Seepferdchen nur wenn das Kind in das Wasser ausatmet??? Warum wird es dann anders beigebracht`?

Hallo!

Ich weiß nicht ob ich hier im richtigen Forum bin, wenn nicht dann sorry und gerne verschieben ;-)

Meine Tochter ist 6 Jahre alt und übt gerade das Schwimmen. Sie hat schon 2 Schwimmkurse gemacht und dabei die Technik (Brustschwimmen) vermittelt bekommen, aber da sie nicht Tauchen und vom Beckenrand ins Wasser springen wollte, hat sie das Seepferdchen natürlich nicht geschafft und konnte somit nicht am Fortgeschrittenkurs teilnehmen.

Jetzt ist es so, dass wir zwischen den beiden Kursen und vorallem auch nach den beiden Kursen weiter mit ihr geübt haben und mittlerweile kann sie in tiefes Wasser reinspringen, taucht einen Ring hoch und kann auch 25m schwimmen - erfüllt also alle "Kriterien" für das Seepferdchen wie ich dachte. Wir sind also gestern zum Bademeister gegangen und er sollte ihr das Seepferdchen abnehmen. Meine Tochter hat sich schon gefreut wie ein Schnitzel und war mega motiviert!

Sie ist getaucht, ist vom Beckenrand ins tiefe Wasser gesprungen und ist 25 m so geschwommen wie man es ihr in den beiden Schwimmkursen beigebracht hat (Brustschwimmen). Aber: sie hat ihr Seepferdchen trotzdem nicht bekommen, weil sie die Bahn mit Kopf aus dem Wasser geschwommen ist und nicht ins Wasser ausgeatmet hat bzw. nur zum Luft holen raufgekommen ist. Ich wusste nicht, dass sie das so machen muss, denn wie gesagt wurde es ihr ja in den Schwimmkursen (2 verschiedene Anbieter! Örtlicher Schwimmverein und DRK) im vergangenen Jahr so beigebracht, etliche Leute im Hallenbad sind genauso geschwommen und ich schwimme auch nur so beim Brustschwimmen. Der Bademeister meinte abschließend auch noch direkt zu meiner Tochter, dass sie völlig falsch schwimmt, am besten alles vergessen soll und den Schwimmstil komplett von vorne lernen soll - dann ist er weggegangen und ich war mein Geld für nichts und wieder nichts los. Meine Tochter war natürlich total traurig und hat - genau wie ich - die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe dann zu Hause im Internet recherchiert und anscheinend ist es wirklich so, dass die Kinder beim Brustschwimmen ins Wasser ausatmen sollen und nur zum Luft holen hochkommen sollen! Aber was ich mich frage: warum wird es den Kindern in den Schwimmkursen dann anders beigebracht??? Sie haben zwar das ins Wasser atmen geübt, aber nur um "Blubberblasen" zu machen - während des Schwimmens war das nie Thema gewesen und alle hatten da den Kopf aus dem Wasser draußen, auch die Kinder, die dann das Seepferdchen erhalten haben.

Mich ärgert es jetzt total, weil ich mit meiner Tochter anscheinend immer falsch geübt habe und es ihr bzw. uns in beiden Schwimmkursen auch so vermittelt wurde. Und dafür habe ich insgesamt 300€ bezahlt, dafür dass sie einem dann etwas falsches beibringen? WIe ist das denn bei euch? Müssen die Kinder wirklich zwingend für das Seepferdchen beim Schwimmen in das Wasser ausatmen und dürfen nur zum Luft holen hochkommen? Wird das tatsächlich so streng gesehen?
Meine Tochter ist nun natürlich sehr enttäuscht und hatte sich so darauf gefreut endlich mit ihrer Freundin im Fortgeschrittenenkurs teilnehmen zu dürfen. Tja, nix da... Die Motivation weiter üben zu gehen ist aktuell natürlich gleich null...

