7-Jähriger kommt in der Schule nicht mit, stört den unterricht, lügt und ist respektlos

Hallo liebe Urbia Community,

ich bin am Ende und weiß mir nicht mehr zu helfen. Ich brauche euren Rat und Unterstützng.

Mein Sohn ist vor 7 Wochen in die 1. Klasse gekommen und wir hatten schon ein1. Lehrergespräch.

Er kommt nicht mit, ist beim Schreiben sehr langsam sodass er nach der Schule noch 2 Stunden Hausaufgaben machen muss wofür andere Kinder 30 min brauchen. Er stötz oft den Unterricht meinte die Lehrerin , reagiert manchmal gar nicht auf Hausaufgaben und ist total überfodert mit der Organisation in der Schule. Die Kleinsten Detail sei es das richtige Heft oder Buch auf den Tisch legen bereiten Ihm Probleme. Er hat sich auch gestern die Haare geschnitten im Unterricht und lügt und meint es wäre sein Nachbar gewesen. Er lügt auch oft die Lehrerin an oder befolgt keine Arbeitsanweisungen ode rist der langsamste in der Klasse. Er ist auch oft agressiv und durch sein Verhalten will auch niemand mit Ihm befreundet sein.

Bitte helft mir was kann ich tun ? Warum ist er so ? Ich haben erst im Dezmeber einen Temrin bei der Kinderärztin bekommen für diverse tests und suche auch parallel einen Platz in der Ergotherapie.

Wir sind beide Vollzeit arbeiten mit meinem Mann und ich habe ihn mit 1 in der Kita abgegeben weil es anders nicht finanziell möglich war. Dort gab es nie Probleme. Der Erzieher meinte nur , er hat Konzentrationsschwierigkeiten und kann nicht zuhören. also er bekommt aufgaben und anweisungen macht aber trotzdem was anderes.

Ich bin total am Ende um gebe mir die Schuld. Villeicht habe ich zu wenig Zeit mit Ihm verbracht oder war manchmal zu streng oder habe das ein oder andere mal zu schnell die Geduld verloren bei Ihm und geschrien.

Bitte helft mir ? Wie kann ich ihm zeigen das die Schule wichtig ist und er respektvoll mit der Lehrerin sein soll, nicht Lügen soll und im Unterrivcht arbeiten soll.

Was kann ich noch tun außer reden ? Bitte helft mir bin über jeden Tipp dankbar :)

Viele Grüße,

Bearbeitet von demi24
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"Dort gab es nie Probleme. Der Erzieher meinte nur , er hat Konzentrationsschwierigkeiten und kann nicht zuhören. also er bekommt aufgaben und anweisungen macht aber trotzdem was anderes."

Das klingt für mich aber ganz und gar nicht danach, dass es im KiGa keine Probleme gab. Was habt ihr denn nach den Gesprächen mit den Erziehern unternommen, damit sich seine Konzentration bessert und er auf Anweisungen reagiert?

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Hallo,
Versuch doch mal mit ihm in Ruhe zu reden wie es ihm in der Schule geht was ist positiv was gefallt ihm nicht. Zwei Stunden Hausaufgaben am Nachmittag machen keinen Sinn das wird ihn nur noch mehr frustrieren zum Thema Schule. Was rät die Lehrerin? Gibt es die Möglichkeit Absprachen zu treffen z.B. 40 Minuten werden gemacht und du notierst was er nicht schaffen konnte? Gibt es Sonderpädagogen an der Schule die ihn mal beobachten können ? Ergo ist sicher gut löst aber seine akute Problematik ja nicht sofort, das heißt ich würde Absprachen treffen bis Diagnostik und Unterstützeung organisiert ist. Wieviel von den Hausis ist ein Muss ? Wer kann euch unterstützen bzw. was gibt es an Möglichkeiten in der Schule ihn zu unterstützen? Was ist das Minimum was er leisten sollte ? Was ist möglich damit er sich besser konzentrieren kann ? ( Einzelplatz, Gehörschutz um Geräusche auszublenden , Motivation durch Belohnungssystem usw.)

