Hallo liebe Community.
Seit nun mehreren Monaten lese ich immer wieder die bereits vorhandenen Nachrichten bezüglich meines Themas. Diese sind aber schon alle eine Weile her und irgendwie ist es mir wohl nicht möglich, direkt darauf zu antworten oder eine Frage zu stellen.
Auch habe ich mir sämtliche Dokumentationen angesehen, ein Buch jeweils zum Thema „Tic-Störung“, sowie dem „Tourette-Syndrom“ gelesen und trotzdem stellen sich mir die selben Fragen immer und immer wieder und ich kann mir diese nicht beantworten. Ich denke auch, dass mir sehr stark jemand fehlt, der entweder die Ernsthaftigkeit dahinter versteht, oder aber selber schon Erfahrungen damit gemacht hat oder vielleicht jemanden kennt der das schon hatte…. Aber Fehlanzeige.
Daher nun meine Frage an diese Community, in der Hoffnung, dass mir jemand etwas sagen kann:
Mein Sohn, inzwischen 7 Jahre begann letztes Jahr mit Räuspern- und Schauftics. Da er eine Erkältung hatte, schonen wir dies zunächst darauf. Im Januar ging es dann urplötzlich, von einem Tag zum anderen, mit weiteren Tics los: Kopf zur Seite schütteln, beide Arme von sich strecken und zusätzlich noch dieses Räuspern, bzw. eher so Laute wie „Mh, mh, mh“. Nun gut, das machte mir dann doch große Sorge, also ließ ich nicht locker und telefoniere sämtliche Ärzte ab, die mir nur irgendetwas dazu sagen konnten. Eine sehr freundliche Ärztin aus der Psychologie rief mich tatsächlich sogar an, nachdem ich offenbar bei der Assistentin einen großen Leidensdruck erweckte. Sie fragte mich, ob mein Sohn am streptokokken erkrankt gewesen sein könnte und riet mir dazu, seinen Tita Wert bestimmen zu lassen. Tatsächlich war er im Dezember ja krank, aber nicht so krank, als das ich mit ihm zum Arzt gegangen wäre. Nun denn, sein Tita Wert besagte aus, dass er daran erkrankt gewesen sei, also erhielten wir auf mein n Rat von unserem Hausarzt eine Penicillin-Behandlung von 3 Wochen. Man vermutete, dass die Tic Störung davon ausgelöst werden könnte. Es besserte sich mit der Zeit - ich bezweifle im Nachhinein jedoch, dass es an der Penicilin Vergabe lag. Von der Zeit her passte es auch nicht. Jedenfalls waren seine Tics weg. Vollkommen. Zwischenzeitlich hatte er noch eine OP aufgrund einer Phimose und ständig hatte ich die Angst, dass diese Tics wieder kommen könnten. (vergessen zu erwähnen, dass wir auch bei einem Therapeuten, sowie Kinder Neurologen vorstellig wurden und diese uns dazu rieten, den Stress zu minimieren - ach und eine Epilepsie konnte ausgeschlossen werden - bis zum besagten Zeitpunkt beim Neurologen war unser Sohn bereits absolut Tic-frei). Ingesamt hielten die Tics 2 Monate an, die Pause reichte von Anfang März bis Ende August. Immer schlummerte die Angst in mir, es könnte wieder kommen. Und so war es dann auch. Zu ächzt nur dieses „Mh, Mh, Mh“. permanent. Jede Sekunde. Ganz gleich zu welcher Zeitspanne. Das ging eine Amelie, bis letztlich noch Räusper, Atem und Schluckgrräuaxhe dazu kamen. Dann kam hinzu, dass er sich unter Aufregung (z. B. beim Fußballspielen) mit den Händen auf die Oberschenkel klopft/klatscht. Dann kam ein schnipsen mit den Fingern hinzu. Nun hat er alle diese gemein und das seit nun mehr als 3 Monaten. Wir haben nächsten Monat einen Termin bei einem anderen Kinderpsychater. Meine Angst ist jedoch präsent und ich habe oftmals das Gefügl, den Verstand zu verlieren. Leider habe auch ich meine gesundheitlichen Themen/Einschränkungen - das erschwert das Ganze massiv. Es gab, wenn auch wenige Tage, an denen ich versuchte zu aktzeptiefen und damit umzugehen, dass es Tourette sein könnte. Dann habe ich selber einen Tag, der nicht leicht war und mein Kind kommt mit den Tics, die ich fast nicht ertragen kann. Zu erwähnen ist noch, dass meine Tochter, 1,5 Jahre älter, ebenfalls Tics hat. Diese gingen mit 4 Jahren los, waren lange strikt weg und sind nun seit 2 Monaten da - es beschränkt sich jedoch auf Spielerei mit dem Mund (Blubbern, schnalzen, zuzeln… kann das eigentlich nicht so ganz beschreiben. Diese Laute kommen so ebenfalls oben mit drauf, da sich aber motorisch absolut ruhig verhält, sehe ich bei ihr keine große Belastung.
