Hallo ihr Lieben!
Ich habe mich hier angemeldet, weil mich eine Frage beschäftigt. Ich habe leider gerade in der 8. SSW eine Fehlgeburt diagnostiziert bekommen und werde in der kommenden Woche zur Ausschabung gehen. Ich war wegen Symptomen schon 1,5 Wochen krankgeschrieben, jetzt eine Woche wieder in der Schule und werden wegen der körperlichen und psychischen Belastungen wahrscheinlich nochmal mindestens 2 Wochen ausfallen. Nun zu meiner Frage: ich bin Klassenlehrerin einer 3. Klasse, die ich von Anfang an habe. Dementsprechend kenne ich die meisten Eltern nun auch seit 2,5 Jahren und habe bei manchen auch schon Schicksalsschläge begleitet. Ich bin nun am Überlegen, ob ich meiner Elternschaft meine Abwesenheit "erkläre" und meine Fehlgeburt erwähne. Ich weiß, dass ich dazu in keinster Weise verpflichtet bin. Trotzdem werden sicherlich Spekulationen aufkommen, da ich sonst wirklich eher selten krank bin und ich denke, wenn ich damir offen umgehe, werden die Eltern eher verständnisvoll reagieren. Denn viel Vertretungsunterricht ist für die Kinder oft ja auch einfach blöd, besonders wenn dieser nicht durch Lehrer abgedeckt werden kann, sondern durch pädagogische Mitarbeiterinnen aufgefangen werden muss.
Wie ist eure Meinung als Eltern dazu?
Fehlgeburt als Lehrerin - den Eltern mitteilen?
Erstmal: Das tut mir sehr leid für dich, dass du dein Kleines verloren hast.
Aber ich denke, aus welchem Grund du krankgeschrieben bist, geht die Eltern deiner Schüler nichts an.Du wirst auch keine Lust haben, das Thema immer wieder mit verschiedenen Elternteilen, die Anteil nehmen und mir dir darüber reden möchten, durchzukauen. Schau nach vorne! Meine Töchter haben beide dasselbe hinter sich und sind inzwischen Mamas von gesunden Kindern geworden. Beide waren übrigens zwei Tage nach der Ausschabung wieder arbeiten. Vielleicht musst du also deine Klasse gar nicht so lange allein lassen.
Nur Mut und alles Gute!
Zwei Tage nach der Ausschabung wieder arbeiten? Ich weiß noch ziemlich genau, wie ich mich gefühlt habe danach.. emotional, wie körperlich..
Würdest du den Eltern die Schwangerschaft mitteilen wollen, weil du in absehbarer Zeit weg bist - ja, natürlich.
Aber eine Fehlgeburt, die nach jetzigem stand gerade mal 3 Wochen Abwesenheit begründen würde, würde ich nicht öffentlich machen. Andere Lehrpersonen fallen so lange aus, weil sie eine Grippe haben oder sich das Bein gebrochen haben.
Ich weiß, das klingt total emotionslos, aber ich finde, manches sollte man für sich behalten.
Im schlimmsten Fall wird dann jedes Mal spekuliert und vielleicht sogar gefragt ob du wieder schwanger, sobald du mal ein paar Tage ausfällst wegen einer Erkältung.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀☺️
Mein Beileid zu deinem/ euren Verlust.
Du könntest ja auch einfach an die Eltern eine E-Mail schicken, dass du leider einen Verlust in der Familie hattest oder du leider einen privaten Schicksalsschlag hattest sowas ähnliches. Ich glaube die Fehlgeburt an sich würde ich nicht ansprechen. Und entsprechend dass es dir leid tut für die Kinder aber wohl noch in den nächsten Wochen nicht direkt einsatzfähig bist.
Ich habe damals nur meinen engen Freunden von der Fehlgeburt erzählt auf der Arbeit auch nur meinen engsten Kollegen.
Also eine Info kannst du wenn es dir am Herzen liegt ja schreiben. Aber den wahren Grund ne das würde ich nicht machen. Gerade auch weil du nicht weißt wie alle reagieren. Ich wollte dann nicht mehr angesprochen werden und ständig Mut zugesprochen bekommen. So ne gesamte Elternschaft sind viele Personen, die viele Freunde haben, das wäre mir zu weit gefächert für eine derartige private Info.
Deine Fehlgeburt tut mir sehr leid.
Wenn du darüber sprechen möchtest, dann tu es unbedingt. Ich halte es für wichtig, dieses Thema anzusprechen. Eine Fehlgeburt passiert häufiger, als viele denken, und es ist vollkommen normal, danach sowohl physisch als auch psychisch Zeit für sich selbst zu benötigen.
Es ist jedoch nicht notwendig, deine Gründe zu teilen, um Verständnis zu erhalten. Du leistest einen wertvoll Arbeit , egal aus welchem Grund du eine Auszeit brauchst. Du hast es dir verdient, und du musst dich dafür nicht rechtfertigen. Es geht hier um dich und dein Wohlbefinden.
Das stimmt tatsächlich haben mir viele von ihren eigenen Fehlgeburten erzählt als ich von meiner erzählt habe.
Man ist nicht alleine. Ich habe übrigens noch 2 Kinder bekommen ganz ohne Probleme. Auch wenn ich dieses eine Kind nicht vergessen habe.
Tut mir sehr leid.
Bin selbst Lehrerin. Auf gar keinen Fall würde ich das tun.
Liebe Grüße
Als Mutter und als Lehrerin, die ebenfalls eine Fehlgeburt hatte: Nein, ich habe es den Eltern nicht mitgeteilt.