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Die Frage ist - kann er sich nicht konzentrieren, weil er überfordert ist, oder weil er unterfordert ist?

Warum wurde er erst mit 7 eingeschult?

Kann er bereits Buchstaben? Lesen?

Zeichnet / malt er gerne? Wie sieht es mit der Feinmotorik aus?

Was ihr machen könnt:

Regelmäßig zu Hause (vor)lesen, zeichnen, ausmalen, Würfelspiele spielen...

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Wie ist denn deine Verbindung zu deinem Sohn? Erzählt er dir viel? Wie schätzt DU ihn denn ein? In deinem Post lese ich nur, was Schule und Kiga sagen...

Ich kann eure Situation schlecht nur durch deinen Post beurteilen, aber auf den ersten Blick scheint mir, dass du dein Kind nicht siehst, seine Entwicklung nicht auf dem Schirm hast und jetzt überrascht wirst. Setz dich in Ruhe mit ihm zusammen und lass ihn erzählen. Ganz ohne Vorwürfe, einfach mal zuhören und Fragen stellen. Und dann als Team nach Lösungen suchen, sei es über Therapien etc. ❤️

Bearbeitet von Judy328
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Ich habe mich vor einiger Zeit in ADHS eingelesen, weil unsere Tochter in ADHS-Abkärung war, allerdings als "vorwiegend unaufmerksamer" Typ, ohne das aggressive, störende Verhalten. Sie war wie in der Schweiz nicht unüblich schon vor dem 1. Geburtstag in der Kita und ist dann mit vier im Wechsel in den Kindergarten (der in der Schweiz schon verschulter ist als ein deutscher Kindergarten) erstmals aufgefallen. Das "Er hat Konzentrationsschwierigkeiten und kann nicht zuhören" ist bei uns im Kindergartenalter ein Grund für eine Abklärung gewesen, in eurem nicht, bzw. in eurem Fall war wohl niemand konkret dahinter. Schade, gerade angesichts der Tatsache, dass du nun lange auf all die Termine warten musst, während die Schule parallel weiter läuft. Von dem Tag, an dem du mit deinem Anliegen das erste Mal bei einem Arzt aufkreuzt, bis zu dem, wo du eine Diagnose von einem Facharzt hast und daraus dann ableiten kannst, was ihr tun könnt, dauert es 6-12 Monate, es wäre schön gewesen, hättest du das schon letztes Jahr machen können.

Was du tun kannst? Vor dem Termin zum Kinderarzt gehen, zumindest nach meinem Verstand wäre ein Kind, das in der Schule derart neben der Spur läuft, wie du es beschreibst, möglicherweise dringender als einige andere Fälle und könnte vielleicht vorgezogen werden. Keine Ahnung, ob das bei euch vorgesehen ist. Was wir noch getan haben: Den Arzt davon überzeugen, dass er unsere Tochter parallel an mehreren Orten anmeldet. Irgendwo kamen wir dann schneller zum Zug, weil die betreffende Klinik jemanden zusätzlich angestellt hat. Und dich sonst mit dem Gedanken anfreunden, dass möglicherweise niemand "schuld" ist. Was nicht heisst, dass du dir nicht Hilfe holen solltest, um euch die Situation zu erleichtern. Elternberatung, von der Ergotherapie etc., alles was greifbar ist. Und auch die Lehrer ins Boot holen. Bei manchen Kindern helfen ein für sie eingerichteter Sitzplatz, an dem sie weniger Ablenkung haben oder Kopfhörer, damit sie weniger überreizt sind. Oder eine Sanduhr, damit sie sich die Zeit für eine Aufgabe einteilen können. Das sind Dinge, die ihr vielleicht für wenig Geld ausprobieren könnt, einen Versuch ist's wert.

