Hausaufgabenbetreuung ab Klasse 5 - sinnvoll?

Guten Morgen,

ich würde gerne einmal eure Erfahrungen hören: Ist die Teilnahme an der Hausaufgabenbetreuung ab der 5. Klasse (noch) sinnvoll? Oder ist sie da sogar sinnvoller als an der Grundschule?

Unsere Tochter kommt in diesem Jahr auf die weiterführende Schule (Gymnasium). Alle Schulen, die wir angeschaut haben, bieten nach dem Unterricht gemeinsames Mittagessen in der Mensa mit anschließender Hausaufgabenbetreuung an.
Eigentlich dachten wir, das wäre super und wir würden unsere Tochter in jedem Fall dafür anmelden. Wir haben aktuell eine Hort-Betreuung bis 15 Uhr und hatten die Zeit im Hinterkopf – das sie somit erst nach Hause kommt, wenn einer von uns auch hier ist.
Jetzt kommen wir aber ins Grübeln aus der Erfahrung der Betreuung jetzt an der Grundschule.
- Es gibt keine Hausaufgabenbetreuung im Sinne von Unterstützung / Hilfe, die Kinder werden nur beaufsichtigt. Wer fertig ist oder keine Hausaufgaben hat, muss trotzdem die ganze Zeit im Raum bleiben.
- Jeden Tag müssen zu Hause noch Hausaufgaben gemacht werden, fertig wird sie nie (zu laut, kann sich nicht konzentrieren).
Dazu kommt, das unsere Überlegung, das sie aufgrund der Hausaufgabenbetreuung später nach Hause kommt eigentlich gar nicht relevant ist.
Alle Schulen, die wir angesehen haben, sind ca. 30 Minuten mit dem Bus entfernt. Die Stundenpläne sind immer so, das nach der 6. Stunde aus ist. Durch die Abfahrtszeiten der Busse und die halbe Stunde Fahrt wäre immer schon jemand hier.
Eigentlich wäre mir lieb, das Ganze für ein paar Wochen auszuprobieren, aber diese Möglichkeit bieten die Schulen nicht an. Man muss sich für ein Halbjahr fest anmelden.
Wie ist es bei euch? Gehen eure Kinder ab Klasse 5 in die Hausaufgabenbetreuung?

Danke & LG N.

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Ab Klasse 5 hatten wir keine Betreuung mehr .

Da konnte sie zuhaus effektiver und besser arbeiten

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Danke schön!

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Meine Kinder waren nur in der Grundschule (teilweise) in der Hausaufgabenbetreuung, wir haben das dann aber aufgegeben - eben auch aus den Gründen, die du nanntest.

Die Kinder wurden nur "verwahrt", es gab keine Unterstützung bei den HA (also nicht mal so etwas wie "wie ist die Angabe gemeint"), oft genug mussten die HA dann zu Hause nochmal gemacht werden - schlechte Konzentration....etc.

Ich habe gelernt, es ist wirklich von Schule zu Schule ganz stark unterschiedlich.
Ich kenne auch Familien, die von ihrer Hausaufgabenbetreuung schwärmen und denen es jetzt graut, wenn sie (an der weiterführenden Schule) wegfällt.

Meine Kinder konnten und können sich zu Hause viel besser konzentrieren und entspannen.

Ich denke also - wenn es bei euch nicht sein "muss", würde ich sie nach Hause kommen lassen.
Aber das ist, wie gesagt, individuell von jeder Schule abhängig.

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Danke dir.
Es ist eben die Frage, was "muss" wäre.
Zeitlich ist es nicht nötig, es wäre jemand zu Hause, wenn sie nach der 6. Stunde aus hat.
Es wäre einfach eine Erleichterung, wenn die Aufgaben schon fertig wären. Bleibt nachmittags mehr Zeit für andere Dinge.
Jetzt in der Grundschule funktioniert das ja leider nicht - bei der neuen Schule hätte ich schon die Hoffnung, das das klappen kann.
Vermutlich müssen wir es für ein Halbjahr ausprobieren.

