Ich such unabhängige Meinungen.
Der Sohn meiner Freundin geht in die 3. Klasse (BW).
Schon zum Ende der 2. Klasse wurde eine Wiederholung angeraten, da die Basis nicht vorhanden war. Weder D noch M. Ende Klasse 2 warn es im Zeugnis je eine schlechte 3 in D und eine 4 in M.
Jetzt sind die ersten Arbeiten geschrieben und er steht in Mathe auf 4,5 und in D auf 4,2.
Die Lehrer drängen zur freiwilligen Wiederholung. Nun isst das Kind kaum noch, er will nicht in die 2. Klasse zurück.
Termin beim Psychiater zur ADHS Testung ist Januar 25 (vereinbart im April 24).
Hat jemand reinen Rat?
freiwillige Wiederholung
Es sind ein bisschen wenig Informationen, insbesondere, warum ADHS im Raum steht. Abwarten, was der Test ergibt, bis dahin die Unterrichtssituation für ihn möglichst so gestalten, dass er nicht abgelenkt und überreizt wird. Platz weit vorne, Kopfhörer während Arbeiten aufsetzen etc.
ADHS weil zu Hause es vermutet wird, Schule
Vermutet ADS, weil er ein Träumer ist.
Kann sich nicht konzentrieren. Kaum eine Aufgabe zu Ende bringen.
Meine Freundin sagt mit Hilfe klappt es zu Hause 1:1. Er braucht täglich 1,5 Stunden für die Hausaufgaben. Schule sagt abbrechen nach 1 Stunde. Das Kind will aber nicht.
Ja das ist bei ads klassisch. Mein Sohn hat auch ads und dazu auch AVWS und LRS. Er hat einen hohen iq und ist besonders naturwissenschaftlich begabt. Aber er träumte sich weh. Seit einem Jahr nimmt er Medikamente in der Schulzeit und es klappt super. Jetzt spiegeln seine Noten aich wieder… wie er ist. Er bekommt wegen LRS Nachteilsausgleich…. Die Rechtschreibung wird nie bewertet… auch nicht in englisch.
Er darf oft bei Tests und Klassenarbeiten in einen Nebenraum. Ganz alleine. Das funktioniert dann wirklich gut. Er nutzt viel seine Kopfhörer wenn ihm der Klassenraum zu laut wird, da er nicht filtern kann (avws).
Ich finde es gut, dass es heute diese Hilfen gibt und viele Lehrer auch Verständnis zeigen und diese Hilfen anbieten. Eine Wiederholung hätte damals überhaupt nichts gebracht… denn es blieb NICHTS hängen…
Im Gegenteil … Langeweile verschärft das Ganze noch.
Hey!
Ich würde die Diagnostik abwarten und danach entscheiden.
Wegen einer 3 oder 4 hätte ich auch nicht wiederholen lassen- auch wenn die Noten nicht schön sind. Sie sind befriedigend und ausreichend.
Falls es wirklich eine Diagnose gibt, kann man ggf mit einer ordentlichen Behandlung ran. Ergotherapie würde ich auf jeden Fall schonmal anfragen. Wenn das Kind auf gar keinen Fall wiederholen möchte, würde ich auf den Wunsch Rücksicht nehmen. Vielleicht kann man den Stoff systematisch aufarbeiten? Und das Kind ist dann gewillt mitzuarbeiten, weil es nicht wiederholen will. Mit einer Diagnose und Medikation klappt das vielleicht und das Kind kann besser lernen. Das wäre für mich eine Option. Sollte es nicht klappen, bleibt nur die Wiederholung.
Aber so richtig kann man ihr erst etwas raten, wenn Befund und ggf auch ein IQ-Test vorliegen.
Liebe Grüße
Schoko
In Grunde stellt sich eigentlich nur die Frage wann er wiederholt. Jetzt mitten im Schuljahr oder am Ende der dritten Klasse. Selbst wenn er die Diagnose im Januar hat und dann therapeutisch begleitet wird, wird sich der Leisgungsrückstand nicht plötzlich lösen… es vergehen vielleicht Monate bis alles gut eingestellt ist und die Therapien greifen… falls es überhaupt eine Diagnose gibt. … bis dahin rieselt es vor allem ganz viele schlechte Noten … bei uns gibt es zumindest in der 2ten noch keine Noten …
Ich würde zum Halbjahr wechseln. Dann hat das Kind mit Therapie noch gute Möglichkeiten aufzuholen …
Alles Liebe.
Wie sieht es mit Freunden in der Klasse aus?
Warum ist Dein Kind gegen wiederholen?
Ich würde dem Wunsch des Kindes ein starkes Gewicht geben. Dein Kind muss damit leben. Ist es dann jeden Tag unglücklich, ist auch nicht viel gewonnen.
Soweit ich weiss, ist sitzenbleiben etwas recht deutsches und es gibt angeblich auch Studien dass es meist nicht viel bringt, weil nicht die Lücken systematisch bearbeitet werden, sondern pauschal alles. Noch dazu ist ein neues Einleben in der neuen Klasse kräftezehrend.
Gibt es Lernmethoden, die deinem Kind mehr liegen? Apps, lesen, Nachhilfe, was auch immer?
Gute, stimmige Entscheidung!