Ging es hier jemanden, der mir irgendwas sagen kann oder Ähnliche Erfahrungen gemacht hat?
Ich bin verzweifelt.,,
Danke Euch!
Liebe Grüße, Betty
Tic Störung
Ich bin der totale Laie was sowas angeht, aber mich erinnern diese "Tics" eher daran, wie man als Mensch Spannung abbaut. Als Kind und Jugendliche gehörte ich zu denen, die mit dem Kugelschreiber ständig klickerten. Letztlich können nur die Ärzte so eine Diagnose stellen und ich befürchte, dass du dich auf das Thema Tourette so sehr versteift hast, dass jedes schnalzen für dich einen Tic darstellt.
Hallo Kris. Auch wenn du Leie bist, danke dir vielmals, dass du dich dazu gemeldet hast.
Was du beschreibst kenne ich selbst nur allzugut. Als eher unruhiges Kind, gefühlt unter Strom, kippelte ich mit Stühlen und Beinen, kaute jahrelang Fingernägel (könnte gefühlt auch damit immer wieder anfangen). Das mit dem Kugelschreiber kenne ich ebenfalls zu gut. Aber alles keine unwillkürlichen Vokale oder motorische Äußerungen. Deswegen sehe ich dahinter einen Stressabbau, aber bei einem Tic? Den könnte man ja sonst lassen, wenn z. B. Ferien sind und man zur Erholung kommt. Aber die Tics meinen Sohnes hören eigentlich nie auf. Es ist richtig, dass die Stimme, es könnte Tourette sein, lauthals in meinem Kopf erklingt. Aber es ist mitunter auch meine größte Angst und nichts wäre mir lieber, als dass es das nicht ist. Die Zeit ringt nur, wir befinden uns aktuell im „4. Monat“ und nur Eltern, die solche Tics ihrer Kinder kennen, können nachvollziehen, wie schwer das ist. Anstatt das sich das ganze dann beruhigt, kommt eher on top noch oben etwas drauf, wie heute z. B. die Mundwinkel permanent nach unten zu ziehen. Wäre es nur Vokal oder nur notorischer Natur, wäre meine Sorge vermutlich auch nicht ganz so groß.
Irgendwo hier hatte ich dann von Schüssler Salze gelesen. Die bekommt er seit 3 Wochen. Dann ein Omni Biotic Stress Abbau für Kinder - Fehlanzeige. Dann kam jetzt noch B12 Vitamin dazu, aber auch das ohne jegliche Erfolge.
Es ist wirklich ein Albtraum. Man liebt sein Kind so sehr und will bei ihm sein. Und dann erschlägt es einen und man kann es schier nicht aushalten. Tut mir Leid, dass so zu sagen. Sollte dem so sein, und die TS Diagnose irgendwann bestätigt werden, werde wohl auch ich mir therapeutische Hilfe suchen müssen…
Ich kann deine Angst verstehen.
Ein Freund von früher hat auch Tourette und hat ein Buch geschrieben, das heißt "Ficken sage ich selten". Er beschreibt seine Tics darin ziemlich gut. Falls du da mal reinschauen willst.
