Hobby des Kindes

Hallo ihr Lieben,
ich hätte gerne einen Rat eine Einschätzung von euch.

Es geht um unser Kind (10 Jahre alt, fast 11).

Unser Kind reitet seit es 3 Jahre alt ist. Es war bis vor kurzem DAS Hobby und wurde jede freie Minute ausgeführt. Der größte Wunsch war es, ein eigenes Pferd zu haben. Dies sollte im kommenden Sommer umgesetzt werden.

Anfang des Jahres brach sich unser Kind den Arm (andere Sportart) und konnte länger- April nicht zum Reiten. Danach wurde nur noch die regulären Reitstunden absolviert.

Seit dem Sommer fand zudem ein Wechsel auf die Weiterführende Schule statt.

Heute eröffnete mir unser Kind dann, dass es das Hobby nun beenden wolle. Ich war etwas vor den Kopf gestoßen und habe zunächst geantwortet, dass wir heute Abend darüber sprechen werden. Unser Kind ist nun heute ganz normal zum Reitunterricht gegangen.

Ich weiß nicht so genau, ob dies eine Laune ist und wie ernst ich es nehmen soll.

Andererseits soll ein Hobby ja Freude bereiten und kein Zwang sein.

Ich bin froh, dass wir noch kein eigenes Pferd angeschafft haben 🫣 und gewartet haben.

Die Abmeldung im Reitverein würde mit Kündigung zum Ende Januar 25 greifen. Bis dahin würde ich eigentlich auch auf Anwesenheit dort bestehen. Was meint ihr?

Der Platz wäre schnell weg, denn es gibt Wartelisten. Ein zurück dann nicht so schnell/leicht möglich.

Unser Kind betreibt weitere Sportarten. Es wäre daher in Ordnung, auf eine davon zu verzichten.

Was meint ihr dazu?

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Hi,
seid ihr Reiter? Wenn nicht, finde ich es ohnehin nicht sehr geschickt, einem so jungen Kind ein eigenes Pferd zu kaufen. Aus unterschiedlichen Gründen, aber auch wegen der Launenhaftigkeit. Naja, dann geht sie dem Hobby halt nicht mehr nach.🤷‍♀️
Sie ist jetzt drei Jahre lang geritten, hat wohl auch noch mehr rund ums Pferd gelernt, wenn sie jede freie Minute dort war, damit hat sie doch eine gute Grundlage, wenn sie eines Tages doch wieder Lust bekommt.

vlg tina

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Danke für deine Sicht.
Ja wir sind Reiter und haben weitere Pferde.
Das Kind reitet jetzt 7 Jahre.

Aber Du hast recht. Interessen können sich ändern.

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Wer lesen kann…🙈🤗
Dann würde ich das entspannt sehen, sie kann ja jederzeit Pferdekontakt haben, wenn ihr danach ist.
Edit: Ist vielleicht was im Stall vorgefallen, so Stallgören können ja ganz schön garstig sein.

Bearbeitet von tha.lia72
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Vorlieben ändern sich in Richtung Pubertät.

Gäbe es GAR kein Hobby, wäre ich vermutlich strenger, was das Aufgeben angeht. Da aber noch weitere Hobbies augeführt werden, dann ist es halt so.
Lass mal laufen --- und von heute auf morgen werden so Sachen bei uns nicht entschieden. --- Sie soll sich das die kommenden Wochen gut überlegen, ganz einfach, weil es nicht so einfach zurück geht.... und wenn sie dann immer noch nicht will, - dann ist es halt so.

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Genau, Du triffst es ziemlich gut. Mich irritiert das plötzliche.

Es ist mir klar, dass es nun auch andere Interessen gibt und auch, dass Schule ein Stück mehr Zeit abverlangt.

Mal sehen. Das mit der Bedenkzeit ist eine gute Idee.

Danke 🤩

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Erstmal in Ruhe mit ihr reden, rausfinden was ihre Beweggründe sind.

Wenn ich auch meine Jugend zurück schaue (bin selber nie geritten hatte aber einige reitbegeisterte Freundinnen), es haben 3 der 4 in der Pubertät (eher so 7./8. Klasse) mit dem reiten aufgehört. eine reitet heute noch und hat inzwischen auch ein eigenes Pferd (wobei sie sich das selbst gekauft hat nach dem Studium). Für mich also kein ungewöhnliches Alter dass man mit reiten aufhört.

Gerade klasse 5 war für meinen großen auch eine Umstellung was schulpensum anbelangt. Er hat genug Zeit für hobbies und Freunde aber deutlich weniger als in Klasse 4. auch jetzt in Klasse 7 hat er noch zeit aber im vergleich zur kleinen macht er zu Hause deutlich mehr für die Schule.

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Du schreibst ihr seid selbst Reiter und du schreibst auch, dass du etwas vor den Kopf gestoßen warst, als deine Tochter sagte, sie mag nicht mehr.