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"Müssen die Kinder wirklich zwingend für das Seepferdchen beim Schwimmen in das Wasser ausatmen und dürfen nur zum Luft holen hochkommen? Wird das tatsächlich so streng gesehen?"

Nein.

Meine Meinung: Der Bademeister ist ein A....

Ihr habt einfach Pech gehabt und seid an einen totalen Unsympathen geraten.
So demotiviert man Kinder.

Ich würde deine Tochter trösten und es nochmal in einem anderen Schwimmbad bei einem anderen Bademeister versuchen.
Keines meiner Kinder musste bei der Seepferdchenprüfung unter Wasser ausatmen.

Natürlich ist es so, dass das "richtige" Brustschwimmen es vorsieht, dass man unter Wasser ausatmet.
Aber wie du selbst sagst - niemand besteht darauf, auch Erwachsene schwimmen in der Regel "falsch".
Und in keinem Schwimmkurs wurde das verlangt oder deswegen das Seepferdchen aberkannt.

Startet einen zweiten Versuch bei einem anderen Bademeister!

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Danke dir! Ich muss ehrlich sagen, dass ich gestern total baff war als er nach den 25 m gesagt hat "nicht bestanden". Meine Tochter hatte sich total gefreut weil sie dachte "endlich geschafft" und ihr sind dann richtig die Gesichtszüge entglitten. Sie tat mir so leid!

Du meinst also, dass wir es einfach in einem.anderen Hallenbad probieren sollen und ich meiner Tochter jetzt nicht wieder etwas komplett anderes beibringen soll?

Bearbeitet von Turoqueen
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Ja, ich würde es in einem anderen Hallenbad nochmal versuchen.

Würde der Tochter einfach sagen, dass der Bademeister das sehr genau / streng genommen hat, aber andere da nicht so streng sind.

Ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen - bei zwei Kindern musste keines unter Wasser ausatmen.
Das letzte Seepferdchen ist bei uns ca. 3 Jahre her.
Weiß natürlich nicht, ob sich da jetzt etwas an den Anforderungen geändert hat.
Vielleicht vorher beim nächsten Bademeister mal nachfragen, ob das ein Kriterium ist?

Bearbeitet von Yoyo
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Hi,

Beim Seepferdchen durfte der Kopf bei meinen Kindern die ganze Zeit rausschauen. War kein Problem. Allerdings muss ich sagen, dass sie es im Schwimmkurs, nachdem sie erstmal nicht untergegangen sind auch die Technik gelernt haben. Neben Brustschwimmen haben sie noch Rücken und Kraul gelernt. Die Gruppe meiner großen Tochter war sehr fit und die haben noch die ersten Schritte Delphin gemacht.

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Was der Bademeister sagt, ist schon richtig so. Das haben sie vor ein paar Jahren geändert. Meine Kinder haben das Seepferdchen auch noch mit Kopf über Wasser gemacht.

https://www.dlrg.de/informieren/ausbildung/schwimmabzeichen/

Komisch, dass es im Kurs anders vermittelt wurde. Der Bademeister hätte es ja auch mal direkt sagen können.

Edit: Probiert das mal aus. Es ist eigentlich effektiver und kräftesparend, weil man besser im Wasser liegt, als wenn man den Kopf nach oben reckt.

Bearbeitet von LiEmNel4
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Hi,

das Problem ist hier eben, dass im Kurs auch die Kursleiter das Seepferdchen abnehmen, heißt, wenn die es den Kindern so lernen mit Kopf über dem Wasser, nehmen die auch so das Seepferdchen ab.

