Diktat Klasse 2

Hallo,
kennt sich jemand aus, wie Noten in Diktaten bestimmt werden?
Mein Sohn (2. Klasse) hatte jetzt ein Diktat mit 29 Wörtern und hat dabei 5 Fehler. Laut Text der Lehrerin ist das „ausreichend“, also Note 4.
Ich fand das erschreckend und sehr streng und habe deshalb mal gegoogelt. Aber werde nicht so recht schlau, wie man das selbst berechnet? Gibt es da eine Formel? Weil nach % geht man hier ja anscheinend nicht.
Ein i-Punkt vergessen ist laut meiner Recherche schon eine 1- und ein Wort falsch schon Note 2.

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Naja, ich find das noch relativ großzügig benotet. Ich hab im Netz einen Notenschlüssel gefunden, wo selbst bei einem anspruchsvollen Diktat 13% Fehlerquote der Note 6 entspricht. 5 Fehler bei 29 Wörtern entspricht 17%! Die Diktate werden ja so gestellt worden sein, dass ein fehlerfreies Diktat in der 2. Klasse möglich gewesen wäre, meistens sind es ja mehr oder weniger geübte Texte mit Lernwörtern, die die Kinder können müssten.

LG

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Ich bin ja Schweizer, sowas gab's bei uns schon in den 1980ern nicht. Was ist der tiefere Sinn, siebenjährigen Kindern mit 13% Fehlerquote ultraschlechte Noten zu geben? Besser werden sie dadurch ja eher nicht, denn egal, welchen Grund sie haben, warum sie 13% Fehler machen, es wird alles auf die gleiche Zahl abgebildet, eine gezielte Förderung findet danach nicht statt.

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💯

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Das musst Du bei der Lehrerin erfragen. Wann welche Noten erteilt wird, legt oft die Fachkonferenz der Schule fest. Bei meinen Jungs an der Grundschule wurden Diktate z.B. auch noch nach Schwierigkeitsgrad unterteilt: Geübt, bekannt, unbekannt. Bei geübten Wörtern war die Benotung entsprechend streng. Und bei Schleichdiktakten sowieso.

Grüsse
BiDi

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Da ist die Schule so gut wie autark.

Manchmal gibt es Hinweise auf der Webseite der Schule.

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Ich kenne 20 Fehler= Note 6.

Und Diktate steigern sich in der Wortanzahl je nach Klassenstufe.

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Naja. Es ist jedes 6te Wort falsch geschrieben, das ist schon nicht wenig. Selbst wenn's eine 3 geworden wäre. Da müsst ihr schon dran arbeiten. Viel Erfolg dabei! Bei uns an der Grundschule wurde übrigens ähnlich bewertet. Da gab's auch in Klasse 4 schon bei zwei Fehlern keine eins mehr.

Bearbeitet von storch19
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Jupp, kenne ich auch so.
Wobei hier Diktate immer in den normalen Arbeiten versteckt waren- einzeln wurden die nicht geschrieben.

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Na, er ist erst in der 2. Klasse. Bei uns gab es keine benoteten Diktate, aber die Rechtschreibung wurde grundsätzlich erst Ende der 4. Klasse besser. Ich würde mich da entspannen und mich freuen, wie viele Wörter er richtig geschrieben hat.

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Hallo,
bei uns hat das die Lehrkraft beim Elternabend angekündigt. Die solltest du einfach mal kontaktieren.
Generell hätte es bei uns bei 4 Fehlern genauso eine 4 gegeben. Es kommt immer drauf an, wie das Diktat geschrieben wird. Normalerweise sind in Klasse 2 keine unbekannten Wörter und geübt wird davor auch. Wenn dann ein Fehler passiert, oder gleich vier Fehler vorkommen, ist das viel.
Klar scheint das nicht so toll und nicht sonderlich motivierend, aber völlig normal.
Das war in meiner Kindheit schon so. Mein Opa hat mit mir geübt. Ich hatte, da ich zurrst in einer anderem Sprache gelernt habe zu schreiben, vom Lehrer extra Diktate zum üben bekommen. Benotet wurde ich wie alle Kinder. Vielleicht kann dein Kind auch was zum extra üben für daheim haben, wenn das länger anhält? Dann könnt ihr daheim was dafür tun.
Alles Gute.

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"War in meiner Kindheit schon so" ist kein Argument. Die Generation, die bei uns noch so unterrichtet wurde, hat je nachdem, wie man den Massstab anlegt 10-30% funktionale Analphabeten. Man sollte sich Schulsysteme zum Vorbild nehmen, die bessere Werte erreichen.

