Hallo zusammen,
mein Kind besucht die 2. Klasse und ich habe den Eindruck, dass er in Deutsch Unterstützung braucht. Seine Klassenlehrerin hat einen Unterrichtsstil, den ich nicht durchschaue. Es wird arg zwischen den Themen gesprungen und ich weiß leider nie, was gerade behandelt wird oder was eigentlich das Lernziel ist. Trotzdem soll Zuhause immer ganz viel geübt werden (was auch immer). Hefter oder Bücher werden nicht genutzt und die Arbeitshefte hab ich ewig nicht wiedergesehen. Absprachen mit der Lehrerin funktionieren leider nicht. Der Lehrplan Sachsen Anhalts ist auch ziemlich unklar formuliert.
Daher an euch:
Was muss ein Kind im ersten Halbjahr der 2. Klasse können?
Vorausgesetzt wurden bisher:
-Satzbau (z.B. warum ist "das große Haus" kein Satz, aber "Das Haus ist groß." ist einer), hier wurde im täglichen Diktat beides verwendet und die Fehler wurden angestrichen, es wurde aber wahrscheinlich nie richtig behandelt.
-Rechtschreibung (Männer, schnell, Computer, Häuser etc.), aber die Regeln dazu nicht oder nur nebenbei, auch kein Einordnen der englischen Begriffe.
-Schnell schreiben, aber die Schulausgangsschrift hab ich mit ihm in der Ferien erarbeitet weil er nichts konnte (wurde nur freiwillig in einem AH geübt), in der Schule darf er einen wilden Mischmasch aus Druckschrift und Schreibschrift schreiben, ob Füller ist auch egal und falsche Ausführung wird auch nicht berichtigt. Zuhause muss er ordentlich Schreibschrift mit Füller schreiben, was auch wunderbar funktioniert.
Ich bin echt ratlos. Mein Kind braucht Ordnung im Kopf um sich etwas zu merken und ich bin keine Pädagogin. Worauf soll ich mich konzentrieren?
Danke und viele Grüße, Sirah
Deutsch/ Rechtschreibung 2. Klasse Sachsen Anhalt
Wenn du eigentlich nichts von dem mitbekommst, was in der Schule im Fach Deutsch passiert, wie kommst du zu dem Schluss, dass dein Kind es nicht kann? 🤔
Letztens wurden z.B. einige der Diktate zur Unterschrift mitgegeben. Dort schafft er maximal die Hälfte der Wörter richtig zu schreiben. Und ich sehe ja, welche Wörter/Sätze diktiert werden. Ich nehme mal an, dass das, was abgefragt wird, machbar sein sollte.
Ah, okay, verstehe.
Was hat dein Sohn in Deutsch für ein Lehrwerk ? Da schaust du mal auf der Seite von dem Verlag, ob es zu dem, was er für die Schule anschaffen musste noch mehr Übungsmaterial gibt, was oft der Fall ist. Da kann man gut mit arbeiten, weil die Kinder das Format der Aufgaben bzw. Aufgabenstellungen aus dem Unterricht kennen.
Fang, bei der Förderung nicht da an, wo dein Sohn jetzt im Unterricht ist, er kann das, was jetzt im Unterricht passiert ja nicht leisten, weil ihm schon weit vorher etwas " fehlt".
Eine gute Förderung setzt da ein, wo sich der " normale" Unterricht und Schüler " verloren" haben. Aber gerade mit dem Fördermaterial vom Schulbuchverlag kann man diesen Punkt recht zügig finden. Nämlich machen lassen, von der ersten Seite an, bis man und das Kind merkt : " Oh, klappt nicht."
Sprich dich trotzdem mal mit der Lehrerin ab, nicht dass du irgendwann Themen machst, die noch nicht dran waren.
Ich würde einfach mal in die Sprechstunde der Lehrerin gehen und nachfragen, was auf dem Lehrplan steht.
Das wird sie dir ja wohl sagen können.
Kannst ja auch erwähnen, dass dein Sohn Schwierigkeiten hat und wo. Soll sie doch mal Tipps geben.
Das hab ich schon versucht. Sie hat mich daraufhin mit Themen überschüttet aber alles war unkonkret. Darauf hin habe ich darum gebeten, dass die Materialien mitgegeben werden (wir Eltern dürfen grundsätzlich das Schulhaus nicht betreten, sonst würde ich es halt selbst holen und nachschauen). Das klappt aber nicht. Darauf hin habe ich darum gebeten, dass die aktuellen Themen über die WhatsApp Gruppe geteilt werden, die die Lehrerin selbst ins Leben gerufen hat und dort auch zu jeder Unzeit irgendwas belangloses teilt. Das hat genau einmal funktioniert. Sie ist schon von Beginn an total chaotisch, ich sehe da keine Möglichkeit mehr.
