Hallo,
es geht um meine Tochter (8) und ihre beste Freundin. Sie kennen sich seitdem sie 3 Jahre alt sind. Dieses Kind (nennen wir sie Marie), war im Kindergarten schon verhaltensauffällig. Sie ist extrem wild, frech und war damals auch handgreiflich. Bei Stopp wurde nie reagiert und sie lachte während sie meiner Tochter weiter weh tat. Meine Tochter hat ihr immer alles verziehen und war nicht nachtragend. Grundsätzlich ja auch eine tolle Eigenschaft. Das mit dem Weh tun hat lange angehalten. Erst mit 6 wurde es weniger.
Die beiden haben enorm viel Spaß zusammen. Wenn sie privat spielen klappt das auch mittlerweile richtig prima. Klar bleibt Marie sehr wild, frech und forsch. Aber meine Tochter mag das anscheinend.
Meine Tochter ist dagegen ruhig, sehr sozial und empathisch. Sie ist einfach zu lieb. Sie kann sich gegen die 2 Superzicken (eine davon Marie) nicht durchsetzen und musste schon einiges aushalten. Eben weil die wissen, mit meiner Tochter kann man es ja machen.
Wenn Marie und meine Tochter aber jetzt nicht zu zweit allein spielen sondern mehrere dort sind: Schule, Fussball, Geburtstage und co, dann ist Marie zu meiner Tochter einfach oft ekelhaft. Sie ist gemein zu ihr, zu den anderen nicht. Wenn Marie jemand anderen zum Spielen hat, auch wenn es eine Gruppe ist, will sie meine Tochter ausschiessen und sagt das sehr unfreundlich. Meine Tochter ist also nur gut genug, wenn kein anderer da ist. Privat spielt Marie aber fast nur mit meiner Tochter. Die anderen wollen es nicht bzw. die Eltern versuchen Marie aus dem Weg zu gehen…dann ist meine Tochter wieder gut genug.
Ich ertrage das schlecht. Man soll keine Freundschaften verbieten. Das habe ich auch nie gemacht. Ich habe sie bestärkt und auch gesagt was sie für Alternativen hat usw usw. Aber sie mag Marie trotz allem so gern. Es gibt so viele nette Kinder in der Klasse. Mit denen hat sich auch Kontakt, wird zu Geburtstagen eingeladen (Marie dagegen nicht), aber eben wenig. Privat spielt sie meistens mit Marie und mal mit anderen.
Mittlerweile sage ich ihr, dass Marie gemein ist. Ich hinterfrage warum sie mit ihr befreundet sein möchte wo sie doch so zu ihr ist. Ist das fies von mir? Ich bestärke sie mehr mit anderen zu spielen, weil sie eben nette Freunde verdient hat. Wie gehe ich denn am Besten damit um? Einfach weiter aushalten? Das kann doch für die Seele meine Tochter auf Dauer nicht gut sein.
Aber so viel Spaß wie mit Marie hat sie sonst mit niemanden. Also wenn sie hier zu zweit spielen….es zermürbt mich. Kenne kein Mädchen was so schräg drauf ist wie dieses
Beste Freundin (8) ist einfach kein nettes Kind
Das Mädchen ist die Freundin deiner Tochter. Versuch es einfach zu akzeptieren und du kannst sicher mit deiner Tochter darüber reden, aber erwarte nicht, das deine Tochter deiner Meinung ist.
Wichtiger ist wie Du deiner Tochter hilfst sich gegen die " 2 Superzicken (eine davon Marie)" durchzusetzen und wie sie lernt selbstbewußt zu sein.
Mir scheint nicht Marie ist hier das Problem, sondern die Frage, wie kannst Du deine Tochter unterstützen.
Ich hatte kürzlich eine Diskussion mit meiner Frau über das Verhalten einer Freundin unserer Tochter (beide sechs). Der Fall ist bei uns möglicherweise auch anders gelagert, weil es bei uns nicht so ist, wie du es beschreibst, die Ausfälle ihrer besten Freundin sind eher gelegentlich, nicht ständig und systematisch und aus meiner Sicht vollständig damit zu erkären, dass sich gewisse Dinge, die für Erwachsene selbstverständlich sind, erst entwickeln müssen.
