meine Tochter ist 10 Jahre alt, sehr gesund. Alles läuft gut in der Schule und zu Hause. Sie schläft seit langem in Ihrem Zimmer allein.
Seit etwa 3 Jahren beschwert sie oft Abends, dass sie nicht einschlafen kann. Sie braucht manchmal wenigstens eine Stunde, um einzuschlafen. Dann wird sie nervös beim Einschlafen, weil das ihr schwer fällt.
z.B. Bevor sie einmal zu Ihrer Tante zur Übernachtung gegangen ist, hat sie gejammert, dass sie nicht einschlafen wird. Dann hat sie tatsächlich für die ganze Nacht kaum geschlafen,
Wir waren bei verschiedenen erfahrenden Ärzten für Untersuchungen und die Ärzte konnten nichts rausfinden.
Nachmittags treibt sie nicht viel Sport. Aber wenn sie tagsüber mehr getan hat, ist Einschlafen auch oft nicht leichter für sie.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie mehr Anstrengen und Bewegungen tagsüber braucht.
Mittlerweise fällt es mir auch schwer, da sie Abends oft lange jammert, warum sie nicht einschlafen kann. Ich habe versucht, ihr zu erklären, sie ist gesund und sie muss sich beruhigen. Wir haben auch ein paar Hausmitteln für Einschlafen probiert, die helfen auch nicht.
Hat Jemand vielleicht eine Idee, woran das liegen kann? Gibt es manche Mittel, die Kinder für Einschlafen einnehmen können ?
meine Tochter kann sehr schwer einschlafen, wie kann ich ihr helfen?
Versuch es mal mit Traumreisen, da gibt's ganz tolle Bücher. Das habe ich in der Grundschulzeit meiner Tochter ganz oft gemacht, mit 10 hat sie sich aber schon selber welche als Hörbuch angehört. Da deine Tochter das aber noch nicht zum einschlafen kennt, würde ich dir empfehlen das selbst durchzuführen. Bei meinem fast 7 jährigen habe ich auch gerade damit angefangen. Ich kann nur Gutes davon berichten, wobei sich das Kind natürlich auch darauf einlassen muss.
Und natürlich kommt es auch stark auf die Schlafenszeit an. Vielleicht schickst du sie zu früh ins Bett? Das könnte dazu führen, dass sie dann einfach über den Punkt zum Einschlafen hinaus ist, wenn sie eigentlich noch nicht müde genug ist. Manche Kinder benötigen weniger Schlaf als andere ..
Von irgendwelchen Mitteln würde ich absehen. Ich vermute, dass du auf Melatonin anspielst? Im Prinzip ist es das Körpereigene Hormon, wird auch bei Kindern angewandt, die aufgrund einer Behinderung zum Beispiel nicht gut einschlafen können. Es behandelt aber nicht die Ursache und wenn alles ärztlich abgeklärt ist und keine Auffälligkeiten zu finden sind, würde ich, wie bereits gesagt, das nicht in Erwägung ziehen.
Welches Gerät hast du für Hörbücher gekauft?
Dürfen Kinder Melatonin langfristig nehmen? Kann ein Arzt untersuchen, ob mein Kind Melatonin braucht?
Meine Tochter hatte eine bestimmte Reihe die sie gerne über YouTube gehört hat, das haben wir dann über die Musikbox abgespielt.
Als Buch haben wir gerne : Traumreisen zu den Sternen von Sabine Seyffert gelesen, je nachdem wie weit deine Tochter mit 10 schon ist, kann es aber sein, dass es etwas zu kindlich ist - wobei ich als Erwachsene dabei auch wohl gut einschlafen würde.
Aktuell lese ich ein anderes, müsste mal nachschauen wie das genau heißt.
Melatonin wird für Kinder nur als off-label verschrieben, nagel mich aber nicht darauf fest, weil es schon Jahre zurückliegt, dass ich mich damit beschäftigt habe / beschäftigen musste. Aufgrund deiner Schilderung gehe ich nicht davon aus, dass der Arzt das verschreibt und ich denke auch nicht, dass das die Lösung ist. Probiere erstmal aus die Schlafenszeit deutlich nach hinten zu verschieben, es kann ja ruhig 22:00 Uhr sein, du wirst ja sehen wie fit sie morgens ist. Keiner möchte sich ja im Bett hin und her wälzen und sich zum Schlafen zwingen.