Mein Großcousin hat einen Tic entwickelt, als er so 8-9 ar. Er zwinkert permanent. Jetzt ist er fast 30 und macht es immernoch. Es gab keine Diagnose.
Ein Schüler von mir machte auch dauernd Geräusche (wie der eine Junge aus der Serie The Middle). Er beschrieb es, als würde ein Fass überlaufen und der Druck muss weg. Er hatte ADHS. Er ist mittlerweile 17 und macht die Geräusche nicht mehr so häufig, hat mit Verhaltenstherapie gelernt, mit dem Druck umzugehen.
Was ich damit sagen will.. es kann alles und nichts sein. Ich verstehe aber, wie nervenaufreibend das sein kann. Viel Erfolg!
Danke Dir! 🙏
Daran musste ich auch denken. Ich selbst habe ADHS und hatte immer phasenweise bestimmte kleine tics, die außenstehenden selten wirklich aufgefallen sind, für mich aber eine Art Druckabbau waren
Inzwischen habe ich es sehr selten, aber ab und zu erwische ich mich eben doch dabei
Zb Rolle ich meine Zehen ein, eine Zeit lang habe ich immer meine Nase kraus gezogen (hatte sogar einen richtig roten Streifen auf der Nase davon), geblinzelt, auf die Lippe gebissen etc
Meine Tochter hat eine hohe Anspannung durch ihre Grunderkrankung(Cerebralparese).
Wenn sie dann noch Aufgeregt ist fängt sie an in die Hände zu klatschen.
Ihr Zwillingsbruder hatte letztes Jahr plötzlich angefangen mit der Nase so merkwürdig zu schnüffeln wo ich erst dachte er wird krank.
Ich selbst hab mittlerweile auch nen Tic, ich fange bei viel Stress an mit dem linken Auge zu zwinkern was echt anstrengend ist zu versuchen zu unterdrücken
Das mit deiner Tochter tut mir sehr Leid.
Danke für deine Antwort. Meinst du damit, all das, was ich oben beschrieben hatte, könnte als Ursprung eine hohe Anspannung haben?
Das Erste, was mir auffällt, ist DEINE Anspannung.
Ich finde es legitim, die Ursache herausfinden zu wollen und würde da auch nicht aufgeben, aber ich würde an deiner Stelle mal überlegen, ob DU dich nicht etwas entspannen kannst, so dass dich das Ganze weniger betrifft.
Wir hatten das auch in der Familie. Betroffen war teilweise ich (Finger- und Fußnägelkauen für lange Zeit, für kurze Zeit Anfang der Pubertät auch mal Haarekauen (die Spitzen der längeren Haare durch den Mund ziehen, meist auf dem Heimweg von der Schule) und Handrückenlecken. Deswegen war dann meine Mutter mit mir tatsächlich beim Arzt, weil sie das für einen Ausschlag hielt. Die anderen "Eigenheiten" wurden größtenteils ignoriert und das war auch gut so. Sie gingen dann nach einer kurzen bis längeren Zeit auch wieder vorbei. Der Punkt ist aber, dass ich das alles absolut unbewusst machte und nicht einfach hätte abstellen können.
Bei meinem Bruder war es noch extremer, aber gerade da waren wir alle gechillt, weil man alles auf die Behinderung (Downsyndrom) schob und nicht weiter darüber nachdachte. Symptome waren unter anderem: Ständig irgendetwas in der Hand haben wie eine Fliegenklatsche oder zwei Esslöffel, Sandspielzeug oder so und das in der Hand "tanzen" lassen und damit reden. Teilweise durchgehend. Sich mit diesen Sachen wiederholt ans Kinn schlagen und teilweise dabei den Mund öffnen und schließen. Beim Spielen minuten- bis stundenlang laut johlen bei offener Zimmertür, die auch nicht geschlossen werden durfte. Bei Aufregung hüpfen und mit den Armen/ Händen flattern. Bei Freude Laute von sich geben (mnnnn, nrrrrr, uiiiiiii, iuuuuu usw.). Bei Entspannung kurz vor dem Schlafen öfter Mmmmmhhhhh, Mmmmmmmhhhhh machen. Das habe ich z.B. nie als besorgniserregend, sondern einfach als Zeichen von Entspannung gesehen. Einmal war er im Krankenhaus auf dem Flur auf Toilette und eine ältere Frau stellte sich an - und ging dann irritiert wieder weg, weil er die ganze Zeit "Grrrrr, Brrrrrr, Mmmmrrrrr" machte, was sie offenbar als bedrohlich empfand.