Deine Tochter bewertet die vielen schönen Momente offensichtlich viel höher, als du es tun würdest. Ich halte das nicht für grundsätzlich falsch und würde den Dingen vorerst ihren Lauf lassen, bzw. erst eingreifen, wenn es aus Sicht deiner Tochter nicht mehr passt.
Lass deine Tochter mit Marie spielen, wenn sie so viel Spaß mit ihr hat und sie es unbedingt möchte!
Zum Großwerden gehört nun mal auch dazu, seine eigenen Grenzen herauszufinden und auch das Lernen, seine Grenzen zu verteidigen!
Dein Part in dieser Geschichte sollte sein, deiner Tochter beratend zur Seite zu stehen, wenn sie deine Hilfe braucht. Wichtig hierbei ist: BERATEND, nicht problemlösend!
Wenn deine Tochter sich gegen das Verhalten der Freundin wehren möchte, kannst du ihr Tipps geben, was sie tun könnte – sie sollte es aber schon selbst umsetzen.
Das braucht Übung, lass deiner Tochter die Möglichkeit, solche Situationen zu "üben"! Damit hilfst du ihr langfristig viel mehr.
Mein Sohn hatte eine ähnliche Freundschaft. Wenn er sich über den Freund ärgerte, haben wir gemeinsam die Situationen durchgespielt, damit er herausfinden kann, wie er am besten darauf reagieren kann. Grundsätzlich war es SEINE Entscheidung, ob er sich dagegen wehrt, oder das Verhalten des Freundes hinnimmt. Gedrängt habe ich ihn nie, habe ihm aber immer gesagt: Wenn er sich für das Hinnehmen entscheidet, dann soll er sich nicht ärgern!
Er ist mittlerweile 16 Jahre alt und kann sich sehr gut behaupten, lässt sich nichts "aufschwatzen" und kann seine Wünsche genauso gut durchsetzen, wie er sich auch zurücknehmen kann. Er hat ein sehr gutes Gespür dafür, wer ihm guttut und wer nicht. Genauso kann er sehr gut unterscheiden, wann er an erste Stelle kommen sollte und wann es wichtig ist, auf die Wünsche der Freunde einzugehen.
Allerdings braucht es Übung, um genau das herauszufinden und durchsetzen zu können.
Für dich als Mutter ist es schwer zu ertragen. Für deine Tochter sind auch solche Erfahrungen wichtig, damit sie daraus lernen kann.
Halte es einfach aus, es wird sich lohnen! ❤️
Es gibt immer Gründe, warum es gerade diese Freundin ist.
Das ist bei uns Erwachsenen nicht anders und meist erkennt man die tiefliegenden Gründe gar nicht.
Ich glaube, dass es um Lernwrfahrungen geht. Oft hat der/die andere etwas, was einem selber fehlt, was einen ergänzt.
Und auch die Fähigkeit sich gegen den anderen abzugrenzen, muss gelernt werden. Genau das macht diese Beziehungen so spannend und herausfordernd.
An deiner Stelle würde ich die Sache im Auge behalten und wenn du merkst, dass sich Veränderungen anbahnen, deine Tochter sich selbst lösen will, unterstützen. Bis dahin nützt Intervenieren, Dagegen-reden oder gar verbieten nichts. Dein Kind arbeitet sich daran ab und wenn sie selbst erkennt, dass sie sich abgrenzen will, hat sie einen großen Schritt gemacht.
Manchmal kommt es auch ganz anders und die Freundin ändert ihr Verhalten. Die macht ja auch Erfahrungen und gewinnt Einsichten.
Aber das alles gehört zum Groß-werden dazu. Wir Eltern können den Kindern nicht nur keine Enttäuschungen ersparen, wir dürfen es auch nicht. Kinder haben ein Recht darauf.
Ist für uns Eltern manchmal schwer auszuhalten, aber was wäre die Alternative? rin ziemlich lebrnsuntüchtiger Mensch, der nicht gut auf das Leben vorbereitet ist.
