Hallo Zusammen,
meine Tochter ist mit 1,33 Übertritt im September aufs ein sprachliches Gymnasium gegangen. Wir wussten, dass dieses Gymnasium einen sehr hohen Anspruch hat, aber alle anderen haben uns überhaupt nicht gefallen. Man muss dazu sagen, sie ist nicht die fleißigste und hat bereits in der Grundschule schon Einiges tun müssen um die guten Noten zu bekommen und zu halten, oft auch mit pushen und Helfen von Seiten meines Mannes oder mir. Zum Schluss war ihr das Pensum zu hoch und sie hat nur mit Ach und Krach gelernt und den Übertritt gut gemacht. Ich hab von Anfang an die Realschule vorgeschlagen, sie spricht gut Englisch, sie hätte kein Latein wie an den meisten Gymnasien, viel weniger Pensum und keine 3 Fremdsprachen. Alle Lehrer haben aber geraten es auf dem Gymnasium zu versuchen. Das ging am Anfang auch mit Latein gut, sie hatte gleich 1er in den Exen und war happy. Das blieb aber nicht so, das Tempo zog extrem an, alleine in Latein schon 9 Lektionen, Grammatik, für die Schulaufgabe wurde ein 10 seitiges PDF eine Woche vorher ausgegeben was sie alles können müssen zusätzlich zum neuen Stoff, der in der Woche weitergegeben wird. Viele schwere Lektionstexte, sehr viel Sachwissen. In Mathe riesen Pensum, wenig Erklärungen, in den Exen werden Dinge abgefragt, die vor einer Woche mal kurz drankamen. Bio und Geo 4 Aufgaben, davon 2 Transfer die die meiste Punktzahl brachten. Ergebnis Latein Schulaufgabe 3, Mathe 4, Bio 4, Geo 5 und Mathe Ex auch 5 und wir haben gelernt. Ihren Freundinnen geht es nicht anders, die haben schon in 3 Fächern Nachhilfe und drehen am Rad und auch fast nur schlechte Noten. Die Lehrer erklären wenig, hauen die Kinder in die Pfanne, Kinder weinen viel in und vor den Exen und verweigern das Lernen zum Teil komplett. Schule eher steif und elitär ist sie keiner Schuld bewusst.
Jetzt hab ich nachdem sie nicht mehr motiviert war zu machen den Schlussstrich gezogen und sie an einer Realschule angemeldet. Hatte Glück, da es hier fast utopisch ist einen Platz zu ergattern. Die Schule ist neu, es sind nur 5 kleine Klassen mit je 24 Kindern, sonst 33 und sehr familiär, gemischtes Publikum und sehr sympathisch. Sie muss sofort wechseln da ihr sonst zuviel Englisch sonst fehlen würde. Gymasium zeigt mir nen Vogel und sagt, sie sehen überhaupt keinen Grund dass sie wechselt, waren auch sehr verärgert. Habe die Bücher heute angesehen, sie sind viel abgespeckter als die auf dem Gym. Wie hättet ihr entschieden? Habt ihr Erfahrungen zum Wechseln Gymnasium auf Realschule.
Vom Gymnasium auf Realschule umgemeldet.
Von den ersten paar Noten nach 3 Monaten hätte ich es jetzt nicht abhängig gemacht. Das kann auch einfach mal Pech, Aufregung o.ä. gewesen sein. Aber es klingt so, als sei deine Tochter arg überfordert gewesen. Dann war der Schulwechsel sicher eine gute Entscheidung.
Ja, weil es immer so weitergehen wird, die Lehrer erklären sehr wenig, üben sehr wenig und dann ab zum nächsten Kapitel. Wer es nicht verstanden hat, muss die Eltern fragen, Nachhilfe nehmen oder bleibt auf der Strecke. Pensum sehr hoch, Tempo sehr schnell. Hoffe auf der Realschule ist es anders.
Mag sein, aber für die Zukunft kannst du dein Kind ruhig ermutigen, nachzufragen, wenn es etwas nicht verstanden hat. Davor braucht sich niemand scheuen.
