Schulanmeldung - wie bleib ich objektiv?

Hallo zusammen,

ich brauche kurz eure Meinung.

Mein Sohn ist Vorschulkind und wird bald auf einer von 3 Schulen bei uns angemeldet. Ein Junge aus seinem Kindergarten soll auf dieselbe Schule. Der Junge hat div Diagnosen, hauptsächlich wegen der Mutter, die ihn erst seit der Vorschule in die Fremd-Betreuung gegeben hat. Er ist in der Kita ein Förderkind mit einer 1 zu 1 Betreuung. Er hat eine Playstation, darf ohne Ende spielen, Youtube gucken, hat einen ganz schlimmen Wortschatz vom älteren Bruder.
Ich verstehe mich eig. gut mit der Mutter, wenn es nicht um Kinder geht. Wenn die Jungs dabei sind, mischt sie sich ständig ins Spiel ein, gibt vor was gespielt wird und wie. Ich versuche sie wo es geht zu meiden.
Meine Cousine hat wegen ihres Erziehungsstils viele Freundschaften verloren. Jedes Kind was ihrem Kind „was getan hat“ wird zur Rede gestellt. Der Junge wird für alles was er tut verteidigt von ihr, auch wenn sie nicht mal weiss was passiert ist Bspw. kam vor langer Zeit mein Sohn auf dem Spielplatz zu mir mit einer blutige Nase, nachdem sie gestritten haben. Direkt sagt sie „ja er kann keine Ungerechtigkeit ertragen. Bestimmt hat ihm dein Sohn was weggenommen. Hast du doch oder? Ja er mag das nicht. Bitte nimm ihm nichts mehr weg.“

Mein Problem ist, dass mein Sohn ihrem Jungen sehr hinterheläuft und ihn liebt. Ihr Sohn meinen aber überhaupt nicht. Er boxt meinen Sohn manchmal, und mein Sohn tut so als finde er es lustig. Manchmal erniedrigt er ihn, sagt ihm Sachen wie „du bist dumm“. Mein Sohn bestätigt das für ihn auch.
Nach jedem der Treffen frag ich meinen Sohn wie er sich fühlt und sag ihm, dass er nicht dumm ist etc. Aber sagt immer, es sei Spass und das ist alles lustig. Er hat 3 andere sehr gute Freunde, die er lange aus der Kita kennt und mit denen er so schön spielt. Aber wenn es nach ihm geht, würde er immer zum Sohn von der Cousine.
Bisher dachte ich, soll er seine Erfahrung mal machen.
Aber jetzt wo sie gemeinsam eingeschult werden sollen, seh ich seine schulischen Leistungen in Gefahr. Aus egoistischer Sicht will ich auch nicht viel mit meiner Cousine zu tun haben. Über Andere Mütter/Lehrer lästern etc. seh ich schon alles kommen.
Mein Mann sieht das locker. Er soll seine Erfahrungen machen.
Würdet ihr da jetzt das Fass aufmachen und sagen nicht in eine Klasse? Oder was würdet ihr tun?

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Erfahrungen machen ja und vor allem beschützen kann man sein Kind auch nicht. Ganz klar.
Aber wenn Du jetzt schon solche Sorgen hast, es Probleme gibt und noch dazu einen Verwandtschaftsgrad, dann könntest Du bei der Anmeldung (bzw. wenn Ihr das okay für die Schule habt und es tatsächlich dieselbe Schule ist, auf die die Kinder gehen werden) darum bitten, dass die Jungs nicht in eine Klasse kommen. Sofern denn mehr als eine 1. Klasse gebildet wird.

Bei der Anmeldung für die 5. Klasse habe ich auch darum gebeten, dass mein Kind nicht mit einem bestimmten anderen in die Klasse kommen möge. Es gab in der Grundschule zu viele Probleme. Die Schule war da ganz aufgeschlossen. Genauso, wie man 1 Wunschkind angeben konnte, konnte man auch ein "Bitte-Nicht-Kind" angeben. Die Schulen sind oftmals sogar dankbar, wenn da von vornherein nicht sofort eine Konfliktsituation "mit eingeschult wird".

Andererseits täte es Deinem Kind natürlich auch gut, es würde lernen, sich gegen den Jungen Deiner Cousine zu wehren.