Eigentlich steht im Curriculum vom Kultus was am Ende der 2 Klasse in Deutsch erarbeitet sein soll - welche Kompetenzen dein Kind haben sollte.
Ob sich die Schule daran hält ist eine andere Sache.
Dein Sohn benutzt ja ein Arbeitsheft - beauftrage ihn das mal mit nach Hause zu bringen - dann kannst du sehen, was läuft und was generell in dem Schuljahr dran kommt.
Beim Elternsprechtag gezielt fragen - wie sieht sie dein Kind, wo klemmt es, was läuft gut. Und nach Tipps fragen, was er noch machen kann.
Wenn du Glück hast, bekommst du dann Antworten - wenn du Pech hast nur eine Pauschalaussage " Läuft alles".
Unsere Große hatte in der GS jedes Schuljahr das Rechtschreibheft vom Jandorf Verlag -- das wurde immer als freiwilliges Heft bzw in Vertretung durchgearbeitet.
Manchmal auch gezielt als HA für Arbeiten zum Üben.
Es ist ein Selbstlernheft.
Die Große fand die Hefte super und hat sie gerne bearbeitet und hatte keine Probleme mit der Rechtschreibung.
Beim Kurzen habe ich mich an den Heften orientiert - weil er ein anderes Prinzip in der GS hatte und andere Bücher/ Arbeitshefte als die Große und leider eben nicht alles so chronologisch bearbeitet wurde.
Aber so konnte ich sicher gehen, ob alle wichtigen Themen dran kamen- das fand ich schon gut.
Hallo Sirah,
wenn es Dir im Wesentlichen um Rechtschreibung geht, kann man ganz gut Lehrwerks- und Unterrichtsstil unabhängig üben. Finde ich, aber ich bin keine Lehrerin, nur Mama einer Drittklässlerin.
Was bei uns gut geklappt hat: wie haben alle etwas schwierigeren Worte (die man sich nicht durch einfache Rechtschreibregeln, Silbenschwingen… sich erschließen kann) auf Karteikarten geschrieben und immer mal wieder diktiert. Wenn sie sitzen, kommt die Karte nach hinten.
Damit haben wir direkt in der ersten Klasse begonnen und immer nur in der Schule genutzte Wörter genommen, auch aus anderen Fächern als Deutsch.
Rechtschreibregeln findest Du entweder im Buch, oder auch im Internet, Übungsheftchen etc.. Das kann man sich rausschreiben. Wir hatten hier das Glück, dass die Lehrerin selbst sehr drauf achtet, ich wusste also immer, was gelernt wurde.
Ganz wichtig war, dass die Kids kurze und lange Vokale hören können, das ist ganz schön schwierig und da setzen einige Regeln drauf auf. Das kann man aber immer mal üben.
Und hier wird die Grundschul-Wortkartei mit hunderten Wörtern konsequent abgeschrieben. Da haben wir dann auch immer die rausgenommen, die nicht sitzen und auf die Karteikarten geschrieben.
Ab der dritten Klasse kamen kleine Diktate dazu. Auch da würde ich nur das im Unterricht verwendete Material verwenden.
Also bislang kann ich sagen: so wie beschrieben klappt es bei uns gut, Rechtschreibung funktioniert super.
Viel Erfolg 🍀
Krabbe
Hallo Krabbe, danke dir!
Ich werde mich auch erstmal auf die häufigsten Regeln konzentrieren und das einfach an Beispielen üben. Vllt kommen wir da voran damit ihm nicht alles völlig willkürlich vorkommt. Ich schau mal, ob ich gute Materialien für Zuhause bekomme.
Liebe Grüße, Sirah
Wenn Du keine Pädagogin bist, wieso erarbeitest Du mit Deinem Sohn die Schulausgangsschrift und wieso muss er bei Dir ordentlich mit einem Füller schreiben? Nichts von Beidem scheint von der Schule / vom Curriculum verlangt.
Wie kommst Du darauf, dass die Grundlagen des Satzbaus und der Gross- /Kleinschreibung nicht vermittelt wurden? Weil Dein Sohn sie nicht kennt? Das bedeutet doch nicht, dass sie im Unterricht nicht drankamen.
