Hallo Zusammen,
unser kleiner Prinz kann sich plötzlich von nichts mehr trennen. Er will alles aufheben. Z. B. einen kaputten Ball, einen Luftballon aus dem die Luft raus ist, Erdnussschalen.
Es ist jetzt ganz plötzlich gekommen und er weint mehrmals täglich weil diese Dinge entsorgt werden müssen. Er sagt sie tun ihm leid und er möchte sie aufheben.
Diese Phase ist echt anstrengend mit der ständigen Heulerei. Kennt das jemand? Mein Mann und ich sind uns auch noch nicht ganz einig wie wir damit jetzt umgehen sollen. Der Papa sagt er muss lernen mit Verlust umzugehen, ich denke wir sollten die Dinge, so lange es nicht überhand nimmt, aufheben bis die Phase vorbei ist. Was würdet Ihr uns raten?
Liebe Grüße Kathi
Kind 7 J. kann sich von Dingen (zB Abfall) plötzlich nicht mehr trennen
Kam das wirklich einfach so? Oder gab es irgendeinen Vorfall?
Vielen Kindern fällt die Trennung von Dingen schwer.
Was helfen kann ist, wenn man eine Schatzkiste einrichtet.
Einen alten Schuhkarton, wo er seine "Schätze" sammeln kann. Wenn er voll ist, muss er ein paar alte Dinge raus räumen, um Platz für Neue zu schaffen. Meist sind die bis dahin vergessen und daher leichter loszulassen.
Bei Essabfällen wie Erdnussschalen könntet ihr versuchen ihm anzubieten, dass man sie draußen den Eichhörnchen, oder Krähen hinlegt - die freuen sich dann darüber.
Hallo,
Meine 7-jährige hat solche Ideen auch immer wieder. Letzte Woche gab es Tränen weil ihr kaputter Regenschirm entsorgt wurde (so viele schöne Erinnerungen), obwohl sie den gleichen neu bekam. Am Wochenende hatte sie ein Schälchen mit Pistazienschalen, die sie unheimlich entspannend 🤷♀️ an den Fingern fand.
In einer ihrer Schubladen am Schreibtisch findet sich jede Menge Kram, den ich nur als Müll einordnen würde.
Vielleicht ist das in dem Alter so? Keine Ahnung.
Solche Sachen wie die Schalen behält sie dann den Nachmittag und wenn ich nicht anfange mit ihr darüber zu diskutieren, darf es dann auch am Abend anstandslos entsorgt werden. Wenn sie irgendwelche Verpackungen, Schnipsel oder Kram aufbewahren möchte, hat sie dafür eine Schublade im Schreibtisch. Da sortieren wir dann hin und wieder aus und der „Müll“ ist auf eine Schubladenmenge reduziert.
Und der Schirm wann dann auch ok, ich glaube sie musste nur kurz den „Abschied“ zelebrieren.
Also vielleicht gibst du dem ganzen einfach einen Ort wo er sammeln kann (solange es nicht verderblich ist), der aber auch räumlich begrenzt ist?
Liebe Grüße
Ich würde da nicht einfach so drüber hinweg gehen, kenne die Situation aber auch von meinen Jungs. Und auch die echte Verzweiflung, die in dem Moment herrscht.
Bei uns hat auch eine Kiste gut funktioniert, in die die ganzen "Schätze" (Müll, kaputte Dinge, Papierschnipsel, Steine etc.) gepackt wurden. Wenn man dann nach ein paar Wochen nochmal zusammen reingeschaut hat, war die große Liebe dann wieder weg und der Inhalt konnte meist entsorgt werden.
Ich würde ihm ein leeres Saucenglas oder Marmeladenglas geben und sagen, dort könne er Sachen sammeln, die ihm wichtig sind. Wenn das Glas voll ist, muss er es ausleeren und Sachen zum Wegwerfen aussortieren oder kann halt keine neuen mehr da rein tun. So hätte er seine Sachen bei sich, aber geordnet und könnte sie auch ständig sehen.
Ja, es kann eine Phase sein, ihm wird bewusst, dass die Zeit vergeht, Erinnerungen vielleicht nicht immer 100%ig erhalten bleiben und er möchte Andenken an die schönen Momente sein. Es kann auch sein, dass er wirklich eine emotionale Bindung zu bestimmten Sachen aufbaut. Das kommt ja manchmal auch vor. Da werden dann Gegenstände ein bisschen "vermenschlicht".
Geht bei ihm gerade eine andere Phase im Leben vorbei? Einschulung, Kindergarten ist zu Ende oder zweite Klasse, Abschied von der ersten, dem bekannten Raum, alles wird neu?
Dann könnte das damit zusammenhängen.
dreckiger Müll, der schimmeln kann gibt keine Diskussion, - der muss weg (Lebensmittelschalen)
Alles andere braucht einen "Platz", - z.B. eine Bastelkiste. -- wenn die voll ist, dann kann man ja das, was nicht vebastelt wurde, entsorgen. Es ist doch super, wenn man alte Sachen zerschneiden darf, was damit basteln kann usw.... -- nach einiger Zeit werden alle Dinge ohne Idee oft leichter aussortiert. aber so eine Aufheb-Balstel-Kiste finde ich durchaus sogar ganz gut. -- mit den Tagen + Wochen verlieren manche Dinge seine Bedeutung und können DANN entsorgt werden. Wir hatten eine große Kiste. Mit der wurde auch viel gebastelt. - die Verinbarung war, wenn die Voll ist, muss der Bodensatz raus und Platz geschaffen werden.
Hallo Kathi!
Diese Phase ist tatsächlich etwas Besonderes und für euch sicher eine Herausforderung. Kinder entwickeln in diesem Alter oft ein starkes Mitgefühl für Dinge, besonders, wenn sie eine Bedeutung damit verbinden. Manchmal sehen sie diese Gegenstände sogar als kleine „Freunde“. Es kann ein Weg sein, wie Kinder lernen, Empathie und Verantwortung auszudrücken – auch, wenn es für Erwachsene erstmal merkwürdig wirkt.
Vielleicht könnt ihr einen Kompromiss finden: Richtet eine kleine „Schatzkiste“ oder einen besonderen Platz ein, an dem er diese Gegenstände eine Weile aufheben kann. Nach einer festgelegten Zeit könnten die Dinge dann mit einem kleinen Abschiedsritual „verabschiedet“ werden. Das gibt ihm die Möglichkeit, loszulassen, ohne dass es sich wie ein plötzlicher Verlust anfühlt. Ihr könnt ihn auch mit einbeziehen, indem ihr zusammen entscheidet, wann ein Gegenstand gehen kann – oft hilft es, wenn er die Kontrolle darüber hat.