Sorgen bzgl Freundschaften

Hallo!

Meine Tochter ist sieben Jahre und geht seit Sommer 2024 in die erste Klasse einer recht kleinen Grundschule (dörflich).
Wir sind kurz vor der Einschulung erst zu meinem Partner gezogen. Sprich: von der Stadt aufs Land.
Sie kannte demnach niemanden aus ihrer Schule und musste quasi neu starten.
Zugegebenermaßen wäre das in der Stadt nicht anders gewesen, da sie, aufgrund des Einzugsgebietes mit keinem Kind aus ihrer Kita zusammen eingeschult worden wäre.

Nun hat sie das erste halbe Jahr sehr gut gemeistert und hat eigentlich viel Spaß in der Schule. Sicherlich gibt es den einen oder anderen Tag an dem sie keine Lust hat das Haus zu verlassen. Ziemlich normal für ein Kind, würde ich sagen.

Ziemlich früh hat sich meine Tochter (Tara) mit einem Mädchen aus ihrer Klasse angefreundet. Nennen wir sie jetzt mal Anna. Das ging auch ziemlich lang gut, bis sich dann herausstellte, dass sich ein drittes Mädchen (Katja) auch mit der Anna angefreundet hat. Absolut normal und überhaupt nicht schlimm.
Nun wurde insbesondere von Katja sehr um Anna gebuhlt und Tara wurde und wird immer mal wieder von Katja im gemeinsamen Spiel mit Anna ausgeschlossen.

Ich habe das Gefühl, dass meine Tochter durchaus darunter leidet, weil Anna und sie vorher so eng miteinander waren und Anna jetzt nicht einmal mehr Taras Hand nehmen möchte. Tara ist dankbar für jede Beachtung von Anna und lässt sich vieles von ihr und Katja gefallen, Hauptsache sie kann mitspielen.

Ich habe Tara schon geraten, sich auch ein wenig mit den anderen Kindern aus ihrer Klasse anzufreunden.
Gesagt, getan und die ersten SpielDates standen.
Nun ist es so, dass jedes mal, wenn Tara sich mit einem anderen Kind anfreundet es kurze Zeit später heißt, dass das neue Kind von Katja "in Beschlag genommen" wurde.

Ich bin langsam ein bisschen ratlos. Ich weiß nicht mehr, was ich meiner siebenjährigen Tochter noch raten soll. Ich glaube eine Freundin täte ihr wirklich gut.

Mache ich mir zu viele Sorgen?
Was meint ihr?

Liebe Grüße!

(Die Namen der Kinder habe ich aus Datenschutzgründen geändert.)

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Ich würde das durchaus der KL mal mitteilen.

Aber Frage: Du sagst, wenn Tara sich mit einem neuen Kind ANFREUNDET, wird dieses kurze Zeit später von Anna in Beschlag genommen. Bedeutet das, dass Annas Clique immer weiter wächst oder lässt sie diese Mädchen dann hinterher wieder fallen? Wenn ja, könnte Tara dann zu diesen Mädchen gehen und mal so etwas erwähnen wie "hat sie dich auch wieder fallen gelassen, so wie mich vorher?"?

Also, es geht nicht darum, dass Tara mit jemandem SPIELEN möchte und das nur konkret in dieser Situation verhindert wird, sondern es geht um Freundschaften?

Und wie geht es Katja damit? Die muss doch auch gedacht haben, sie wäre Annas beste Freundin und bekommt jetzt ständig diese Ränkespiele mit.
Ich würde aber an Taras Stelle mal schauen, wer gar nicht in die Clique um Anna gehört und mich eher an diese Mitschülerinnen halten. Vielleicht auch, wenn das möglich ist, erst mal lockere Gemeinschaftsspiele in der Pause mit anderen spielen, die nicht nur mit ihrer besten Freundin befasst sind.

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Guten morgen!

Nicht die Anna, die ehemalige "beste Freundin" meiner Tochter, sondern die Katja, die, die um Anna so sehr buhlt mischt sich immer wieder in Spielsituationen (auf dem Schulhof) meiner Tochter ein.

Anna hat auch keine Clique. Es sind nur Anna und Katja, die stets zusammenhängen.
Mich wurmt es nur so, dass Tara immer noch versucht so eng mit Anna zu bleiben. Aber die ist teilweise richtig gemein. Hat neulich erst gesagt, dass sie nie wieder mit zu Tara nach Hause gehen will. Sondern nur noch mit Katja. Solche Dinge halt.