Wieso hast Du die Arbeitshefte nicht wiedergesehen? Bringt Dein Sohn die nicht mit? Bekommt Dein Sohn keine Hausaufgaben, anhand derer man feststellt, was gerade dran ist?
Wieso möchtest Du eine Einordnung von 'Computer'. Ist es nicht einigermaßen egal, ob der Begriff aus dem Englischen kommt? Mittlerweile findet er sich im deutschen Duden.
Grüsse
BiDi
Naja, in den Parallelklassen und in anderen Schulen in unserer Stadt gehört die Schulausgangsschrift immer dazu. Bei der vorherigen Klasse hat die Lehrerin wohl auch nur nebenbei die Schreibschrift geübt und den Kindern hängt das ganz schön nach. Sie hat es wirklich einfach nicht im Griff. Hausaufgaben hat er jeden Tag aber immer total unpräzise. In der ersten Klasse z.B. fast immer: schreibe x viele selbstausgesuchten Wörter auf weißes Papier. Aber bitte nicht zu schwierig und nicht zu einfach und bitte dabei Silben klatschen, aber wenn sie es noch falsch schreiben ist das völlig egal, aber so langsam müssen die Wörter sitzen also bitte mehr Zuhause üben. Tja nun. Völlig sinnlos aus meiner Sicht.
Dazu Mathe: 10 min Kopfrechnen. Aber auch so, übrigens machen wir auch die Uhr, aber nee doch nicht, aber bitte eine Uhr anschaffen. So halt.
Und sobald man sie anspricht wird man damit zugeschwallt was (aber nicht genau was) man alles Zuhause üben muss und dass das Kind ja total hinterher ist.
Wenn ich ihm Zuhause irgendwas erkläre kommt er mit total normal schlau vor. Die Schreibschrift hatte er in knapp zwei Wochen mit täglich 10 min üben drauf. Keine Ahnung warum er in einem ganzen Schuljahr nichts! gelernt hat.
Und tatsächlich erscheint es mir sinnvoll, erstmal Wörter zu schreiben, die bestimmten Regeln folgen. Wenn man da immer wieder unkommentiert irgendwas exotisches reinbringt wird es halt schwierig.
Die AHs bleiben in der Schule.
Viele Grüße, Sirah
Schön für deinen Sohn, dass er das so schnell erlernt hat. Bei uns ist das Erlernen der "Deutschschweizer Schulschreibschrift" abgeschafft. Aber für mich klingen deine Ausführungen ohnehin eher wie eine generelle Unzufriedenheit mit der Lehrerin und weniger wie ein Problem mit der Schreibschrift oder Schreiben im Allgemeinen. Ein Tipp fürs Gespräch mit ihr, wenn du den Eindruck hast, dass du zugeschwallt wirst oder viel geredet wird und du am Schluss doch nicht weisst, was du nun genau tun sollst: Lass sie erst reden, mach dir Notizen, überlege kurz, und dann fasst du in wenigen Punkten zusammen, was sie deiner Ansicht nach gemeint hat. Wenn es immer noch unklar ist, lass dir Beispiele geben. Wenn der Auftrag ist, zuhause zu üben: Lass sie Empfehlungen geben, welche Materialien du nehmen sollest. Und zum Schluss: "Gibt es sonst noch etwas, was ich tun sollte?"
Mit welchen Lehrwerken arbeitet ihr denn?
Mit der Zebra-Reihe von Klett. Da gibt es 4 Hefte glaube ich + Wörterbuch. Dazu ein Diktatheft, keine Ahnung wann das verwendet wird, und ein Heft mit einem Stickerbelohnungssystem. Ich hab aber nichts davon seit Beginn des Schuljahres gesehen.
Vielleicht einfach die Hefte für zu Hause nochmal besorgen und den Sohn fragen, was gerade behandelt wird. Dann kann gezielt damit geübt werden.
Hallo,
wenn dein Kind etwas nicht weiß, wie z.B. eine bestimmte Grammatikregel, heißt es nicht, dass das im Unterricht nicht behandelt wurde. Es gibt Kinder, die sagen bis ins Studium hinein: "Das hatten wir nicht in der Schule."...