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Ich klinke mich auch mal ein: ja, es klingt nach adhs aus dem Lehrbuch, was die TE schildert.

Ich würde an deiner Stelle, liebe TE, direkt in den Fachambulanzen im Umkreis um einen Termin bitten. Davon kannst du dem Kinderarzt im Dezember berichten und um eine Überweisung zur Ambulanz bitten.

So beschleunigst du die Diagnostik.
Seine Schwierigkeiten haben mit der Erziehung rein gar nichts zu tun. Ja, es stimmt, man hätte im Kindergarten schon mit der Ergotherapie beginnen können. Aber ich schätze, dass eine Ergotherapie auch nicht hilft, seine Schwierigkeiten in den Griff zu kriegen.
Ich bin Lehrerin und habe selbst adhs. Man braucht auch zur Ergotherapie ein gewisses Maß an Konzentration, um überhaupt mitarbeiten zu können.

Hm. Was man kurzfristig in der Schule ausprobieren kann: Sitzplatz in der 1. Reihe, Schallschutz in Stillarbeitsphasen. Ein "Pop it " Ding, mit dem er die Hyperaktivität kanalisieren kann, indem er die Hände beschäftigt. Dann lässt er die Finger von der Schere.

Das Lügen entsteht vielleicht so: Er merkt, dass er impulsiv Dinge tut, für die er negatives Feedback bekommt. Er kann es nicht steuern, es ist ihm unangenehm. ADHSler erhalten viel mehr Kritik als andere. Dann sagt man eben ganz impulsiv "war ich nicht"- und kassiert die nächste Schelle.

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Was hat die Lehrerin denn als Möglichkeit vorgeschlagen, wie es in der Schule besser laufen könnte?
Ggfls Schulbegleitung beantragen bspw?
Einzelplatz?
Kopfhörer?

Denn du kannst ja die Situation im Unterricht nicht ändern.

Wie war die Einschulungsuntersuchung?
War dort nichts auffällig?
Was steht dort im Bericht, der ja mit dir besprochen wurde?

Wenn der Erzieher schon Probleme gesehen hat, was habt ihr dann unternommen?

Zu Hause kannst du nur ganz normal Konzentration üben, dass er sich an Regeln hält, Schnelligkeit mit Spielen etc etc

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Für eine Schulbegleitung wäre eine Diagnose hilfreich. Einfach so wird das nicht gehen.
Auch hier sind von Kita und auch euch entsprechende Stellungnahmen gefordert.
Es gibt sie. Haufen Zettel auszufüllen. Wenn er bisher eher unauffällig war, wird dies eventuell noch schwieriger zu bekommen.
Bei uns hat dies ein halbes Jahr gedauert bis es durch war und wir hatten schon seit Jahren eine Diagnose mit allem drum und dran. Inklusive Ergotherapie, Medikamenten, spezifizische Kur,....

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Aber er war ja in der Kita nicht unauffällig. Der TE wurde ausdrücklich gesagt, dass das Kind sich nicht konzentrieren kann und Anweisungen nicht umsetzt. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Probleme, die die TE schildert, so völlig aus dem Nichts bei Schuleintritt aufgetaucht sind.

Bearbeitet von Blaumeise1
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Gehe erstmal nicht davon aus, dass dein Kind lügt.

Dein Kind war bereits im Kindergarten auffällig, aber ihr habt die Hinweise der Erzieherin mit viel Hoffnung „überhört“.

