Hallo,
Mein Sohn geht in die 1. Klasse.
Er ist sehr selbstständig was die Hausaufgaben angeht, er setzt sich hin und hat auch Spaß daran. Manchmal hat er allerdings Schwierigkeiten, die Buchstaben und Zahlen richtig zu schreiben. Ich weiß gar nicht, ob er das mit Absicht macht weil er keine Lust hat, oder weil er es wirklich nicht kann. Heute musste er die 9 schreiben, in seinem Zahlenheft ist es so aufgebaut, dass die 9 zuerst mehrfach nachgefahren werden muss bevor er sie selbst schreiben soll. Beim selbst schreiben sagte er immer wieder dass er es nicht kann. Er sagte ich soll sie schreiben. Ich habe ihn dann gesagt nein er soll sie schreiben weil Übung den Meister macht. Aber er hat sie dann so falsch geschrieben, dass es am Ende wie ein "S" ausgesehen hat. Ich war total genervt, es ist doch nicht so schwer eine 9 zu schreiben? Ich habe irgendwann nachgegeben und ihm die 9 geschrieben. Dann bin ich auf Toilette gegangen und als ich zurückkam; sah ich dass er alles andere alleine machte und diesmal richtig! So geht es bei vielen Buchstaben oder Zahlen. Wie soll ich eurer Meinung nach reagieren? War das gut so wie ich es gemacht habe? Habt ihr Tipps für mich?
Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben
Unsere Tochter hat ohnehin schon grafomotorische Therapie. Aber mit 9 hat sie sich tatsächlich auch schwer getan.
Hallo, es kann sein, dass es ihm hilft zu sehen wie es aussieht, wie jemand anders den Stift führt. Ist doch toll, wenn er es danach selbst hinbekommen hat ohne sich groß weiter zu beschweren. Was wäre die Alternative? Du verweigerst ihm eine Zahl hinzuschreiben, er ist frustriert und so weiter? Persönlich finde ich das keine gute Alternative.
Alles Gute.
Hi
Ich persönlich hätte es vermutlich nicht so gelöst, dass ich ihm die Zahl in sein Heft / Aufgabenblatt geschrieben hätten sondern auf ein separates Stück Papier.
Alternativ dazu hätte ich das Kind bei totaler Eskalation ohne gemachte Hausaufgaben in die Schule geschickt, wenn es „keine Lust“ hat die Aufgaben zu erledigen.
Die Konsequenz ist vermutlich „Ärger“ von der Lehrerin. Vielleicht ist das auch etwas, das man lernen muss.
Das es keinen Spaß macht etwas zu erledigen, dass man noch nicht kann, ist ja menschlich. Das Frustpotential hoch. Ich würde versuchen zu signalisieren, dass man unterstützen möchte, aber nicht damit beginnen die Aufgaben zu lösen. Sonst wird das vielleicht eine Spirale, aus der man nicht mehr so leicht raus kommt.
Ich selbst hab noch kein Schulkind, aber ich war bei einigen Veranstaltungen wo oft neben anderen Hauptthemen, das Thema „Hausaufgaben“ einen hohen Leidensdruck auf die Familien hatte.
Viel Erfolg 🍀
"ohne gemachte Hausaufgaben in die Schule geschickt, [..] Die Konsequenz ist vermutlich „Ärger“ von der Lehrerin.
Eher nicht.
Meiner Erfahrung nach gibt es "Ärger" überhaupt nur noch für so Sachen wie schubsen, schlagen, rumbrüllen.
Gerade in der Grundschule haben die Lehrer so massenhaft viel Verständnis, wenn die Hausaufgaben fehlen... oder das Buch vergessen wurde... oder kein Bleistift in der Mappe ist.
Am ehesten Sanktionen gab es bei vergessenem Turnzeug.
Und wer öfter keine Stifte hat, wird ermahnt.
Bei Hausaufgaben gab es wohl eher die hochgezogenen Augenbrauen... das hängt dann an den Eltern, ob das Kind das versteht.
Natürlich ist den Lehrern lieber, dass man dranschreibt, wenn das Kind fleißig gearbeitet hat und man nach x Minuten abgebrochen hat.
Oder wenn das Kind einen Zettel dabei hat, dass es den ganzen Nachmittag beim Zahnarzt war und deshalb keine Hausaufgaben machen konnte.
Wir haben solche Zettel aber auch schon vergessen.
Oder unser Kind hat bestimmte Hausaufgaben vergessen.
War irgendwie nie schlimm - dass das peinlich ist, ging eher von unserer Erziehung aus.
Hat mich immer schon gewundert.
Entweder hatten andere Kinder noch viel seltener Hausaufgaben oder die Lehrer sind mit "schubsen, schlagen, rumschreien" so beschäftigt, dass für "Ärger" an anderer Stelle kein Platz bleibt.
Unsere Lehrerin hat mir mal im privaten erklärt, dass sie den Fällen nachgeht, wo Dinge immer wieder oder immer in der gleichen Situation vergessen gehen. Wenn ein Kind, das sonst die Aufgaben immer hat, sie einmal nicht hat, ist es halt etwas anderes als wenn ein Kind sie quasi nie erledigt. Ärger fürs Kind ist wohl auch der falsche Weg, in der Regel wird es ja am Elternhaus liegen.
