelöscht, daher hier nur noch ganz kurz.
In meiner ersten Antwort fehlte auch ein Teil, nämlich das ihr das mit der Schulbegleitung dringend weiter verfolgen solltet. Wir als Schule unterstützen das immer organisatorisch.
Was den Lehrer betrifft: Frage nach einem Gespräch! Im Alltag geht manches unter, denn wie gesagt, man hat viele Kinder... In der ersten Klasse sind die Konzentrationsphasen noch sehr kurz, daher machen sich Medikamente u.U. nicht sofort bemerkbar und Pausenaufsicht hat der Lehrer auch nicht immer. Oder ihr gabt einfach ein nachlässiges Exemplar erwischt - soll es geben... Trotzdem hilft da nur nochmal ansprechen.
Ich telefoniere übrigens als Lehrerin immer gern selbst mit den Arztpraxen (Schweigepflichtsentbindung muss vorliegen), damit keine Infos verloren gehen und man direkt Rückfragen stellen kann...
Ich finde ihr macht es doch gut.
Ihr seid dran, ihr sucht eine Schulbegleitung, er bekommt jetzt Medikamente, du tauschst dich mit der Schule aus....mehr kannst du eigentlich nicht mehr machen.
Bleib dran, sprich vielleicht nochmal mit dem Förderlehrer, wenn der nett war - vielleicht hat der noch Tipps, oder kann euch helfen, eine Schulbegleitung zu finden.
Sonst: dein Sohn ist jetzt erst seit August in der Schule. ALLE Kinder brauchen eine gewisse Zeit, bis sie angekommen sind. Man sagt, bis Weihnachten ist die "Ankunftzeit".
Für ihn ist es vielleicht etwas schwieriger, aber bestimmt ist er nicht das einzige Kind in der Klasse, das Probleme hat.
Versuche zu Hause so gut es geht eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und macht weiter mit seiner Behandlung.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr bald eine Schulbegleitung findet.
Hey, meine Schwester hatte vor rund 20 Jahren auch Probleme bei der Einschulung aufgrund einer Behinderung. Damals gab es noch nicht sowas wie Schulbegleiter und co. Sie ist dann in der ersten Klasse sitzen geblieben, weil sie die meiste Zeit vor der Klassentür verbracht hat (Ihre Lehrerin konnte mit ihrer Situation einfach nicht anders umgehen).
Sie bekam eine neue Klassenlehrerin und bin da waren alle Probleme Geschichte. Die Lehrerin hatte selbst ein behindertes Kind.
Der Klassenlehrer ist unheimlich entscheidend was Sicherheit für das Kind angeht. Versucht nochmal ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen.
Und selbst wiederholen wäre keine Schande. Vielleicht braucht er einfach ein Jahr länger.
Viel Glück 🍀
Schau auf der Kultusseite von eurem Bundesland - welche Qualifikation bei Euch eine SB haben muss.
Dann könnt ihr sehen, ob ihr ggfls Widerspruch einlegen könnt...
Außerdem würde ich einen Träger suchen, der SB vermittelt - evtl kann die Sozialassistentin von denen angestellt werden und die Qualifikation parallel nachholen...
Bitte melde unbedingt deinen emotionalen Zustand dem zuständigen Lehrer!
Vermutlich sind seine Meldungen und Nichtmeldungen nicht so gemeint, dass sich bei dir der Stress auftürmen soll. Notiere erst mal nur seine Meldungen für später, z.B. für eine Diagnostik oder Schulbegleitung.
Es hat sicherlich niemand die Absicht, dass dein Sohn und du sich immer stärker unter Stress setzen, sich immer mehr Scham auftürmen, sich immer unfähiger fühlen.
Frage konkret, was du mit den Informationen machen sollst!
Sind die rein als Info an dich gedacht "Feedback: So lief es heute", oder sind das Handlungsaufforderungen "stellen Sie das bitte umgehend ab!" und wenn ja, wie sind diese Handlungsaufforderungen gedacht. KEINER wird doch wollen, dass du einfach jeden Nachmittag deinen Sohn für seine "Fehler" am Vormittag zusammenfaltest! Also: Frage konkret, was der Lehrer sich denn nun als Fazit vorstellt! Was würde er seinem eigenen Sohn sagen, wenn diese Meldungen aus der Schule kämen?