Der Bademeister nimmt es aber nach den offiziellen Regeln ab, ich hätte da jetzt aber auch eher erwartet, dass er was sagt und es sie nochmal probieren lässt. Statt gleich zu sagen durchgefallen. Ich meine es ist das Seepferdchen, nicht irgendeine super wichtige Prüfung an der Menschenleben hängen :D

Das werde ich dann bei uns auf jeden Fall mal nachfragen, meine Tochter will unbedingt ihr Seepferchen haben, warum auch immer :D Wir haben das Schwimmen selbst beigebracht und bei uns atmet auch niemand ins Wasser aus. Mach ich ja auch nicht, klar ist es so richtig, aber ich trage Kontaktlinsen, ich müsste dann eine Schwimmbrille aufziehen um so zu schwimmen, weil mir sonst immer Wasser ins Auge läuft und ich Gefahr laufe eine Kontaktlinse zu verlieren. Dafür sind die Dinger zu teuer :D

Ich muss mal nachher unseren Sohn fragen, wie das im Schwimmunterricht lernen in der Schule, das würde mich mal interessieren.

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Ich bin ehrlich: ich bin immer nur mit Kopf aus dem Wasser geschwommen. Dabei habe ich keine Angst vor dem Tauchen oder so - ich habe es halt so gelernt und finde es "angenehmer". Wie gesagt haben wir alleine gestern etliche Leute gesehen die auch so geschwommen sind und mir ist bisher nie in den Sinn gekommen, dass es so nicht richtig ist. Und in beiden Kursen wurde es den Kindern auch so beigebracht und jetzt heißt es "alles komplett falsch"...total komisch!

Ich habe jetzt mal eine Mail an den TSV geschrieben wo meine Tochter einen Kurs gemacht hat und gefragt ob sie nochmal zu einer Stunde kommen darf damit sie ihr da das Abzeichen abnehmen... Vielleicht sind sie ja so kulant und machen es. Bei denen durfte man übrigens sogar mit Schwimmbrille tauchen (braucht meine Tochter zwar nicht, aber andere haben so ihr Seepferdchen gemacht) - wie ich nun erfahren habe ich das offiziell auch nicht erlaubt.

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ja, das ist das was ich meine. Viele Kurse machen das so, dass sie gleich mehrere Augen zudrücken, hauptsache die Kinder haben dann ihr Erfolgserlebnis, was ich tatsächlich auch wichtiger finde, als mit offenen Augen zu tauschen. Wozu gibt es denn die Brillen.

Und wenn du aber Pech hast und an einen Pendanten gerätst, der streng nach Regularien bewertet, dann fällt das Kind eben leider durch.

Die Idee nochmal auf den Kurs zuzugehen finde ich gut.

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Meine Tochter hat letztes Jahr im Dezember ihr Seepferdchen gemacht und hatte die ganze Zeit den Kopf über Wasser.

Kann deine Tochter nicht bei einem der Anbieter ihr Seepferdchen machen? Meistens ist es da einfacher, weil sie ja auch die Kinder kennen.
Es sind zwar die neusten Voraussetzungen für Seepferdchen, aber man sollte die Kirche doch im Dorf lassen.

Viel Erfolg beim nächsten Bademeister.

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Ich habe nun mal eine Mail an den Verein geschrieben wo sie einen Kurs gemacht hat. Vielleicht sind sie so kulant und nehmen es ihr ab... Wäre auf jeden Fall besser als auf Verdacht in ein anderes Hallenbad zu fahren und am Ende wird meine Tochter wieder enttäuscht

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Ich würde vor allem auch mal eine Mail an das Schwimmbad schreiben und darauf hinweisen, dass es da eine Diskrepanz zwischen den Schwimmkursen diverser professioneller Anbieter und dem Bademeister gibt und dass du dir einen empathischeren und professionelleren Umgang damit gewünscht hättest.

Mein Kind hat das Seepferdchen auch mit Kopf aus dem Wasser bekommen. Das mit dem ins Wasser ausatmen wird jetzt im Kurz zur Vorbereitung auf Bronze erst richtig ins Visier genommen.

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Von der Sache her hat der Bademeister schon recht, die Regeln sind da deutlich strenger geworden. Aber so wie du das schilderst, hat er natürlich in der Art und Weise, wie er das vermittelt hat, völlig daneben gegriffen.