Die Frage ist, ob du nicht erst mal lernen kannst, dabei gelassen zu sein, dich zu entspannen und das erst mal nur als Eigenheit zu betrachten.
Meine Mutter konnte mit bestimmten Eigenheiten meines Bruders schlecht umgehen und bat ihn immer wieder, die zu lassen. Eine davon war eine Art Zähneblecken, ein angespanntes Grinsen, bei dem die Zähne entbößt und der Kiefer angespannt wurde. Sie wies ihn immer wieder darauf hin, das zu lassen, weil sie glaubte, dass er das bewusst machte, quasi als Eigenheit kultivierte. Es ging nicht. Ihm war das wohl wirklich nicht bewusst. Es brachte nichts, über Jahre immer wieder darauf hinzuweisen, dies zu lassen.
Bei ihm glaube ich wirklich, dass es größtenteils einfach "Eigenheiten" waren, nicht Stressabbau. Vielleicht auch Eigenheiten, die ihm höhere Konzentration verschafften.
Wir hatten mal in der Oberstufe ausnahmsweise in einem Raum Unterricht, in dem Tische standen, die vorne nicht geschlossen waren. Nach einem Referat sagte eine Mitschülerin, wir ALLE hätten mit den Füßen oder Beinen gewippt und gewackelt - KEINEM war das bewusst gewesen. Wir waren da nicht gestresst, wir hörten nur konzentriert zu.
Bis eine Ursache gefunden ist, wäre der beste Weg wirklich mMn, wenn jeder lernen würde, diese Tics gelassen hinzunehmen. Sich nicht zu schämen, zu stressen, ihm nicht zu sagen, dass er die unterdrücken sollte. Vielleicht gibt es Alternativen, die man ihm vorschlagen kann: Einen Stressball in der Tasche drücken oder einen Fidgetspinnen nutzen (gibt es die noch?).
Man kann auch analysieren, wann das passiert und ob man diese Situationen meiden oder anderweitig entschärfen könnte.
Bei meinem Bruder kam es allerdings weitgehend in entspannten Situationen vor, sogar, wenn er alleine war, und es wäre eine Zumutung gewesen, ihm selbst in diesen Situationen vorzuschreiben, "sich zusammenzureißen".
Wie gesagt - mit der Zeit wurde das für uns total normal. Er saß halt nachmittags in seinem Zimmer und johlte. Irgendwann kam die ältere Nachbarin an, sie würde gern Ruhe haben, ob man das Fenster schließen und ihn "ruhig halten" könne. Nein, konnte man nicht, er brauchte im Sommer auch Luft und KONNTE halt das Johlen nie länger als für maximal eine Minute am Stück lassen. Wir Familienmitglieder haben das einfach ausgeblendet.
Ich danke dir!! Und ja, ich gebe dir Recht - meine eigene Anspannung ist groß. Ich muss sogar ehrlich sagen, dass es fast schon soweit geht, dass ich mich selber merklich kränklicher und abgeschwächter wahrnehme. Diese Angst, es könnte Tourette sein, zieht mir doch den Boden unter den Füßen weg und das obwohl ich wie gesagt vom Kopf her schon daran gearbeitet habe, dies anzunehmen, sollte dem so sein - schließlich würde sich an der Liebe zu meinem Kind doch nichts ändern. Das ganze schwappt dann aber wieder über, sobald ich längere Zeit mit ihm verbringe und es mir schwer fällt, diese zu ignorieren.
