Kind ist nur negativ und will nicht in die Schule

Hi zusammen, hier schreibt eine verzweifelte Mama die Ihren Sohn überalles liebt aber nicht mehr weiter weiß.
Er ist im Juli 6 geworden und im August in die Schule gekommen, am Anfang hat er sich riesig gefreut doch jetzt ist es sein größter Alptraum, er steht jeden Morgen auf und meckert rum das er nicht gehen will, lässt sich extra Zeit beim anziehen weil er zu spät kommen will, hört auf gar nichts was ich ihm sage und stellt sich komplett stur. Bei den Hausaufgaben lässt er sich schnell ablenken, kaut auf seinen Stiften rum oder guckt in der Gegend rum obwohl ich ihn liebevoll begleite.. in der OGS schafft er nicht seine Aufgaben und wird deswegen von den anderen Kindern geärgert.
Jetzt am Elternsprechtag sagt die Lehrerin das er nicht aufpasst, quatsch macht und andere Kinder für in seinen Platz aufräumen. Dazu isst er total schlecht und sobald er nach Hause kommt will er das ich ihm Nudeln koche weil er sonst nichts zu sich nimmt, er ekelt sich vor allem und nichts schmeckt ihm, dazu ist er immer schlecht gelaunt und lacht selten, ich mache mit große Sorgen um ihn. Will ihn aber jetzt auch nicht was kaufen zB damit er glücklich ist und mitmacht oder ihm was verbieten.
Hat jemand schonmal mit seinem Kind solche Krisen gehabt und kann mir Tipps geben?
Liebe Grüße

1

Wie war das mit dem Essen vor der Einschulung? Hat er da besser gegessen?

Seid ihr auf die OGS angewiesen? Oder wäre es möglich, dass er nach dem Unterricht direkt heim kommt - vielleicht würde das ein bisschen den Druck raus nehmen?

Ist er ein Morgenmuffel? Tur er sich generell schwer mit dem Aufstehen?

Hat er Freunde in der Klasse?

3

Danke erstmal für deine Antwort, er ist generell schon immer faul und gemütlich, so wie sein Papa.. in den Kindergarten ist er gerne gegangen und essen tut er schon immer nichts, ich dachte mit der Schule wird das besser. Ja wir gehen beide arbeiten

16

Warum um Himmels Willen sollte das mit dem Essen in der Schule besser werden?
Die Lehrer und Betreuer können nicht zaubern.

weitere Kommentare laden
2

Wie war es denn bevor er in die Schule kam?
Hat er davor mehr gegessen?
Wie war es im Kiga? Gab es dort Probleme im Stuhlkreis bspw.?

Oder treten alle Probleme erst seit Schulbeginn auf?

Was rät die Lehrerin denn?

5

Die Lehrerin meinte wir sollen jeden Tag 30 Minuten üben und das man ja noch am Anfang sei, aber die weiß ja auch nicht wie schlimm das zuhause ist. Er will nicht mal sein Zimmer aufräumen, ist nur glücklich wenn ich ihm was Neues kaufe. Er redet auch nur schlecht, sagt wie schwer er es hat und was ein blöder Tag und wieso ist er so doof, ich mache mit ihm Rituale, bestärke ihn das er gut so ist wie er ist, Helfe ihm beim aufräumen aber er kriegt es nicht hin sich zu freuen oder vernünftig mitzuarbeiten

11

Das klingt erst mal nach Überforderung. Das muss nicht zwingend intellektuelle Überforderung sein.

Ich würde mal ein paar Wochen/ Monate (?) ihm sehr entgegenkommen. Dann gibt es halt jeden Mittag zur Begrüßung eine kleine Schale (Dessertschälchen) Nudeln und danach das normale Mittagessen. Dann räumst du abends mit ihm gemeinsam oder für ihn auf.

