Hallo, meine zwei Söhne sind seit diesem Jahr am 3. August eingeschult. Bei einem ist alles ok. Der andere hat es leider sehr schwer. In Deutsch sind wir mittlerweile auf einem guten Level. Wir müssen zwar täglich üben, aber er liest schon sehr schön und schreibt auch gut. Er geht bereits schon seit 2 Jahren zur Ergotherapie, da er Probleme mit der konzentration hat.
Nun haben wir ein Problem in Mathe. Die Zahlen lernen hat gut geklappt. Geometrie ist auch kein Problem für ihn. Nun haben die Kinder mit Rechnen bis 10 angefangen und er versteht es einfach nicht. Zum Beispiel 2+4 schafft er schon nicht. Noch schlimmer wird es bei 2+?=6. in der Schule benutzen sie solche bunten Plättchen. Zuhause haben wir es schon mit rechenatäbchen und sogar mit smarties als Anregung versucht. Heute habe ich für beide eine rechenkette gebastelt. Vielleicht hilft das noch. Hat jemand vielleicht noch eine Idee? Ich habe Angst, dass er den Anschluss verliert. Eventuell hat jemand eine coole App, die er empfehlen kann. Ich erwarte nicht, dass er jetzt ein mathegenie wird. So einfachen Addieren sollte er aber schon können finde ich.
Sohn (1. Klasse) Probleme beim rechnen
Zur Aufgabe 2+?=6 fällt mir für zuhause Folgendes ein:
Deckt 6 Teller. An 2 Tellern liegt bereits je ein Löffel. Wie viele Löffel werden noch benötigt? Die Anzahl der Teller, an denen keiner liegt.
solche Erläuterungen bringen da aber nichts.
Ok, warum nicht?
Im Zweifel kann der Junge dann auch selbst probieren - ohne Erläuterung.
Hier habe ich ein Beispiel, was ihm sehr sehr schwer fällt. Ich finde es ist eigentlich schön dargestellt. Klar, Kinder denken manchmal anders. Diese Aufgaben haben wir am Freitag mit Mühe und Not gemacht. Ich habe leider keine Ahnung mehr, wie ich es ihm vereinfachen könnte.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Mengenverständnis noch nicht vorhanden ist. Was man da machen kann, weiß ich nicht. Zum Lösen der Aufgaben kann ich mir als hilfreich vorstellen, die gesuchte Menge als Referenz daneben zu legen.
Es sollen 5 Eicheln werden. Also legt man erst 5 Eicheln zurecht, damit eine greifbare Vorstellung besteht, wie viele es werden sollen. Dann das Bild anschauen. In der einen Hand ist eine bestimmte Menge an Eicheln und dann wird geschaut, wie viele hinzugefügt werden müssen, damit es genauso viele sind wie bei der Vergleichsmenge.
Platzhalteraufgaben sind für viele Kinder sehr schwer.
Ich würde mit Zahlenhäuser beginnen und immer Material zum Legen bzw Zerlegen dazu nehmen.
Fangt mit kleinen Zahlen an (z. B. 3). Oben im Dach warten also drei Mäuse (Zwerge, Dinos,…was auch immer) und möchten nun in ihr richtiges Zimmer ziehen. Es gibt ein linkes Zimmer und ein rechtes Zimmer. Wenn im linken Zimmer zwei Mäuse wohnen…wie viele wohnen dann im rechten Zimmer? Im Dach darf keine Maus übrig bleiben (da ist es nämlich kalt und ungemütlich). Den ganzen Prozess immer mit Materialien legen lassen, damit dein Kind durch eigene Handlung lernt, wie die Zerlegung funktioniert. Im nächsten Step kann man dann zur Übung mit den Händen gehen. Hier ist nämlich nicht nur die Zahlzerlegung sondern auch eine sichere Zahl- und Mengenvorstellung nötig. Auch hier immer erst praktisch üben bevor man die Aufgaben auf einem AB angeht. Auch die Zahlvorstellung kannst du üben (zeige mir mit den Fingern die Zahl 5 usw.)….wenn du merkst, dass er selbst bei kleinen Zahlen noch abzählen muss, sollte unbedingt das gefördert werden. Denn ohne Zahlvorstellung kann ich auch nicht mit Zahlen rechnen.
Die Zahlzerlegung ist immens wichtig, um mathematische Zusammenhänge zu erkennen…wer das verstanden und verinnerlicht hat, hat das Grundgerüst für alles weitere geschaffen. Dann sind sowohl „Standardaufgaben“ als auch Platzhalteraufgaben kein Problem.
Die Rechenkette eignet sich vorwiegend für die Standardaufgaben (2+3=_). Die Kinder können so handelnd das Prinzip der Addition und Subtraktionen erlernen. Viele Kinder nutzen dabei die Zählstrategie. Das ist zu diesem Zeitpunkt aber völlig normal und in Ordnung.