Ist doch alles gut gegangen und er hat seine Aufgaben selbstständig und richtig gemacht 👍
Manche Zahlen sind einfach schwierig zu schreiben. Oft hilft es schon, wenn dir dein Kind zusieht, wie du die Zahl schreibst. Ich finde es absolut nicht schlimm, wenn man einmal hilft und eine Zahl vorschreibt - es hatte den gewünschten Effekt und dein Sohn konnte es danach. Also ja, alles richtig gemacht 😊
Was ich bei der Therapeutin meiner Tochter noch gesehen habe: Anstatt die Zahl vorzuschreiben, kann man auch einige Punkte machen, die man verbinden muss, damit die Zahl da steht. Das kann helfen, die Hemmung abzubauen, und die Zahl ist dann immer noch selbst geschrieben anstatt von einem Erwachsenen.
...eigentlich scheitern die meisten Kinder an der 8...
Damit will ich sagen, dass soetwas viel öfter vorkommt, als man so denkt.
Bevor man jetzt eine Therapie in Betracht zieht: Gibt es noch mehr Zahlen oder Buchstaben, die nicht klappen?
Mit der Lehrerin über die Problematik reden, der es auch bestimmt nicht auffällt, dass DU die 9 geschrieben hast und nicht dein Kind ( mach das nicht. Teile an dieser Stelle besser der Lehrerin mit, dass ihr eine angemessene Zeit - 30 Minuten im ersten Schuljahr- an dieser Stelle gearbeitet habt und offensichtlich die Aufgabe in dieser Form nicht lösbar war).
Ich würde dann dem Kind Übungen mitgeben um Vorläufereigenschaften zu üben, um die 9 alleine schreiben zu können. Jetzt sieht die Lehrerin das Problem nicht. Sie fragt sich nur, warum du ihr zeigst, dass die 9 bei dir schon klappt.
das ist ein "mit mama spielen" weil man keinen Bock hat.
Bei sowas hab ich Vorschläge gemacht ála: na wenn der kopf grad nicht so bei der Sache ist, was hältst du davon, es ne viertel Stunde vor dem Abendessen zu machen? ... oder jetzt. Dann bist du fertig.
Gar nicht auf "kann - nicht - Spielchen" eingehen, sondern irgendwie auf andere Emotionen umlenken (vermeintlich müde, oder später etc...). -- Weil bei sowas gibts kein "Kann nicht" -- das ist müde oder nullbock.
Ich finde, du beschreibst eine ganz normale Situation mit deinem Schul-Frischling. 😉 Er tut sich mitunter noch schwer. Du stehst ihm zur Seite, gibst manchmal nach (völlig ok) und er kann, wenn er muss und sich traut, fast alles schon allein.
Nichts in deiner Beschreibung finde ich besorgniserregend. Unser Sohn hat immer wieder so kurze Phasen, wo er im Hirn blockiert und scheinbar nicht weiterkommt. Manchmal (öfter) helfe ich ihm auch drüber. Und trotzdem lernt er, es selbstständig auch zu tun. Ich denke in diesem Alter sind Kinder oft noch unsicher im emotionalen Sinn, ob sie sich das zutrauen. Und dann dürfen sie sich anlehnen und unterstützt werden. Da braucht man nicht künstlich „hart“ sein.
Also alles gut! Meine Sicht. 🌸
Hi,
das hat mein Sohn auch immer mal wieder probiert. Plötzlich konnte er auch 5+7 nicht mehr rechnen, obwohl es 5 Minuten vorher in de Aufgabe davor problemlos geklappt hat.
Es ist einfach ein keine Lust mehr haben und die Mama soll jetzt machen.
Meist muss man das Gejammer einfach etwas aussitzen :D
Wenn meine Tochter (auch frisch eingeschult) sagt sie kann es nicht, antworte ich einfach immer nur: Das ist gar nicht schlimm, deswegen hast du ja hier ein Blatt zum üben. Wenn es nicht klappt, können wir es einfach wieder wegradieren.
Ich führe auch mal ihre Hand für ein, zwei Zahlen und dann ist meist der Frust vorüber und es geht gut.
Wir haben es jetzt zwischendurch gemacht, dass ich immer die schönste Zahl in jeder Zeile ausgesucht habe. Das fand sie dann toll. Da habe ich ein Herz oder Sternchen neben dran gemalt :D
Meiner Tochter fallen die Zahlen z.B auch leichter, wenn sie unten in den kleinen Kästchen anfängt. In groß findet sie es schwer die Zahlen richtig zu malen. Bei anderen Kindern ist es genau umgekehrt. In den kleinen Kästchen sind ihre Zahlen richtig schön, auch ihre Schrift ist in den Linien viel schöner als, wenn sie am Anfang nur eine Linie haben und darauf dann üben sollen.
Einfach kreativ werden. Bei meinem Sohn haben wir manchmal einen Wettbewerb daraus gemacht, wer schneller ist. Er oder ich. Er musste eine Linie Buchstaben schreiben, ich habe eine Runde gehäkelt. Ich hab ihn natürlich am Ende immer gewinnen lassen, damit es mit etwas positivem verbunden ist.