Wir sind eh die einzigen Eltern in der Klasse, die diese Freundschaft erlauben. Alle anderen Eltern versuchen ihre Kinder Marie auszureden oder ignorieren Spielverabredungen. Das machen wir ja seit Jahren nicht. Hatte immer die Hoffnung, irgendwann muss das Kind sich doch mal ändern. Aber ich warte immer noch drauf…also wir sind schon mit Abstand die tolerantesten Eltern. Danke dir
Ihr habt es jahrelang versucht, es hat nicht viel gebracht und so richtig Hoffnung auf Besserung sehe ich da bei Euch auch nicht.
Ich würde mir da offengestanden langsam ein Beispiel an den anderen Eltern nehmen. Es muss ja keine Kontaktsperre sein, aber ein langsames Reduzieren der Treffen (mit Förderung anderweitiger Verabredungen) wäre tatsächlich mein Mittel der Wahl.
Ich finde, dass du "verkehrt herum" agierst.
Im Kindergartenalter hättest du deiner Tochter sagen können "Marie ist gemein und haut. Mit so jemandem verabredet man sich nicht". Klingt jetzt krass, man kann andere Formulierungen wählen, aber im Kern: im Kindergarten haben die Eltern massenhaft Einfluss auf die Freundschaften und die Kinder finden das sogar völlig normal.
Jetzt erwartest du von deiner Tochter, dass sie sich selbst gegen gewisse Übergriffe abgrenzt. Klar, anders als im KiTa-Alter sitzt du ja beim Spielen auch nicht mehr in der Nähe.
Nur leider passiert das nicht...
Willst du ihr jetzt ihre älteste, langjährigste Freundin madig machen?
Ich denke:
Im Kindergartenalter hätte man noch eingreifen können, vielleich sollen.
Jetzt im Grundschulalter würde ich es laufen lassen. Zumal ihr von "Pubertätsgefahren" wie Drogen, Absturz in der Schule, Gaming-Sucht etc noch ein Stück weg seit. Und um sich gegen SO etwas abzugrenzen, muss deine Tochter ganz klar selbst lernen, was ihr gut tut. Passiert es auf deinen Einfluss hin, wird sie das zumindest nachträglich erkennen... und sich bei anderen "schlechten" Freunden womöglich erst recht nicht reinreden lassen.
Ich würde deiner Tochter nur zurückmelden, dass DU es unfair/merkwürdig findest, wenn sie ausgeschlossen wird. Aber auch gemeinsam nach Erklärungen suchen, warum Marie das macht.
Reflektieren, das Verhalten von Marie ein Stück weit analysieren: Ja.
Madig machen, gegen die Freundin reden: Nein.
Ein Satz sticht ins Auge:
"Aber so viel Spaß wie mit Marie hat sie sonst mit niemanden."
Im Lauf der Zeit muss sie (SIE!) entscheiden, wie viel ihr das Wert ist... aber das kannst du nicht für sie tun.
Im Kindergarten war ja Corona. Da war sie in der Notbetreuung und nur Marie war die einzige, die auch dort war. Mit den anderen wenigen passte es nicht. Waren sehr wilde Jungs. Als dann wieder alle Hin durften, waren die beiden eben beste Freundinnen und bereits 5. Ich habe natürlich versucht sie auf andere Kinder zu lenken. Klappte auch grundsätzlich, aber Marie musste es eben sporadisch auch sein. Ab der 1. Klasse forderte meine Tochter private Verabredungen ein, haben sie selber ausgemacht. Und ich hab weiter versucht, dass sie auch andere Freunde hat. Also sie ermutigt. Und sie hat ja auch andere. Ach, alles schwierig. Ich hab mir vor 2 Jahren noch gesagt: ach, das Kind wird doch auch mal groß und lernt das miteinander noch. Irgendwie passiert da aber nichts. Meine Tochter formuliert gut was sie traurig macht und sagt Marie das auch. Ihr ist es nur einfach egal 🙈 Ich muss es wohl noch weiter aushalten. Verbieten kann und will ich das auch nicht. Aber es ist schwer mit anzusehen. Meine Tochter ist auch sehr regelmäßig traurig über dieses Kind. Sie versteht nicht, warum sie das macht.
Offenbar liegt deiner Tochter sehr viel an Marie. Daher würde ich die Freundschaft nicht madig reden.
Wo ich allerdings ansetzen würde, ist das Selbstbewusstsein deiner Tochter- gerade ggü Marie. Dieses "Ausschließen" würde ich angehen.