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Unsere Tochter ist auch im letzten Sommer auf ein Gymnasium gewechselt. Bei uns konnte man einzelne Tage für die Hausaufgabenbetreuung wählen. Unsere Tochter hat sich auf eigenen Wunsch für 2 Tage pro Woche angemeldet. Bereits nach ein paar Tagen klagte sie, dass es viel zu laut und unruhig sei. Sie hatte es schlichtweg nicht geschafft, sich in dieser Atmosphäre auf die Hausaufgaben zu konzentrieren. Hinzu kam, dass unsere Kinder aktuell nicht täglich Hausaufgaben auf haben. Unsere Tochter ist oft schon im Unterricht mit den Aufgaben fertig. Die Kinder mussten dann trotzdem am Platz sitzen bleiben und „leise „ sein.
Wir haben uns nun zum 2.Halbjahr dazu entschieden, dass sie nur noch freitags in die Hausaufgabenbetreuung geht, weil dies verpflichtend vor einer AG genutzt werden muss. Wenn sie dann die Hausaufgaben nicht machen kann/fertig bekommt, dann ist am Samstag auch noch vormittags genügend Zeit dafür. Ich würde mein Kind aus den gemachten Erfahrungen nicht mehr in der Hausaufgabenbetreuung anmelden, wenn es nicht zwingend notwendig ist.

Bearbeitet von snoopy1510
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Danke!
Ich tendiere momentan auch eher dazu, sie nicht anzumelden. Aber noch haben wir ja zum Glück Zeit, es uns zu überlegen und auch, uns mit Eltern auszutauschen, deren Kinder in die selbe Schule kommen werden.

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Hallo,

bei uns kam die Info wie und wann und wo es Hausaufgabenbetreuung gab aufgrund von Orga-Schwierigkeiten der neuen Schule so spät, dass wir uns ohne eingegroovt haben.
Ich arbeite Vollzeit, die Kinder sind/ waren in der Grundschule im Ganztag mit Hausaufgabenbetreuung. Wir mussten daher uns sehr schnell ein Konzept erarbeiten wie wir ohne Hausaufgabenbetreuung zurecht kommen.

Heute würde ich mein Kind nicht mehr in die Betreuung Klasse 5 anmelden. Ich finde so lernen sie viele eher, sich die Dinge selbst anzueignen. Es ist ja Job der Kinder, sich die Dinge in den Hausaufgaben selbst zu erarbeiten, nicht der von Betreuern oder Eltern.

...das dauert aber bis es klappt. Musst Geduld haben, möchte ich an der Stelle noch betonen.
Wir haben bis Weihnachten gebraucht bis unser Kind das selbstständig auch gemacht hat (anfangs hatte er gewartet bis ich heim kam und dann hatte er natürlich auch keine Lust mehr was zu machen...)

LG shealove

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Danke dir.

Na ja, sie wäre ja nicht alleine zu Hause und müsste somit nicht selbstständig anfangen. Ab ca 14 Uhr ist jemand hier oder ich bin eh da wegen Homeoffice.
Die Motivation, Hausaufgaben anzufangen, ist jetzt schon nicht sehr hoch. Da ist es eher die Frage, ob das zusammen mit Klassenkameraden nicht doch besser läuft.

Etwas Zeit haben wir ja noch, uns das Ganze zu überlegen.

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"Da ist es eher die Frage, ob das zusammen mit Klassenkameraden nicht doch besser läuft."

Erfahrungsgemäß ein klares NEIN 😬

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Bei unserem Sohn fand ich das damals eine wunderbare Sache (theoretisch). Er kam von einer Ganztagsgrundschule und wechselte auf ein Gymnasium, bei dem alle 5. Klassen verpflichtend um 12.55 Unterrichtsschluss hatten. Die Hausaufgabenbetreuung war aber die reinste Katastrophe. Es wurde wie bei euch weder erklärt, noch angeschaut, die Kinder mussten quasi die Zeit absitzen, so dass wir sie im 2. Hj. nicht mehr in Anspruch genommen haben.

Unsere Tochter haben wir dann erst gar nicht mehr angemeldet, obwohl sie eine andere Schule besucht.

Du solltest nicht vergessen: mit dem Schulwechsel kommt in der Regel ein gehöriger Schub an Selbstständigkeit (und oft auch Selbstbewusstsein), da können Kinder auch mal 1h alleine zu Hause verbringen.

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Nachtrag: in der Schule unserer Tochter gibt es am Nachmittag freiwillig individuelles Lernen. Das dauert 45 Minuten und es sind Fachlehrer anwesend.

Man kann sich in dem Fach, das man im Unterricht noch nicht so gut verstanden hat, tieferes Wissen verschaffen, wird gerne genutzt vor Arbeiten und ist kostenlos.