Mit der KL habe ich darüber auch schon gesprochen. Die drei sitzen auch zusammen. Das war auch so ein Drama.
Eigentlich saßen Anna und Tara zusammen. Aber Katja wollte unbedingt neben Anna sitzen. Anna hat die KL so oft heimlich gefragt, ob Katja nicht bei ihr sitzen könne und Tara dafür woanders.
Tara wurde gefragt, und weil sie keine Umstände machen wollte hat sie "Ja" gesagt und es am Abend weinend bereut.
Nach langem Drama hin und her sitzen sie jetzt zu dritt.

Ich will mich da eigentlich auch gar nicht so sehr einmischen. Das sind alles Erfahrungen, die durchaus gesammelt werden müssen... aber mein MamaHerz... :(

Ich habe Tara heute früh gesagt, dass sie andere Kinder einladen soll. Und, dass eine echte Freundin nicht gemein zu einem ist.
Mal sehen, was sie nachher berichten wird.

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total normal. -- 3 sind nie gut und "du bist nicht mehr meine Freundin" hören Kindergartenkinder doch dauernd (oder sie verhalten sich so) und in der Schule geht das oft noch ein paar Jahre so weiter.
Nur "eine" Freundin ist deshalb natürlich etwas problematisch.

Ich würde versuchen, langfristig mit mehreren Kindern aus der KLasse regelmässige Playdates mittags auszuamchen, - so festigen sich breiter gefächerte Bekanntschaften und Freundschaften und man ist nicht so abhängt von "der" besten Freundin.

Bearbeitet von tr357
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Das ist sehr unterschiedlich, es kommt auch etwas darauf an, wie weit die beteiligten Kinder in ihrer Sozialkompetenz sind. Unsere Tochter und ihre beste Freundin haben auch eine dritte gemeinsame Freundin, die punkto Sozialkompetenz sehr weit ist. Es kommt vor, dass sie sonst noch wen dazu holen. Ich hatte die Diskussion auch schon mit meiner Frau, weil unsere Tochter eher eine Freundschaft pflegt anstatt (wie meine Frau es in dem Alter getan hat) diverse Freundschaften zu haben, dafür weniger tiefe. Eine tiefe Freundschaft ist aus meiner Sicht mehr Wert, als breit gefächerte oberflächlichere Freundschaften.

Ich persönlich bin nicht so der Freund davon, in diesem Alter im Namen der Kinder Freundschaftspolitik zu machen. Ich lade Leute ein, die unsere Tochter gerne eingeladen haben möchte, wo ich den Job quasi mache, weil sie kein Handy hat und keine Nachrichten schreiben kann. Von mir aus frage ich aber niemanden an, dessen Kinder ich für geeignet halte.

Vielleicht würde ich mich noch bei der Lehrerin oder dem Lehrer erkundigen, wie er oder sie die Lage wahrnimmt. Sollte sich das problematische Muster bestätigen, das die TE meint erkannt zu haben, sollte man das generelle Problem, dass "Katja" versucht, "Tara" auszuschliessen, in der Klasse ansprechen und Regeln aufstellen und durchsetzen, was in der Schule und in der Pause geht und was nicht.

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Ja. Ich war im Gedanken auch immer bei "drei ist einer zu viel".

"Ich bin heute nicht deine Freundin" wäre mir ja relativ egal. Aber Anna ist wie gesagt wirklich gemein zu Tara. Es ist auch schon zu kleineren Handgreiflichkeiten gekommen.
Ich hoffe einfach sehr, dass Tara sich irgendwann von Anna löst.

Ich hab meiner Tochter wie gesagt ermutigt, dass sie einfach mal andere Kinder einladen kann.

Die KL ist ein bisschen "schläfrig". Sie ist lieb und nett, aber steht kurz vor der Rente und macht sich aus solchen "Zickereien" nichts. Dementsprechend achtet sie da nicht so drauf.

Die HortErzieher nehmen Tara als sehr aifgeschlossenes, selbstsicheres Mädchen wahr, das viele Spielfreunde hat. Sie ist nie wirklich allein. Aber mir geht es, wie schweinenaeschen schon sagt eher um tiefere Freundschaften. Im Kindergarten hatte sie das. Und ich glaube, dass es für sie wichtig ist.

