Anspruch 4. Klasse GS Bayern

Guten Morgen,

einige Eltern aus unserer Klasse und auch ich haben den Eindruck der Anspruch an unserer Grundschule ist extrem hoch. Ich habe keinen Vergleich da weder mein Mann noch ich in einer bayerischen GS waren.
Ich würde mich interessieren, wie andere Eltern an anderen GS das sehen.
Klar, es ist das Jahr des Übertritts, aber deswegen sollte man Kinder nicht schikanieren.
Bei uns gibt es quasi keine 1. mit einer zwei gehört man zur kleinen Klassenspitze. Mit viel Lernerei erreicht man im Normalfall eine 3.
Wenn ich die Proben mit Proben der gleichen Klassenstufe aus anderen Bundesländern vergleiche, sind unsere viel schwerer. Die Kinder aus anderen Bundesländern würden bei uns schier verzweifeln.
Vielleicht haben andere Eltern Lust auf Austausch.
LG

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Also wenn ich mir anschaue, mit welchen Kenntnissen die Kids bei mir in Klasse 5 landen, kann ich mir irgendwie kaum vorstellen, dass da in Klasse 4 so ein krasses Niveau herrscht und in den Sommerferien zu Klasse 5 ne kollektive Volksverdummung jedes Jahr eingetreten ist 🙈
Mein Sohn ist bisher nur in Klasse 1, ich kann da also nicht mitreden, aber auch da ist das Niveau wirklich unterirdisch für meine Begriffe 🙈
Ich kann mich allerdings daran erinnern, dass bei mir damals auch einige Mütter (nicht Kinder, Mütter 😅) über das angebliche Niveau gestöhnt haben.
Da muss ich leider sagen:
Irgendwie haben viele Eltern die Drittel-Geschichte vergessen und denken, dass ihr Kind ja aufs Gym muss. Dass aber bei 30 Kindern eben nur 10 Gym Niveau haben und von den 10 vllt. 5 uneingeschränkt und von den 5 vllt. 2 das ohne Lernen und entspannt schaffen - das bedenken viele Eltern nicht und denken, dass ihr Kind ja eines von den 2en sein muss und wenn es das nicht tut, dass dann der Anspruch zu hoch ist. Nicht, dass ihr Kind vermutlich einfach kein Überflieger ist. 😅

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"Ich kann mich allerdings daran erinnern, dass bei mir damals auch einige Mütter (nicht Kinder, Mütter 😅) über das angebliche Niveau gestöhnt haben."

Du bist aber in Baden-Württemberg zur Schule gegangen, oder?

Ich finde es übrigens extrem respektlos, wie du über Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse sprichst, Stichwort "Volksverdummung".

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Ich habe keinerlei Verbindung nach BaWü. Ich bin Lehrerin in Bayern.

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Hast du vielleicht Beispiele? Wir kommen aus einem anderen BL und auch hier hat es im ersten HJ angezogen. Aber das war für uns klar, da die Kinder auf den Übertritt von der "kuscheligen" GS auf die weiterführende vorbereitet werden und somit im letzten Jahr nach und nach immer weiter angezogen werden muss.

Einsen gibt es bei uns aber nach wie vor. Daher würden mich konkrete Beispielaufgaben interessieren um das einschätzen zu können.

Ich habe jetzt mal in die letzte Mathearbeit geschaut. Hier ging es um Geometrie und schriftliches Multiplizieren.

Beispielaufgabe Multiplikation:
648*74=
387*53=

Beispieltextaufgabe:

Eine Familie kauft im letzten Jahr an 213 Tagen je drei Brötchen.

Ein Lager enthält 62500 Pakete. Davon werden 18750 verschickt.

Wie lautet die jeweilige Frage und berechne die Antwort.

Bearbeitet von Wilhelmi
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Beispiel 1 HSU:

Zeichne die Himmelsrichtungen und die rote Kompassnadel ein

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Habe dir Beispielaufgaben von uns in Mathe bei meinem Text noch ergänzt.

Zu deiner SU-Aufgabe kann ich dir leider nichts sagen, wir hatten den Kompass bisher nicht. Aber vom Anspruch her finde ich das jetzt ok. Wenn sie den Kompass vorher durchgenommen haben und dein Kind verstanden hat, wie die Reihenfolge ist, ist das doch machbar? Es gibt ja einen Anhaltspunkt mit SO. HMMM....