Ich habe unserer Tochter das Schwimmen selber beigebracht, also hat sie auch beim Bademeister die Prüfung gemacht. Aber bei uns wurde direkt bei den ersten Metern noch ein Tipp gegeben, worauf sie achten soll, und nachdem sie das super umgesetzt hat, hat sie die Urkunde völlig problemlos bekommen.

Bei euch hätte der Bademeister zumindest nochmal erklären können, worauf ihr beim weiteren Üben achten müsst. Dass ihre Motivation jetzt erstmal bei Null ist, kann ich mir vorstellen.

Leider kann man sich nicht auf die Schwimmkurse verlassen. In der Klasse unserer Tochter sind Kinder, die im Schwimmkurs Seepferdchen gemacht haben und trotzdem nochmal in die Nichtschwimmergruppe mussten. Es kommt halt auch immer auf den Kursanbieter an.

Bei uns kann man aber, wenn man auf ein Abzeichen hinarbeitet, auch durchaus im normalen Badebetrieb die Bademeister ansprechen und fragen, ob z.B. die Technik in Ordnung ist oder ob man noch auf etwas achten soll. Wenn man regelmäßig im Schwimmbad ist, bekommt man ja auch einen Eindruck, wer ansprechbar und wer eher muffelig unterwegs ist. ;-)

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"Leider kann man sich nicht auf die Schwimmkurse verlassen. In der Klasse unserer Tochter sind Kinder, die im Schwimmkurs Seepferdchen gemacht haben und trotzdem nochmal in die Nichtschwimmergruppe mussten."

Das hat wahrscheinlich gar ncihts mit dem Kursanbieter zu tun. Bei uns wurden die "Seepferdchen-Kinder" auch erstmal der Nichtschwimmergruppe zugeteilt. Als "Schwimmer" zählen sie hier erst ab Bronze.

Denn wenn wir ehrlich sind: Sich 25 m über Wasser halten und wirklich schwimmen können, sind bei vielen Kindern noch zwei ganz verschiedene Dinge ;-)

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Ja, da hast du natürlich recht, was das "über Wasser halten" angeht.

An der Schule unserer Tochter ist es aber so, dass es drei Gruppen gibt, und in die Schwimmergruppe kommen durchaus überwiegend die Kinder mit Seepferdchen.

Es gibt dann noch eine Gruppe "gute Schwimmer" und das sind dann die Kinder, die entweder mindestens Bronze haben oder zumindest so gut schwimmen, dass sie sich effektiv auf Bronze vorbereiten können.

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Probiert doch mal, ob ihr die Technik mit dem unter Wasser ausatmen nicht selbst erlernen könnt. Es ist anfangs eine Umstellung und auch etwas Überwindung, aber vielleicht fällt sie deiner Tochter leicht.

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Ganz ehrlich: vergiss den Bademeister. Mach nochmal einen Kurs oder besser: sprich mit den Trainern/dem Verein von dem Kurs ob sie noch 1-2 mal in einen Kurs dazu kommen kann bevor es dort in den höheren Kurs geht.

Ich wollte erst auch nur zum Bademeister, habe mich dann aber dagegen entschieden weil ich nicht ganz sicher war ob es wirklich klappt und Dein Beitrag zeigt, dass das richtig war. Enttäuschungen wollte ich vermeiden. Eltern waren bei uns im Kurs nicht dabei, aber im Kurs war es sehr locker und es gab nie eine Prüfungssituation. Ausatmen ins Wasser war dort kein Thema soweit ich weiß.

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Ich denke da kamen zwei Sachen zusammen. Er hat ja auch gesagt, dass die Technik falsch ist. Ein Schwimmstil muss schon erkennbar sein.

Vielleicht kamen dann zwei Dinge zusammen, und er konnte das Abzeichen nicht mit gutem Gewissen geben.