Dein Kind ist mit 1 Jahr in die Kita gekommen. Die Regeln dort sind ihm vertraut. Schule hingegen ist unbekanntes Terrain. Ein Kind mit Problemen zeigt dann eben ein auffälliges Verhalten. Es wäre schon vor langer Zeit deine Aufgabe gewesen, dein Kind zum Kinderarzt zu bringen und die Hinweise der Erzieher dort zu benennen. Was würde mir als erstes einfallen, zu dem was du schreibst:
1.: Unbedingt eine Untersuchung der Ohren, ein Hörtest und möglichst auch gleich noch eine Testung auf AVWS. Von mehreren Seiten hast du gehört, dass er sich benimmt, als könne er nicht hören. Das macht übrigens der Pädaudiologe.
2.: Danach zum Augenarzt und hier alles abklären lassen.
3.: Wenn alles ok ist mit den Augen und Ohren, dann nochmal in den Kindergarten gehen und dort um ein ausführliches Gespräch bitten. Die Erzieher kennen dein Kind am besten (neben euch Eltern) und haben Erfahrung. Die Frage wäre jetzt, ob das Ganze etwas seelisches, neurologisches ist, oder kognitiv bedingt. Die Frage wäre also, ob das dann das SPZ, die KJP oder der Neuropädiater weiter behandelt.

Wenn du glaubst, meine Vorschläge sind rabiat, was glaubst du, was die Schule vorschlagen wird? Ich kann dir nur empfehlen, UMGEHEND die Termine zu machen UND sofort die Klassenlehrer zu informieren, dass du das Ganze natürlich ernst nimmst und daher die Termine gemacht hast und das am Tag X mit den Ärzten besprechen wirst.

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Ohren und Augen zu untersuchen ist ein sehr guter Hinweis. Aber: Was war eigentlich mit den Vorsorgesuchungen beim Kinderarzt? Bis zum Schuleintritt durchläuft ein Kind normalerweise neun Vorsorgeuntersuchungen, bei denen auch Augen, Gehör, Sprachentwicklung, geistige Entwicklung und Verhalten untersucht werden. Hat es da keine Auffälligkeiten gegeben?

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Eine AVWS wird bei den U-Untersuchungen nicht auffallen.

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Puh, also das ist ja ganz schön viel, was da in den ersten 7 Wochen zusammen kommt.


Meine ehrliche Meinung ist, ihr habt das ganze jetzt eine lange Zeit mitgeschleppt und jetzt muss gehandelt werden. Leider wsl erst recht spät, da man im Kindergarten, vorallem Zeitlich, doch mehr Möglichkeiten gehabt hätte. Es gab ja, auch wenn du das vl nicht so wahrhaben willst, schon dort Auffälligkeiten. Pädagogen sagen nicht einfach was, ohne Grund bzw -Begründung. Das Kind konnte sich schon dort nicht wirklich konzentrieren und regeln befolgen.

Im besten Fall hat er Probleme beim Hören (also mit den Ohren)...da würde ich auf alle fälle gleich mal einen HNO-Artz aufsuchen.

Ich würde jetzt auch nicht mehr zuwarten - dh. das Gespräch mit den Lehrern suchen, ev auch mit Kindergärtner:innen, auf alle fälle nochmals beim Kinderarzt anrufen und urgieren, dass der Termin wirklich wichtig wäre, bzw das Problem gleich am Telefon schildern, damit er ev schon andere Ärzte empfehlen kann.

Wsl kommt jetzt viel auf euch zu - aber da muss man als Eltern jetzt durch. Die Schuld geben bringt niemandem was, aber mann muss sich auch dessen im klaren sein, dass die Betreuung der Kinder nicht automatisch an andere Übergeht wenn mal Vollzeit arbeitet...

Alles Gute...

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Hallo,

Elterngespräch mit der Lehrkraft führen. Sie soll den Beratungslehrer und Schulpsychologen anfordern.
Erziehungsberatung einen Termin ausmachen.
Hausaufgaben nach dreißig Minuten abbrechen. Und jetzt das Schwerste, gelassen bleiben und abwarten was die Diagnostik ergibt.
Facharzttermine kann man auch ohne Überweisung ausmachen, hier Augenarzt mit Sehschule und ein Phoniater.
Und jetzt das harte, er war im Kindergarten auffällig und ihr seid nicht tätig geworden.

Viele Grüße