5 Klasse Gymnasium Erfahrungen

Hallo zusammen,

Wir sind im Moment bisschen ratlos.
Demnächst steht ein Gespräch mit der Klassenleitung an.
Nichtsdestotrotz möchte ich mich hier nach paar Erfahrungen erkundigen, vielleicht kennt der ein oder andere die Problematik.

Kurz zur Info: Kind in der Grundschule super gewesen, alles Einsen und 3 Zweien. Sozialkompetenz und Arbeitsverhalten top. Empfehlung für das Gymnasium erhalten.

Seit Sommer 2024 besucht es das Gymnasium.
Mündlich steht es wohl überall im 2er -3er Bereich.
Schriftlich eine Katastrophe, Grammatik unter aller Sau, grenzt an Lernbehinderung.
Sie besucht seitdem auch einen extra Kurs dafür einmal die Woche.
Bisherigen Klausuren in Deutsch waren 3,4 und 4.
Mathe 3,5,6.
Englisch 5,4.

Wir versuchen alle zu helfen, Oma, wir als Eltern, aber nichts hilft.

Jetzt fragen wir uns, ob es überhaupt Sinn macht, das Gymnasium weiter zu besuchen.
Oder gibt es viele Kinder, die solche Probleme am Anfang habe und diese legen sich dann wieder.


Falls jemand aus Erfahrung etwas berichten kann, dann würde ich mich um eine Antwort freuen.

Einen schönen Abend.

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Viele Kinder, die in der Grundschule problemlos durchrutschen, müssen erstmal lernen zu lernen. Das kennen sie oft nicht aus der Grundschule.

Hast du eine Idee woran die schlechten Noten gelegen haben? Konnte sie die Sachen vorher? Hat sie geübt?

Liebe Grüße

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Laut ihrer Aussage war sie gut vorbereitet.
Wir haben zusammen geübt, haben uns Übungsblätter zeigen lassen, meistens ohne Fehler oder Kleinigkeiten.

Was mir auffällt, ist dass sie die Aufgabenstellung nicht beachtet, nicht ordentlich liest.
Zum Beispiel: Längen umrechnen: 20 km zu dm.
Sie rechnet dann in m um.

Grammatik ist immer noch schlecht.
Teilweise kann ich es mir nicht erklären, sie es sich auch nicht.

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Hallo,
ich schreib nur mal von meinen eigenen Erfahrungen. In der Grundschule ging es mir wie eurem Kind. Alles problemlos.
Es hieß dann bei Elternabenden zum Schulwechsel schon, dass man davon ausgehen sollte, dass man grob überall 1-2 Noten absackt, also wär ich dann bei 2en. 3en und der ein oder anderen 4 gewesen und genauso kam es erstmal auch.
Die 4en lagen bei mir zum einen an Schüchternheit und daher schlechten mündlichen Noten und zum anderen vereinzelt daran, dass wir in unserer Grundschule in manchen Fächern einfach viel weniger gemacht hatten als der Großteil der restlichen Klasse und die Lehrer sich aber an der Mehrheit orientiert haben, sodass ich teilweise plötzlich hätte Dinge können müssen, die ich nie gelernt habe. Das musste ich also erstmal zusätzlich zu Hause aufarbeiten.
Sind bei deinem Kind die Noten in genau der Reihenfolge gekommen? Wenn ja, würde ja eine Verschlechterung stattfinden, falls nein, wie war denn dann die Reihenfolge? Ist eine Verbesserung zu sehen?
Was erzählt euer Kind so? Fühlt es sich wohl, kommt es mit den Lehrern gut aus etc?

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Mein Ältester, inzwischen fast 22, hatte auch in der 5. Klasse Probleme mit Deutsch und Englisch, er sackte total ab (4-5).
Er war kreuzunglücklich, da er in der GS zu der Spitze gehörte. Er bekam durch das Gymnasium jeweils Förderunterricht in D und E und verbesserte sich im 2. Halbjahr und pendelte sich auf eine stabile 3 ein. Er machte sein Abi dann mit 2,0 und studiert jetzt.
Der Mittlere hat eine Hochbegabung und eine leichte Form von ADS. Er war gut in der GS, war allerdings immer schon eher unruhig im Unterricht. Er startete super ins Gymnasium, wurde dann aber so schlecht, dass er unter Migräneanfällen mit Erbrechen litt. Wir nahmen ihn runter und er besuchte dann die Gesamtschule. Mit vielen Wirrungen und Verschlingungen macht er dieses Jahr sein Abi, war aber eher ein Höllenritt. Er hat sich aber inzwischen gefangen, ist ja auch schon 19.
Der Jüngste hatte eine eingeschränkte Empfehlung fürs Gymnasium, er war immer sehr unsicher und hat viel gefragt--ihn haben wir direkt zur Gesamtschule geschickt, er ist mit an der Leistungsspitze und wird in die Oberstufe kommen.
Viele Wege führen nach Rom, vielleicht fängt sich deine Tochter. Und wenn nicht, dann geht sie eben einen anderen Weg. Alles Gute.

