Entschuldigt, dass dies wahrscheinlich der x-te Beitrag zu dem Thema ist, aber wir sind da momentan noch sehr unentschlossen und müssten zeitnah eine Entscheidung treffen.
Meine Tochter, mittleres Kind, ist jetzt in der 4. Klasse. Sie hat eine seit vier Monaten diagnostizierte LRS, wobei das Lesen ganz gut klappt, aber die Rechtschreibung sehr kreativ ist. Ich bin fast ein Jahr lang mit ihr von Hinz nach Kunz gefahren, um alle Tests und Bescheinigungen dafür zusammen zu bekommen, da der Verdacht darauf bereits seit Beginn der 3. Klasse im Raum stand. Ergebnis: IQ leicht überdurchschnittlich, keine weiteren Einschränkungen, aber eindeutig LRS.
Sie bekommt jetzt gezielt Förderunterricht, und plötzlich sind ihre Leistungen förmlich explodiert. War sie vorher überall im 3-er Bereich und somit ganz klar, dass Gymnasium außer Frage steht, hat sie jetzt plötzlich deutlich bessere Noten und brachte kürzlich sogar die beste Mathearbeit der Klasse mit nach hause. Wir freuen uns total für sie, und sie hat so viel Selbstbewusstsein gewonnen und traut sich plötzlich auch viel mehr zu. Entsprechend bin ich unsicher geworden, ob wir bei Realschule bleiben sollten. Auch ihre Klassenlehrerin ist da unschlüssig.
Mein ältestes Kind ist auf dem Gymnasium in der 5. Klasse, und da weht ein recht rauer Wind: die Klassen sind sehr groß, es werden ständig Tests geschrieben, und bis zur 7. Klasse wird etwa 1/3 der Klasse von der Schule gehen müssen. In dem Konkurrenzkampf würde ich meine Tochter, die zudem sehr sensibel ist, nicht sehen. Allerdings gibt es in der Stadt noch ein weiteres Gymnasium, nur für Mädchen, das einen sehr guten Ruf hat und dafür bekannt ist, auch auf Kinder mit Schwächen besser eingehen zu können.
Für meine Tochter wäre beides in Ordnung: ihr gefällt die Realschule, die auch einen sehr guten Ruf hat und bei der ich ebenfalls wenig Bedenken hätte, mein Kind dort hin zu schicken, genauso wie das Mädchen-Gymnasium. Ich kann nicht so gut einschätzen, wie einfach oder schwer gegebenenfalls der Wechsel von der Realschule nach der 10. Klasse auf ein Gymnasium sein könnte. Ich möchte ihr da nichts verbauen und würde auch ihre gerade aufgeblühte Motivation gerne unterstützen, indem ich sie auf's Gymnasium schicke. Andererseits habe ich Bedenken, dass sie auf dem Gymnasium doch überfordert ist und sich dann wieder gar nichts mehr zutraut.
Ich kann nicht einschätzen, wie gut sie im selbständig arbeiten ist, da sie ihre Hausaufgaben in der OGS erledigt. Wenn sie ein Thema interessiert, hängt sie sich richtig rein und bringt auch wirklich ausgezeichnete Leistungen, aber wenn etwas sie nicht interessiert ist es mühsam.
Tja, was meint ihr?
Weiterführende Schule - wie sollen wir entscheiden? LRS
Fragt nach, welche Förderungen und Nachteilsausgleiche die Schulen bieten bzw. erlauben.
Gymnasium mit LRS ist machbar, insbesondere wenn die eigentlichen Inhalte leicht fallen.
Ich würde mit der Tochter bei beiden Schulen zum Tag der offenen Tür gehen.
Dort könnt ihr dann auch erfragen, wie es mit Unterstützung der LRS aussieht.
Da sie aber anscheinen überdurchschnittlich intelligent ist, würde ich eher zum Gymnasium tendieren, solange die Unterstützung der LRS dort stimmt.
Ich kenne jemand, der mit LRS Lehrer geworden ist, aber mittlerweile in Rente ist. Alles ist machbar.
Ich war auf einem Gymnasium (nur Mädchen) mit angeschlossener Realschule. In der 5. Und 6. Klasse waren wir zusammen und ab der 7. Klasse wurde getrennt. Zur Oberstufe sind einige Realschüler aufs Gymnasium gewechselt. Sie haben es alle geschafft, aber sie hatten in der 11. Klasse mehr Probleme sich an die Oberstufe zu gewöhnen als wir vom Gymnasium. Aber es ist machbar.
Dein Kind ist intelligent und kann den Stoff sicherlich alles lernen und wissen. Nur wird es mit der Rechtschreibung oder der Schreibgeschwindigkeit hapern, aber das ist eben so. Erkundige dich bei den potenziellen Schulen bzgl ihrer Vorgehensweise bei LRS.
Bei der Realschule muss sie ja auch die Tests schreiben. Sie hat auf beiden Zweigen das gleiche Problem. Wird auf der RS evtl unterfordert sein.
Danke, ich habe jetzt einen Termin für ein Gespräch mit dem Gymnasium angefragt, wo ich genau das klären möchte. Von der Realschule weiß ich, dass die damit vertraut sind und die Kinder unterstützen.
Was möchte deine Tochter lieber?
Das finde ich am Wichtigsten - und dann Schulen ansehen.
