Liebe Community, vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben:
Mein Sohn - 8 Jahre - ist seit einem Jahr ein Trennungskind und eigentlich dachten wir, dass er es gut aufnimmt weil es Zuhause zuvor nur noch Streit gab.
Mein Exmann und ich wohnen im selben Ort, haben einen Recht entspannten Kontakt und eine 50/50 Regelung. Heißt: eine Woche ich, eine Woche er.
Am Anfang lief alles gut aber mittlerweile ist er in der Schule extrem auffällig, hat ne ziemlich kurze Zündschnur und lügt darüber hinaus, was es schwierig macht seinen Ausführungen der Konflikte zu glauben.
Er ist eigentlich ein cleverer Kerl, die Noten wirklich super - aber mit seinem 'Aggro'-Verhalten verscherzt er es sich mit Mitschülern und das tut mir echt im Herz weh - vor allem weil es drei Schüler gibt, die ihn ständig provozieren und er es einfach nicht schafft durchzuatmen und es zu ignorieren.
Ich kann auch verstehen, dass die Lehrer ihn jetzt auf einer Liste haben und natürlich nur noch mit den Augen rollen, er wahrscheinlich schneller einen Eintrag bekommt, als andere.
Wenn wir mit ihm reden gibt er sich einsichtig, weint... Ich könnte manchmal grad mitheulen
Könnte das eine Phase sein? Hat jemand eine Idee, was man tun könnte?
Kind seit Scheidung in der Schule auffällig
Seid ihr im Gespräch mit den Lehrern? Gibt es eine Schulsozialarbeiterin die man einschalten kann? Da es ja scheinbar eine 3:1 Situation ist, macht es sicher Sinn mit beiden Seiten zu arbeiten. Dein Sohn darf nicht so reagieren, aber er darf auch nicht ständig provoziert werden.
Dann die Frage warum lügt er? Bzw woher weißt du dass er lügt? Wer erzählt dir die Situation noch?
Und warum macht dir der Eintrag Angst bzw verschweigst du hier noch ein paar dicke Dinger die dein Sohn sich geleistet hat? Konflikte so lange sie nicht ständig körperlich sind, sind doch oft der Fall in der Grundschule. Aber wem gegenüber verhält dein Kind sich Aggro und was genau macht er?
Als Phase würde ich das aber nicht abtun. Sucht euch Hilfe deinem Sohn geht es warum auch immer gerade nicht gut und er zeigt es in der Schule deutlich. Also Zusammenarbeit mit Lehrern, Schulsozialarbeit und ggf. auch Kinderarzt aber nicht einfach hoffen dass es eine Phase ist.
Ich bin gerade etwas verwirrt; wieso sollte ich etwas 'verschweigen'? 😅 Mit 'Aggro' mein ich einfach, dass er Konflikten nicht aus dem Weg gehen kann sondern sie austrägt - das ist halt keine gute Idee, wenn man sowieso schon unter Beobachtung ist - und das ich das von ihm auch so nicht kenne.
Wir sind mit beiden Parteien (Lehrer und Schulsozialarbeiter) in Kontakt aber es bringt halt nichts, wenn es bei ihm nicht klick macht.
Hinsichtlich des Lügens: er sagt die Schule wäre toll gewesen, hat aber einen Eintrag... Und dann weiß ich nicht, ob er es nicht erzählt eben weil er angefangen hat oder ob er wieder in die Provokationsnummer reingelaufen ist... Das macht einfach keinen Sinn
Das ist aber für mich kein Lügen...
Er erzählt, wie er den Tag empfunden hat und " vergisst" den Eintrag zu berichten.
Das ist genauso, als wenn er sagt " Der Tag war schön, ich hab nichts auf" und abends fällt ihm auf " oh, in der 1 Std habe ich doch was auf bekommen"
Das vergisst er dann eben auch, weil danach noch 3 andere Std waren...
Oder wenn ein Kind vergisst, Zettel abzugeben....weil danach noch was anderes in der Schule war
Das hat dann ja auch nicht gelogen, sondern es schlicht vergessen, weil es später wichtigeres gab...
In unserer Stadt bieten die Familienberatungsstelle eine Gruppe für Scheidungskinder in dem Alter an.
Vielleicht?
Hallo,
wenn er wirklich von anderen provoziert wird, sollte in der Schule auch mit der anderen Seite gearbeitet werden. Bekommen die anderen drei Kinder auch ständig Einträge?