Das was du oben beschreibst, sind meiner Meinung nach eher „Marotten“. Auch wenn das Dinge sind, die man macht, werden diese nicht unwillkürlich in jeder Sekunde durchgeführt. Ein schlecken um die Mundpartie kenne ich von meiner Tochter früher - aber alle diese Dinge wurden mehr oder minder „übersehen“.
Ich hatte bei meinem Therapeuten, zu dem ich alle 2 Wochen gehe, darüber gesprochen und dieser riet mir, noch gewissermaßen abzugrenzen, indem ich mir Kopfhörer aufsetze oder mir Oropax in die Ohren stecke. Aber das funktioniert nicht unbedingt immer im Alltag, mal abgesehen davon, dass man ja trotzdem noch „sieht“, was so passiert.
Vielleicht gibt es wirklich keine Ursache, nach der ich verzweifelt suche.
Danke für deine Antwort!
Hallo,
Ich würde mich mal bezüglich Magnesium und Vitamin B 6 informieren. Auch beim Vitamin D Blutspiegel würde ich schauen, dass er mindestens in der Mitte des Normalwertes ist.
Auf Pubmed gibt es dazu arbeiten. Unter anderem zu Vitamin D, die Arbeit ist frei Zugänglich: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10267821/
Und zu Magnesium mit Vitamin B6, bei dieser Arbeit ist leider nur die Zusammenfassung frei zugänglich: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11863398/
Ich würde mich in diese Richtung weiter informieren. Es gibt auf Pubmed noch viele weitere Arbeiten zu dem Thema.
Generell wäre es auch gut zu schauen wie die Ernährung ist. Ich würde wenig bis keinen Zucker und Weißbrot verzehren. Dafür viel Fisch (Omega 3), Magnesiumreiche Kost wie Kürbiskerne. Wenn die Tics vor allem in der Schulzeit stärker sind oder mit der Schule gekommen sind, kann es durchaus auch auf Stress hindeuten, wo auch Magnesium für mehr innere Ruhe sorgen kann. Solltet ihr den Magnesium Blutspiegel messen wollen, der Serumwert den die Kasse bezahlt ist laut Ärztezeitung nicht aussagekräftig. Ich persönlich würde dann lieber den Vollblutwert messen lassen den man aber zahlen muss. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Serum-Magnesium-ist-nicht-aussagekraeftig-259143.html
1000 Dank!!! 🙏
Hallo
also ich habe jetzt keine Antworten gelesen und vielleicht wiederhole ich mich dann hier.
Mein Sohn mittlerweile 13 Jahre alt hat auch Tics. Allerdings fing es bei ihm auch harmlos an im Kindergartenalter so mit 4-5 Jahren. Ging immer nur so 1-2 Monate dann waren die weg und irgendwann nach Monaten kam das wieder. Habe mich da nicht verrückt gemacht weil das ja viele haben.
Seit er 7 ist nimmt er Medikamente wg ADHS. Das kann auch Tics auslösen. Vor ca 1 Jahr kam dann ein Tic hinzu der mich auch dazu brachte an Tourette zu denken. Das gibt es ja auch unterschiedlich schwer. Mein Sohn hat halt seit ca 2 Jahren durchgehend Tics. Mal mehr mal weniger viele. Aktuell sind es 3 Stück. 2 motorische und ein vokaler Tic.
In den Ferien habe ich eine zeitlang die Medikamente abgesetzt aber eine Besserung konnte ich nicht feststellen (wurde mit den Ärzten so besprochen).
Ich kann dich gut verstehen wenn dir das Sorge bereitet. Aber ich denke das wird nur deine eigenen Beschwerden verschlimmern wenn du dich darauf versteifst. Je gelassener ich bin und je weniger ich das thematisiere desto besser geht es meinem Kind. Das wird nicht mehr weggehen aber solange er es selber nicht wahrnimmt das er das macht ist es soweit ok.
Schlimm ist natürlich nur die Umwelt. Es stört leider die Lehrer wenn er mal wieder einen lauten Tic hat wie so schnalzen, immer wieder räuspern und und. Auch privat hat er niemanden mit dem er sich ständig trifft. Einen Freund aus der Schule und das war es dann.