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Danke dir.

"...da können Kinder auch mal 1h alleine zu Hause verbringen..." Das müsste sie gar nicht, da spätestens ab 14 jemand hier wäre. Oder ich eh im Homeoffice.

Auch grundsätzlich ist sie jetzt schon mal alleine zu Hause, wenn wir was zu erledigen haben oder sie keine Lust hat auf einen Sonntagsspaziergang oder ähnliches :-).

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Hi,

ich selbst habe keine Erfahrung damit, aber kenne es von anderen Eltern.

Bei uns in der Grundschule ist es in der Kernzeit wie bei euch. Die Kinder sitzen in einem Raum und sollen ihre Hausaufgaben machen und werden von einer Kraft beaufsichtigt. Diese ist aber keine Pädagogin sondern schaut einfach nur, dass nicht über die Bänke geturnt wird und einigermaßen Ruhe ist.

Viele Kinder haben dann immer noch Hausaufgaben, weil eben keiner kontrolliert ob sie überhaupt was machen, je nach Person die da ist, gibt es auch keinerlei Hilfe, wenn was nicht verstanden wird. Manche geben etwas Hilfestellung, wenn ein Kind fragt, aber selten. Es ist wohl auch trotzdem relativ laut. Auch natürlich von draußen, die anderen Kinder spielen ja im Gebäude und draußen im Hof.

An den beiden weiterführenden Schulen, die wir im Blick haben gibt es aber eine richtige Hausaufgabenbetreuung, da sitzen Lehrer mit dabei, die dann auch bei Fragestellungen helfen können. Kostet auch deutlich mehr als die bei uns in der Kernzeit. Allerdings müssen die Kinder natürlich dann trotzdem mal warten und es nicht immer alle Hausaufgaben fertig, es sind wohl meist so 2 - 3 Lehrer da und die müssen sich ja dann etwas aufteilen. Aber es scheint auf jeden Fall viel besser zu sein als an der Grundschule und es wird dort auch auf eine ruhige Arbeitsatmosphäre geachtet, aber natürlich ist es trotzdem lauter als zu Hause.

Von daher hängt es eben stark davon ab, wie es an der Schule läuft, aber das sollte man über andere Eltern oder bei einem Tag der offenen Tür ja erfragen können.

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Danke dir.
Wir haben bei allen in Frage kommenden Schulen die Tage der offenen Tür besucht und auch nachgefragt, wie die Hausaufgabenbetreuung organisiert ist.
Die Antworten sind aber oft nicht konsistent zu dem gewesen, was wir von anderen Eltern gehört haben oder was auf den Homepages zu lesen ist.
Eine Schule sagte z.B., das geholfen und erklärt wird, Oberstufenschüler würden das machen. Auf der Homepage steht aber, ehrenamtlich tätige Eltern beaufsichtigen lediglich. Wie soll man das dann einschätzen?
Schwierig.

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Mein Sohn liebt die Betreuung (3. Klasse) aber es ist wahrscheinlich nicht vergleichbar mit den meisten Schulen. Es sind nur ca. 10 Kinder, aber bis zu 4 Betreuer, davon 1 Erzieher.

Die bereiten das Essen zu und schauen, was die einzelnen Kinder an HAs auf haben und dass es auch gemacht wird.
Aber sogar da würde ich sagen: zuhause würde ich manche hingerotzte Zeile in Deutsch nicht akzeptieren - dort ist es halt so.

Wenn dein Kind selbstständig arbeitet (ist ja zwei Jahre älter) ist es sicher besser, es daheim allein machen zu lassen - ist auch gut fürs Selbstbewusstsein.

Wir habe die Betreuung 2x die Woche nicht wegen der HAs sondern wegen der Spiele dort und weil die Kinder es lieben.

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Okay, das klingt ganz anders. Hier sind mindestens 25 Kinder in einer Gruppe, mit einer Aufsichtsperson. Das kann ein Lehrer oder ein Betreuer aus dem Hort sein oder auch jemand, der das als Mini-Job macht.

Per se arbeitet sie selbstständig - wenn sie Lust hat. Es gibt solche Tage und solche. Manchmal ist alles in wenigen Minuten fertig, manchmal sitzt sie an einer Aufgabe, die eigentlich nicht lange dauert sollte, Stunden. Nicht, weil sie es nicht kann oder nicht versteht. Sondern weil es sie nervt, das sie z.B. in Deutsch zum vierten mal den selben Text / die selben Wörter abschreiben soll.