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Vielleicht eine krude Idee, aber ich würde mal die Lehrer fragen, ob sie deiner Tochter NACH einer Klassenarbeit die Aufgaben mit nach Hause geben können. Sie macht dann die Arbeit zu Hause als Übung/ Hausaufgabe noch einmal (freiwillig) und gibt diesen Zettel in der nächsten Stunde ab. Die Lehrer (oder ihr als Eltern, je nach Entgegenkommen) korrigieren auch diesen Zettel und vergleichen dann beide Arbeiten. Oder ihr als Eltern macht das.
Besprecht auch mit ihr, was sie in der Arbeit wusste/ verstanden hat und was zu Hause.

Sinn wäre, zu erfahren, ob es reine "Schusselfehler" sind z.B. aus Aufregung oder flüchtigem Lesen oder Zeitdruck oder so, oder ob sie wirklich grundlegende bestimmte Sachen nicht verstanden hat oder ein Leseverständnis hat.

Dann könnte man mit ihr zu Hause üben, jede Aufgabe vor und nach dem Lösen noch mal durchzugehen und sich erst mal zu fragen: Was steht hier? Was muss ich hier machen? Ist das wirklich richtig?

Eventuell zu Hause als Übung solche Fragen auch aufschreiben und dann noch mal nachprüfen. Zu Hause auf Übungszetteln wichtige Wörter (z.B. hier "Dezimeter") unterstreichen und kurz notieren, was man dazu weiß (was ist ein Dezimeter, wie viele Zentimeter hat ein Meter, wie viele ein Kilometer, wie viele haben dann 20 km, was ist das geteilt durch 10?).

Wenn sie darin Übung hat, sollte es einfacher sein, auch in der Klassenarbeit so zu denken.

Die Frage wäre: Kann sie flüssig lesen? Bestehen da möglicherweise Probleme? Hat sie große Prüfungsangst? Gibt es beim Lesen und Verstehen von Aufgaben grundlegende Missverständnisse, versteht sie gewisse Aufgaben grundsätzlich falsch oder weiß nicht, was sie da machen muss? Ist sie sehr anfällig für Flüchtigkeitsfehler und setzt sich vielleicht selbst zu sehr unter Zeitdruck?

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Das ist eine gute Idee.
Die werde ich mal einbringen.

Lesen kann sich wirklich super, auch mit perfekter Betonung.
Deshalb können wir es nicht erklären, wie es dazu kommt.

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Hallo,

mein Sohn ist aktuell in der 5. Klasse Gymnasium.

Uns wurde damals beim ersten Elternabend gesagt, das die Kinder am Anfang sehr zu kämpfen haben.
Neue Schule, neue Klassenkameraden, andere Abläufe, neue Lernmethoden.....
Das beschäftigt die Kinder so, dass diese sozusagen in den Überlebensmodus schalten.
Da fallen dann z.B. Grammatik oder Rechtschreibung hinten runter.
Man soll den Kindern bis mindestens zum Zwischenzeugnis Zeit geben, um sich einzuleben.

Bei uns ist es auch ganz furchtbar und chaotisch. Die Hausaufgaben werden nicht aufgeschrieben, die Arbeitsblätter fliegen im Ranzen rum.....
Ich schimpfe auch immer und versuche dann aber, ihm zu helfen und zu bestärken.

Was sagt denn die Nachhilfe? Wie läuft's da?

Aber ich denke, bei der Klassenlehrerin bist du gut aufgehoben. Bei uns gibt's auch noch eine Schulsozialarbeit, ab die man sich wenden kann.


Euch beiden gute Nerven und durchhalten!

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Ich würde dieses Schuljahr abwarten.

Wie schon jemand schrieb - sie muss wahrscheinlich erstmal lernen zu lernen.

Habt ihr sie mal angeleitet?
Wie sie sich den Lernstoff einteilen soll?
Fragt ihr sie ab?
Lernt sie kontinuierlich mit, oder fällt sie immer weiter ab, weil ihr Grundlagen fehlen?

Welche Grammatik ist schlecht - in Englisch, oder Deutsch?

Bei Deutsch hilft lesen, lesen, lesen.
Das festigt die Rechtschreibung und Grammatik.

Und noch eine ganz andere Sache: bekommt sie ausreichend Schlaf? Kommt sie morgens schwer aus dem Bett?
Hat sie nachmittags auch noch Zeit sich zu erholen?

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Ihre Oma ist Lehrerin und übt mit ihr die Deutsche Grammatik.
Bei Oma ist sie sehr unkonzentriert und lustlos.
Hat eher andere Dinge im Kopf.
Ich übe mit ihr Mathe und mein Mann Englisch.
Wenn ich mit ihr Mathe lerne, dann hat sie kaum Fehler und sie versteht das Thema auch und kann es umsetzen.
In der Klassenarbeit ist es nicht vorhanden, warum auch immer.
Mündlich steht sie in Mathe im zweier Bereich.