LG Hexe12-17
Danke für deinen Beitrag.
Darf ich fragen, ob dein Sohn aufgrund dessen, was du beschrieben hattest, die TS Diagnose erhielt?
Danke auch für dein Mitgefühl.
Ich denke auch, dass es entspannter wäre, wenn ich dem ganzen auch weniger Beachtung schenken würde. Aufgrund meiner Themen bin ich wohl schon stark eingeschränkt, so dass eine weitere Angst / Sorge für mich schwer tragbar ist.
Letzte Woche war ich einkaufen und ein Kind - ich schätze an Autismus erkrankt - verhielt sich etwas auffällig in diesem Laden. Er war laut… und naja, an seiner Art merkte man, dass mit ihm etwas nicht auf diese Weise stimmte, wie man es kennt. Ich schenkte der Situation selbst keine Beachtung, man merkte, wie schwer es für sie Mitter selbst schon war. Und die Leute drumherum benahmen sich furchtbar. Sie schauten, gingen weg, schüttelten den Kopf und selbst die Kassiererin ermahnte diesen kleinen Jungen doch ruhiger zu sein.
Ich empfand diese Situation mehr als unangenehm und ärgerte mich sehr über dieses Verhalten der anderen. Es ließ mich nicht los, da ich mich eben auch tief in mir drinnen frage, was wohl auf meinen Sohn zukommen würde, würde er sich „anders“ oder eben „auffällig“ verhalten. Tut mir Leid, dass dies auch bei deinem Sohn der Fall ist - so viele Meschen besitzen einfach keine emotionale Reife.
Ich hoffe für Euch, dass alles gut ist / wird. ✨
Hallo
ja irgendwie fühle ich mich immer in der Erklärungsnot wenn es nicht nach der "Norm" läuft. Ich denke Menschen bilden sich generell zu schnell eine Meinung und oft können sie auch nicht mit umgehen was nicht greifbar ist. Ein Mensch mit einem gebrochenen Arm sieht man das halt an aber sobald in der Psyche was ist wird es schwierig.
Mein Sohn hat nicht die Diagnose. Er hat aber im Bericht vom SPZ ADHS, Ticstörung stehen. Mir ist es nicht wichtig das diese Diagnose auch noch schriftlich festgehalten wird. Ich habe mich halt schon oft gefragt, ob es Sinn macht oder ihm eher im Weg stehen würde. Wenn er mal fest im Job steht ist es eventl anderst. Dann kann er es selber entscheiden.
LG
Ich kann gut verstehen, unter welcher Anspannung Du stehst. Was ich aber noch nicht verstanden habe: Gab es bisher noch keinen Arzt- oder Expertenbesuch, der zum Ziel hatte, die Diagnose Tourette zu bestätigen oder auszuschließen? Denn ein verbindliche Antwort müsste ja mal her. Damit Du beruhigt sein kannst oder aber lernen kannst mit dem Tourette zu leben.
Hallo Nessi. Danke für dein Verständnis.
Wir sprachen mit unserem Hausarzt, bereits mehrere Male. Wir waren bei 2 Sitzungen einer Verhaltenstherapie und auch bei einem Neueologejn wir gewesen. Aber eine Diagnose wurde nicht gestellt - das wird sie erst, wenn die Tic Phase über ein Jahr hinaus geht…. Und aktuell befinden wir uns „erst“ im 4. Monat. 😣 (wir haben circa 3 verschiedene Vokale Tics und 2 motorische). Wenn nicht sogar ein neues, das seit gestern hinzugekommen ist?! Das ist aktuell nur unklar, da er einen verkrusteten ausscglag am Kind hat und die Mundwinkel immer herunterzieht. Was halt wirklich permanent da ist, auch nachts wenn er malnl aufwacht, ist dieser „mh mh mh“. Es ging keine Sekunde ohne. Die anderen wechseln sich ab - sind aber auch nie ganz weg.
Hi
Ich wollte dir sehr gerne auch kurz schreiben.