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Hi,

hast du mal Beispiele für Aufgaben, die du zu schwer findest? Dann könnte man eher was dazu sagen.

Wir sind in BW, 1 gibt es hier auch selten. Mein Sohn hat in Deutsch jetzt eine 1- und eine 1-2 geschafft. Bei der 1 - war er der Einzige, bei der 1- 2 gab es noch einen Mitschüler. Ähnlich in Mathe, da war er auch Klassenbester mit 1-.

Der Großteil ist hier bei Note 2 oder drunter, was ich aber auch für völlig normal halte. Mein Sohn war auch in der 3. Klasse immer so fest im Bereich 2, jetzt hat er mal ein bisschen geübt vor den Arbeiten und siehe da, es wird noch etwas besser.

Was zu schwer bzw. zu umfangreich war, war der Kompass4, der dieses Jahr eingeführt wurde als verpflichtende Prüfung für den Übertritt an die weiterführende Schule. Den haben nur knapp 6% der Schüler in BW auf Gymnasialniveau geschafft. Mein Sohn hat auch nur 56% geschafft und er ist gut in Mathe. Allerdings waren die da auch mit den vorgegebenen Lösungen blöd bzw. hatten die Fragen zu ungenau gestellt.

z.B. sollten die Kinder aufschreiben wie viele Kombinationsmöglichkeiten für ein Frühstück es gibt. Es gab meine ich 3 Komponenten. Milch, Joghurt, oder so. Man kann es sich im Internet anschauen.
Dann die 2. Frage dazu: Es gibt jetzt noch Orangen dazu. Ben sagt: Es gibt jetzt eine Kombinationsmöglichkeit mehr. Stimmt das? Begründe.
Wenn ein Kind jetzt geschrieben hatte: Nein, es gibt ja z.B. die Möglichkeit Milch/Orange und Joghurt/ Orange, also mindestens 2 neue Varianten. Wurde die Antwort als falsch gezählt. Richtig gewertet wurde die Antwort: Nein, es gibt jetzt 4 neue Möglichkeiten. Aber es wurde ja nicht danach gefragt, wie viele Möglichkeiten es gibt, sondern nur ob das stimmt.

Da kann man nur den Kopfschütteln. Glücklicherweise sind seine Noten so gut, dass er trotzdem die Gymnasialempfehlung der Schule hat plus unseren Elternwillen, so dass er ohne weiteren Test aufs Gym kann..

Das 4. Jahr ist einfach nochmal etwas arbeitsintensiver, aber kein Vergleich zu dem was dann an der weiterführenden Schule kommt. Von daher finde ich es gar nicht so verkehrt, das der Schwierigkeitsgrad nochmal etwas anzieht, weil am Gymnasium rutschen die meisten ja nochmal 1 - 2 Noten ab, also man sieht dann ja das es da noch schwerer wird.
Wir hatten eine Lehrerin die in Klasse 1 und 2 schon mehr verlangt hat als die Parallelklassen, aber unsere Klasse hatte dafür dann den Übergang auf Klasse 3 problemlos gemeistert, sie waren das Arbeitspensum schon gewöhnt.

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Ich suche schon nach Beispielen. Aber es ist schwierig einzelne Aufgaben rauszufischen, weil es auch auf die Menge ankommt. Also es sind natürlich überall Aufgaben dabei, die man schaffen kann. Aber der größte Teil ist sehr anspruchsvoll und es kommen auch immer 2-3 Aufgaben dran, auf die die Kinder einfach nicht vorbereitet wurden.
Mein Eindruck ist, man will bewusst vermeiden, dass Kinder eine 1 bekommen. In manchen Bundesländern gibt es 1er-Schwemmen und zu viele Kinder auf den Gymnasien. Aber wenn man das Gros der Klasse eine 3 hat und schlechter ist, ist es doch für die Kinder nicht motivierend.

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ja, ich verstehe was du meinst.

Heißt die Aufgaben passen an sich, aber es sind zu viele.

Und Transferaufgaben dazu noch, also wo die Kinder sich das selbst herleiten müssen mit den Dingen die sie gelernt haben, wie man diese Aufgabe jetzt lösen kann.