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Danke für eure Einschätzungen. Bisher habe ich auch immer vor Augen gehabt, er wird mit dieser Art von Interaktion weiser. Aber ich will verhindern, dass er sich nicht auf die Schule konzentrieren kann.

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In der zukünftigen Klasse deines Sohnes werden noch zig andere Kinder sein. Da werden garantiert auch Kinder dabei sein, die du für keinen guten Umgang halten wirst, egal wo du ihn anmeldest. Davor kannst du ihn nicht schützen.

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Kinder, denen alles aus dem Weg geräumt wird haben im späteren Leben echte Probleme. Ja, vieles ist unschön, aber lass deinen Sohn seine Entscheidung treffen, du sollst ihn natürlich mit ihm darüber reden und ihm sagen, dass es so nicht geht.

Aber lass ihm seine ganz wichtigen Erfahrungen machen und sei für ihn da, aber handle nicht für ihn.

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Wenn ein Teamleiter in einem Betrieb mehrere Teams zusammenstellen soll, wäre er ein schlechter Teamleiter, wenn er da Leute zusammenpackt, bei denen ein solch hierarchisches Machtgefälle herrscht und bei denen man ahnt, dass sie nicht gut zusammenarbeiten.

Die TE handelt hier ja nicht für ihren Sohn. Sie würde die Schule im Vorhinein auf die Konstellation und "Zusammenarbeit" der Kinder hinweisen. Was die Schule dann bei der Klassenzusammensetzung daraus macht, liegt eh nicht in ihrer Hand.

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Offenbar nimmt dein Sohn doch die Aussagen gar nicht ernst oder persönlich. Er stellt sich nicht aufgrund der Aussagen in Frage.
Insofern sehe ich da keine Gefahr für die Schulleistungen. Eventuell kannst du bei der Anmeldung fragen, ob er nicht mit dem Neffen in eine Klasse kommen kann. Aber vermutlich wird doch der Neffe von den Mitschülern zurecht gestutzt werden, wenn er so mit anderen Kindern umgeht.

Leichtes OT:
Die Formulierung über die Fremdbetreuung ist missverständlich. Man könnte es so lesen, dass der Neffe Probleme hat, weil er erst seit der Vorschule fremdbetreut wird. Das ist ja nun nicht zwingend der Fall.

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Danke für deine Antwort und für den Hinweis auf die missverständliche Aussage. Natürlich wollte ich nicht damit sagen, dass Mütter von Kindern, die ihre Kinder spät oder gar nicht fremdbetreuen lassen vir der Schule, ihren Kindern schaden. In dem Fall durften bis vor Kurzem weder Omas noch Freunde/Tanten/Onkel mal kurz auf den Kleinen mal aufpassen ohne dem Beisein der Mutter oder des Vaters. Nach eigener Aussage (nach der Diagnostik im SPZ) hat sie einiges dazu beigetragen.

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Ich habe ein bisschen den Faden verloren......der Junge aus dem ersten Abschnitt und der Sohn deiner Cousine sind ein und dieselbe Person?

Was heißt denn "div Diagnosen, hauptsächlich wegen der Mutter" ?
Und Kinder werden krank, weil sie erst spät in die KiTa kommen?


Oben sagst du, du kommst eigentlich gut mit ihr zurecht, wenn's nicht um die Kinder geht. Unten bezeichnest du sie als Lästertante und möchtest nichts mit ihr zu tun haben.

Bin mir nicht so sicher, wie die Sachlage in Realität ist.


Aber: Wenn du den Eindruck hast, die Jungs tun sich nicht gut, dann gib bei der Anmeldung an, dass sie bitte in getrennte Klassen kommen. Das kann man durchaus machen und viele Schulen sind froh, wenn sie so etwas vorher wissen. Das bewahrt deinen Sohn aber nicht vor anderen Kindern in seinem Schulleben, die vielleicht "unangenehm" sein könnten. Es ist wichtig, dass er lernt mit allem umzugehen.

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Zum ersten Punkt, ja richtig, ist mir auch erst nach abschicken aufgefallen.

Beim zweiten Punkt geb ich dir recht missverständlich formuliert. Will ich natürlich nicht damit sagen, stütze mich nur auf ihre eigene Aussage.

