Allein ohne Freunde aus der Grundschule an weiter entfernte Realschule?

Unsere Tochter wird nächstes Jahr auf die weiterführende Schule wechseln. Wir waren lange Zeit unschlüssig, ob es das Gymnasium oder die Realschule werden soll, tendieren jedoch inzwischen immer mehr zur Realschule.

Aus ihrer Grundschulklasse wechselt die Mehrheit aufs Gymnasium und etliche wechseln auf die nahe gelegene Realschule.

Unsere Tochter möchte, wenn schon Realschule, dann auf diese, da sie nicht allein auf eine Schule möchte. Wir halten nicht viel von dieser Schule, da es dort immer wieder Probleme mit lernunwilligen Schülern, die herausforderndes Verhalten zeigen, gibt. Es gibt dort immer wieder Sachbeschädigungen und Prügeleien. Sie hat einen schlechten Ruf und viele der Schüler haben eigentlich die Hauptschulempfehlung. Die Empfehlungen sind hier nicht bindend.

Wir würden sie gerne auf eine andere Realschule schicken, die aber weiter entfernt ist. Sie müsste vor sechs Uhr aufstehen, um pünktlich an der Schule zu sein. Sie würde als einzige aus ihrer Grundschulklasse in dieser Schule anfangen und müsste sich einen Freundeskreis neu aufbauen.
Die zweite Schule gilt als die bessere und mehrere Bekannten, die im Bereich arbeiten, haben mir von der ersten Schule abgeraten und zur zweiten geraten, wenn es eine Realschule sein soll. Unserer Tochter hat sie beim Tag der offenen Tür sehr gut gefallen. Als sie aber hörte, dass sie dort allein anfängt, war die Schule für sie gestorben.

Sie möchte eigentlich aufs Gymnasium. Wenn aber Realschule, dann mit ihren Freunden aus der Grundschulklasse und ist niedergeschlagen. Alle Gespräche haben nichts gebracht.

Wir können sie uns schlecht an der ersten Realschule vorstellen. Als ein Mädchen, dass sich für die Schule interessiert und gerne liest wird sie dort falsch sein. Es ist nicht ihre Welt.

An der zweiten Schule wird sie ganz allein anfangen, während dort viele andere schon im ganzen Freundeskreis aus der Grundschule ankommen. Ich weiß, dass die zweite Schule die Schülerinnen entscheiden lässt, mit wem sie in eine Klasse wollen. Es gibt dort immer ganze Gruppen von fünf oder sechs Personen aus einer Grundschulklasse in einer Realschulklasse.

Bearbeitet von Lisabella5
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Wenn Sie auf das Gymnasium möchten, dann würde ich sie dort hingehen lassen.

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Sie hat zwar die Empfehlung fürs Gymnasium, ist aber in Mathematik eventuell nicht gut genug.

Ich habe übrigens schon mal einen Beitrag dazu geschrieben, aber meinen Namen vergessen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere.

Es ist nur die Mathematik. In allen anderen Fächern ist sie top, aber leider ist Mathe ein sehr wichtiges Fach.

Bearbeitet von Lisabella5
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Sie hat die Gymnasialempfehlung und möchte dorthin?
Meine Entscheidung wäre klar.

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“Als ein Mädchen, dass sich für die Schule interessiert und gerne liest…“ und, welches gerne auf das Gymnasium möchte…. sollte die Entscheidung doch eigentlich eindeutig sein.
Was lässt euch zögern?

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Sie steht in Mathe mit viel üben auf einer schwachen drei. Das ist das Elend.

Ihre Lehrerin sagte mir, dass sie in den restlichen Fächern und vom Sozialverhalten und auch von ihren Interessen her eindeutig Gymnasiastin ist. Sie interessiert sich für Museen, nimmt Ballettunterricht, liest gerne.

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Ich bin ja ein überzeugter Fan von „ über die Stärken zu motivieren“ und die Schwächen so mitlaufen zu lassen.
Ein Kind mit so ausgeprägten Stärken wie deines, ist am Gymnasium am besten aufgehoben.

Meine Kinder haben in Klasse 7-10 am meisten unter dominanten Null- Bock- Mitschülern gelitten, die jedes Interesse am Erkenntnisgewinn uncool fanden und sich darüber lustig machten.
DIE gehören da nicht hin (egal wie fit in Mathe sie sind) DEINE Tochter schon. 👍

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Kann sie vielleicht Freunde motivieren, auch zu der anderen Schule zu gehen?

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Das habe ich bei zwei gute Bekannten, die auf die erste Realschule gehen wollen, schon versucht, aber sie haben auf der ersten Realschule schon ältere Geschwister und die schlechte Erreichbarkeit spricht für sie auch dagegen.

Die erste Realschule ist zusammen mit der Grundschule in einem Schulzentrum. Die zweite ist nur mit dem Bus erreichbar. Man müsste den Bus um 6:45 Uhr nehmen, um um 7:30 Uhr an der Schule zu sein.

Leider gibt es hier nicht mehr viele Realschulen, da sie alle von der Gesamtschule aufgesaugt wurden, die aber hier einen sehr schlechten Ruf genießt.

Bearbeitet von Lisabella5
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Hallo Du,
ich würde deine Tochter auch aufs Gymnasium schicken. Sollte es wirklich nicht klappen, kann sie immer noch runter gehen. Vielleicht kriegt sie aber auch die Kurve und Mathe läuft irgendwie mit. Muss ja keine 1 sein. Ne 4 reicht tatsächlich auch aus um versetzt zu werden.