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Es ist eine freie evangelische Schule.
Die Betreuung kostet separat, aber es lohnt sich. Die 12.50 Euro für 4,5 Stunden finde ich nicht so viel.

In der staatlichen Schule zuvor hätte ich ihn nicht gehen lassen. 40 Kinder, zwei Quereinsteiger ohne besondere Qualifikation als Aufsicht. Fast alle Kinder müssen daheim an die Hausaufgaben noch mal ran. Es ist einfach unfassbar laut und sie können sich nicht konzentrieren.

Und zuhause sind sie dann um 16.30 Uhr verständlicherweise auch 🥱

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Wir haben drei Kinder. Weder in der Grundschule, noch auf dem Gymnasium haben wir diese Betreuung in Anspruch genommen. Für uns wäre es sinnbefreit gewesen.

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Weil?

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Naja das kommt auch darauf an ob ihr es benötigt? Zeitlich, vom Wissen (und das soll jetzt nicht böse sein). Ich kenne leider nur die Variante "Aufbewahrung und wer Lust hat macht HA" Ganz viele Kinder sind selbst in der Grundschule mit Hausaufgaben nachhause gekommen. Aufgrund der vielen Kinder konnten oder wollten die Betreuer nicht helfen. Ich bin daher froh, dass wir es nie benötigt haben.

Bei uns im Gymnasium gibt es keine Betreuung. Ich finde wenn das richtig gemacht ist mit Lehrkräften die auch Fragen beantworten und helfen ist das sicher super. Gerade in den höheren Klassen kommen sicher mehr Fragen. Ich tu mich manchmal schwer Dinge zu erklären selbst wenn ich sie noch von früher kenne ;-) mein Mann ist da zum Glück anders. Dank Homeoffice sind wir beide viel zuhause können also helfen.

Ein anderer wichtiger Punkt ist die Möglichkeit zu lernen sich selbst zu organisieren. Meine Tochter macht schon immer in ihrem Zimmer alleine die Hausaufgaben und organisiert diese über die Woche. Das muss man lernen und viele können das nicht weil immer Mama oder Papa oder vielleicht die Betreuung daneben saß. Also wie man es macht ist es nicht Recht ;-)

Bearbeitet von mami1417
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Danke schön.

Also zeitlich benötigen wir es eben nicht. Durch die Busfahrt wäre jemand zu Hause, wenn sie wiederkommt.
Vom Wissen - wessen? Unseres oder ihres?
Sie macht vermutlich so ungern Hausaufgaben, weil sie sie langweilig findet. Die Noten sind sehr gut, sonst würden wir sie auch nicht auf ein Gymnasium gehen lassen.
Ich habe selbst Abi und studiert. Für eine Weile sollte mein Wissen da noch genügen, daran hapert es nicht. Eher daran, das sie sich von mir Dinge nicht erklären lassen will bzw. auf stur schaltet, weil ich natürlich auch einiges anders gelernt habe. Sich auf eine andere Erklärung einzulassen ist da nicht so gegeben.

Prinzipiell ist der Gedanke bei der Hausaufgaben Betreuung eher die Hoffnung (auch jetzt schon - aber aktuell vergebens), das dort alles erledigt wird und nicht noch nachmittags zu Hause was gemacht werden muss.

In den höheren Klassen gibt es hier gar keine Betreuung bei den Hausaufgaben mehr, nur für die Klassen 5 und 6.

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Ich meinte tatsächlich dein Wissen und das des Kindes. Trotz Gymnasium gibt es vielleicht Themen da muss man zuhause nochmal extra erklären. Und ich hatte bei meiner Tochter festgestellt manche Eltern waren fast panisch und danach erleichtert von wegen "PUH das Kind geht auf die Realschule ich kann kein Gymnasium erklären". Ich dachte mir nur lernen muss man überall wartet es ab.

Bei uns ist es ebenfalls das gleiche sie lässt sich von mir überhaupt keine Tipps geben und ich weiß es ja eh nicht, weil ich ja gar nicht in der Schule dabei war.

Ja also wenn die Kinder dann später heim kommen und trotzdem noch Hausaufgaben haben nützt das ja auch nichts ... dann lieber heim und in Ruhe.

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