Bei 3. ja, wir sind zusammen aufgewachsen und ich habe mich immer gut mit ihr verstanden. Erst seit die Kinder da sind, gibt es sehr viele kinderbezogene Themen, die ich meide, weil unsere Erziehungsstile ganz unterschiedlich sind. Find ich auch sehr schade.

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Ich würde tatsächlich auch angeben, dass die beiden nicht in eine Klasse sollen.
Ich denke der Cousin steht dann der freien Entfaltung deines Sohnes im Weg.
Allerdings würde ich dann aber auch nicht darauf bestehen, dass er mit einem anderen Freund in eine Klasse kommt.

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Die Situation ist unschön und ich kann verstehen das du dir Sorgen machst.
Klar sollen die Kinder das unter sich regeln, aber man will das eigene Kind ja gerne schützen.

Kommen denn noch andere Freunde von ihm auf die Schule?
Wenn nicht, würde ich auf jeden Fall mit der Schule sprechen das die Beiden nicht in eine Klasse sollen. Dafür sollte die Schule Verständnis haben, wenn nicht würde ich die Schulwahl überdenken.
Meine Befürchtung ist, dass der Cousin die anderen Kinder gegen deinen Sohn aufstacheln könnte wenn die sehen das er sich nicht wehrt. Bei dem Cousin hat er noch keine Probleme damit (auch das kann sich schnell ändern), wenn aber die halbe Klasse anfängt ihn so zu behandeln findet er das sicher nicht mehr witzig. Eine solche Dynamik entsteht ja leider sehr schnell.

Du solltest auf jeden Fall weiter mit ihm dran arbeiten, dass er sich nicht so behandeln lassen muss. Das ist weder witzig noch wertschätzend vom anderen. Erkläre ihm auch die Folgen daraus. Das zB andere ihn auch so behandeln könnten und das man diesen Stempel nur schwer wieder los wird.

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Hey, ja, andere Freunde kommen glücklicherweise ebenfalls mit zur Schule. Die Anmerkung mit „andere Kinder aufstacheln“ ist super. Das muss ich noch thematisieren.
Momentan in der Kita ist es so, dass der Junge Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen, außer zu meinem Sohn. Die Dynamik haben wir bisher denk ich nicht, die Erzieherinnen sind sehr achtsam. Aber wer weiß, was alles noch passieren kann. Vielleicht besser in der Kita als später in der Schule.

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Hey du,
also ich würde von vornherein dort angeben dass die beiden nicht in eine Klasse sollen.
Du musst ja nicht sagen dass der Kleine deiner Cousine n kleiner Giftzwerg ist.
Ich würde es eher in die Richtung schieben dass die beiden Kids Cousins sind, sich privat Schon viel sehen, und du dir gerne für deinen Sohn etwas „Eigenständigkeit“ wünschst und er dann nicht auch noch mit dem Cousin in einer Klasse ist. Dein Sohn soll eigene und neue Freunde finden. Irgendwas in dieser Richtung

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Aus Schulsicht ist es kein großes Ding, darum zu bitten, dass sie nciht in die gleiche Klasse kommen. Ich denke auch, dass das eher hilfreich ist für die Schule und das Klima in der Klasse. Es soll sich ja ein neues, gut funktionierendes Team bilden.
Es kann allerdings auch sein, dass sich die beiden dann in der Schule einfach gar nicht füreinander interessieren, nach ein paar Wochen. Es passiert viel mit alten Freundschaften/Bekanntschaften in der 1. Klasse.
Ich sehe das Problem eher im Verhältnis zu Deiner Cousine. Würdest Du ihr sagen, dass Du möchtest, dass sie nicht zusammen kommen? Und wie würde sie das finden? Wenn Dir grundsätzlich etwas an ihr liegt, würde ich nicht das Risiko eingehen, dass sie es aus Versehen von Dritten erfährt.

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Danke für deine Antwort (btw danke an alle).
Das stimmt, dass man sich da nicht allzu sehr stressen muss, weil bei so einem Umbruch sich so viel ändert.
Und mit meiner Cousine würde ich es ehrlich ausdiskutieren, egal was bei rumkommen würde.

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Können die Beiden nicht auf verschiedenen Schulen angemeldet werden?

Falls das nicht möglich ist, sprich deine Bedenken bei der Anmeldung an und bitte, dass die Jungs in 2 Klassen kommen.