Unkonzentriert

Hallo

Ich bin momentan wirklich ratlos.
Mein Sohn geht jetzt in die zweite Klasse. Es lief auch bisher alles sehr gut.
Zur Zeit arbeitet er aber sehr unkonzentriert, verweigert Aufgaben im Unterricht, macht lieber Quatsch und muss dadurch eben einiges immer zu Hause nachholen.

Ich dachte zuerst es liegt daran, dass er es vielleicht nicht versteht, mache ich aber zu Hause mit ihm die Aufgaben hat er das meiste in noch nicht mal 5 min erledigt und alles richtig.

Wir hatten jetzt schon das HJ Gespräch und die Lehrerin sagte, dass dies für das 2. Schuljahr so nicht geht und wir das weiter beobachten müssen und wenn es nicht besser wird ihn vielleicht nochmal zurückversetzen lassen sollen.

Wenn ich meinen Sohn selbst Frage kommt nur, diese mega easy Aufgaben langweilen mich und ich hab darauf keinen Bock. Alle Versuche ihm zu erklären, dass es wichtig ist, dass er mitmacht usw. scheitern.

Heute gab es den nächsten Eintrag und ich bin echt mit meinen Nerven am Ende.
Er ist sonst so ein kluger Junge, nur setzt er es nicht ein.
Ausgleich hat er durch sein Fussballtraining auch genug. Wir setzen ihn nicht unter Druck. Trotz allem scheint es nicht zu funktionieren.

Die Lehrerin sagte auch dass sich das wohl nun auch auf seine Noten in den Arbeiten auswirken wird (wir sind in Hessen hier gibt es bereits in Klasse 2 Noten).
Die erste Mathearbeit war unseres Erachtens noch total ok, morgen schreibt er seine erste Deutsch Arbeit, und obwohl er alles kann und ich mir sicher bin, dass er das super machen könnte, habe ich ein schlechtes Gefühl.

Ich weiß nicht, wie wir ihm noch helfen können, oder was wir noch machen sollen.


Danke und viele Grüße

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Wenn ihm langweilig ist..und die Aufgaben zu leicht sind....
Ist er evtl unterfordert?
Das kann sich nämlich auch durch so ein Verhalten äußern.

Und auf die Noten kann es sich ja nur mündlich auswirken - wenn er schriftlich 1-2 abliefert - was will die Lehrerin dann machen?

Ich würde ihn sicher nicht zurück setzen damit er dann gar nichts mehr macht.

Hast du mal versucht ihm zu Hause Forderaufgaben zu geben?
Also schwereren Stoff?

Gäbe es die Möglichkeit sowas in der Schule auch zu machen? Er macht die leichten und bekommt danach schwere Aufgaben-- ggfls auch einfach ein Forderheft?

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Das hatte ich bereits schon mal in der 1. KLasse angesprochen, weil er kurze Zeit auch hier eine Phase hatte. Da wurde das aber eher belächelt und mehr darauf geschoben, dass er vielleicht doch einfach zu unreif wäre und daher auch wieder diesmal das Thema zurückversetzen.

Aber da sehe ich es auch wie du, wenn er sich doch mit den Aufgaben langweilt, dann macht es ja keinen Sinn, dass alles nochmal zu machen.

Wir versuchen jetzt zu Hause viel zu lesen und Spiele zu spielen wo er viel denken und sich konzentrieren muss.

Eventuell sollten wir nochmal mit der Lehrerin sprechen, wenn sich die Einträge wieder häufen.

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Bestell doch einfach selbst die Forderhefte zu der Reihe, die in der Schule verwendet werden.

Ich habe damals per Lück-Kasten überprüft, wie weit unser Sohn voraus war - und das war ziemlich krass.

Dann würde ich bei den Hausaufgaben so vorgehen: er macht eine Aufgabe, die vorgegeben wurde, wenn die pupseinfach war, dann noch zwei Aufgaben aus dem Forderheft zum gleichen Thema. Das würde ich der Lehrerin zeigen und mit ihr besprechen, welche Aufgaben das Kind ab sofort im Unterricht und zu Hause bearbeiten soll.
Wenn die Lehrkraft sich sperrt, würde ich über Klassen- oder Schulwechsel nachdenken und nicht zu lange warten.
Gerade in der Grundschule langweilen sich viele Kinder, begabte Kinder rutschen gern in die Ecke "Störenfried, ADHS, verhaltensauffällig", verweigern sich dann. Das können schrecklich lange Jahre mit viel Frust sein.