Fände ich jetzt auch schwierig, also 1 Aufgabe ja. Bei uns ist das meist eine Zusatzaufgabe, die einen Extrapunkt gibt.

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Hast du es mal mit Aufgaben aus der Parallelklasse verglichen?
Vielleicht liegt es einfach an der Lehrkraft?

Ich habe zwei Kinder durch die bayerische GS durch und bei uns gab es ganz normal auch Einsen.

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Es gibt immer die gleichen Proben pro Klassenstufe.

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Und weißt du, wie es in den Parallelklassen läuft? Dass es gar keine Einsen gibt, finde ich auch verwunderlich. Vielleicht liegt es tatsächlich an nicht so optimalem Unterricht, wenn es nur auf eure Klasse zutrifft.

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NDS

Unser Sohn hat die GS im Sommer 24 beendet.

Er hatte in der 4 Klasse Deutscharbeiten mit mehr als 4 DIN A4 Seiten.

SU waren 3 DIN A4 Seiten bspw.

Da er in Mathe anderen Stoff hatte, als der Rest der Klasse kann ich zur normalen Arbeit nichts sagen.
Es waren für ihn die Matheolympiaden der 4 Klasse die Klassenarbeiten.
Natürlich mit dem offiziellen Zeitfenster am offiziellen Tag.


Die anderen Klassenkameraden haben die Matheolympiaden normal mitgeschrieben, ohne das es als Note galt.

Du kannst dir die Matheolympiaden ja mal anschauen, daran kann man ja auch sehen, was ein 4 Klässler können sollte. Vom Inhalt her.

Bearbeitet von Elise22
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Das war ein guter Tipp mit der Mathe-Olympiade und ich muss ehrlich sagen, ich fand die Aufgaben im Vergleich zu den Proben, die bei uns in der Schule geschrieben werden echt simpel.
Ich wäre froh, wenn die Proben so aussehen würden!!

Wie ist denn das Niveau der Mathe-Olympiaden anzusehen?

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Das die für dich simpel sind, mag sein.
Ich würde die dann mal deinem Kind vorlegen mit entsprechendem Zeitdruck für Klasse 4.
Und natürlich muss dann auch die schriftliche Begründung stimmen.
Darauf wird sehr viel Wert gelegt.

Und ohne Erklärungen deinerseits.

Hat dein Kind noch keine Matheolympiade mitgeschrieben?
Das ist eigentlich üblich in Klasse 3 und 4.

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Nur mal ein kleiner Gedankenanstoß:

Wäre es dir denn „andersrum“ wirklich lieber? Also wenn die Arbeiten alle leicht wären und ganz viele Kinder einsen schreiben?

Denn dann kommt oft auf der weiterführenden Schule der große Fall nach unten, wenn auf der Grundschule „zu lasch“ gearbeitet wurde und die weiterführenden Schulen die Kids aber nicht mehr betüddeln.

Dann wärs mir lieber wenns in der 4. schonmal anstrengender wird und ja vllt auch die Noten etwas runter gehen aber dafür der Umschwung dann zur weiterführenden Schule weniger extrem ist.

Zumindest hier bei uns in der Gegend (Hessen) ist es kein Geheimnis, dass die meisten Schüler auf der örtlichen Gesamtschule erstmal ordentlich absinken weil sie das Niveau von der Grundschule nicht gewohnt sind. Da nimmt nämlich niemand Rücksicht drauf…

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Wir sind aktuell auch 4. Klasse in Bayern und auf einer relativ anspruchsvollen Grundschule.
Kann ich so behaupten weil ich Kontakt mit anderen Eltern auf anderen Grundschulen habe und sie immer wieder den Kopf darüber schütteln, was bei uns verlangt wird. Und ja um eine 1 zu bekommen, müssen hier auch die Transferaufgaben richtig sein. Dies bedeutet aber keineswegs dass es bei uns gar keine 1er gib. Nur eben nicht mehr so häufig. Mein sehr guter Schüler war in den ersten Tests auch plötzlich abgesackt, bis er das System verstanden hatte.

Im Gymnasium wird es noch viel häufiger vorkommen, dass nicht reines Lernen abgefragt wird, sondern auch ob das Thema verstanden wurde. Von daher finde ich es gut, dass die Kinder dies jetzt schon verstehen.