Bearbeitet von Meeo
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Ich würde auch sagen, das ist völlig normal und ich würde mein Kind nicht im Drama bestätigen, sondern ihr helfen, ein breites soziales Netzwerk aufzubauen. Dann relativiert sich dieses Gezicke.

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Also, teilw gehört das (leider) dazu, auch bei Jungs, meiner hat gleich 2 solche "Hass-Lieben," und in der 4ten Grundschule jetzt erinnert das teilweise schon an GZSZ Drama 😅🙈... In der Klasse meines Sohnes "gehen" manche jetzt schon miteinander, na ja...

Mein Tipp: ein offenes Ohr haben, aber nicht zuviel einmischen, die Klassenlehrerin hat es ja schon im Blick. Solange es kein Mobbing ist, sind das einfach Erfahrungen die die Kinder eben sammeln, auch wenn einen das Mamaherz wehtut...

Sie auf andere Kinder zugehen lassen ist ja schon Mal gut, macht sie etwas in der Freizeit? Sport etc? Wenn ja, hat sie da denn gute Freunde, sonst vielleicht dort sie anregen Kontakte zu knüpfen?

Auch würde ich ihr Selbstbewusstsein stärken und Stopp und nein sagen üben. Mein Sohn und ich spielen eigentlich seit Kiga Konflikte nach der ihn besxhäftigen, früher mit Puppen oder Stofftieren, heute einfach so miteinander. Es macht ihm 1. Viel Spaß und sie kommen beim "trockenüben" auch zB auf gute Idee zB "nächstes Mal sag ich einfach das ist mir zu blöd und lass den stehen" 😅🤷‍♀️ usw...

Die besten Freunde müssen übrigens nicht unbedingt in der Klasse gefunden werden, oft ist es sogar gut, wenn beste Freunde NICHT in der selben Klasse sind ^^

GLG!

Bearbeitet von Sajih
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Das dachte ich eben auch.
Das sind Erfahrungen, die einfach gesammelt werden auf dem Lebensweg. Deswegen will ich mich gar nicht zu aktiv darin einmischen sondern horche immer mal bei Tara nach, wie es grad so ist in der Schule. Sage ihr auch gegebenenfalls, dass Dinge einfach auch mal sind wie sie sind und wir das so hinnehmen müssen.

Wenn was ist, dann rede ich mit ihr darüber, so ausschweifend, wie sie gerne mag. Manchmal kommen auch erst im Gespräch Dinge zum Vorschein, die passiert sind, von denen sie sonst nicht erzählt hätte.

Was mich hier halt an der Situation nervt ist die Katja.
Erst drängelt sie sich zwischen Tara und Anna und wenn Tara dann mit anderen Kindern spielen will, bzw spielt, mischt sich Katja dort auch ein und will unbedingt mitspielen.
Meine Tochter ist sehr gutmütig und schließt niemanden aus. Eigentlich war ich immer sehr stolz auf ihr gut ausgeprägtes Sozialverhalten. Aber in der Konstellation wünschte ich mir, dass sie ein bisschen tougher wäre.

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Wie gesagt, extrem gutes Sozialverhalten kann auch Angepasstheit sein, oder Angst vor Ablehnung. 🙂

Wie das eine Mädchen sich verhält ist nicht nett, aber auch das kann evt Unsicherheit oder mangelndes Selbstbewusstsein sein, oder Katja "ist einfach so" 🤷‍♀️🙂.

Immerwieder im Leben müssen wir auch mit nervigen Menschen auskommen, wichtig ist glaub ich dass Tara ihre Grenzen aufzeigt, sie muss nicht unhöflich sein, aber darf auch sagen "nein, gerade hab ich mit xy gespielt, du kannst gern mitmachen aber ich will auch!"

