Wie schon in der Überschrift beschrieben gibt es das folgende Problem das meine Tochter leider weder im Haushalt noch im Garten oder sonstiges mithilft. Auch mehrere Gespräche führen zu nichts. Weder Bestrafung noch Belohnung helfen.
Nicht mal selbst ein Brot schmieren oder sich was zu trinken nehmen macht sie.
Nur fordern, das kann sie, aber da stelle ich mich dann stur.
Kennt das jemand von euch auch? Habt ihr noch Tipps was man machen kann das es besser wird?
Tochter (15) hilft nicht mit und fordert nur.
Aufeinander zugehen wäre ein Ansatz.
Ihr seid zur Zeit beide stur, möglicherweise aus den gleichen Gründen - der andere macht ja sowieso nichts für einen selbst - oder aus komplett unterschiedlichen Gründen.
Ich würde mit ihr reden, FREUNDLICH und OFFEN.
Ihr sagen, warum ich Hilfe brauche und erwarte, sie fragen, was bei ihr gerade los ist, dass sie oft Hilfe verweigert. Sie fragen, was sie denkt, fühlt, was in ihr vorgeht, wenn sie sich selbst ein Brot machen soll.
Es kann ja sein, dass das bei ihr so ankommt:
Mama hat jahrelang Haushalt und Garten alleine gemacht und mir immer mal wieder etwas zu trinken geholt oder ein Brot geschmiert - das ist also der Normalzustand. Jetzt weigert sie sich und will mich zu etwas zwingen, das an sich gar nicht meine Aufgabe ist, weil Mama das ja normalerweise macht. Sie will also Macht ausüben und Arbeit auf mich abwälzen, die eigentlich ihre ist.
Es könnte natürlich auch sein, dass sie ernste Probleme hat und überfordert ist und wirklich gerade nicht mehr machen kann, als sie es tut. Dass sie mit Schule, Mitschülern, Freunden etc. überfordert ist, dass es da Probleme gibt, die du nicht kennst.
Von daher würde ich erst mal sehr offen und zugewandt das Gespräch suchen.
Und dann erklären, dass du es dir so vorstellst, dass sie jetzt alt genug für Arbeitsteilung ist, dass dann jeder nur ein bisschen machen muss und nicht einer alles.
Frage sie, was sie denn gerne machen würde. Vielleicht hasst sie Gartenarbeit und würde stattdessen lieber staubsaugen oder Kleinigkeiten einkaufen.
Überlege mit ihr zusammen, wie ihr einen Stundenplan dafür erstellen könntet, der mit ganz kurzen Zeiten anfängt. Wann hat sie Zeit? Wann eher nicht? Wann ist sie müde? Wann hat sie lange Schultage oder lange Hausaufgaben und möchte eher nichts machen? Wann hätte sie Zeit für längere Aufgaben? Was wäre ihr zur Zeit zu viel oder zu unangenehm, was würde sie problemlos schaffen oder mal probieren?
Beim Brotschmieren etc. sage, dass es wirklich nicht um Demütigung geht, nicht darum, dass du einfach Selbstverständliches einstellst, sondern dass in den meisten Familien jeder sich etwas zu Essen oder zu trinken holt, wenn er Hunger oder Durst hat (und niemanden ruft, der das für ihn macht).
Geht es da um das Schulbrot oder um eine Zwischenmahlzeit?
Wenn Schulbrot, zeige ihr mal auf YT diverse Videos von Jugendlichen, die über ihre Lunchbox reden (oder Studenten). Zeige also, dass andere in dem Alter so etwas auch machen.
Vermeide kurzfristige Forderungen.
Vermeide es, jetzt zu sagen "hey, wir gehen noch mal 2 Stunden in den Garten, Äste schneiden! Los geht's!" - sondern sage ihr bspw. am Sonntag, was die Woche über ansteht, was du geplant hast (Haus und Garten) und frage sie, was sie davon übernehmen würde und ob sie eventuell schon bestimmte Tage und Zeiten festlegen würde oder nicht. (Beim Garten muss man sich ja auch etwas nach dem Wetter richten.)
Wenn sie etwas machen soll, gib ihr ein bisschen Freiheit. Sage, was nötig ist und frage, ob sie das am gleichen Tag noch machen würde oder bis zu einer bestimmten Uhrzeit oder wann sie die Woche über dafür Zeit hätte.
Wenn es tägliche Aufgaben sind, frage sie, ob sie erst mal eine zuverlässig übernehmen würde und sich selbst so einteilen würde, dass der Familienablauf weitergehen kann (also, nur am Freitagabend die Spülmaschine einzuräumen bringt nichts, wenn die täglich läuft).
Fange doch wirklich mit sehr kurzen Aufgaben von 5 bis 10 min an und dann steigere - angekündigt - das immer weiter. Lasse sie über die Steigerung auch mitentscheiden. Es geht darum, Routinen zu schaffen.
Lobe sie dann auch bzw. bedanke dich, selbst wenn es für dich eigentlich Selbstverständlichkeiten sind - für sie sind sie das noch nicht, sie hat noch keine Routine, bisher war das immer "Mamas Aufgabe".