Und ich kann mir vorstellen, dass das mit wenigen, aber deutlichen Ansagen von deiner Tochter in den Griff zu bekommen ist. Es ist schön wenn Marie ihre Freundin ist, aber sie muss sich nicht so behandeln lassen. Und nachdem ja Marie die Freundschaft auch so wichtig ist, würde ich hier mit aller Deutlichkeit ansetzen:
Überlegt euch, wie sie reagieren könnte, wenn Marie sie wieder ausschließt und dann am Nachmittag mit ihr spielen möchte.
Da darf sie auch mal hören, dass deine Tochter an dem Nachmittag keine Lust hat, weil Marie so doof in der Schule war. Mach ihr klar, dass sie sich das nicht gefallen lassen muss und Marie hier klare Kante zeigt: Marie war blöd zu mir? Tja, dann habe ich an dem Tag keine Lust auf sie und sage ihr auch warum- und dass es an ihr liegt, das zu ändern.
Im Klassenrat hat sie das schon mehrfach angesprochen. Fruchtet nur wenig leider…Deinen Vorschlag hab ich ihr schon unterbreitet. Aber das möchte sie nicht. Weil sie ja mit ihr spielen will. Ich muss es wohl einfach weiter ertragen, bis meine Tochter soweit ist. Oder Marie sich doch noch ändert
Ich kenne diese A###lochkinder und frage mich immer, wieso es echt Kinder gibt, die mit ihnen befreundet sind. Und dann liebe, sympathische Kinder jeden Tag alleine spielen....
Verbieten, nein, das weckt nur den Wunsch nach : jetzt erst Recht....
Aber im Gespräch bleiben, immer wieder klarstellen, was sie sich nicht gefallen lassen muss, und wie sie sich wehren kann.
Glaube mir, dieser Tag wird kommen und du wirst stolz sein auf deine Tochter, nur muss es von ihr kommen. Sie lernt hier gerade fürs Leben, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Sie weiß nachher ganz genau, was eine Freundschaft für sie bedeuten soll, und was sie auf keinen Fall mehr möchte.
Begleite sie eng, sprich mit ihr, aber handel nicht für sie.
Die haben halt gute Ideen, sind witzig, begehren auch mal auf, machen lustigen Unsinn, kurzum, sie sind oft keine Langweiler, mit denen kann man etwas erleben.
Dass das reizvoll ist, verstehe ich.
Besucht Marie deine Tochter auch privat oder klingelt und fragt, ob sie rauskommt? Dann mach ihr mal auf und sag ihr, dass es dich doch sehr wundert, dass sie jetzt angekrochen kommt, nachdem sie gestern so gemein zu deiner Tochter war, als die anderen Kinder dabei waren. Sie hätte sich doch bestimmt mächtig stark gefühlt in dem Moment, aber jetzt haben die anderen wohl keinen Bock auf sie, und sie braucht deine Tochter als Lückenbüsser. Was sie aber nicht ist. Und solange sie sich so verhält, braucht sie gar nicht mehr anzukommen.
Ich kann Dir aber leider aus eigener Erfahrung sagen, dass das oft nur wenig bringt.
Hatte ich auch bei dem Mädel meiner Tochter da (siehe Beitrag weiter unten).
Die schmiss eine Geburtstagsparty und meine Tochter war nicht eingeladen. Obwohl sie vorher immer bei uns eingeladen war. Hat sie damit auch noch richtig geärgert, war hämisch „Wir gehen in den Indoorpark, äätsch!“ usw.
Und am nächsten Tag stand sie mit Engelsaugen vor der Tür und wollte spielen.
Ich habe genauso reagiert wie Du - sie war mal kurz geknickt (oder tat so) aber geändert hat die sich nicht.
Beim nächsten Mal war sie mit allen im Schwimmbad verabredet und schloss meine Tochter wieder aus.
Da rein - da raus.
Es war meine Tochter selber, die irgendwann keine Lust mehr hatte. Erst da hat sie es kapiert.
Ab Klasse 5 werden sie definitiv getrennt sein. Halleluja. Wenn sie dann ab und zu privat spielen, komme ich damit zurecht. In Gruppen ist dann ja ausgeschlossen. Sind ja nur noch knappe 2 Jahre….