Einschulung oder noch ein Jahr Kindergarten?

Hey Ihr Lieben,

uns beschäftigt seit einiger Zeit die Frage, ob unser Sohn nächsten Sommer eingeschult werden soll oder nicht. Einerseits bin ich mir absolut sicher, dass ihm ein Jahr länger im Kindergarten gut tun würde, weil er recht schüchtern ist, er immer der Jüngste wäre und mit Schreiben und Malen so gar nichts am Hut hat. Andererseits werden all seine Freunde eingeschult. Das bricht ihm doch das Herz, wenn er dann alleine zurückbleibt, oder? Außerdem wie erkläre ich ihm, dass er noch nicht in die Schule darf.
Die Erzieherin ist sich selber nicht sicher, was sie uns raten soll. Und auch die Kooperationslehrerin sagte zuerst, auf jeden Fall Einschulung und jetzt sagt sie, dass sie unsere Zweifel schon aich nachvollziehen kann.

Habt ihr Erfahrungen? Würde mich über einen Austausch und Denkanstöße sehr freuen.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.

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Hallo!
Diese Frage stellt sich doch nur, wenn er ein Kann-Kind ist. Ist er ein Muß-Kind, dann entscheidet die Schuluntersuchung, ob er reif ist für die Schule. Eine Zurückstellung nur weil er schüchtern oder der jüngste ist, ist grundsätzlich erstmal kein Grund.
Du schreibst nichts darüber, wann dein Sohn 6 Jahe alt wird, daher kann man schlecht was raten. Aber wie gesagt, ein Muß-Kind zurückstellen zu lassen, bedarf mehr Gründen als bloße Schüchternheit.

Bitte schreib kurz noch eine Info, wann dein Sohn 6 Jahre alt wird.

Meine persönliche Meinung bei Kann-Kindern. Ich würde sie definitiv nicht vorzeitig einschulen sondern ihnen immer noch ein Jahr Kindergarten gönnen. Ich selbst war nicht in der Situation aber in meinem Umfeld hat sich die vorzeitige Einschulung immer eher nachteilig ausgewirkt.

LG

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Habt ihr es mit eurem Sohn schon einmal besprochen, um herauszufinden ob eine spätere Einschulung für ihn schlimm wäre?
Wir haben zwei Kann-Kinder. Beim Älteren sind die Freunde alles Muss-Kinder. Ihm wurde auch gesagt, dass er nächstes Jahr win Vorschulkind ist, aber selbst wenn wir das momentan auch so einschätzen, sagen wir jetzt ganz transparent, dass Jule und Tommy in die Schule müssen, weil sie älter sind, er dürfte, aber er auch noch im Kindergarten bleiben darf, wenn wir denken, dass es in der Schule noch nicht klappt. Wir wollen ein bisschen der Selbstverständlichkeit entgegenwirken, die die Erzieher verbreiten, denn wir haben den Luxus warten zu dürfen, wenn es notwendig wäre. Vielleicht sprecht ihr mit eurem Sohn einfach mal darüber.

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Kinder finden sehr schnell neue Freunde. Oder man trifft sich eben nachmittags.
Von meinem Sohn sind einige Freunde in der Parallelklasse. Ist auch kein Problem.
Was ihr eurem Sohn sagten könnt wäre, dass es eben einen Stichtag gibt, nachdem das entschieden wird. Mehr nicht. Ihn nicht fragen oder so. Eine solche Entscheidung kann ein Kind nicht fällen.

Wie weit ist er vom Stichtag weg?

Mein Sohn ist ein Aprilkind, war vom Intellekt fit aber das erste viertel Jahr war ganz schön anstrengend für ihn.

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Aus meiner eigenen Erfahrung raus bin ich ganz klar für Kindergarten so lange wie möglich.

Ich war auch so ein Kind wo damals überlegt worden war 1 Jahr länger Kindergarten oder nicht. (Da ich noch sehr verspielt und verträumt war)
Mein Vater hat mir erzählt das ich unbedingt in die Schule wollte. Und ja was soll ich sagen ich habe dann die 2. Klasse 2 mal gemacht da ich so einige Schwierigkeiten hatte mitzukommen. Es war jetzt nicht so das ich gemusst hätte aber das wäre dann später vermutlich noch gekommen.

Aus meiner eigenen Sicht bin ich dafür die Kinder so lange es geht im Kindergarten zu lassen und kind sein lassen. Wenn erstmal die Schule beginnt hat man doch mehr Pflichten und das Kind natürlich auch. Auch wenn es am Anfang noch recht entspannt sein wird.

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Entschuldigt, dass ich die wichtigste Info nicht mitgeteilt habe. Er wird am 01.07. sechs Jahre alt. Der Stichtag ist bei uns der 30.06. Es geht also um einen einzigen Tag.

Wir haben ihn tatsächlich schon mal gefragt. Er äußert sich aber nicht. 😀

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Das ist eine Entscheidung, die ein Kind in dem Alter nicht treffen kann. Er ist sich doch der Reichweite gr nicht bewusst.

Noch eine Frage: Welches Bundesland?

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Da hast du natürlich komplett recht. Wenn er jetzt aber darauf brennen würde, in die Schule zu kommen, wäre das vielleicht nochmal eine andere Situation. Aber ihm ist es wirklich egal.