Manchmal ist es schwerer sich in der Klassensituation zu konzentrieren und auf die Lehrkraft, sowie die Aufgaben zu fokussieren. Manche Kinder sind auch innerlich irgendwie aufgeregt in der Schule, andere sind angespannt und saugen alles auf, andere haben schnell keine Kraft und kriegen nur die Hälfte mit oder sind schlichtweg abgelenkt ob von außen oder innen. Manche träumen gerne und denken über andere Dinge nach als das, was im Unterricht geschieht. Meldet sich dein Kind im Unterricht? Weiß es, dass das Mitarbeiten, also auch Melden, wichtig ist?
Eine 1:1 Betreuung wie daheim kann die Lehrkraft nicht leisten. Die Lernziele sind nicht bloße Wissensvermittlung, sondern Kompetenzen. Ich glaube sowas in der Art schreib hier achon jemand...
Früher musste man super schöne Schreibschrift üben, wie im Bilderbuch. Inzwischen ist in vielen Schulen das Ziel eine leserliche, individuelle Handschrift. Die meisten Erwachsenen schreiben auch eine Mischung aus Schreibschrift und Druckbuchstaben.
Wenn dein Kind dir nicht sagen kann, was in der Schule heute behandelt wurde, muss es genau das lernen. Das wäre die zu erlernende Kompetenz. Wäre es mein Kind, würde ich ihm zur Aufgabe machen, mir täglich zu erzählen was behandelt wurde. Das wäre mein Ziel. Damit kannst du deinem Kind helfen eine Motivation zu haben sich auf den Unterricht zu konzentrieren und diesen zu reflektieren. Wenn es klappt, haben wir mehr Zeit zu spielen, statt irgendwelche Aufgaben zu bearbeiten.
Bei uns hieß es übrigens, das Kind soll so viel wie möglich laut lesen. Durch Lesen (besonders vorlesen) lernt man oftmals automatisch die Rechtschreibung. Man bekommt sowohl ein Gefühl für die Sprache, das Schriftbild, als auch die Einprägung durch Wiederholung und beim lauten Vorlesen, die Mundbewegung unterstützt das Einprägen der Worte. Persönlich finde ich zwar, dass selbst schreiben nicht das gleiche ist wie lesen, aber konzentriertes Lesen macht einen durchaus aufmerksamer darauf, wie man bestimmte Worte schreibt. Ich lasse mein Kind sein Geschriebenes selbst nochmal auf Fehler suchen, wenn es fertig ist. Ich bilde mir ein, dass das hilft.
Wenn du ein Protokoll hast: was hat denn die Lerkraft gesagt? Oder zumindest ein Beispiel? Welche Ansprachen mit der Lehrerin funktionieren nicht? Mir erscheint dein Text genauso wage, wie du es der Lehrkraft zuschreibst. 😉
Alles Gute.
Hi,
Also in der ersten Klasse lernen die Kinder ja die Buchstaben und halt lesen und schreiben und die lernen auch schon was die Nomen oder Verben oder Artikel und Adjektive sind und einfach Rechtschreibregeln auch.
In der 2. Klasse geht das so weiter, dass wieder die Nomen, Verben, Adjektive usw behandelt werden, aber es geht halt immer tiefer in die Materie rein. Und die Rechtschreibregeln werden komplexer.
Bei uns lernen die Kinder erst Druckschrift, dann in der 2. Klasse Schreibschrift. Danach ist Schreibschrift Muss.
Das klingt ja schon sehr chaotisch.
Bist du im Austausch mit anderen Eltern aus der Klasse? Kann mir nicht vorstellen, dass du alleine unzufrieden bist, wenn es so massiv sein sollte. Vielleicht können die Klassenelternsprecher mal mit der Lehrerin reden
Es gibt unter den Eltern allgemein eine große Unzufriedenheit mit der Lehrerin und der Schule allgemein.
Die Direktorin ist in die Position reingeschlittert und lässt alles laufen.
Der Lehrerin selbst kann man nichts konkretes vorwerfen. Sie ist anwesend, gibt Unterricht und erfüllt die Auflagen hinsichtlich Erstellung von Zeugnissen, Noten, Entwicklungsgesprächen etc., zu Gesprächen ist sie bereit. Es ändert sich nur nichts.
Unser Schulsprengel ist außerdem ziemlich privilegiert. In der Klasse meines Kindes gibt es aktuell nur zwei Kinder, die neben Deutsch eine zweite Sprache sprechen, nur eines davon hat einen Fluchthintergrund. Kein Kind hat offensichtliche familiäre Probleme und ich vermute mal, dass alle Kinder regelmäßig Hausaufgaben machen. Die Klasse ist also im städtischen Leistungsvergleich absolut unauffällig. Da kommt man nicht so richtig weiter.