Braucht das Kind wirklich eine Spezialschule? Mutter sucht Rat

Hallo Zusammen,
Ein Elternpaar ist vor etwa drei Jahren nach Deutschland gekommen, ihr Kind war damals dreieinhalb Jahre alt. Nachdem sie von Bayern nach Baden-Württemberg umgezogen sind, besucht das Kind weiterhin die Kita. Es wird als schüchtern und nachdenklich beschrieben, aber die Erzieher bestätigen, dass es schnell lernt. Es ist eher introvertiert, beteiligt sich nicht immer aktiv an Gruppenaktivitäten und äußert Gedanken über seine Eltern wenn es jemand fragt , woran e denkt und als abwesend wirkt.

Nun haben Spezialisten empfohlen, das Kind auf eine Spezialschule zu schicken – allerdings ohne eine psychologische Diagnostik durchzuführen. Die Mutter ist verunsichert, da sie keinen Hinweis darauf sieht, dass ihr Kind diese Schulform benötigt. Vielleicht gibt es da Probleme mit der Konzentration oder as FeinMotorik. Sie fragt sich, ob seine möglichen Sprachschwierigkeiten oder sein zurückhaltendes Verhalten falsch interpretiert wurden. Sie hat bereits einen Termin bei einer Ergotherapeutin vereinbart und möchte sich weiter absichern.

Die Mutter möchte wissen:
1. Kann sie die Empfehlung der Spezialisten ablehnen und ihr Kind auf eine Regelschule schicken?
2. Kann sie einen unabhängigen Psychologen oder Spezialisten beauftragen, um eine fundierte Einschätzung zu bekommen?
3. Welche Rechte hat sie in dieser Situation?

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Welche Schritte sollte sie unternehmen? Sie möchte die beste Entscheidung für ihr Kind treffen, aber nicht vorschnell einer Empfehlung folgen, die ihr nicht gerechtfertigt erscheint.

Jede Meinung oder Erfahrung ist willkommen!

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Was für ein "Spezialist" war das denn? Spezialist für was? Und wo kam der her, wer hat die Abklärung durch den Spezialisten veranlasst?

Wie schätzt die Kita die Situation ein?

Wie wurden die Empfehlungen Spezialisten begründet?

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Ein Spezialist vom Schulministerium hat letztes Jahr einen Test durchgeführt, um zu prüfen, ob das Kind mit sechs Jahren in die Schule kann. Der Test lief nicht gut, obwohl das Kind zu Hause ähnliche Aufgaben problemlos macht. Daher wurde entschieden, dass es ein weiteres Jahr in der Kita bleibt. Die Kita war bisher zufrieden. Für den Schulstart nächstes Jahr begleiten Spezialisten den Prozess und führen weitere Tests und Termine durch, aber genauere Details sind nicht bekannt.

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Geht es alleine darum, ob das Sprachvermögen ausreichend ist? Oder geht es um psychologische Probleme? Dann ist die Einschätzung der Kita meiner Meinung nach aussagekräftiger als die Einschätzung nach einer einmaligen Testung, bei der das Kind sich anders verhalten hat, als im Alltag. Welche Möglichkeiten die Eltern haben, wer was entscheiden darf etc., scheint allerdings in jedem Bundesland anders geregelt zu sein. Da kenne ich mich mit BW leider nicht aus. Ich würde mir erstmal alles schriftlich geben lassen, also welche Empfehlungen wie begründet werden. Und es müsste ja auch Widerspruchsmöglichkeiten geben.

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Was ist denn eine "Spezialschule"? Hat man das genauer definiert?

Welche Art von "Spezialisten" haben empfohlen?


Grundsätzlich: Es handelt sich um eine Empfehlung. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, ob sie ihr Kind an eine Regelschule oder woanders anmelden.

Liegen die Sprachschwierigkeiten auch bei den Eltern vor?

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Ja Sprachschwierigkeiten in Sinne von Deutsche sprache. Das Kind versteht immer noch nicht alles auf Deutsch

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Welches BL?

Hört sich eigentlich an wie der normale Schuleignungstest.
Ging das Kind regelmäßig in die KiTa seit den letzten 3 Jahren? Trifft es außerhalb der KiTa häufig Freunde, die deutsch sprechen?

Sprachschwierigkeiten sind natürlich nicht einfach in der Schule, aber in den meisten Grundschulen gibt es mittlerweile Förderprogramme für nicht-deutschsprachige Schüler. Ich kann mir keine "Spezialschule" so richtig vorstellen, die für diesen Fall geeignet wäre.
Gibt es eventl. andere Entwicklungsprobleme?

Lasst euch doch mal genau erläutern, was für eine Schule gemeint ist.

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Da fehlen irgendwie ganz viele Infos.

Was für eine Art von “Spezialist” hat die Testung durchgeführt?
Was wurde genau getestet?
War es eine normale Schuleingangsuntersuchung oder nur speziell für dieses Kind?
Welche Probleme/Auffälligkeiten hat das Kind? Motorisch? Sprachlich? Psychologisch?
Um was für eine “Spezialschule” geht es? Eine Förderschule?

Grundsätzlich haben Eltern in Deutschland das Recht auf inklusive Beschulung und dürfen ihr Kind auf Regelschulen genau wie auf Förderschulen anmelden. Liegt allerdings kein Gutachten für einen besonderen Förderbedarf vor, gilt das Kind sowieso als “Regelkind” und kann auf eine “normale” Schule gehen.
Aber ein paar mehr Infos wären hilfreich um dir zu antworten!

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Ich nehme an, das Kind ist bei der Kooperation mit der Grundschule aufgefallen. Sicherlich war eine Kooperationslehrkraft der Schule da, die nach der Auffälligkeit die weitere Testung durchgeführt hat. SBBZ Lernen spricht eigentlich eher für festgestellte kognitive Schwierigkeiten, oder Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Informationen etc, aber eigentlich müsste da ein Gespräch mit Lehrer und Kindergartenbezugserzieherin stattgefunden haben, wo die Defizite offen gelegt worden sind. Wegen reinen Sprachschwierigkeiten kenne ich keinen Fall, wo das bisher empfohlen wurde, aber vielleicht ist das in eurem Schulbezirk anders.

Bearbeitet von Lavendel.85
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Die Gespräche mit der Schule mit Dolmetscher führen wäre für mich die erste Wahl. Mit einem richtigen Dolmetscher, bitte keine " Mutter" die zufällig beide Sprachen spricht.
Die Erfahrung haben wir an unserer Schule gemacht, dass viele Probleme der SuS einfach nicht detailliert übersetzt werden und es deshalb keinen Konsens gibt.

Dann, als Überlegung, keine Schule macht sich mit hohen personellen Aufwand an eine Umschulung, wenn sie diese nicht für sinnvoll erachten. Das bindet wertvolle Ressourcen, die an anderer Stelle gebraucht werden. Um es deutlich zu sagen, diesen Weg schlägt keine Schule ein, um jemanden " los" zu werden.

Die Mutter/Eltern bestimmen die Schule. Elternrecht vor Kindswohl in Deutschland, kann u.U. echt kompliziert werden und lange dauern und viel Geld kosten, aber unterm Strich sind die Eltern maßgeblich.
Eine zweite Meinung ist dann machbar, wenn das Kind in einer privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung ist
Sie hat alle Rechte bezüglich des Kindes, sie wird an keiner Stelle " entrechtet".

Bearbeitet von das-erste-huhn
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Ablehnen kann man immer.

Und einen Platz auf einer "Spezialschule" bekommt das Kind nur, wenn vorher ein sonderpädagogisches Gutachten durchgeführt wurde.