Meine Erfahrungen:
Wenn jetzt schon die Noten so schlecht sind, dann fehlen dem Kind einige !!! grundlegende Fertigkeiten für das weitere Schuljahr. Also werden die Noten, wenn das Kind nicht 3-4 mal in der Woche das fehlende Wissen aufarbeiten, nicht besser werden. Das passiert einfach nicht, weil Grundlagen fehlen, es ist nicht dass, was JETZT im Unterricht passiert, es ist das, was schon passiert ist, eben in Klasse 2.
Derzeit ißt er nicht, weil er in eine andere Klasse soll. Aber DAS wird ja am Ende 3 eh passieren, wenn er wegen den Noten sitzen bleibt. Und das ist mal der totale Horror für das Kind 6 Wochen zu Hause sitzen, ohne zu wissen, was ihn in der neuen Klasse erwartet. Dann lieber jetzt einen Cut machen, " Ab morgen in die neue Klasse." Und weiter geht es.
Damit erspart man dem Kind auch weitere fünfen zu schreiben, was im Umkehrschluss auch oft dazu führt, dass Kinder am Tag der Arbeit " krank" sind und sich vor den anderen Kindern schämen, wenn es die Arbeit zurück gibt.
Besser jetzt, als später.
Das war genau das Alter, wo wir unsere Große haben zurückstufen lassen...
Und es war ähnlich wie bei Dir beschrieben - mit der dritten Klasse kamen die ersten Noten - es lief nicht - und das Kind war völlig überfordert. Hinzu kam, dass sie aufgrund der Überforderung dann auch noch 3-4 Mal die Woche Migräne hatte. Kurzum - es war für keinen schön.
Hätten wir damals Judith gefragt, ob sie wiederholen möchte - dann hätte sie das mit Sicherheit nicht gewollt. Das ist aber nun mal etwas, was sie in dem Alter noch nicht einschätzen konnte - sie hätte dann nur gesehen, dass sie dann nicht mehr bei ihren Freunden in der Klasse ist. Wir haben sie aber auch nicht gefragt, da das eine Entscheidung war, die auf der Erwachsenenebene getroffen werden musste (meiner Meinung nach).
Im Nachhinein war es die beste Entscheidung ever - die Grundschule hat das aber bei uns auch ganz toll geregelt. In einem ersten Schritt haben die Lehrerinnen der 2. und 3. Klasse ihre Mathestunden parallel gelegt (Mathe war Judiths schwächstes Fach) - und Judith ist zunächst nur im Matheunterricht in die 2. Klasse gegangen - das hat ihr die Chance gegeben, die neue Klasse kennenzulernen - das hat ihr den Schritt, die Klasse ganz zu wechseln, dann enorm erleichtert. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde Judiths Migräne deutlich besser - als der Klassenwechsel dann vollzogen war, waren die Migräneanfälle fast gänzlich verschwunden.
Und heute? Judith ist ja inzwischen schon 17 - und hat sich nach der Wiederholung super gemacht. Sie.hat im Sommer ihren Realschulabschluss mit Qualifikation gemacht und ist jetzt in die 11. Klasse eines Gymnasiums gewechselt. Hätte sie damals nicht wiederholt, wäre es sicher mehr als zweifelhaft gewesen, ob es überhaupt für die Realschule reicht... Und ja - mittlerweile sagt sie selber, dass sie es damals zwar total doof fand, die Klasse zu wechseln - dass es aber die richtige Entscheidung war - und sie diese aus heutiger Sicht auch so getroffen hätte.
Natürlich muss es auch nicht immer so laufen - und eine Wiederholung ist sicherlich auch kein Allheilmittel. Für uns war die Entscheidung damals schwieirig, weil uns keiner sagen konnte, woran es lag. Rückblickend war es augenscheinlich eine leichte Entwicklungsverzögerung - auch sozial - emotional hat Judith besser in die jüngere Klasse gepasst - aber das wussten wir damals nicht. Es hätte auch ein IQ-Problem oder eine Verweigerungshaltung sein können. Wir haben damals nur entschieden, dass wir das Risiko eingehen - verschlimmern konnte sich die Situation kaum... Im Worst-Case wäre es so geblieben, wie es vorher war - dann hätten wir damit leben müssen (und Judith auch). Trotzdem bin ich über unsere Entscheidung von damals sehr froh.
LG
Frauke
Es kommt ja auch ein wenig darauf an, ob er die Aufgaben intellektuell hinbekommen würde, aber aufgrund seiner Träumereien abgelenkt ist oder ob er grundsätzlich Schwierigkeiten hat.
Der Schulfreund meiner Tochter hat auch ADS.
Es stand immer wieder eine Wiederholung im Raum.
Es wurde sich dagegen entschieden, da er den Stoff grundsätzlich beherrschte.
Mittlerweile (Klasse 4) bekommt er auch eine Medikation und die Leistungen werden langsam konstant besser.
Aber wenn die Basis nicht vorhanden ist, ich gehe jetzt mal davon aus, dass z.B. die Zehnerübergänge nicht funktionieren, erste Rechtschreibregeln nicht verinnerlicht sind,… dann würde ich zumindest den Termin im Januar abwarten und dann weiterschauen.
Bis das uns bekannte Kind sein Ergebnis hatte, wurde vereinbart, dass er z.B. Pausen einlegen durfte, weniger Umfang in den Aufgaben hatte ( auch eine größere Schrift), Kopfhörer hatte, außerhalb des Klassenraums arbeiten durfte,…