Bspw. kann ein Kind ja nun schwer beeinflussen, ob es weinen muss oder nicht. Es kann auch schwer beeinflussen, ob es Ängste hat oder nicht.
Hier geht es also eher um Bewältigungsstrategien. Die kannst du dir überlegen, aber die Schule müsste euch da auch entgegenkommen. Bspw. "wie gehe ich mit unerwarteten Situationen um? Wie gehe ich mit Ängsten um? Wem sage ich, wenn ich Angst habe?"
Vielleicht hätten da ja beruhigende Worte vom Förderschullehrer schon gereicht. "Du gehst jetzt in die 1 b, da sind ganz nett Schüler, die wirst du mögen!" Oder man hätte ihm konkret den Schüler vorstellen können, neben dem er dort sitzt. Oder man hätte ihm einen Einzeltisch geben können, wenn ihm das erst mal mehr geholfen hätte.
Ich kann verstehen, dass es dir nicht gut geht und du dir Sorgen machst. Ich denke jedoch, dass du nicht das einzige Elternteil bist, der den Lehrer anschreibt. Daher vermute ich mal, dass er zwar deine E-Mails liest, sie aber vielleicht nur als Information sieht. Vielleicht bewertet er die Angelegenheit nicht so negativ wie du. Wenn es im Unterricht keine Probleme gibt, dann ist das doch schon einmal gut. Ansonsten überlegt doch einmal gemeinsam, was ihm helfen könnte, die Übergänge besser zu meistern. Gibt es die Möglichkeit ihn auch einmal direkt von der Schule abzuholen. Ich denke, dass alles etwas viel für ihn ist und er sich erst einmal einleben muss.
Natürlich bekommt er sicher auch andere Mails nur wenn ich explizit eine Frage stelle würde ich schon gern eine Antwort bekommen. Deshalb stelle ich eine Frage und ich melde mich wirklich nicht täglich oder ähnliches.
Finde das immer sehr unhöflich und würde ich selbst nie so machen. Aber versuche mir auch zu sagen das er sicher viel zu tun hat und das auch mal untergeht. Ist halt irgendwie schwierig weil ohne Informationen können wir auch nicht wissen ob sich was verbessert im Unterricht.
Im November gibt es irgendwann einen Elternsprechtag, ich denke da werde ich es dann mal persönlich ansprechen.
Das es einen Elternsprechtag gibt, ist doch schon einmal gut. Dann kannst du deine Fragen stellen und auch nachfragen, wie sich der Lehrer grundsätzlich die Zusammenarbeit vorstellt.
Hi,
ich kann dich so gut verstehen.
Meine Tochter hatte auch keinen ganz einfachen Start in der Schule, allerdings aus anderen Gründen.
Auch wenn es schwer fällt, solltest du versuchen, einen ruhigen Kopf zu bewahren.
Das ist super schwer, man will ja nur das Beste fürs Kind.
Meine Erfahrung ist, dass auch wir Eltern erstmal eine gewisse Eingewöhnungszeit mit dem System Schule brauchen.
In der Kita hatte man noch jeden Tag die Möglichkeit morgens den Erziehern zu sagen, was gerade so los ist und am Nachmittag bekam man oft zumindest eine kurze Rückmeldung, wie der Tag gelaufen ist.
Das fällt mit der Schule plötzlich weg und gerade wenn man ein Kind mit einem Defizit hat, ist es doppelt schwer.
Sieh es mal so: Immer wenn etwas Gravierendes war, wurdest du informiert.
Wenn du also nicht informiert wirst, würde ich das grundsätzlich schonmal als gutes Zeichen werten. Lehrer sind glaube ich viel Leid gewohnt und gerade wenn dein Sohn im Unterricht keine Probleme zeigt, gibt es für den Lehrer auch keinen Grund was mitzuteilen. Wenn dein Sohn plötzlich eine starke Nebenwirkung hätte, würde der Lehrer das sicher melden.