Wir leben in Baden-Württemberg.

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Hi 🙋🏼‍♀️
Ich tendiere meistens dazu, die Kinder noch ein Jahr länger im Kindergarten zu lassen. Vor allem die Jungs. Es ist einfach entwicklungs bezogen, dass die Jungs etwas hinten dran sind, was schulische Fähigkeiten anbelangt. Die brauchen oft einen ticken länger. Wenn du jetzt sagen würdest, er wird sich bestimmt langweilen im Kindergarten oder davon auf der sozialen / emotionalen Ebene nicht mehr profitieren, dann ab in die Schule. Aber so ist es meistens nicht. Also meiner Erfahrung nach (arbeite in der kita) tut es den allermeisten Kindern sehr gut, noch ein Jahr zu bleiben. Schule bedeutet schon Stress und ist einfach was ganz anderes, als Kindergarten.

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Hallo,
ich weiß genau, wie schwer solche Entscheidungen sein können! Wir standen vor Jahren mit unserer Ältesten vor einer ganz ähnlichen Situation, und es hat uns auch unheimlich viel Kopfzerbrechen bereitet.

Wenn du sagst, dass dein Sohn schüchtern ist und sich mit Schreiben und Malen noch schwer tut, klingt es wirklich so, als könnte ihm ein weiteres Jahr Kindergarten guttun. Gerade das letzte Jahr vor der Schule ist wertvoll, weil die Kinder da echt große Entwicklungsschritte machen – und zwar in ihrem eigenen Tempo.

Wenn ihr euch für ein weiteres Jahr Kindergarten entscheidet, kann er seine Freunde am Wochenende treffen. Außerdem wird ihm das helfen, neue Freunde zu finden.

Hör auf dein Herz, lass dich vom Kindergarten beraten und nimm dir die Zeit, die ihr braucht.

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Ich würde einfach die Einschulungsuntersuchung beim Gesundheitsamt machen und sehen was dort rauskommt.

Kommt dort " eingeschränkt schulfähig " raus - würde ich ihn im Kiga lassen.

Kommt dort " schulfähig " raus würde ich ihn schicken.

Wir haben unsere Große damals leider nicht geschickt ( Geb 2 Tage nach Stichtag 30.9)
Im Nachhinein war es die falsche Entscheidung - sie ist jetzt 17.

Uns wurde damals nicht gesagt, dass man einfach die Einschulungsuntersuchung machen kann und danach entscheiden kann.

Würdest du hier - NDS- wohnen, wäre dein Kind ein Muss-Kind.

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Nein! Niedersachsen hat die Regelung 2017 ab dem Schuljahr 18/19 geändert.

Muss-Kinder bis 30.6.
Flexi-Kinder bis 2.10.
Kann-Kinder bis 31.12.

Flexi werden schulpflichtig, wenn die Eltern nicht bis 30.4. etwas anderes an die Schulleitung melden. Es ist einzig und allein der Elternwillle entscheidend.

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Wir standen vor vielen Jahren vor derselben Entscheidung und obwohl es zur Einschulung keine Alternative gab - haben wir auch hin- und her überlegt.
Leider hat ja niemand eine Glaskugel.

Unsere Situation war eine andere und unser Sohn wollte auch unbedingt in die Schule.

Von heute aus betrachtet, würde ich folgende Dinge versuchen abzuklopfen:
Wie wird die Situation in der Schule sein? Es ist ein großer Unterschied, ob 20 oder 30 Kinder in der Klasse sitzen werden und ob die Lehrkraft Zeit hat auf die Kinder einzugehen.
Vielleicht sinken bei euch ja gerade die Schülerzahlen auch schon wieder.
Wie wird die Zusammensetzung der Schwangerschaft sein?
Das ist natürlich nicht einfach herauszufinden, aber häufig sind z.b. bestimmte Grundschulen für ihren Leistungsanspruch bekannt, was nicht schlecht sein muss - aber dann wäre ein Jahr später möglicherweise besser, sonst gilt das Kind als dasjenige, welches die Klasse aufhält.
Das Gegenteil - eine Schule, die sich auf die Fahne geschrieben hat: wir nehmen alle mit und holen jeden da ab, wo er steht, fördert möglicherweise gerade besonders gern im "unteren" Bereich, dann fallen in vollen Klassen oft die Regelschüler oder die begabten Kinder etwas hinten runter, weil für die schlicht zu wenig Zeit bleibt.

Vielleicht habt ihr aber auch eine Montessorischule im Auge, die bestenfalls nicht so große Klassen hat?

Wir haben damals im Rückblick wirklich Glück gehabt. Wir hatten aber auch ein Gespräch vorab mit der Schulleitung und wussten schon zu welcher Lehrerin er kommt.
Vielleicht suchst du auch das Gespräch mit der Schulleitung, erklärst ihr deine Bedenken, fragst sie nach ihrer Einschätzung und ob sie sich euren Sohn abschauen möchte.

Wie auch immer ihr euch entscheidet: wenn die Entscheidung gefallen ist, steht dazu. Es gibt nicht die eine, richtige oder falsche Entscheidung. Und nachjustiert werden, geht auch immer.

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Wow, danke für deine tolle Nachricht und die vielen Denkanstöße. Danke! 🙂