War sie denn (bis zuletzt) mit Freude und Spaß dabei? Oder war das eher ein Familiending? Etwas, das man vielleicht macht, weil die anderen aus der Familie es auch machen?

Ich frage nur, weil die Formulierung mir auffiel. Wenn mein Kind sein Hobby beenden möchte, bin ich ja nicht vor den Kopf gestoßen 😅

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Ja natürlich ist es auch ein „Familiending“.
Aber mehr an den Wochenenden.

Unser Kind besucht freiwillig und unabhängig von uns den Reitunterricht unter der Woche. Es besteht dahingehend kein Zwang oder eine Erwartungshaltung von uns/mir. Allerdings war die Anschaffung des Wunschpferdes natürlich auch daran geknüpft um zu sehen, wie ernst es dem Kind wirklich ist . Ja, ich habe keinen Zweifel daran, dass es mit Freude dabei war.

Denn ein eigenes Pferd, bedeutet eben auch eine große Verantwortung und auch eine Beständigkeit. Da muss man sich dann täglich kümmern, da ist keine Option für.. keine Lust.

Mich beschäftigt nur, dass sich der absolute Herzenswunsch meines Kindes so von jetzt auf gleich (?) geändert hat, bzw. in Luft aufgelöst hat.

Da bin ich mir nicht sicher, was da genau dahinter steckt oder ob es einfach mit .. Interessen ändern sich, zu tun hat.

Bearbeitet von Keinpferd0815
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Ich würde meinem Kind die Verantwortung für ein eigenes Pferd niemals aufbürden wollen. Ich gehe davon aus,dass ihr das Pferd mitversorgt hättet, wenn es ernst geworden wäre? Denn Hobbys und Interessen ändern sich bei Kindern. Es sind eben Kinder.
Natürlich ist sie bisher mir Feuereifer dabei gewesen, wenn es ein Familiending war. Jetzt entdeckt sie einfach andere Dinge, hat vielleicht einen Freundeskreis, der nichts mit Pferden zu tun hat. Sie spürt vielleicht, dass sie frei sein will, sich zu treffen oder mittags eben ihre Zeit zu gestalten, wie sie will. Der gebrochene Arm hat ihr wohl gezeigt, dass es auch ein Leben außerhalb der Pferdebubble gibt.
🙂

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Frag mal genau nach...woher der plötzliche Sinneswandel kommt.

Evtl ist auch in der Schule was vorgefallen - wenn die Kids von Hobbies erzählen und sie dann " reiten" sagt und alle anderen Mädels die Augen verdrehen, weil die das doof finden....

Gerade in der 5 sind Mädels ja sehr unterschiedlich - und da reicht ein blöder Spruch, wenn das Kind nicht selbstbewusst genug ist..

Bei der Großen waren damals - mit ihr- 8 Mädels in der Klasse
Die Hälfte waren Reiterinnen und die andere Hälfte waren Modepuppen mit Schminken, Haare, Klamotten Themen

Unsere Große passte zu keiner Fraktion - weil Kampfsport und praktische Kleidung -- sie hat sich dann an die Jungs gehalten...

Ich weiß ja nicht, ob deine Tochter bei sowas - wenn sie alleine dasteht- sich dann verbiegen würde um " dazuzugehören" oder ob sie da drüber steht...

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Dein Beitrag könnte von mir sein. Genau diese Situation hatten wir hier vor einem halben Jahr (nur andere Sportart). Ich ärgere mich heute, dass wir mit der Abmeldung nicht etwas gewartet haben. Ich würde meinem Kind eine Frist geben (3 Monate) und sagen, dass es so lange noch mitmachen soll. Meine Tochter druckste auf Nachfrage immer nur so herum und meinte, es würde eben keinen Spaß mehr machen. Ich vermute, es hatte soziale Gründe (sie hat sich mit 2 anderen Mädels dort nicht mehr verstanden). Was sagt deine Tochter, weshalb sie nicht mehr reiten möchte?

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Puh, als jemand der selbst reitet, "mal eben" ein eigenes Pferd für s Kind kaufen? Ich kenne da im Stall eher nur negativ Beispiele. Erstens schätzen die Eltern die immensen Kosten oft falsch ein und dann wird der Tierarzt doch nicht berufen, weil man Angst hat dass es eben mal in den 4-stelligen Bereich gehen kann und man das ja vorher nicht wusste... Die Anschaffung ist ja noch das günstigste meist. Und eben die Klassiker, dass das Pferd nur noch in der Box steht (Offenstallplätze sind je nach Region nur mit Warteliste) und dann verhaltensauffällig wird. Als selbst-Reiterin würde mein Kind keins bekommen. :D

Achja, und der Klassiker: Kind ist 18 und will plötzlich 500 km entfernt studieren, und die Eltern wollen oder können nicht Studium, Wohnung, und Pferd finanzieren. Das habe ich auch noch mal mitbekommen.