Meine Geschichte ist nicht sehr nah an der deines Sohnes bzw. Familie, aber ich bin selbst im Alter von etwa 12-16 Jahren mit einer Tick-Störung diagnostiziert gewesen.
Ich musste bei recht vielen Experten und Fachärzten mit meinen Eltern (primär meiner Mama) damals vorstellig werden.
Schule wurde zur Qual, da ich sich Mitschüler über meine Tics lustig gemacht haben. (Bei mir war es „nur“ ein Tic; unkontrolliertes ausschlagen von meinem Kopf auf meine Schulter).
Wer immer da war und immer ein Gefühl gegeben hat, dass alles gut wird…waren meine Eltern.
Ich kann mir vorstellen, dass deine Kraft langsam am Ende ist und die Verzweiflung zunimmt…aber ich wollte dir gern sagen…gib nicht auf, kämpfe weiter für deinen Sohn bzw. deine Kinder…aber nimm dir auch Zeit so gut wie möglich für dich selbst. Auch wenn es „nur“ mal ein Kaffee in Ruhe ist, ohne funktionieren zu müssen.
Alles Gute für Euch 🍀
Ich danke Dir!!! Wir sollten als Eltern eine Stütze sein und ihm Schutz bieten - einen sicheren Ort.
Schule kann grausam sein. Finde furchtbar, dass du das leider auch durchleben musstest. Soweit ist mein kleiner zum Glück noch nicht - das wünscht man wirklich niemandem.
Danke nochmal!! Auch Dir natürlich alles Gute 🍀
Hallo Betti, ich kann dir gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Meine Tochter fing auch mit genau sieben Jahren an plötzlich Ticks zu entwickeln. Von einem Tag auf den anderen zwinkerte sie ununterbrochen. Dann kamen ziemlich schnell Räuspern und Grimassen hinzu. Wir waren dann nach 6 Wochen im SPZ, dort wurde Epilepsie ausgeschlossen und auf mein Drängen hin wurde auch nach Streptokokken untersucht. Hat sich aber nicht bestätigt. Dort hat man mich beruhigt, meinten Ticstörunng. Wir sollen mal abwarten….
Kinderärztin sagte auch, nein sie hat kein Tourette, sie soll mehr Sport machen (hat sie eh schon gemacht) und zur Psychologin gehen, dass eigentlich gar nichts gebracht hat. Sie sagte zum Schluss nur, ich glaube ich kann auch nicht weiterhelfen. Letztendlich wollte sie eigentlich nur mich dazu bringen, das zu akzeptieren, was ich aber überhaupt nicht konnte. Die Tics kam so überraschend und vorher war alles normal. Das Schlimme war auch, dass sich im Umfeld eigentlich niemand in die Lage versetzen konnte wie belastend das für die ganze Familie war.
Tics wurden immer schlimmer und immer mehr. Kopf in den Nacken werfen, Summen, Hüsteln, Armbeugen, Schniefen, R rollen, Kinn vorstrecken, Wörter beim Fernsehen wiederholen. Also motorische und vokale Tics. Mir fallen schon gar nicht mehr alle ein.
Wir waren dann auch bei einer Heilpraktikerin und bei einem Arzt der eine Mitochondrientherapie machte.
Die schlimmste Zeit waren so die ersten Grundschuljahre. Ende der Grundschule waren dann auch schon mal kleine Pausen und die Intensität der Tics ließ etwas nach.
Schlussendlich muss ich sagen, sie ist jetzt 16 Jahre alt, dass die letzten 2,3 Jahre eigentlich so gut wie keine Tics mehr vorhanden sind. Höchstens bei großen Anspannungen wie Schulstress, bilde ich mir ein, mal ein Hüsteln zu hören.Was aber wirklich nur kurz vorkommt.
Also, sie hatte über 5-6 Jahre starke vokale und motorische Tics, was laut Definition ja Tourette ist und bei ihr sind sie auch wieder verschwunden, und das hab ich auch bei vielen anderen Müttern von Tic-Kindern gelesen.
Ich würde auf jeden Fall einen Heilpraktiker aufsuchen.