Dein Kind braucht ein positives und förderndes Umfeld (wie alle Kinder). Wenn es mit dieser Lehrerin nicht geht (sie scheint ja schon ein Bild von ihm zu haben, was nicht sehr positiv ist), dann wartet nicht zu lange mit der Entscheidung.

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Umplatzieren im Schulzimmer? Häufig schaukelt es sich mit anderen Spezialisten hoch, die auch gerne Quatsch machen, die müssten dann halt getrennt sitzen. Ansonsten vielleicht Kopfhörer, damit er nicht mehr so leicht abgelenkt ist? Wenn die Aufgaben "mega easy" sind, gibt es vielleicht die Möglichkeit, individuell oder unter Absprache mit der Lehrerin mal ein paar schwierigere Aufgaben zu geben und zu schauen, was dann passiert? In meiner Schulzeit konnten ich und einige andere in der 2. Klasse beim individuellen arbeiten auch schwierigere Mathematikaufgaben lösen, vielleicht geht das bei euch auch.

Ist Fussball denn der richtige Ausgleich? So von dem, was ich bei den Jungen in diesem Alter in der Nachbarschaft gesehen habe, ist zumindest im hiesigen lokalen Club z.T. Vulgarität sondergleichen an der Tagesordnung, und Werte wie Disziplin, Respekt werden zwar laut der Webseite des Clubs gelebt, aber halt nicht in der Realität.

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“Wir hatten jetzt schon das HJ Gespräch und die Lehrerin sagte, dass dies für das 2. Schuljahr so nicht geht und wir das weiter beobachten müssen und wenn es nicht besser wird ihn vielleicht nochmal zurückversetzen lassen sollen.“

Wenn ihr euch das leisten könnt, würde ich bevor man über ein Zurückversetzen nachdenkt, privat eine Leistungsdiagnostik veranlassen.
Kling nach Unterforderung und dann wäre der Vorschlag der Leherin ja absolut kontraproduktiv.

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https://m.youtube.com/watch?v=OK6Q1WXqzAQ&pp=ygUXZ3JvbGltdW5kIGtvbnplbnRyYXRpb24%3D

Vielleicht?

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Wenn Dein Sohn Aufgaben verweigert, weil sie ihm zu leicht sind, solltest Du wirklich darüber nachdenken, seinen IQ testen zu lassen. Ich habe einen hochbegabten Sohn, dessen Leistungen in der Schule unterirdisch waren. Klassischer Underachiever, Nerd mit leicht autistischem Verhalten. Aber eigentlich ist er ein Prachtkerl mit einem wundervollen Charakter, dessen Auffassungsgabe und Blick auf die Welt mich immer wieder staunen lassen. Und in solchen Fällen hilft ein Dokument, das eine Hochbegabung/ hohe Intelligenz zertifiziert. Bei meinem Sohn war es "Brain" der Uni Marburg. Und mit einem "amtlichen" IQ von 136 ändert sich die Einstellung der Lehrer gegenüber dem Kind mitunter extrem schnell...

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Vielen lieben Dank für eure Einschätzungen.
Wir werden und mal über eine Leistungsdiagnostik informieren.
Wir dachten immer, dass Kinder die "Hochbegabt" sind immer gute Leistungen in der Schule haben, oder zumindest immer zu den besten gehören, dass es aber auch genau das gegenteilige auslösen kann, war uns gar nicht bewusst, daher hatten wir das bisher eher ausgeschlossen. Aber auch das werden wir jetzt angehen und schauen, wie schnell wir hier voran kommen.
Auf Dauer ist das ganze nicht nur belastend für uns , sondern auch für unseren Sohn.

Danke !!!

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Hallo,

Das mit dem Sport finde ich super.

Als Du schriebst, dass er die Übungen nicht in der Schule macht, aber zu Hause, war mein erster Gedanke, dass Du ihm zu Hause hilfst, weil er in der Schule nicht mitkam, machte er sie dort auch nicht oder irgend etwas anderes zu Hause ist, dass er es zu Hause lieber macht. Das hast Du aber eh indirekt beantwortet indem Du schriebst, dass er zu Hause damit binnen Minuten fertig ist. (ohne Hilfe?)

Dennoch muß er in der Klasse wohl eine Dynamik spüren (ich sage nicht dass es die dort gibt, er spürt halt eine), die ihn dazu veranlasst, in der Klasse nicht mitzumachen.

Wenn ihm das von der Schule, zu Hause leicht fällt, würde ich ihn motivieren, dass er der Lehrerin zeigt wie gut er ist. Dass sie sieht was er alles kann und wie schnell er es sich merken kann und zu Hause viel loben.