Wenn ihr IQ aber überdurchschnittlich ist, dann kann sie auf der RS unterfordert sein ... und es sind ggfls mehr Kids mit " Problemen" dort als am Gym. Wenn sie sensibel ist, kann das auch schwierig werden.
Hier bei uns ist es ganz klar so, dass die sehr schwierigen Kids in der OBS landen - da sitzen dann 19 jährige mit 15 jährigen in der 10 Klasse bspw. - wie der Weg vorher war, kann man sich denken.
Sie hat keine Tendenz und kann sich beides vorstellen. Die RS ist bei uns sehr ländlich und "normal", vom Klientel her also nahezu vergleichbar mit den Gymnasien der nächsten Stadt. Das macht beides die Entscheidung nicht einfacher
Du unterstützt Ihre aufblühenden Leistungen, indem Du sie nicht in ein Systhem steckst, wo nur Gegenwind herrscht, und Frust, je nach Lehrer.
Lass sie selbstbewusst mit guten Noten in der Realschule durchlaufen und sie dann ab der 11. auf ein weiterführendes Profilgymnasium gehen. ---
Du schreibst selbst, was für ein rauher Wind da herrscht. - und die schiere Masse, die 2 Fremdsprachen, usw... werden es ihr mit der LRS schwer machen.
Also in unserem Gym. hätte sie da nur Druck und wenig Rücksicht erfahren. -- dann doch lieber gut gelaunt und mit guten Noten selbstbewusst in der Realschule durchlaufen.
Man verliert doch nix, wenn man dann in der 11 auf ein Profilgymnasium geht.... nicht mal mehr ein Jahr, da ja inzwischen alle schon wieder auf G9 sind.
.... Man verliert doch nix, wenn man dann in der 11 auf ein Profilgymnasium geht....
Ausser vielleicht die Lebensfreude, wenn die Realschule bzw Gesamtschule dann die Oberchaoten eingeschult werden. Das ist aber auch von Schule, Umfeld (Stadt vs ländlich) und anderen Faktoren abhängig.
Für ruhigere Schülerinnen und Schüler ist deswegen oft das Gymnasium die weisiere Wahl.
Die Realschule ist sehr ländlich und hat nicht den Ruf, dass dort vor allem Chaoten wären. Die Kinder aus unserem Dorf, die dorthin gehen, sind jedenfalls allesamt keine besonders unangenehmen Zeitgenossen
Persönliche Meinung - ich würde immer die Realschule bevorzugen, vorausgesetzt sie hat einen guten Ruf.
Das Risiko, dass das Gymnasium doch eine Nummer zu hoch gegriffen ist und dann ein Schulwechsel bevorsteht (ALLES ist fremd, neue Freunde, Lehrer und am Ende ein totunglückliches Kind ) wär mir zu hoch.
Lass sie auf die Realschule gehen und da mit ihren Leistungen glänzen.
Ich war auf der Gesamtschule und hab mein Abitur, also auf der Gesamt & Realschule hast du nicht zwangsläufig nur Chaoten - der Ruf der Schule ist entscheidend und euer Bauchgefühl.
Das wäre momentan auch ein wenig meine Tendenz. Ich denke, es täte ihr persönlich gut, einfach mal mit bei den Klassenbesten zu sein, anstatt immer kämpfen zu müssen um zeitlich mitzukommen, wie es die letzten 3,5 Jahre der Fall war.
Gibt es bei euch eventuell auch Gesamtschulen?
Damit bin ich, auch LRS, ziemlich gut gefahren.
Hi,
ich habe hier 2 "Spätzünder" - bei meiner Großen war das von Anfang an klar. Da kam noch eine leichte Entwicklungsverzögerung hinzu, so dass sie in der Grundschule ein Jahr wiederholt hat.
Sie ist dann in der 5. Klasse auf der Realschule gestartet - hat diese (von einigen pubertären Totalaussetzern mal abgesehen) sehr solide durchlaufen - und ist jetzt in die 11. Klasse eines Gymnasiums gewechselt. Hierbei hat sie sich auch gegen ein berufliches Gymnasium entschieden, so dass sie jetzt auf einem "ganz normalen Gymnasium" dazugekommen ist.
Es läuft besser, als ich je erwartet hätte. Ein paar Probleme gibt es in Englisch - da fehlen einfach Vokabeln und sie muss aufholen. Und Ernährungslehre ist eine totale Fehlwahl und totale Katastrophe, das ist aber nicht schlimm, kann sie nach der EF (11. Klasse) gleich wieder abwählen. Bleibt also Englisch, wo sie aufholen muss. Aber der Rest läuft. Das geht also auch.
Mein Kleiner (har auch LRS) ist damals in der 5 auf dem Gymnasium gestartet - und hat eine massive Bruchlandung hingelegt - so massiv, dass wir ihn nach dem ersten Halbjahr runtergeholt haben. Auch er läuft in der Realschule (ebenfalls von pubertären Totalaussetzern abgesehen) solide durch, wird nächstes Schuljahr (nach dem Realschulabschluss) ein Jahr nach Amerika gehen - und will dann auch noch Abi machen - aller Voraussicht nach an dem gleichen Gymnasium, wo meine Große hingeht. Mal schauen wie das dann läuft,...
Also der Weg funktioniert auch - wobei ich immer (wenn es denn gepasst hätte) den direkten Weg auf dem Gymnasium bevorzugt hätte... Aber auch wenn Du Dich jetzt für die Realschule entscheidest, ist nicht alles verloren,,,
LG
Frauke