Probleme mit der Motorik

Hallo, ich hatte gestern ein Gespräch mit der Lehrerin meines Sohnes (1.klasse) und sie meinte, er macht gut mit, kann gut lesen, rechnen und schreiben, nur hat er Probleme mit der Feinmotorik, er schreibt ziemlich groß, hat Probleme, beim schreiben innerhalb der Linien zu bleiben und tut sich auch sehr schwer beim Schneiden, d.h er kann nicht an der linie Entlang schneiden.
Was kann ich zuhause aktiv tun, um ihn zu fördern?

1

Was macht er denn gerne?
Da würde ich ansetzen.
Und ich würde von Grob- zu Feinmotorik gehen. Wenn er nicht auf Linie schneiden kann, bringt es mMn wenig, das täglich mit ihm zu üben, weil das nur zu Frust führt, sondern dann wird erst etwas Grobes ausgeschnitten oder es werden mal Kekse gebacken und mit einem Gals ausgestochen und dann bemalt mit Zuckerguss etc.

Ich hatte auch Probleme mit der Feinmotorik. Ergotherapie gab es damals für mich noch nicht, dafür aber immer wieder Physiotherapie aus verschiedenen Gründen. Ausschneiden konnte ich in der gesamten Grundschulzeit nicht, es sah immer aus wie mit der schwachen Hand geschnitten. Auf einer Linie zu malen war auch extrem schwierig. Meine Handschrift war krakelig, obwohl ich schon früh Hobbys hatte, bei denen ich relativ viel geschrieben habe (habe Gedichte geschrieben und Sachbücher erstellt nach denen, die ich gelesen hatte. Davon hatte ich mehrere Notizbücher auch mit eigenen Fotos und Zeichnungen. War halt alles nicht auf künstlerisch anspruchsvollem Niveau.)

Wenn dein Sohn also Interessen in dem Bereich hat, unterstütze die, aber ohne Kritik oder Ziele.
Meine Mutter hat in meiner Grundschulzeit auch intensiv gebastelt, mit uns und für sich und schnitt mit Cutter filigrane Fensterbilder aus. Das hat mich schon immer frustriert, weil ich merkte, dass ich weit davon entfernt war, ohne, dass sie das in irgendeiner Weise zur Konkurrenzsituation gemacht hätte. Allerdings kam irgendwann mal die Bemerkung, ich könne ja nicht auf einer Linie entlang schneiden, die mich schon verfolgt hat. Insofern würde ich von solcher Art Kritik absehen, weil die sich verfestigen kann. Aus diversen Gründen (nicht nur deshalb!) hatte ich in der Schule bis zur Oberstufe immer Stress, wenn man mal bspw. in den Naturwissenschaften etwas Praktisches machen musste, weil ich immer dachte, dass ich das nicht könnte.

Also, erstelle eine Liste aller Interessen deines Sohnes, die irgendwie mit Motorik zu tun haben, auch Sport, Ballspiele, Computerspiele etc. und fördere die erst mal ohne Erwartung und nur mit Anleitung, wenn er danach fragt oder offen dafür ist. (Sonst kann Anleitung auch bedeuten "siehst du, das kannst du nicht, das muss ich dir zeigen!")

Sollte er Interesse an einem Instrument haben, könnte das auch eine gute Idee sein. Auch da muss man seine Motorik schulen.

2

Die Lehrkraft fragen.

- malen

- basteln

- Augenarzt mit Sehschule!

- Sport

Es ist wie immer und überall, erst die Ursache finden und nicht am Symptom herumdoktern.

3

Hallo,

Finde raus an was es liegt. Mangelnde Motivation, mangelndes Wissen wie man richtig den Stift hält oder wie man am einfachsten schön schneidet, oder ist dem Kind nicht klar dass es zur Aufgabe gehört in den Linien zu bleiben? Das ist nicht jedem Kind wirklich deutlich.

Je nach dem was zutrifft, dort ansetzen.
Ohne Üben wird es nicht besser, außer es ist ein reines Motivationsproblem.
Sportler sitzen auch nicht einfach auf der Bank und warten aufs nächste Spiel. Die, die trainieren sind sonst besser als sie.
Warum sollte es in der Feinmotorik anders sein als in der Grobmotorik und auch im Gehirntraining...

Finde raus was ihm Spaß macht: Fensterdeko für den Frühling basteln, Geburtstagskarte machen, da kann er schon selbst was drauf schreiben und stolz überreichen... Alternativ einfach so für jemanden etwas basteln/schreiben.

Kneten mit fester Knete und Teig kräftigt die Finger. Mal Pizza, Strudel, Brot usw. backen, Kind den Teig auch eine Weile kneten lassen. Vorher zeigen, wie es das machen soll, nicht vergessen.

Viel Spaß beim Üben.

4

kneten hilft und macht Spass, mit den Fingern kleine Gegenstände formen

5

Bin keine Fachfrau, aber mir fällt ein, Gesellschaftsspiele zu machen. Da ist Feinmotorik wichtig.

Wie ist es beim Spielen wie Lego bauen? Hat er dort auch Probleme?

Ich würde mit dem Kinderarzt reden, welche Fachleute dir weiterhelfen können.

Bearbeitet von Emma63
6

Also unsere Tochter hatte das letzte Kindergartenjahr und nun das erste Jahr Schule Psychomotorik. Zuhause, keine Ahnung, was eine Therapeutin macht, ist halt viel effektiver.

7

Wir warten schon seit einem Jahr auf einen Ergotherapie-Platz, das wäre für euch sicher auch nicht verkehrt, aber dauert eben...

Wir machen folgendes:
-Kneten (Teig oder Knete)
-Matschen in Sand, mir Kinetic Sand usw
-Steckperlen/Bügelperlen
-Blockflöte spielen lernen (war Zufall, wollte er gerne und hat wohl am meisten gebracht!)
-Stifte mit Griffhilfen ausstatten und auf richtige Stifthaltung achten

Außerdem:
Augenarzt und Brille (in der Vorschulzeit und nun eben noch immer in der 2. Klasse)
Und motivieren mit Dingen, die er kann, also Schwimmen, Radfahren, Sport usw

8

Ich weiss nicht, ob der Tipp in eurem Fall überhaupt sinnvoll ist. Bei Dingen, bei denen die Plätze nicht zentral vergeben werden, kann es sinnvoll sein, sich an mehreren Orten anzumelden. Manchmal hat man Glück und es wird vorzeitig irgendwo etwas frei.

9

Naja klar, wir stehen bei 8 Ergo-Praxen auf der Warteloste, aber hier auf dem Land ist das dann auch alles, was im Umkreis von 45 Autominuten erreichbar ist... Mehr ist leider einfach nicht drin.