Diktate abgeben, um zuhause zu üben, damit du mehr Praxis auf Deutsch kriegst, wäre schon mal eine sinnvolle Massnahme, so wie es bei dir passiert ist. Bei anderen müsste man vielleicht am Schreibfluss arbeiten, oder an Methoden, wie sie ihre Flüchtigkeitsfehler reduzieren. Einmal so durchlesen und dann noch mal kontrollieren, dass Nomen gross und alles andere klein geschrieben sind etc. Oder halt gezielt P vs B üben, dass man eu und nicht öi schreibt oder was halt ganz konkret das Problem ist.

Ich finde es eher erschreckend, wieviele es immer noch für normal halten, in der zweiten Klasse einfach kommentarlos schlechte Noten zu verteilen.

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Ja das ist leider so streng. Mir erschließt sich der Sinn von Diktaten bis heute nicht und finde sie genauso furchtbar wie Situps auf Zeit.

Für meine Sohn hatten Diktate 2 Probleme:

1. Konzentration: Wenn die Diktate am Beginn des Schultages geschrieben wurden, war die Fehlerquote deutlich besser.
2. Zeit: Während bei uns Erwachsenen das Schreiben schon ziemlich automatisiert abläuft und wir ein gewissen Gefühl beim Schreiben haben, ist das für die Kids verdammt harte Arbeit. Sie müssen auf den Lehrer hören, im Kopf die Rechtschreibregeln abspulen und sich dann noch auf das Schreiben selbst konzentrieren.

Mein Sohn war in Deutsch ein 1er Kandidat. in Diktaten hat er meistens eine 4 oder 5 nach Hause gebracht. Der Frust in diesem Bereich war wirklich groß. Hat man ihn zu den Rechtschreibregeln befragt, dann konnte er sie erklären. In der Diktatsituation hat er sie nicht aufs Papier gebracht. Er war schlicht und einfach überfordert, was dann auch noch zu Flüchtigkeitsfehlern geführt hat.

Wir sind im Prinzip so verfahren, dass wir die anstehenden Lernwörter geübt haben. Für die Konzentration und die Automatik beim Schreiben, haben wir 1-2 mal in der Woche Abschreibübungen gemacht. Das heisst, er sollte unbekannte Text (Bücher die ihn interessiert haben) abschreiben. So sind dann in der 4. Klasse die Diktate langsam besser geworden. Heute in der 6. Klasse schreiben sie zum Glück keine mehr.

Zur Diktatnote haben wir im beigebracht, dass er sie einfach ignorieren und vergessen darf. Das Thema lag ihm nicht und das war okay. Also in diesem Bereich konnte er sich voll drauf verlassen, dass wir nie wegen der Note diskutiert haben. Was ich sehr wohl gemacht hab, ich bin mit ihm die Fehler durch gegangen und habe geschaut, ob es der Diktatsituation geschuldet war oder ob er wirklich noch irgendwo etwas nicht konnte. 95% seiner Fehler, waren der Diktatsituation geschuldet.

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Im Vergleich zu den Notenschlüssel die ich noch von mir und von unserem Sohn kenne, ist das nicht streng bewertet. Bei so wenigen Worten war das eher, je Fehler eine Note schlechter.

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Ja, Diktate sind leider immer sehr streng. Finde es auch immer etwas übertrieben, aber genau aus dem Grund habe ich mit meinem Sohn direkt in Klasse 1 angefangen die Hausaufgaben zu diktieren.

Also wenn er einen Text abschreiben sollte, habe ich den diktiert. Allerdings find ich jetzt das Dehnungs h und ie etc. schon früh in der 2. Klasse. Das kam bei uns meine ich erst so richtig in Klasse 3. Aktuell ist er Klasse 4 und jetzt ist ck, tz dran. Glücklicherweise hat er ein gutes Gefühl wann was kommt bzw. schaut sich das Wort dann an und wenn es komisch aussieht, weiß er, dass was falsch ist. :D

Aber es sind ja meist Lernwörterdiktate, von daher würde ich eben die Lernwörter immer wieder üben. Auf Kärtchen schreiben, dann diktieren, die die klappen kommen nach hinten, die anderen werden am nächsten Tag wieder geübt. Und natürlich wird jeder Fehler korrigiert und dann richtig geschrieben, am besten 3 x hintereinander, dann prägt es sich mehr ein. Ein mal die Woche werden dann nochmal alle geübt und so geschaut, dass auch die, die bisher saßen noch sitzen.