Zu kindisch für 1 Klasse?

Hallo ihrnlieben,
Ich bin ganz neu hier weil wir in einer Situation sind auf die ich keine klare Antwort habe.

Ich muss leider erst etwas ausholen um den ganzen Zusammenhang zu erklären.

Ich habe die letzten 10 Jahre in england gelebt und bin mit meinen zwei Töchtern im August zurück nach Deutschland gezogen. Da meine Tochter im Juni 6 geworden ist und in england bereits in der zweiten Klasse war sollte sie hier direkt in die erste Klasse kommen. Da bereits Schulpflicht bestand.

Als sie hier in die Schule kam hatte die Kinder hier bereits fast 2 Monate Vorsprung und in england ist wird das alles nicht ganz so streng gesehen. Emory war zwar in der zweiten Klasse kommt vom lernstoff aber auf die 1 Klasse in deutschland.

Nun hatte ich im November ein Gespräch mit der Lehrerin die direkt meinte das Emory zu kindisch ist und sehr wahrscheinlich die 1 Klasse wiederholen muss. Auch habe sie Probleme da sie nur englisch spricht und kaum deutsch. Wir sprechen aber zuhause nur deutsch.
Jetzt hab ich mich mit meiner Tochter hingesetzt und üben auch immer fleißig und sie ist auch ganz stolz was sie jetzt schon gelernt hat. Sie kann gut lesen und kommt in mather recht gut klar. Ja es gibt Aufgaben die sie noch nicht versteht und auch das diktieren klappt noch nicht so weil ihr kopf noch in englisch denkt. Ansonsten macht sie das wirklich super mit dem aufholen. Ich kann bereits in den 1.5 Monaten ein sehr grossen Unterschied sehen bei ihr. Jedoch sagt die Lehrerin das sie kopflich einfach nicht reif genug ist.
Sie bleibt nicht lange sitzen, umarmt die Lehrerin gerne und muss oft auf die Toilette. Das sind so die Hauptgründe die sie genannt hat.

Ich weiss jetzt einfach nicht wie ich mich verhalten soll. Ich verstehe voll und ganz voraus die Lehrerin hinaus will. Aber nur anhand ein Kind seines Charakters die Klasse wiederholen zu lassen versteh ich nicht ganz.
Ich weiss garnicht wie ich ihr das Ende des Schuljahres erklären soll. Da sie zumal auch mit ihrer Cousine zusammen in einer Klasse geht und diese wie Pech und Schwefel sind.

Ich wäre dankbar für ein paar Tipps.

Vielen Danke 😊

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Hi,

das Schuljahr geht noch so lange.... bleib im Gespräch mit der Lehrerin. Nach so einem Umzug und noch dazu mit bisher anderen sprachlichen Hintergrund ist das absolut verständlich, dass die Umgewöhnung noch etwas länger dauert. Mache dir erstmal nicht zu viele Sorgen.

Liebe Grüße

Isy

PS. Bin selbst Grundschullehrerin

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da du jetzt weiß, auf was es ankommt, kannst du mit ihr das besprechen und mit ihr üben, --ihr auch sagen, dass sie das umarmen lassen soll, weil das hier eher unüblich ist.

Wenn die Lehrerin das daran festmacht, würde ich auch die Flaschengrösse vom Trinken anpassen und so eben dafür sorgen, dass die Lehrerin keinen Grund hat, sie zurück zu stellen. Tatsächlich ist es untypisch, dass sie so oft aufs WC muss: eventuell ist das eher ein mittel für den Bewegungsdrang oder so?

Übrigens: bei uns kann man in der 1. KLasse gar nicht "sitzen bleiben". Dazu gehören massive Einzelfälle und da gibt es mit Rektor und Schulsozialarbietern etc. ausführliche Gespräche, wenn das mal der Fall sein sollte. Das sind dann aber eher Kinder, die dann eher auf die Förderschule abwandern. Ist das bei euch nicht auch so, dass man echt massive Defizite haben muss?

Ihr habt noch ein halbes Jahr und du weisst, worauf es ankommt.... übt und besprecht einfach passend, damit sie die Anforderungen der Lehrerin erfüllt (egal, ob gerechtfertigt oder nicht, -- in dem fall müsst ihr es ihr halt "recht machen", um das Ziel zu erreichen).
Wenn Sie den Stoff kann, sehe ich eigentlich keinen Grund, sie sitzen bleiben zu lassen. --

Bearbeitet von tr357
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Was das betrifft, finde ich den Übergang vom Kindergarten in die Schule in Deutschland relativ hart. In der Schweiz und möglicherweise auch in England gibt es Kindergarten/Vorschule etc. die deutlich verschulter sind als in Deutschland, dafür ist dann unter Umständen die erste Klasse etwas weniger verschult, so dass der Übergang verteilt auf zwei bis drei Jahre stattfindet. Dass Kinder, die aus so einem System kommen, etwas Mühe haben, sich ins deutsche System zu integrieren, würde ich nicht überbewerten.

Ausserdem machen Kinder in dem Alter häufig noch einen Entwicklungssprung. Ich würde so weiter machen wie bisher und die Entscheidung so spät wie möglich treffen.

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Vorschule gibt es in D doch auch. nur gibt es halt Eltern,die das nicht in Anspruch nehmen. wir haben aus genau diesen Grund den Weg der Vorschule gewählt um den Übergang sanfter zu gestalten,in unserem Umfeld absolut üblich.

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Wie hier schon geschrieben wurde - ein Kind in der 1. Klasse sitzen zu lassen ist gar nicht so einfach - also würde ich mir da gar nicht so große Sorgen machen.