Im Englisch geht es eigentlich noch, da passieren auch Fehler, aber nicht so gravierende.
Genau die Grammatik in Deutsch ist schlecht.
Sie ist schon besser geworden, aber noch in einem sehr schlechten Bereich.

Ja, sie schläft ausreichend und kommt auch gut aus dem Bett.
Ich hole sie nach der Schule direkt ab, die nie länger geht als 13:10 Uhr.
Dann gibt es erstmal Mittagessen und Zeit zum Quatschen und ankommen.
Ab 14:30 Uhr geht es dann an die Hausaufgaben, falls welche da sind.
Das klappt auch super schnell.
Und spätestens ab 17:30 Uhr ist das Thema Schule beendet.

Sie hat dann noch genügend Zeit zum Spielen.
Falls sie Sport und vorarbeitet, dann sind die Zeiten natürlich anders.

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Wenn es mit der Oma nicht klappt, dann würde ich das vielleicht erst einmal lassen.

Was für Grammatikfehler macht sie denn?
Geht es um so Dinge wie Satzanalyse, oder schreibt sie grammatikalisch falsche Sätze im Aufsatz?

Insgesamt würde ich jeden Tag ein bisschen machen, nicht zu viel, maximal 30 min, sonst ist sie nicht mehr aufnahmefähig.

Lieber jeden Tag 10 min Vokabeln lernen, als an einem Tag eine Stunde durchpauken.

Auf jeden Fall das Gespräch mit den relevanten Fachlehrern suchen.

Gibt es Förderkurse in der Schule?

An unserer Schule gab es für 5.-Klässler das Fach "Lernen lernen" als freiwilliges Angebot. Gibt es so etwas bei euch auch?

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Wie waren denn die Grammatik Arbeiten in der GS?
Oder wurde dort darauf kein Wert gelegt?

Hat sie evtl in der GS eine schwache Klasse gehabt und ihr fehlt Stoff?

Wurde evtl in der GS sehr locker bewertet?
Also in den Arbeiten bspw?


Unser Sohn ist seit Sommer im Gym - sein Zeugnis wird einen besseren Schnitt haben als in der GS.

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Hallo Bussard,
hier jemand aus der Perspektive langjähriger Klassenlehrer von Klasse 5/6. Dir Notenlage ist kein schöner Start ins Gymnasium, aber jetzt auch noch kein Beinbruch. Die größte Baustelle sehe ich, was die Noten angeht, im Fach Mathematik, weil es nur runtergeht und ne 6 in Mathe in der 5 schon eher selten ist und das (zumindest) meiner Erfahrung nach doch meist mit größeren Verständnisproblemen einhergeht. In Englisch hat sie sich ja schon etwas gebessert und in Deutsch seit ihr dran.
Ich würde dringend eine intensive Mathebetreuung organisieren und schauen, wo da die Probleme liegen. Ansonsten viel begleiten, die motivieren viel im Unterricht mitzumachen und dann schauen, was die zwei Jahre noch passiert. Ich hatte schon Schüler die wirkten am Anfang sehr überfordert und haben sich mit der Zeit gemacht. Aber es ist wichtig, dass es eben auch positive Erlebnisse und kleine Verbesserungen gibt.
Ganz viel Kraft und Motivation für eure kleine auf ihrem Weg

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Aus welchem Bundesland kommt ihr?
Mein Sohn geht ebenfalls in die 5 te Klasse ins Gymi und da steht es schon fest wer z.b sitzen bleibt also die Noten stehen schon ..
Meinen Kind betrifft es nicht aber es ist natürlich auch ein Riesen Unterschied Grundschule und Gymi da müssen die Kids sich zuerst rein finden ..
Ob es nun sich weiter lohnt in der Gymi zu bleiben wird euch euer Klassenlehrer beraten ..
Ich drück euch die Daumen dass deins Tochter es schafft Kopf hoch.lg

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Jetzt steht schon fest, welches Kind die Klasse wiederholen oder ggf. die Schule wechseln muss? Kann ich mir nicht vorstellen, es gab ja noch nirgendwo Halbjahreszeugnisse.
Kinder bei denen es nicht so rund läuft haben noch ein weiteres halbes Jahr um sich zu verbessern.

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Wie kann jetzt schon fest stehen, wer die 5.Klasse wiederholen muss? Und vor allem: Woher weißt du das, wenn es deinen Sohn nicht betrifft?

Das 1.HJ ist noch nicht einmal beendet, gerade in der 5. müssen sich die Schüler erst mal orientieren.
In ganz gravierenden Fällen kann ich mir vorstellen, dass jetzt bereits angeraten wird, die Schule zu wechseln.

Aber ansonsten geben auch die HJ-Noten nur einen Zwischenstand ab, da kann sich noch viel ändern.

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