Aber ja hier gibt es auch viele Eltern die darüber jammern wieviel schwerer jetzt alles geworden ist. Diese Kinder hätten letztes Jahr gerade mal so den Notendurchschnitt fürs Gymnasium gehabt und ja die meisten können diesen jetzt nicht halten. Aber dies Kinder wären auf dem Gymnasium vermutlich auch nicht glücklich.

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Mich wundert immer wie man (und Du tust das ja nicht!) sich beschweren kann, dass in der Vierten die Transferaufgaben korrekt gelöst sein müssen, um eine Eins zu erhalten.
Was denn sonst?
Wenn mein Kind alle bekannten Aufgaben korrekt löst, aber die neuen oder knobeligeren nicht ganz, dann ist das halt eine gute Leistung. Keine sehr gute. Reicht doch?

Meinem Eindruck nach beschweren sich hauptsächlich die "Vielüber" über die Transferaufgaben. Weil die sich schlecht vorbereiten lassen. Den anderen ist egal, ob das Kind die Aufgabe nicht kann, weil es nicht geübt hat oder weil es den Aufgabentyp noch nie gesehen hat.

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Solche Diskussionen gab es schon in der Elternschaft, als ich (in der Schweiz) zur Schule gegangen bin. Bei uns hat fast die halbe Klasse Matura gemacht (damals üblich etwa 20%). Zumindest bei uns war es völlig egal, wie der Klassenschnitt im Vergleich zu den Klassen anderswo war. Der subjektive Eindruck mancher Eltern mag anders gewesen sein. Hätten wir pauschal alle eine halbe Note besser gekriegt, hätte kein einziger heute eine andere Karriere eingeschlagen.

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Die Jammerei aus Bayern verstehe ich nicht. Das scheint dort zum guten Ton zu gehören.

Schaut Euch doch mal die Sachsen an. Ähnliches Übertrittssystem, eher schwieriger als Bayern, G8 und richtig gutes Abitur. Von denen hört man nie diese Beschwerden, die aus Bayern kommen.

Auch inhaltlich sind die Beschwerden wenig nachvollziehbar. Dass man die Transferaufgaben gelöst haben muss (und alle anderen natürlich auch) um eine Eins zu bekommen dürfte auch in den anderen Bundesländern Standard sein. Auch dass die Grundschultests 4-5 Seiten lang sind und das vorher alles gelernt werden muss, ist völlig normal.

Beschwerden, dass alles so viel und so schwierig ist gibt es überall. Aber ehrlich gesagt sind es entweder Eltern, die sehr pushy sind (und deren Kinder dann lauter Einser schreiben, obwohl Zweier zum Übertritt ja auch locker gelangt hätten) oder die, deren Kinder auf der Realschule besser aufgehoben wären, die aber um jeden Punkt zum Gym kämpfen.

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Soweit ich es gesehen hab, ist zwar Sachsen ähnlich bezüglich der „Empfehlung“ die benötigt wird. Was dort aber nicht so ist, ist der massive Druck der ausgeübt wird. Dort gibt es keine Mindestzahl an Prüfungen.

In Bayern ist es teilweise bescheuert, Sorry wenn ich das so sage, obwohl mein Kind zum Glück gut damit klar kommt. Es müssen mindestens 18 Tests in den 3 Hauptfächern bis zum Übertrittszeugnis geschrieben sein. Bedeutet bei 24 Schulwochen, dass jede Woche mindestens 1 bis 2 Tests geschrieben wird, da es ja auch noch andere Fächer gibt. Der erste Deutschtest fand bei uns am 7. Schultag nach den Sommerferien statt.

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Ich bin in den neuen BL zur Schule gegangen auf eine Gymnasium und sorry aber der kleine Bruder eines ex Freundes hatte beim Quali (erweiterter Hauptschulabschluss) in definitiv mit Dinge zu kämpfen von denen ich noch nichts gehört hatte.

Also tatsächlich ist das Pensum hier in Bayern schon um ein paar Zacken schärfer, aber ich denke auf jeden Fall zu schaffen, wenn man es will.

Lt unserer GS wird der Lernstoff bis zum Ende der 3 Klasse durchgenommen. In der 4 Stufe soll der Übergang vorbereitet werden, Schwerpunkte wiederholen, und vor allen eigenständiges arbeiten und lernen gefestigt werden.