Ich hätte das nicht entschieden - ich hätte meine Tochter gefragt, was SIE möchte.
Danach hätte ich gehandelt.
Machen wir hier bei unseren Kids nur so - die Große ist 17 und der Kurze 10.
Beide dürfen sich ihre Schule aussuchen und beide dürfen auch wechseln, wenn's nicht passt.
Die Große hat gerade zum August von einem allgemeinbildenen Gym auf ein berufliches Gymnasium gewechselt.
Sie macht jetzt in 3 Jahren das normale Abitur mit dem sie überall studieren kann und hat gleichzeitig den Beruf " Sozialassistentin" erlernt.
War ihr Wunsch, also macht sie das.
Der Kurze geht auf sein Wunschgym und ist glücklich dort.
meine Tochter will nicht soviel lernen, das mag sie nicht. An den Freundinnen hängt sie nur halb, den Chor wo sie ist fand sie öde, Latein langweilig. Das Einzige was sie etwas ängstlich macht ist das Neue.
Warum dann die Entscheidung für das Gymnasium??
Allerdings Frage ich mich gerade....
So einen Post mit soviel Latein hatten wir doch erst vor ein paar Wochen...
Und Frischling...
Hm..
hab ich auch gelesen, aber keine Sorge, bin nicht sie.
Sorry, klang halt sehr ähnlich wegen dem Lateinpensum
Ich finde die Entscheidung übereilt.
Es sind gerade mal drei Monate, sie musste sich umstellen (von Grundschule auf Gymnasium) - und dann gleich ummelden - hätte ich jetzt nicht gemacht.
Die Noten waren doch auch okay - ja, 2x daneben gelangt, aber mal im Ernst - das passiert den Besten.
Ich hätte mindestens das Schuljahr abgewartet.
Kann die Reaktion des Gymnasiums voll verstehen.
Ich hoffe du hast das mit ihr wenigstens im Vorfeld besprochen.
Nein ein Schuljahr abgewartet geht nicht, da ihr dann Englisch fehlt, sie müsste dann die 5. wiederholen. Dem Gymnaisum ging es nur darum, dass sie einem Kind den Platz weggenommen hat was gerne aufs Gym gegangen wäre und es ist natürlich auch nicht gerade gut für den Ruf wenn ein Kind nach 3 Monaten geht.
Wir haben keinen Bock auf dieses krasse Pensum, es raubt dem Kind die Kindheit.
Deine Frage war "Wie hättet ihr entschieden?"
Die habe ich beantwortet.
Scheinbar bist du aber überzeugt, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast - daher verstehe ich den Sinn des Threads nicht so ganz....
Und hast du sie nun vorab gefragt?
Mein Sohn war auf einem Gymnasium G8 und die gleichaltrige Cousine auf der Realschule. Sie stellten mehrfach fest, dass mein Sohn schon mehr gelernt hatte als unsere Nichte im gleichen jahrgang.
Besonders erinnere ich mich, wie sie sich wunderte, dass ihr Cousin Ende Kl. 9 in Mathe schon alles kannte was sie Ende Kl. 10 lernte. Sogar ein Thema aus IHRER Abschlussarbeit.
Ich als Mutter habe oft gedacht, vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir unseren Sohn damals auch an der Realschule angemeldet hätten. Gymnasium war viel Langtag, viel lernen und manchmal auch Frust für ihn, obwohl er letztendlich einen gutes Abitur gemacht hat.
Verkehrt habt ihr es sicher nicht gemacht. Wenn deine Tochter möchte, kann sie ja immer noch (Fach)Abitur machen.
geht auch normales Abi, mit zwei Fremdsprachen an der Fos. Unsere Nachbarin studiert gerade Medizin. War auch auf Real und später FOS-
Ja, am Berufskolleg sind so viel Möglichkeiten, Schulabschluss zu machen.
Als ich (Fach)Abitur schrieb, meinte ich natürlich beide Möglichkeiten.
Ich hätte exakt die selbe Entscheidung getroffen. Und wenn wir eine gute Realschule in Ort gehabt hätten damals wäre ich im Nachhinein froh dahingegangen zu sein, statt auf so ein Gymnasium.