Meine Ideen wäre, dass du (natürlich nur wenn das Verhältnis passt) mit deinen Vorgesetzten offen sprichst dass es momentan schwierig ist und es wichtig ist, dass du erreichbar bist.
Außerdem würde ich versuchen ebenfalls über das Hausaufgabenheft zu kommunizieren. Schreib eine Bitte um Rückmeldung rein und dein Sohn soll es dem Lehrer vorlegen. Oder gib ihm ein Post It mit, damit der Lehrer was hat, was ihn erinnert.
Dein Stress und Druck spürt auch dein Sohn. Das macht die Situation dann bestimmt noch schwieriger für ihn
Liebe Grüße
Danke für deine Worte.
Ja meist wurden wir informiert.
Ich versuche mir auch immer zu sagen das wenn sich niemand meldet sicher alles gut ist aber es stresst mich halt doch sehr und das fuchst mich selbst sehr.
Mein Chef weiß was los ist. Er ist da zum Glück sehr Verständnisvoll und Pro Familie. Die steht für ihn auch ganz oben. Das ist gut und nimmt mir in der Sache den Druck.
Ich weiß gar nicht ob der Lehrer überhaupt ins Hausaufgabenheft schaut. Mit der Postmappe hat es nicht geklappt als ich was reingelegt habe, weil mein Sohn dann vergessen hat es ihm zu geben. Er scheint da aber auch nicht reinzugucken. Die wünschen eine Kommunikation über Mail (i-Serv) und daran hab ich mich dann gehalten.
Du schreibst, er bekommt
Medikamente
Und es hätte sich gebessert. Was hat sich denn wirklich gebessert? Denn die Gefühlsausbrüche zeigen mir eher, dass die Dosis noch nicht passt.
Mein Sohn bekommt auch Medikamente.Als die Dosis passte veränderte sich sein Schriftbild, seine lautstarken fantasiereisen könnt er auf die Pausen kontrollieren, er war konzentrierter und ansprechbar und er hat auch Gefühle anderer mehr wahrgenommen (also deren Grenzen erkannt).
Aber ja… du brauchst die Rückmeldung vom Lehrer. Denn dieser arbeitet mit dem Kind. Leider gibt es nicht wenige Lehrer die sehr nachtragend sind oder die Schublade wo das Kind drin steckt, nicht mehr öffnen.
Hier hilft nur reden. Persönlich. Wenn das nicht hilft, dann über die Schulleitung.
Habt ihr Kopfhörer? Oft ist der Krach unerträglich für diese Kinder. Mein Sohn verwendet sie immer
Noch. Diese vielen Stimmen… alles durcheinander… er kann es nicht filtern und hat dann fluchtreflexe. In seiner Klasse kennt man ihn mit seinen Kopfhörern… das positive ist, dass alle Kinder wissen, wenn er sie aufsetzt sind wir zu laut… und automatisch wird es ruhiger. Herrlich.
Auch die Lehrkraft muss involviert werden und man kann nur hoffen, dass adhs nicht nur ein Wort aus einer Fortbildung ist… sondern auch erkannt wird… dass ganz viel Potenzial in den Kindern steckt, wenn man den Umgang mit ihnen gut regelt. Bei meinem Sohn war es damals in der ersten und zweiten Klasse das Privileg im Unterricht mal raus zu gehen auf den Schulhof… 5min rennen.Wieder rein kommen.
Alles super. Die Lehrerin war so toll und ich bin ihr heute noch dankbar.
Wir sind noch am Eindosieren. Er bekommt sie jetzt seit 3 Wochen.
Gebessert hat sich tatsächlich das er sich deutlich besser konzentrieren kann. 1 Stunde konzentriert Puzzeln usw war vorher nicht möglich. Mittlerweile klappt das gut und er scheint auch seine Umwelt mehr wahrzunehmen. Nächste Woche ist ein Gespräch mit der Ärztin und dann werden wir gucken bzgl. der eindosierung.
Kopfhörer haben wir.
Ich werde sie ihm nächste Woche vielleicht mal mitgeben und den Lehrer vorher informieren das wir das gerne mal ausprobieren würden. Schaden kann es sicher nicht und wenn nicht dann lassen wir sie eben zu Hause.