Was mir nämlich aufgefallen ist, dass sie öfters mal den Darm aufgebaut hat (Tipp von einem Ohrenarzt, da sie oft Mittelohrentzündungen hattez.b. mit Symbioflor )und dass dann für eine Zeit die Tics besser waren.
Man muss sich bewusst sein, dass die Tics einen eine längere Zeit begleiten werden und dass sie nicht über Nacht verschwinden werden.
Euch wünsche ich alles Gute!
Liebe Grüße, Purki
Vielen vielen Dank Purki!! Deine Nachricht baut mich gleich in zweikerei Punken sehr auf:
1. ganz klar - nämlich, dass die Hoffnung zuletzt stirbt und das trotz mehrerer vokaler und motorischer Tics diese sich irgendwann vielleicht doch wieder legen könnten, oder zumindest mildern, ODER einfach kein Tourette.
2. das Umfeld
Niemand möchte sich in unsere Lage versetzen (es ist auch nicht so, dass wir mit jedem darüber sprechen), aber Freunde und Familie sehen das nicht, oder WOLLEN es nicht sehen und meiden das Thema. „Wie sollen nicht so schwarz sehen!“, heißt es dann. Klar, sie verbringen auch nicht die meiste Zeit mit unserem Kind, um das mitzuerleben.
Meine Schwester sagte kürzlich zum Beispiel zu mir, „Ja, wenn er Tourette hat, dann ist das halt so. Das müsst ihr akzeptieren!“. Das wir das zu akzeptieren haben, ist mir deutlich klar, dennoch befinden wir uns in einer langen Warterei und da darf man sich auch mal fürchten. Diese Aussage von einer so wichtigen Person in unserer Familie hat mich deutlich gekränkt. (vor allem, weil das von jemandem kam, der bei jedem Schnupfen in die Kinderklinik fährt - und das ist nicht übertrieben).
Den Punkt mit der Darmflora hatte ich auch schon mal irgendwo gelesen und daher ein Aufbaupräparat gekauft. Blöd natürlich, dass er genau jetzt aufgrund eines bakteriellen Hautinfekts (wusste gar nicht, dass es auch so etwas gibt) tatsächlich gerade wieder Antibiotikum nehmen muss. Aber ich behandle das nebenbei mit Omni Biotic.
Oben hatte ich bereits geschildert, dass zwei äußerst mitfühlende Apothekerinnen uns dabei unterstützen, ggfs mit Hömöopathie nachzuhelfen. Die Schüßler Salze (11 + 7) geben wir bis dahin ganz normal weiter. Ja und den Termin bei einer privaten Klinik (Psychologie und Neurologie) steht noch ein Termin im Dezember aus, den werden wir wahrnehmen. Falls etwas helfen sollte, werde ich hier detailliert berichten.
Eine Sache noch: wegen dem bakteriellen Hautinfekt war er ein paar Tage zu Hause. Keine Schule, kein Fußball, keine Kimder. Nur wir und Ruhe zu Hause. An zwei Tagen waren seine Tics fast nicht mehr bemerkbar. Heute, wieder Schule und ein Fussballspiel und mein Kind tict woeder. 🙁
Bei meiner Tochter war es auch so, mal waren die Tics besser und ich hatte schon Hoffnung, dass es besser wird und dann kamen sie mit voller Wucht zurück. Das wechselte ständig.
All die Jahre drehte sich alles in meinem Kopf nur um die Tics. Versuche bitte positiv zu denken und versuche die Zeit mit deinem Kind zu genießen.
Und dass man sich dabei fürchtet ist auch normal, vor allem wenn man anfängt im Internet über Tourette zu lesen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie belastend das alles war. Aber irgendwann, nach ein paar Jahren, nachdem die Tics sich ständig wechselten und wiedeholten, und keine Grimassen oder Kopf in den Nacken,mehr dabei waren, und ich das Gefühl hatte, es wird jetzt eher besser als schlechter, wurde mir bewusst, egal ob es jetzt Tourette heißt, oder Ticstörung, es macht keinen Unterschied und somit verlor ich etwas die Angst vor dem Wort Tourette.