Das lässt sich gut daheim mit Puppen nachspielen, gerade wenn es sie sehr beschäftigt, spielt es doch Mal nach und schau was passiert Kinder kommen da oft auf gute Ideen und im Spiel kön en sie üben was in der Situation so schwer fällt: Eben auch Mal nicht immer die Nette sein, nein sagen, sich abgrenzen. 🙂

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Oh ich kenne das. Meine Tochter ist in der 4. Klasse und das Freunde-Thema ist ständig präsent. Teils ist es sehr anstrengend. Wobei ich mittlerweile die Vermutung habe, dass die Sozialkompetenz meiner Tochter nicht so ganz ausgereift ist.
Ihr Traum ist die eine beste Freundin. Oder eine Clique wie bei den wilden Hühnern. Das ist aber nicht der Fall. In der Schule sind sie ein 4er-Mädelstrupp und ständig ist was. A schließt B aus, C und D sind „Schwestern“, nächste Pause alles anders.
Meine Tochter fühlt sich oft ausgeschlossen, aber sie bekommt häufig Spielanfragen. Auch von den Mädels. Oder anderen Kindern. Auch außerhalb der Schule.
Ich höre ihr zu, biete meine Fahrdienste, Verabredungshilfen an, spiele mit ihr Szenen durch, mische mich aber nur ein, wenn es ungerecht wird. Bisher haben sie es immer geschafft.
Und es gibt diverse Freundschaften außerhalb der Klasse und auch der Schule.
Aber es ist anstrengend!

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Ja, das kenne ich! Es ist ein Drama, die GZSZ Drehbuchautoren können neidisch werden 🙂😅

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Ja, du kannst deine Tochter nur stärken. Die KL weiß Bescheid. Jetzt muss das erstmal so dahin laufen. Hier war es auch ne kathastrophe zwischen den Mädchen. Mittlerweile 3. Klasse und meine Tochter hat endlich einen Platz gefunden. Sie hat zwar nicht „die“ eine Freundin, aber viele die sie mag. Sie kann mittlerweile mit den Gemeinheiten der 2 Oberzicken umgehen. Waren aber gerade für mich als Mutter schwere Zeiten. Kinder können gemein sein.

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Diese Situation kenne ich nur zu gut - mittlerweile seh ich das aber ein bisschen lockerer. Ich hatte selbst so eine Phase, alle meine Geschwister, die meisten Kinder in unserer Nachbarschaft… ich denke, das ist eine dieser Erfahrungen, die man machen muss, die einem auch dabei helfen Sozialkompetenzen zu entwickeln.

Ich persönlich würde mich in die ganze Thematik nicht zu sehr reinsteigern. Ein offenes Ohr haben, ja. Aber nicht zu sehr in den ganzen Konflikt einmischen. Die Lehrerin ist informiert, solange dass nicht in Mobbing ausartet würde ich die ganze Sache etwas ruhen lassen, sehen wie es sich entwickelt.

Hat deine Tochter denn Spielkameraden außerhalb der Schule? Etwa Nachbarskinder oder ist sie in irgendeinem Verein, wo sie Kontakte knüpfen könnte? Gibt es Freundinnen aus der Kita mit denen man ab und zu Playdates ausmachen könnte?
Man darf nicht vergessen, die Kinder in der Schule kleben fünf Tage die Woche, den ganzen Vormittag und oft auch den halben Nachmittag aufeinander - da ist es natürlich viel wahrscheinlicher dass es zu Reibereien kommt.

Alles Gute euch!

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Hallo!

Das habe ich meinen Kindern leider auch immer wider beobachtet. Kind schließt Freundschaften, Person x nimmt die Freundin in Beschlag und so ging das im laufendem Bande...
Meine Kinder gehören zu den schüchternen Kindern der Klasse (Person x wird sich denken "Mit der/dem kann man machen was man will") und haben noch dazu gute Noten, was oft auch ein Neidpunkt ist...

Ich habe leider keinen richtig guten Rat für dich, weiß aber wie hart das für dich und deine Tochter sein muss ♥️ Habe immer zu meinen Kindern gesagt, dass sie sich möglichst fern halten sollten von Person x. Natürlich ist das schwierig, wenn die Person x sich immer annähert und irgendwelche Freunde -ich sag´s jetzt einfach mal so- wegnimmt.
Eventuell kann deine Tochter auch Katja direkt darauf ansprechen oder falls deine Tochter das nicht will, dass du mit der Mutter Kontakt aufnimmst 🤔 Das hat bei uns in einem Fall geholfen.
Mit einer Lehrkraft in Kontakt treten würde ich nur, wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt, weil dann gibt es oft Streit zwischen den Kindern und sie müssen ja leider noch weitere 3einhalb Jahre miteinander auskommen...

Ich hoffe ich konnte dir bisschen weiterhelfen...
Alles Gute für euch 🍀