Für mich klingt die Lehrerin irgendwie unempathisch - es ist ja für die Kleine eine riesige Veränderung.

Sprich mit deiner Tochter.
Erkläre ihr, dass sie die Lehrerin nicht umarmen soll.

Frag sie, wie es mit der Toilette ist. Muss sie wirklich so oft, oder hat sie einfach keine Lust auf Unterricht?
Erinnere sie, dass sie jede Pause auf's Klo gehen soll.

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Das mit den Toiletten Gängen war schon immer bei ihr ein Problem. Es scheint einfach das sie es nicht lange genug halten kann und es, wenn es zu lange dauert es auch mal in die Hose geht. Dies habe ich bereits bein kinderarzt angesprochen aber diese meinte das, dass noch zu früh ist um da etwas hinzuweisen.

Deswegen hat sie auch Angst einkaufen zu gehen, falls wir keine Toilette finden

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Schau mal ob ihr einen Kinderurologen findet. Wenn sie sich nicht traut einkaufen zu gehen, besteht ja schon Leidensdruck. Da würde ich von einem Facharzt schauen lassen

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Wenn sie gut lesen kann und auch Mathe gut klappt, gibt es eigentlich keinen Grund sie wiederholen zu lassen. Die sprachlichen Defizite sollten aktuell kein Grund sein. Da sollte man und muss man ihr einfach noch Zeit geben. Wichtig ist eben nur, dass ihr da dran bleibt.
Bin selbst Grundschullehrerin und Kinder umarmen mich teilweise bis zum Ende der vierten Klasse. Einen Rückschluss auf deren Schulreife ließ sich dabei nie herstellen …

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In anderen Kulturen sind Umarmungen zu verschiedenen Gelegenheiten generell viel üblicher als in Deutschland.

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Wegen den häufigen Toilettengängen würde ich auch einen Kinderurologen aufsuchen, gerade weil du meintest, dass sie schon Angst hat keine Toilette in der Nähe zu haben.
Es gibt auch Pilates für Kinder, vielleicht hilft ihr auch das.

Ansonsten, hier bei uns kann man in der ersten Klasse eigentlich nicht sitzen bleiben. Es gibt ein "Verweilen" nach der 2.Klasse und auch nur mit Einverständnis der Eltern. Ohne nicht. Da würde ich mich mal schlau machen an deiner Stelle.

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„Sie bleibt nicht lange sitzen, umarmt die Lehrerin gerne und muss oft auf die Toilette.“

Klingt für mich nach ziemlich typischen Merkmalen dafür, dass sich das Kind einfach an die Umstellung gewöhnen muss. Ist bei einem Kind in der ersten Klasse sehr ähnlich. Es ist eher verkuschelt und sucht auch die körperliche Nähe zur Lehrerin, findet in einer kurzen Berührung Bestätigung und Beruhigung. Finde da den Einschnitt zur Kita auch ziemlich hart.

Die häufigen Toilettegänge hatten wir anfangs auch. War wohl eine Strategie, sich mal kurz dem lauten Klassenraum zu entziehen (Brennpunktschule) und eine kurze Bewegungspause einzubauen.

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Hallo,
war es, wo ihr davor wart, normal die Lehrerin einfach zu umarmen? Also generell verstehe ich das Verhalten. Deine Tochter hat sehr viel Umstellung mitgemacht und sucht nun Sicherheit. Das passiert beim Kind durch Körperkontakt. Kann sein, dass die Lehrerin das so nicht kennt, weil sie noch kein Kind mit so starken Lebensveränderungen hatte.
Versuch deiner Tochter zu erklären, wie man sich in der Schule benehmen sollte, also auf Toilette in der Pause, nicht im Unterricht, Lehrerin nicht umarmen, andere nicht ablenken, warten, bis man drankommt etc.
Wenn ihr keiner die Benimmregeln sagt, die hier im Kindergarten automatisch halbwegs erworben werden, kann sie sich auch nicht anpassen.
Dass ihr zusammen lernt, ist schon mal gut und stärkt sie, da kann sie unpassendes Verhalten leichter ablegen, auch wenn es verständlich ist, dass sie Nähe sucht zur Bestätigung und um Vertrauen aufzubauen.
Alles Gute.

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Na ja, das Schuljahr geht noch sehr lange und deine Tochter ist erst seit ein paar Monaten wieder in D. Das braucht wahrscheinlich alles noch etwas Zeit mit der Umstellung.
Das mit der Umarmung kannst du deiner Tochter doch bestimmt erklären, dass man das hier nicht so macht.
Länger stillsitzen kann sie vielleicht nocht nicht, vielleicht fehlt ihr da einfach die Reife oder sie ist es aus England anders gewohnt? Und das sie das einzige Kind ist, was nicht länger still sitzen kann, wage ich fast zu bezweifeln...
Insg. finde ich es sehr schade von der Lehrerin, dass sie jetzt schon vom wiederholen spricht, wo das Schuljahr noch nicht mal zur Hälfte rum ist. Das ist wieder mal das typisch Deutsche, das man vom Negativen ausgeht "klappt nicht", statt erstmal zu überlegen wie es denn klappen KANN!
Gibt die Lehrerin euch denn Hilfestellung? Statt jetzt schon zu sagen, das Kind muss wiederholen, sollte sie euch eher zeigen, wass deine Tochter wie verbessern sollte.

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Hast du Mal nach einer Waldorf Schule oder ähnliches geschaut? Das wäre viel besser für das Kind Grade wenn sie so eine frohnatur ist . Die Arbeiten auch mit dem Sozialprinzip und man zahlt nur so viel wie man kann .