Wenn er über den blöden Tag redet, frage, wie der Tag hätte besser laufen müssen. Was hätte wer ändern können? Frage das täglich, bis er selbst Ideen findet, was ER vielleicht auch verändern könnte, damit er mehr Spaß hat.
Bitte ihn, täglich ein bis 10 Dinge zu nennen, die an dem Tag gut waren. Schreibe das für ihn in ein besonderes Heft, in dem er/ ihr später auch nachlesen könnt, worauf man sich mal freuen könnte.

Kaufen ist ja oft eine Ersatzbefriedigung. Gäbe es da Alternativen? Bücherei? Etwas Neues MACHEN statt zu kaufen? Was macht er mit den Sachen? Beschäftigt er sich damit oder bleiben die nach einer Weile unbeachtet?

Hausaufgaben: Könnte es helfen, wenn er vor den HA sich körperlich etwas auspowert? Und auch während der HA in kurzen Abständen immer mal wieder etwas körperliches macht? Eine kleine Runde Seilspringen, einen Hampelmann springen etc.? Oder auf dem Gymnastikball sitzend HA machen? Einfach irgendwie diese Unkonzentriertheit kanalisieren?

Wie ist es am WE? Ist er da fröhlich? Mag er da Aktivitäten, die er schon im KiGa mochte?

weiteren Kommentar laden
6

Ja .... Der Text könnte auch von uns sein .....

Unser Sohn hat ähnliche Probleme in der Schule, er ist allerdings gut in seiner Klasse integriert und hat viele Freunde.

Aber die Konzentration und leichte Ablenkung ist ne Katastrophe. Alles ist langweilig, macht keinen Spaß, ist Babykram. Jeden Morgen gibt's Diskussionen.

Wir haben jetzt nach einem Jahr die Diagnose ADHS und eine getestet/bestätigte hochbegabung.

In der Schule helfen Kopfhörer oder Stoppuhr, aber auch nur sporadisch. Tatsächlich suchen wir auch noch nach dem richtigen Weg....

13

Hi,
lest euch mal in die Tomatis Therapie in Sint Truiden rein. War bei uns die Rettung.

alles Gute

17

Klingt interessant ....

Tatsächlich ist ein großer Teil der Konzentrationsprobleme beim uns durch die Unterforderung in der Schule begründet. Wir arbeiten gerade an Lösungen, wie seine Schule ihn hier besser unterstützen und fördern kann. Denn Sachen, die ihm Spass machen, mit denen kann er sich auch stundenlang hochkonzentriert beschäftigen.

Aber wenn ich bspw. das Radio laufen lassen, dann ist auch schwer ansprechbar, weil er eben hochkonzentriert zuhört. Und nach spätestens 2 Stunden "nebenbei Radio hören" merkt man eine deutliche Überreizung und auch Erschöpfung bei ihm.

weitere Kommentare laden
8

Hallo,

für mich klingt das sehr nach Überforderung und Unzufriedenheit bei deinem Sohn.
In der Schule wird vorgegeben, was wann gemacht wird und es gibt Ansprüche / Anforderungen an die Kinder. Was im Kiga noch sehr spielerisch und freiwillig war, ist jetzt ein „muss“. Die Kinder sollen jetzt Buchstaben, Zahlen, schreiben, lesen & rechnen lernen. Sie sollen lange stillsitzen, die Aufgaben bearbeiten, zuhören & Anweisungen folgen und dann daheim noch HA obwohl man das ja schon am Vormittag gemacht hat.

Und dann fallen einem diese ganzen Aufgaben, Veränderungen & Anforderungen auch noch schwer und gleichzeitig sieht man aber wie locker leicht es andere Kinder machen. Die sind ruck-zuck mit dem Arbeitsblatt fertig, schreiben (aus Sicht des Kinder!) viel schöner, können schneller lesen, bekommen lob weil sie so „schnell“ waren und als „i-Tüpfelchen“ merken es die anderen Kinder auch noch, das man das nicht so toll kann und ärgern einen.