Ich sehe das so, dass es Teile meines Privatlebens gibt, die die Eltern nichts angehen. Ich war ca eine Woche krank geschrieben und war danach froh, die Arbeit als Ablenkung zu haben. Da hätte ich es als unangenehm empfunden, ggf von Eltern/Kindern immer wieder drsuf angesprochen zu werden.
Andersrum fänd ich es auch schwierig, als Elternteil von Lehrerin/Erzieherin meines Kindes so etwas zu erfahren. Es würde mich in eine unangenehme Lsge bringen, weil ich nicht wüsste, wie ich angemessen damit umgehen soll (wie Anteilnahme bekunden, etc).
Wenn du gern etwas sagen möchtest, um mehr Verständnis zu bekommen, reicht vielleicht "aus familiären Gründen" oder so.
Auch mir tut es leid, was Du erleben musst.
Ich bin auch Lehrerin und würde nichts erzählen.
Genau aus dem Grund, das hinterher ständig alle schauen, ob Du wieder schwanger sein könntest.
Stellt Dir vor, es dauert jetzt etwas, bis Du schwanger wirst, dann tut es Dir jedes Mal weh, wenn Kinder fragen, Frau X Dein Bauch ist dick, kommt da wieder ein Baby?
Oder die Eltern, die jetzt panisch an Klasse 4 denken, dass Du kurz vor dem Übergang vielleicht dann dauerhaft ausfällst, und auf einmal eine andere Lehrerin wollen (Eltern können fies sein, geht es ums Wohl des eigenen Kindes).
Teile es mit Deinen Freunden, wenn Du das Bedürfnis hast Du reden, aber nicht mit den Eltern. Schon gar nicht, wenn es so frisch ist und Du voller Emotionen.
Einige Eltern werden sich vielleicht schon ihren Teil denken, aber so lange Du nicht drüber sprichst, Dich auch nicht drauf ansprechen.
Genau das ist der Punkt!
Liebe TE, es tut mir sehr leid, dass die Schwangerschaft nicht gehalten hat. 🖤
Aaaber: Die Eltern werden deinen Schicksalsschlag womöglich nicht so sehen wie du ihren, sondern an Konsequenzen für ihre Kinder denken: Probleme in Klasse 4, die nächste Schwangerschaft (wieder mit Übelkeit und AU?).. ich habe damals den Fehler in der Kiwu-Behandlung gemacht und habe sie offen im Kollegium kommuniziert, weil ich ja wegen der PU 3 Tage ausfalle. War ein riesen Fehler, weil ich danach ständig von Kollegen angesprochen wurde, ob ich schon wüsste, obs geklappt habe- so ab PU+8. So entstand ein riesiger Druck, weil ich selbst noch nichts wusste.
Puh. Es hat dann auch geklappt und ich wollte die ersten 12 Wochen nichts sagen- hatte den positiven Test und wurde ständig gefragt. Ich lüge nie- war aber so gezwungen zu lügen. Das fühlt sich sehr unangenehm an. Auch Schüler dann zu mir, 9.ssw: "Frau XY, sind Sie schwanger?" Ich nehme an, die Lehrer haben mit ihnen gesprochen- sonst gab es keine Möglichkeit, dass sie es wussten.
Nee. Nie wieder. Vor K2 hatte ich eine Fehlgeburt und habe geschwiegen. Den Tipp würde ich dir geben 😀 sonst bist du permanent im Fokus.
"Ich nehme an, die Lehrer haben mit ihnen gesprochen- sonst gab es keine Möglichkeit, dass sie es wussten."
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Würde das ernsthaft jemand machen? Wäre jedenfalls überaus unprofessionell. Als Schulkindermutter, die schon mehrere schwangere Lehrerinnen miterlebt hat, kann ich dir aber sagen, dass - jedenfalls bei uns im Elternklatsch- und Tratsch - bei jeder Lehrerin im gebärfähigen Alter die Spekulationen losgingen, sobald sie mehrere Tage krank war. Eine war erstmal ca. 3 Monate lang krank, kam dann wieder, war zwei Monate später wieder krank und dann kriegten wir irgendwann die Meldung der Schwangerschaft. Natürlich war der Grund der ersten längeren Fehlzeit Gesprächsthema und jeder wusste inoffiziell Bescheid. Und das kriegen manche Kinder auch mit. Als meine Tochter mal erzählte, Frau XY sei nach der zweiten Stunde nach Hause gegangen, weil ihr schwindelig geworden sei, dachte ich mir auch gleich "alles klar". Und wenn die jungen Kolleginnen sagen "Ich nehme nur einen halben Kaffee", ist die Sache auch klar. Da braucht man nichts erzählen.
Hi Liebes,
es tut mir sehr sehr leid für euch.
Generell finde ich es gut, wenn man über seine Fehlgeburten spricht und sprechen kann, weil es da so eine Art „Tabu“ gibt und wenn man es tut, stellt man fest wie normal und häufig es vorkommt. Ich hatte drei bevor mein Kind zur Welt kam.
Aber das ist alles Typasache… Entscheide wie es für dich passt.
JEDOCH : berufliches und privates würde ich persönlich trennen (selbst Lehrerin).
Zum einen weil ich es einfach eine gute Regel ist, die Kinder und Eltern beherrschen sollen, das man keine Auskunft geben muss …
Zum anderen wäre ich nicht der Typ Lehrer der nach so einer Situation das Thema Fehlgeburt im Unterricht besprechen möchte… schätze 9-Jährige würden dich sehr wahrschrinlich darauf ansprechen und mit Fragen Löchern…
Und!!!: nicht alle Eltern hätten Verständnis, dass jemand wegen einer Fehlgeburt „so lange“ ausfällt… also das was du vermeiden möchtest, würde sich evtl. gar gegen dich richten und das fände ich in der Situation zusätzlich sehr verletztend.
Alles Liebe