Einschlafen klappt am sichersten nicht, wenn man sich einredet, einschlafen zu müssen. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Wenn man merkt, das klappt heute nicht mit dem Einschlafen, einfach wieder aufstehen und irgendwas (ruhiges) machen. Ohne Gewissensbisse, ohne 'OhGottOhGott, ich kann nicht einschlafen!'. Ja, eventuell ist man am nächsten Tag müde, aber das ist ja auch keine Katastrophe (sofern man keine 12stündige Herzoperation durchführen muss).
Medikamente und Arztbesuche suggerieren dem Kind doch, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt und das macht das Ganze noch schlimmer.
Ich finde es auch nicht aussergewöhnlich, dass zwischen in's Bett gehen und eingeschlafen sein, ein Stunde vergeht. Meine Söhne haben nach dem in's Bett schlüpfen auch oft noch 'ne Stunde gelesen oder Hörbuch gehört, bis sie gepennt haben. Und wenn das zum Dauerzustand wurde, sind sie halt später ins Bett gegangen. Schlafbedürfnisse ändern sich und mit der Pubertät mutieren die meisten Kinder eh zu Nachteulen.
Grüsse
BiDi
Hallo elena2024,
an den Tagen an denen sie am Nachmittag Sport macht, wie du schreibst, was macht sie? Beim Turnen zum Beispiel, gibt es oft Anstehzeit, wo man warten muss, bis man dran ist. Das ist am Ende nicht eine Stunde Bewegung durchgehend...
Bei meinen Kindern hilft ein guter Spaziergang vor dem Schlafen nach dem Abendessen. Habt ihr das schon versucht? Um wieviel Uhr gibt es bei euch Abendessen, isst sie viel? Wenn man zu viel oder "das Falsche" isst, kann man schlecht einschlafen. Ich werde von Knoblauch (oft als Gewürz in allem möglichen drin) nachts wachgehalten. Ich weiß nicht wieso, aber das vertrage ich abends gar nicht. Bei manchen Menschen ist es Süßes, bei anderen Fettiges, bei dritten einfach die Menge.
Wann geht das Kind ins Bett und wann muss es aufstehen?
Ergänzend hilft Lesen. Einfach in Ruhe ein Buch genießen, bis man einschläft. Das Abtauchen in eine Buchwelt hilft abzuschalten vom Alltag und man wird müde. Sicher kann es passieren, dass ein Buch zu spannend ist, aber die Augen fallen irgendwann einfach zu.
Alles Gute.
Ich habe bei meiner Tochter ganz früh (7 Jahre) aufgehört, dass sie zu einer bestimmten Zeit schlafen muss. Sie braucht schon immer extrem wenig Schlaf. Das hat sich schon als Kleinkind gezeigt, wo sie mit 2-3 Jahren den Mittagsschlaf komplett abgeschafft hat.
Als sie noch jünger war, haben wir eine feste Zeit gehabt in der sie ins Bett gehen sollte. Sie durfte dann lesen, Hörspiel hören usw. und wenn sie soweit war, sollte sie sich einkuscheln. Für das Lesen im Bett haben wir ihr einen EReader gekauft, so konnte es im Zimmer dunkel sein und sie konnte dennoch lesen - im Liegen. Zusätzlich stand neben dem Bett noch eine Flasche Wasser, damit sie wegen Durst nicht aufstehen musste. Diese ganzen Maßnahmen haben den Druck des Einschlafens rausgenommen. Klar gibt es bei ihr Nächte in denen sie mal weniger Schlaf bekommt, weil sie zu lange liest. Das Einschlafen ist aber völlig entspannt geworden.
Ich vermute, dass bei deiner Tochter bzgl. Schlafen alles in Ordnung ist. Sie scheint jedoch in einem Teufelskreis zu stecken. Bett gehen heisst für sie, jetzt muss ich schlafen. Das klappt nicht gleich, also wird sie unruhig und das führt dazu, dass sie noch schlechter einschlafen kann. Schaut, wie ihr aus diesem Teufelskreis ausbrechen könnt und schaut, welches Ritual sie am Abend entspannen kann. So das sie das Bett nicht als Bedrohung sieht, sondern als gemütliche Kuschelhöhle.
Neben dem Lesen könnte ich mir vorstellen, dass es ihr vielleicht auch noch helfen könnte den "Ballast des Tages" los zu werden. Führt ein Ritual ein, dass ihr gemütlich kuschelnd im Bett besprecht wie der Tag so war. Wenn sie nicht reden möchte, dann gib ihr ein Tagebuch, welches sie am Abend noch schreiben kann. Kuschelt euch vor der Bettzeit aufs Sofa -jeder mit einer tollen warmen Tasse Tee oder hin und wieder auch mal eine Milch mit Honig. So das sie nicht von 100% auf Schlafmodus fällt. Das Wichtigste aber, bestimmt eine feste Zeit ab der es ruhiger zugehen muss z. B. 20 Uhr. Die Schlafenzeit, soll sie aber ganz danach entscheiden, wenn sie bereit dafür ist und wenn es nicht klappt, dann ist es auch okay, wenn das Buch noch 3 Stunden länger gelesen wird.