Wenn es so abläuft und dein Kind so empfindet, kann ich verstehen, dass er keine Lust auf Schule hat.
Er ist ja erst sehr kurz vor Einschulung 6 geworden. Bei uns in BW ist der 30.06. der Stichtag, hier wäre er erst nächstes Jahr eingeschult worden. Hättest du diese „Option“ gehabt, hättest du ihn dann diesen Sommer eingeschult?
Ich kenne ja nun nur den Auszug, den du hier geschrieben hast und für mich klingt es schon sehr massiv (isst nicht, lacht nicht mehr usw.!). Wäre es möglich, dass ihr „abbrecht“ und er wieder in den Kiga darf oder in eine Art Vorschulklasse, sofern das für ihn eine „Erlösung“ wäre und er es nicht als Strafe empfinden würde? Bei uns in BW geht das.

Alles Gute euch!

32

Ich habe noch nie davon gehört, dass man jemanden zurück in den Kindergarten schickt, es dürfte für das Selbstvertrauen der Kinder in vielen Fällen auch verheerend sein. Mich würde auch interessieren, ob es echte Überforderung ist, oder ob der Junge gemessen an den Massstäben, die er selbst an sich oder andere Schüler an ihn anlegen, schlecht dasteht. In der ersten Klasse ist die Spanne ja riesig.

Wir hatten letzthin auch ein Elterngespräch. Unsere Tochter schätzt ihre eigene Leistung z.B. viel kritischer ein als die Lehrkräfte es tun. Andere Kinder haben z.B. perfekte Abgaben bei den Hausaufgaben, man könnte sich natürlich fragen, ob da in jedem Fall tatsächlich die Eigenleistung eines sechsjährigen Kindes dahinter steckt.

43

Ja das geht und gibt es. Bei uns in der (wachsenden) Kleinstadt (da unser Neubaugebiet gerade wieder erweitert wird bzw. die ersten Häuser stehen bereits) mit zwei Grundschulen (aktuell je 4-zügig mit ca. 170 neu eingeschulten Kindern) gibt es seit einigen Jahren jedes Jahr 1-2 Kinder die wieder zurück in den Kiga gehen.
Meistens liegt es an mangelenden Deutschkentnissen und die Eltern dachten, dass das Kind noch locker lernt von Anmeldung im März bis zur Einschulung im September aber dem war dann nicht so.
Aber auch weil das Kind es tatsächlich sozial-emotionl nicht packt - sind dann aber bisher immer Kinder die knapp um den Stichtag Geburtstag haben.

Das ist absolut keine Entscheidung die man mal eben nebenbei beim Butterbrot schmieren trifft. Das muss man natürlich abwägen, deswegen auch die Frage an die TE was sie gemacht hätte, wenn sie in BW leben würde. Da hätte sie selbst entscheiden können ob ihr Sohn eingeschult wird oder nicht, da nach dem Stichtag (auch, wenn der Kiga es nicht befürwortet hätte). Das sollte als Anhaltspunkt dienen.

Wenn man so eine Option in Erwägung zieht, muss das extrem behutsam ablaufen!!! Manche Kinder würden sich dadurch „bestraft“ fühlen, für andere ist es eine Erlösung, aktuell nicht mehr in die Schule zu müssen und noch Zeit zu bekommen. Natürlich mit dem Wissen, nächsten Sommer gibt es einen Neustart in der Schule.
Vielleicht hat der Sohn der TE auch schon geäußert, dass er lieber wieder in den Kiga möchte? Das ist alles SEHR individuell und sensibel und es gibt kein Patentrezept oder Schema F welches man da abhaken kann!