Allerdings würde ich Mathe echt im Auge behalten. Mein Sohn war in der Grundschule super in Mathe; auch noch 5. und 6. Klassse......und ich hätte nie gedacht, dass er mir mal erzählt, er versteht da was nicht. Allerdings höre ich das jetzt in der 9.Klasse häufiger. Allerdings lernt er auch nur das Nötigste freiwillig. Das wäre durchaus ausbaufähig ;-)

Bearbeitet von thyroxin
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Wie schnell findet man denn neue Freunde, wenn man in eine Schule ganz ohne Bekannte kommt?

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Das kann ganz schnell gehen. Normalerweise sind die meisten ja neu dort und müssen sich alle erstmal neu orientieren. Kann auch von Vorteil sein, wenn man die alten Schulkollegen nicht dabei hat.

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Schnell.

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Ich würde sie auf's Gymnasium gehen lassen.

Nur, weil sie aktuell in Mathe nicht so gut ist, heißt das nicht, dass sie nicht für's Gymnasium geeignet ist.

Auch Mathe kann man lernen.
Viel hängt auch vom Unterricht und der Lehrkraft ab.

Sie nur wegen einer drei in Mathe nicht auf's Gymnasium gehen zu lassen, wo sie aber gerne hin möchte, finde ich nicht richtig.

Im worst case wechselt sie halt nach einem Jahr auf die Realschule.

Lasst es sie versuchen!

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Unser Sohn ist dies Jahr im August als Einziger aus seinem 4 Jahrgang ( 2 zügig) an " sein" Wunschgym gewechselt.
Er muss um 6.15 Uhr aufstehen, um 7 Uhr los zur Haltestelle, 1x umsteigen um um 8 Uhr im Klassenraum zu sein.

Wäre er ans andere Gym gegangen ...
Aufstehen um 7.15 Uhr, losgehen um 7.50 Uhr - da Fußweg von 500 Metern....

Wir haben ihn entscheiden lassen.
Ihm war klar, dass er ohne Freunde wechselt.

Er ist immer noch froh, dort zu sein:

Als er sich mit einem " alten" Freund getroffen hat --
" Ich bin froh, nicht auf das Gym gegangen zu sein - der hat kein Chemie und es gibt keine Nawi AG und Mathetage auch nicht "


Aber wenn deine Tochter aufs Gym möchte ..dann würde ich das machen.
Denn das ist die beste Motivation für eine Schulform.
Ich würde meinem Kind das zutrauen.

Bei uns haben beide Kids immer selbst entschieden ab Klasse 5 welche Schule sie besuchen möchten.

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Schicke sie aufs Gymnasium

Wenn du dir erst mal durchgehend Nachhilfe leisten kannst, tue das und binde Bemühungen in Mathe (Nachhilfe, täglich üben, auch, wenn sie keine Hausaufgaben mehr auf hat) an diese Entscheidung.

Sage ihr, dass Mathe vermutlich auf dem Gymnasium schwer wird, dass ihr also bewusst sein muss, dass sie in diesem Fach erst mal vorrangig wird üben müssen. Dafür muss täglich (ein bisschen) Zeit eingeplant werden.

Schaue ggf., ob es Gründe für die Matheschwäche gibt, also eine Dyskalkulie oder anderes.
Sprich mit der GS-Mathelehrerin/ dem Mathelhrer darüber, wo ihre Defizite liegen und woher die seiner Meinung nach rühren. Hat sie Grundprinzipien nicht verstanden? Macht sie Schusselfehler? Sitzt das kleine Einmaleins? Wenn möglich, lasse dir das konkret aufzählen - Inhalte und Verständnisprobleme - und lasse dir Tipps zum Üben geben.

Wenn es keine Defizite gibt, mache deiner Tochter bewusst, dass sie durch regelmäßiges Üben Erfolg haben wird. Vielleicht wird es dann eine Dauer-Vier, aber damit würde sie ja auch durchkommen.

Insbesondere auf der von ihr favorisierten Realschule wäre sie extrem falsch und würde vielleicht in Schulunlust abgleiten oder gar nicht mehr lernen zu lernen. Auf der zweiten RS wäre sie aber vermutlich mit diesen Noten auch falsch, es würde ihr viel zu langsam gehen, sie würde zudem noch den Frust haben, dass ihr als Eltern ihr nicht mehr als diese "Babyschule" zutraut.

Lasse sie ggf. so etwas wie einen "Vertrag" mit euch schließen, also haltet schriftlich fest, dass sie eben täglich Mathe üben muss und zumindest anfangs auch Nachhilfe bekommt und sich dort Mühe gibt. Betone, dass Nachhilfe keine Schande ist, dass jeder Bereiche hat, in denen er nicht so gut ist. Andere müssen dauerhaft Rechtschreibung lernen oder es fällt ihnen extrem schwer, Sachtexte zu verstehen und bei ihr ist es nun mal Mathe. Wenn sie verspricht, sich da Mühe zu geben, sollte doch dem Besuch des Gymnasiums nichts entgegenstehen.

Zumal Unterforderung auf der RS auch massive negative Auswirkungen auf das Selbstbild, das Bild der Schule und schlimmstenfalls Mitschüler ("alle dumm") und insbesondere auch das Lernen haben kann. Ggf. würde sie dann später eine Oberstufe besuchen und erst mal auf die Nase fallen, weil sie gelernt hätte, dass sie nur minimal im Unterricht zuhören und nie bewusst lernen muss.

Bearbeitet von Toschkalee
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Hi, die Noten sind super von eurer Tochter. ❤️
Ich würde dann ganz klar zum Gymnasium tendieren. Ihr könnt für Mathe bis dahin Nachhilfe organisieren, die dann im ersten Schuljahr unterstützen. :)
Ganz liebe Grüße