Ich würde die gleichen Plättchen kaufen, wie sie die Schule verwendet. Bis zehn kann man sonst auch die Finger zuhilfe nehmen. Dass er schon lesen kann, finde ich beachtlich, die meisten Schulanfänger, die ich kenne, können nur Silben und einzelne Wörter lesen.
Welches Mathebuch hat er ? Beim Verlag schauen, oft haben die ganz viele Hilfsmittel und, einige, auch eine App.
Ich möchte auch noch meinen Senf dazu abgeben.
Die Idee mit den Tieren im Haus find ich Klasse!
Ich würde aber am Anfang noch einfacher gehen um zu schauen wo es habt. Also wenn er Autos mag, einfach spielerisch damit rechnen. Autos verteilen und dann fragen wie viele er von dir haben möchte und dann fragen wie viele er jetzt hat. Und dann gibt er dir welche ab. … und das ganze so richtig als Spiel…
Durch das aktive nehmen und geben, bekommt man ein anderes Verständnis für Mengen.
Das kann man beim kochen und backen auch machen. Oh wie viele Eier sind schon im Kuchen, wie viele fehlen noch. Da fehlen aber noch 5 Scheiben Käse,…
Beim Lego spielen, wenn man dir passendes Klötzchen sucht, kann man das aktive einbinden.
Wenn man es schafft dir Mengen zu verinnerlichen, dann wird Mathe sehr viel einfacher.
Ich würde auch auf Brettspiele setzen, um das Zahlenverständnis zu fördern.
Ich habe mit meinem Sohn das Leiterspiel mit zwei Würfeln gespielt, um das Addieren zu üben.
Auch bei Sagaland müssen zwei Würfel kombiniert werden (die günstigste Reiseversion ist ausreichend)
Wenn das gut klappt, ist vielleicht auch Qwixx schon gut geeignet.
Weil ich selbst nicht soviel Lust auf Mensch-Ärger-Dich-Nicht habe, habe ich eine App installiert, die nichts tut außer das Spiel zu simulieren. Kam super an.
LernApp-Spiele waren hier leider nicht so beliebt. Ich finde aber auch schon klassische Spiele wie "Mario Party" nicht so schlecht. Um zu gewinnen müssen ja immer genug Punkte erreicht/Sterne gesammelt/Tore geschossen werden.
Mit Pokémon-Karten kann man auch ein Brettspiel spielen. Die Schäden der Attacken müssen aufaddiert werden. Mein Sohn kann nicht genug davon kriegen, als Erwachsener braucht man aber starke Nerven.
Die Tipps von den anderen sind schon super.
Als app kann ich dir dir Anton App empfehlen. Damit arbeiten unsere auch in der Schule immer mal wieder.
Dort werden die Themen für viele Klassenstufen in verschiedenen Fächern behandelt.
Was bei uns immer Anreiz war. Durch Aufgaben lösen, bekommen die Kinder Münzen. Mit denen sie dann kleine Spiele in der App spielen konnten.
Die App ist prima, ich schau mal morgen, wie er sie annimmt
In dem Fall würde ich vielleicht sogar König der Mathematik Junior testen. Die nimmt die Basics nochmal auf und arbeitet die Themen wirklich vorwärts und rückwärts durch. Hier mal eine Beispielaufgabe:
https://play-lh.googleusercontent.com/EC-TeDluYKBQHzcITRKwD4d74XJnFW_4GjmCfdKfnb7PTvDLjv_1B-KfwzbBLoZvQg=w526-h296-rw
LG
Das ihm Ergänzungsaufgaben wie 2+_=6 schwer fallen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht schlimm. Das könnte sich geben, wenn auch Minus- sowie Tausch- und Umkehraufgaben eingeführt werden. Da ihm auch 2+4=_ schwer fällt, hat er wahrscheinlich noch keine richtige Vorstellung entweder von Mengen und / oder der Rechenoperation im Kopf. Ganz, ganz wichtig ist daher, die Mengen und die Operation handelnd darzustellen. Immer wieder und mit jedem Material, dass ihr im Alltag findet: Bausteine, Stifte, Besteck, Autos auf der Straße, Kastanien. Natürlich ist auch deine Rechenkette geeignet aber da dort immer die Menge X (10?) Perlen zu sehen sind, ist es schwieriger. Einzelne Steine oder Plättchen oder Stäbe sind besser. Immer wieder nebenbei im Alltag legen und rechnen! Erst dann kann man auf eine andere Ebene wechseln und z.B. Apps nutzen. Ich mag die Anton-App. Bei Urbia ist die wohl nicht beliebt aber als Lehrkraft nutze ich sie begleitet(!) sehr oft und gewinnbringend. Aber das Handeln und Mengen legen kann nichts ersetzen.