Aktuell leidet der Junge ja aber auch und so wie es die es die TE beschreibt, klingt es für mich weniger danach, dass er sich nur selbst zu hohe Ansprüche stellt.
Er isst kaum, lacht kaum, andere Räumen seinen Platz auf, er wird geärgert, schafft seine Aufgaben kaum usw. - da steckt mehr dahinter. Manchmal vielleicht AD(H)S, Autismus, Wahrnehmungsstörungen und wie die Diganosen eben alle heißen… vielleicht auch ein Vitamin- und/oder Nährstoffmangel, etwas organisches, Schilddrüse, Hormone usw.? Aber diese „Basics“ als Ursachen wird die TE ja sicherlich abgeklärt haben!
Also könnte der Schulstart auch ganz simpel einfach nur zu früh für ihn gewesen sein. Es wäre ein möglicher Grund und dann braucht es auch dafür eine Lösung. Der Ist-Stand wäre für mich kein Dauerzustand, da vergeht ihm ja auch jegliche(s) Motivation & Selbstwertgefühl.

weitere Kommentare laden
9

Wie war er denn im Kindergarten? Hatte er da so eine Art Vorschulzeit, wo er langsam an schulische Tugenden wie Konzentration, Sozialverhalten u.ä. herangeführt wurde? Wart ihr mit ihm schon beim Arzt? Was unternimmt die Lehrerin, um die Situation zu verbessern? Anderer Sitzplatz, damit er weniger Quatsch machen kann und mehr aufpasst, Kopfhörer bei Aufgaben, damit er nicht abgelenkt ist usw. Wie steht er denn schullisch? Kommt er mit dem vermittelten Stoff mit?

12

Hi,
ich habe 2 Jungs und beide waren nicht mit 6 Jahren schulreif.

Sohn 1 mußte ich einschulen, da 30.8., RLP. Geboren 1.9. wäre er 1 Jahr später gegangen. Er war zwar der Größte, aber auch der Jüngste in der Klasse.

Er wollte aber auch nicht in die Schule. Schon Ranzen kaufen, den hatte ich ausgesucht. Sein kleiner Bruder mit 2 Jahren, hatte mehr Interesse als er.

Auch der Kindergarten sah es mit gemischten Gefühlen. Die Einschulungsuntersuchung verlief gut, er wollte nämlich immer fremde Damen "gefallen", und strengte sich dann an.

Aufgrund fehlenden Satzbau, durch halbes Jahr nichts hören, hatten wir riesen Glück, und er konnte in der Sprachheilschule eingeschult werden. 12 Kinder, 1 Lehrerin, 1 Pädagogin, 1 Fsjler oder Referendar.

In einer größeren Klasse wäre er komplett untergegangen. Er träumte den ganzen Tag vor sich hin. Für die Hausaufgaben brauchte er 3 Stunden, egal ob 5x S A L A M I hin schreiben, oder 3 Matheblätter.

Für seine Frau Brosch machte er auch fast alles, aber für die anderen Lehrer. Wir waren im KJP, kein Autismus, ADS, ADHS usw usf. "Er braucht länger für alles, vermutlich muß ich noch bis zum Abitur sein Ranzen packen, da er ein zerstreuter Professor ist", sagte man mir, nach etlichen Testungen, die mich viele Urlaubstage und etliche km gekostet haben.

Einfach 1 Jahr zu früh eingeschult.

Sohn 2, da hatten wir die Diagnose AWVS. Er ging in die Vorschulklasse der Sprachheilschule mit 6, 5 Jahren und machte dort die ersten 2 Schuljahre. Ja, war genau das richtige.

Habt Ihr die Möglichkeit für eine Vorschulklasse?
Nochmal zurückstellen in den Kindergarten?

Alles gute

14

Hallo,

du schreibst sein Vater wäre auch so, dann rede mit ihm und erkläre, dass Eltern auch eine gewisse Vorbildfunktion haben.

Viele Grüße

15

In welchem Bundesland lebt ihr ?
Ich frage wegen den personellen Ressourcen der Schule.

19

Vielleicht hätte man ihn noch ein Jahr zurückstellen können. Er scheint noch nicht Schulreform zu sein und mit der ganzen Sache einfach komplett überfordert. Ob man ihn jetzt noch raus nehmen kann weiß ich aber nicht. Vielleicht wäre das aber das beste.