Dem ist absolut nichts hinzuzufügen ☺️💕
Diese Antwort gefällt mir am Besten. Aber ich verstehe nicht, wie es soweit kommen kann. Selbst meine 5 und 4 jährigen Kinder schmieren sich schon selbst Brote oder machen sich ein Müsli. Und manchmal helfen sie mir beim Kehren oder Wischen oder bei der Wäsche. Sie haben noch keine offiziellen Aufgaben, die über Spielzeug aufräumen und eigene Wäsche ins Bad bringen hinausgehen, aber kleinere Sachen machen sie eben freiwillig.
@TE
Wie war das vor der Pubertät, was hat deine Tochter da alles selbst gemacht? Sich Trinken zu holen ist nun wirklich nicht anstrengend, wenn man zwei gesunde Beine hat. Notfalls stellt sie sich ne Kanne Wasser oder Tee hin.
Ich hole z.B. meinen Kindern auch oft noch Wasser, obwohl sie es selbst können, aber sie haben mir auch schon welches geholt. Ich würde das auch bei älteren Kindern machen, aber eben nur wenn es nicht ständig ist und nicht vorausgesetzt wird. Ich frage z.B. auch meine Mutter, wenn wir bei ihr sind, ob sie was aus der Küche braucht, weil sie nur an Stöcken laufen kann. Oder wenn wir alle in ihrem Zimmer frühstücken, frage ich natürlich auch meine Kinder. Aber diese gehen auch schon oft selbst an den Kühlschrank und holen z B. für ihre Oma etwas. Es ist ein Geben und Nehmen.
Hallo,
Ich kenne eure Lebenssituation, deine Tochter und dich nicht aber:
"Nur fordern, das kann sie, aber da stelle ich mich dann stur." erweckt bei mir den Eindruck sie bleibt einfach ebenso stur in Bezug auf die Erledigung von Hausarbeit, wie sie es vorgelebt bekommt.
Und was genau fordert dein Kind denn?
Naja, mit ihr reden und nach und nach Dienste einstellen.
Dazu musst du ein bisschen schlechte Laune und Gemotze aushalten.
Wenn sie Hunger hat dann muss sich eben selbst ihr Brot schmieren.
Wenn sie irgendwo hingefahren werden will, dann muss sie erst den Müll raus bringen.
Klein anfangen und langsam steigern.
Nicht einknicken, wenn sie anfängt rumzuschreien.
Vorab: ich habe drei Teenager, und hier muss niemand helfen bzw. keiner hat wirkliche Aufgaben. Wenn ich Hilfe brauche, dann frage ich und bekomme sie.
Was fordert denn dein Kind?
Und wie stellt man sich das vor, dass sie sich nichts zu trinken nimmt und kein Brot schmiert? Gibst du ihr die Flasche? Verdurstet sie?
Schmier doch einfach nicht. Bring ihr nichts zu trinken. Und schon ist DAS Problem gelöst.
In dem Alter hilft sie nicht, sondern trägt ihren Teil zum Familienleben bei.
Ich würde weder bestrafen noch belohnen, sondern schlicht alles einstellen. Keine Wäsche, kein putzen nichts.
Sie beteiligt sich und ihr kommt wieder ins Gespräch. Ganz einfach.
Hallo,
Garten und ähnliches mache ich, denn wenn ich es fordern würde, würde es ihr keinen Spass machen und ich denke hier langfristiger. Wenn mein Sohn hier mal leben will, dann wird er sich schon rechtzeitig daran erinnern, dass ich das alles alleine gemacht hatte und er wird es dann auch schaffen.
Mein Sohn wird jetzt erst 14. Trinken nimmt er sich, wenn er einen Tee will kommt er zu mir. Wobei er es auch schafft. Vor allem dann wenn ich nicht da bin.
Was heißt sie holt sich nichts zu trinken und schmiert sich kein Brot? Meine Kinder kommen an den Esstisch und trinken. Wenn die Wasserflasche leer ist sprudeln sie (klappt seit sie ca. 8 sind vorher kamen sie nicht an) oder trinken Leitungswasser. Brot schmieren beim Abendessen macht jeder selber. Brotdose inkl Rohkost schneiden können sie auch. Machen sie wenn sie morgens rechtzeitig dran sind auch aber mache oft auch ich, weil ich tendenziell die Zeit eher dazu habe. Es gab eine Zeit da wollten sie unbedingt und durften natürlich. Daher finde ich die beiden Punkte ungewöhnlich für eine 15jährige. Auch gibt es schon lange eine Schublade mit Zwieback, Knäckebrot, Nüsse an der sie sich bedienen oder wissen wo Äpfel oder Bananen sind.
Wie selbstständig ist sie denn sonst so?
Ich würde mich mal in Ruhe mit ihr bzw mir allen haushaltsmitgliedern an den Tisch setzen und überlegen was es für Aufgaben gibt und wer was übernimmt oder zumindest warum du um Unterstützung fragst.
Zeig ihr diesen Gesetzesauszug aus dem BGB. Kinder sind altersentsprechend verpflichtet ihren Eltern im Haushalt zu helfen.
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1619.html