Gerade wenn es sehr steif und elitär zu geht, Inhalte nicht richtig erklärt werden etc und Kinder schon so früh einfach aufgeben, dann passt es nicht und dann würde ich mein Kind lieber auf eine gute Realschule schicken, wo es besser klarkommt, einen guten Realschulabschluss macht und später immernoch nachrüsten kann was Abi angeht. Ich habe Abi, habe jahrelang nutzlos rumstudiert. Wofür? Dafür, dass ich jetzt mit 30 im 2. Ausbildungsjahr bin.
Und damit bin ich wesentlich glücklicher.
Gymnasien sind super wenn ein Kind wirklich Spaß am lernen hat und im akademischen Bereich interessiert ist. Aber nicht alle haben die selben Interessen. Und für deine Tochter scheint Schule eher ein notwendiges Übel zu sein. Da würde ich sie nicht quälen mit etwas was für sie eigentlich keinen Sinn macht.
Wenn deine Tochter dort nicht glücklich ist, dann würde ich sie definitiv auf die Realschule schicken. Damit nimmst du ihr viel Druck raus.
Ich würde die Schule hier aber nicht allein für alles verantwortlich machen. Ich sehe einige Punkte in denen auch ihr falsch entschieden habt. Also finde ich das jetzt etwas zu kurz gegriffen nur anderen die Schuld zu geben und mit dem mindset wird die Realschule auch kein Selbstläufer. Denn auch dort wird Stoff durchgenommen und man muss für Klassenarbeiten was vorbereiten.
- ihr habt ein Kind das in der Grundschule die Noten nur mit (viel) lernen/üben erreicht hat
- ihr habt euch bewusst für das elitäre Gymnasium entschieden weil euch bei den anderen was auch immer nicht gepasst hat. Wirkt für mich nicht wie eine Entscheidung nach inhaltlichen Kriterien sondern eher nach altes Schulgebäude, hässliche Mensa, kein überschwänglicher Tag der offenen Tür
- auch die Entscheidung für Latein als anfangssprache bei einem Kind das fraglich aufs Gymnasium geht ist doch für alle Flexibilität ein Problem. Es wird doch auch in Bayern Gymnasien geben die klassisch Englisch als erste Fremdsprache haben
Ich hätte das Kind noch nicht runter, aber du stehst doch hinter der Entscheidung.
Daher gilt es jetzt nach vorne zu schauen, dass das Kind wieder motiviert ist und seine Sachen macht. Denn wie gesagt Realschule mag weniger sein aber ganz sicher nicht nichts. Und auch ein noch so cleveres Kind kann an der Realschule scheitern wenn es nicht bereit ist mitzuarbeiten und auch mal zu Hause was zu machen.
Genau deiner Meinung. Ich hätte das gleiche geschrieben.
ne, wir wussten ja von Anfang an, dass man sich da auf den Hosenboden setzen muss, dass man lernen muss, dass es viel Latein ist, der Anspruch hoch. Dass die Eltern eher die Kinder pushen etc. Ich habe sie da mit Bauchweh angemeldet, ich war eher für Realschule. Es ist einfach so, dass der Stoff durchgepeitscht wird, dass man sich keine großen Pausen erlauben kann, WE, Ferien, danach sind meist 2-3 Schulaufgaben, man muss immer lernen. Ja in der Grundschule musste sehr viel gemacht werden, oft wiederholt und angetrieben, sie hat dann gute Noten geschrieben aber man musste immer mitmachen. Ja, das stimmt wir haben uns da etwas blenden lassen, genau wie du sagst, Prosecco, tolle Reden, elitäres schickes Publikum. Mein Kind freut sich jetzt auf den Neuanfang, das ging so nicht mehr weiter, es gab jedes WE Diskussionen, Tränen.
Ich hätte es genauso gemacht. Deine Tochter scheint ja vollkommen überfordert. Das ist nicht schön. Besser ein Schrecken mit Ende als ein Ende ohne Schrecken...