Hallo,
schnelles Einschlafen kann man durchaus fördern…auch ohne Medikamente.
Von einem Melatoninpräparat würde ich auch abraten. Für ein Kind diesen Alters OHNE eine schwerwiegende Behinderung definitiv nicht das Mittel der richtigen Wahl.
Melatonin produziert der Körper selbst nach Bedarf in ausreichendem Maße und kontrolliert die Ausschüttung. Das ist etwas, was man mit der Medikamentengabe eben nicht kann. Das Ziel sollte also sein, die körpereigene Melatoninproduktion deines Kindes zu optimieren. Um Melatonin zu produzieren braucht der Körper einiges an Vitaminen und Mineralstoffen. Gibt es da schon einen Mangel, gibt es zu wenig Melatonin. Bitte nichts pauschal aus dem Supermarkt geben. Lass wirklich mal das Blut deines Kindes GEZIELT darauf untersuchen. Der Arzt kann dir dann sagen, wo es einen Mangel gibt und was ihr dagegen machen müsst.
Das war nun die körperliche Seite - nun der Rest. Dein Kind hat sich schon ziemlich festgelegt darauf, dass es nicht einschlafen kann. Ich denke, hier sollte jeglicher Zwang weg. Keine Angst vor dem Schlafen. Keine Übernachtungen außerhalb des eigenen Zimmers, es sei denn, sie will das. Biete ihr eine Einschlafbegleitung an.
Wie sieht das Zimmer abends/nachts aus? Ist es dunkel oder leuchten da irgendwelche Lichter (Nachtlicht, der blinkende Drucker, Steckdosenleiste,…). Hat dein Kind ein Handy, von dem es abends immer mit Nachrichten am Einschlafen gestört wird?
Was macht dein Kind abends die letzten Stunden vor dem Schlafengehen regulär?
Ich würde sie abends versuchen herunterzufahren. Macht doch eine Runde Yoga zusammen, les ihr etwas vor, bereite ihr eine Tasse Tee (natürlich nichts aufputschendes und nicht süßen). Versucht ritualisiert etwas einzuführen, womit sie sich wohlfühlt, was sie runterbringt. Irgendwann verknüpft der Körper das Ritual mit der Einschlafsituation. Das wird nicht von jetzt auf gleich passieren, kann sogar mehrere Wochen bis Monate dauern, bis etwas automatisiert abläuft.
Mir ist abends wichtig, dass der Schlafanzug an ist und schon Zähne geputzt sind, bevor man ins Bett geht. Dann kann man noch ein bisschen lesen und dann schlafen. Bei uns klappt das seit Jahren super. Tochter hat die Reihenfolge mal geändert und wunderte sich dann, dass sie , nachdem sie gemütlich im Bett sich schläfrig gelesen hat, dann aufgestanden zum Zähneputzen, plötzlich wieder putzmunter war.
Was hält sie denn vom Einschlafen ab? Grübelt sie? Denkt sie zu viel nach?
Oder ist sie körperlich unruhig? Zappelt sie?
Wenn sie grübelt, hilft es, vor dem Zubettgehen nochmal den Tag zu besprechen. Was beschäftigt sie? Macht sie sich wegen irgendetwas Sorgen? Und dann beruhigende Worte an sie richten - "Problem X lösen wir so und so"
Dann die Aufmerksamkeit auf etwas Positives richten - z.B. "Die Katze, die wir heute draußen gestreichelt haben war sooo flauschig"
Meditation kann auch helfen.
Abends nochmal spazieren gehen, ein warmes Bad / Dusche, ein - nicht zu aufregendes - Buch lesen.
Hallo,
Generelles, was helfen könnte:
Am Abend weniger essen
Vor dem Schlafengehen keine Bildschirmzeit, weil das Blaulicht eher wach machen kann.
Das Zimmer vor dem Schlafengehen lüften,
Gemeinsam mit dem Kind ins Zimmer gehen, dem Kind ein Buch vorlesen, auch das Kind lesen lassen. Einfach um zu signalisieren, dass es nicht alleine ist, dass man bei ihr ist.
Magnesium kann auch helfen, etwas zu beruhigen und beruhigend wirken, was ich gelesen habe.