Bei Kindern, die noch so sprunghaft sind, würde ich maximal das Hobby finanzieren. Wenn sie es beenden will, würde ich dem nachgehen. Wieso sie hinzwingen wenn sie kein Interesse mehr dran hat? Müsste sie die 2 Monate nicht zum durchziehen zwingen. Je nach RV hat du aber Pflichtarbeitsstunden die du ableisten musst im Jahr. Hat sie dies noch nicht erledigt, muss sie das natürlich noch machen. Je nachdem, ob überhaupt noch was anfällt.

Wenn sie weitere Hobbies hat ist sie doch ausgelastet, und wenn sie auch mal pausieren will vom Wochenplan (also mal eine Zeitlang gar nichts macht, und abgemeldet ist) wäre das für mich auch ok. Ist es ihr ggf alles etwas zu stressig?

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Eine Freundin von mir bekam sehr früh, ich meine in der 2. Klasse, ein eigenes Pony. Als Einzige als dem Freundeskreis. Mit 8 Jahren kam mir das Pony sehr groß vor - mit 14 Jahren war die Besitzerin deutlich zu groß fürs Pony, wollte es aber aufgrund emotionaler Bindung nicht abgeben.

Ich weiß nicht, wie es weiterging, aber es ist sicher nicht so toll, ein eigenes Pony zu besitzen und dann für das Reiten auf fremden Pferden zahlen zu müssen, weil man selbst zu groß fürs eigene Pony geworden ist.

So etwas sollte man auch bedenken.

Bearbeitet von Toschkalee
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Ich würde das Kind noch mal genau, aber ohne Erwartungsdruck fragen, woher die Idee stammt, aufzugeben.
Da ihr offenbar das Geld für ein eigenes Pferd zurückgelegt habt, würde ich diese Summe auf ein spezielles Konto überweisen, von dem das Kind möglicherweise später andere, teure "Hobbyausrüstung" finanzieren könnte.

Ich sage nur, jeder, der mal Fagott spielen möchte und ein eigenes Instrument anschaffen möchte, wird bei den Summen tellerrunde Augen bekommen (ein "gutes" Fagott für Erwachsene ist angeblich nicht unter 7000 € zu bekommen).

Möglicherweise ist dem Kind auch bewusst geworden, dass es ein Pferd viele Jahre haben wird, für das Pferd wird sorgen müssen, dass das Pferd es auch in gewisser Weise bindet (Auslandaufenthalt, andere Hobbys, Tierarztkosten, Ausrüstung, Stallmiete). So ein Pferd kann im Vergleich zum Hund sehr alt werden. Man weiß aber mit 11 noch gar nicht, was man mal beruflich machen möchte und wie viel Zeit einem da bleibt und wie sehr man örtlich gebunden sein wird bzw. ob häufige Ortswechsel, bspw. während der Ausbildung oder danach (Koch) nötig sein werden.

Wer weiß, was im Reitverein andere Pferdebesitzer erzählt haben (unabsehbare Tierarztkosten, Pferd nicht mehr reitbar usw.).

Vielleicht war der Gedanke auch, "ich höre jetzt auf, bevor ich WIRKLICH ein Pferd bekomme und erst mal nicht mehr aufhören kann". Vielleicht ist dem Kind auch bewusst geworden, dass es mit der ganzen Pflege etc. viel weniger Zeit für die anderen Hobbys/ Sportarten haben wird.

Alles in allem wäre ich froh, wenn die Entscheidung jetzt kommt. Stellt euch vor, sie wäre nächsten September gekommen, wenn das Pferd schon eures wäre und ihr einen Vertrag über Stallmiete etc. unterschrieben hättet.

Ich könnte mir zwei grundsätzliche Gründe vorstellen:

"Huch, so intensiv möchte ich das Hobby doch nicht langfristig betreiben!" und
"Das wird mir alles zu viel, das wird jetzt konkret und ich muss mich wirklich entscheiden für ein Tier, das ich dann die nächsten 15 bis 20 Jahre oder so versorgen werden muss! So viel Verantwortung wollte ich doch gar nicht!"

Manchmal wünscht man sich etwas, das in der Fantasie schöne, leichter, spannender klingt, als wenn es konkret wird und einem die Verantwortung und Tragweite bewusst wird.

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Kann es sein, dass dein Kind Angst hat? Es hat sich den Arm zwar nicht beim Reiten gebrochen, aber vielleicht war das bei der anderen Sportart einfach eine blöde Sache, mit der niemand gerechnet hätte, während beim Reiten das Risiko eines Sturzes immer da ist. Und eben auch das eines Arm- oder Beinbruchs.

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Das war auch mein Gedanke!