Ist es auch sicher so, dass die anderen ihn provozieren oder fängt vielleicht er an? Weil er versucht in diese Dreiergruppe zu kommen oder an eins der Kinder aus der Gruppe um mit diesem sich entweder richtig außereinander zu setzen oder zu befreundet und die anderen lassen es nicht zu und provozieren ihn?
Ich hatte auf dem Gymnasium eine beste Freundin, bei der es mir so nicht klar war. Ich hatte keine richtigen anderen Freunde, dachte mir, das liegt an mir. Bis in der 10ten Klasse ein Mädchen sich in der Pause immer zu uns gesellte und versuchte mit uns und vorwiegend mir sich anzufreunden. Tja, was soll ich sagen. Meine "beste Freundin" hat das andere Mädchen nach ein paar Tagen angefangen indirekt zu beleidigen und zu mobben. Zuerst fiel mir das nicht auf. Als es mir auffiel, war es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Dass ich nur eine Freundin hatte lag NICHT an mir.... Meine Deutschlehrerin hat mir das versucht damals zu vermitteln bereits ein paar Jahre zuvor, aber ich verstand es nicht. 🙈
Genauso verhält sich manchmal eine Gruppe. Wenn ein anderes Kind nur simpel Kontakt sucht, wird es nicht hineingelassen, sondern abgestoßen, provoziert, damit es sich verzieht.
Hat dein Sohn auch Freunde? Wie ist es da? Was macht er in der Pause sonst? Ist er in einer Nachmittagsbetreuung oder ist es eine Ganztagsschule?
Ist er sonst satt, ausgeschlafen, körperlich ausgelastet und so weiter? Also die Grundbedürfnisse sind gestillt in der Schule?
Meistens lässt man sich viel leichter provozieren, wenn man Hunger hat oder müde ist usw. Besonnen reagieren kann man nur, wenn sonst alles passt.
Hat er eine Strategie bekommen, was er tun kann, wie er sich verhalten sollte, wenn er auf die provozierenden Kinder trifft? Würde da was überlegen und mit ihm üben, wenn das Reden bisher nichts gebracht hat. Dann ist er in der Situation einfach nicht mehr in der Lage sich zu kontrollieren und was einfallen zu lassen. Da ist es besser, er hat eine Strategie eingeübt.
In erster Hilfe wissen wir ja alle theoretisch bescheid, aber wenn einer vor mir zusammenbrechen würde, bin ich mir nicht sicher, ob alle da richtig handeln würden. Das übt man auch regelmäßig in Kursen. Es ist genauso eine emotionale Situation.
Generell ist das Alter ab 8 Jahren darüberhinaus so, dass da mehr Streit und Provokation dazu kommt. Mein eigentlich schüchternes Kind lässt sich nun auch mehr drauf ein was andere sagen und tun. Früher hat es das mehr ignoriert. Eine Phase ist es nicht, sondern eine Entwicklung im sozialen Bereich. Das sieht man auch bei anderen Kindern. Mädchen werden da auch zickiger...
Alles Gute.
ihr habt dem KInd die Vertrauensbasis entzogen, darauf gibt es natürlich eine Reaktion
Ist die 50/50 Regelung etwas was ihr Eltern wolltet oder was auch euer Sohn wollte?
Sein Verhalten ist ein Ventil.
Ich Stelle mir vor,wie es für mich wäre,ständig woanders zu sein, irgendwie nie richtig angekommen. Jeder Haushalt mit anderen Regeln usw.
Holt euch Hilfe bei Lehrern, Schulpsychologen, Sozialarbeitern. Manchmal hilft es einem Kind auch,sich Außenstehende anzuvertrauen,da es Angst hat beide Elternteile zu enttäuschen.
Hallo,
also wo ich kein Fan bin, ist die 50/50 Regelung... Manche Kinder kommen damit sicher gut klar, aber viele eben nicht.
Manchen ist dieses Hin und Her zu viel.
Was sagt denn dein Sohn zu 50/50? Kommt er damit klar? Ich denke schon, das die Trennungssituation ein Grund sein kann, nicht muss.
Wie kommt er am Gym mit? Hat er Zeit für Freunde und Hobbys, gerade eben wegen den Wechselwochen?
Wegen der Jungs die sich auf ihn eingeschossen haben, muss auch was ändern, das schaukelt auch sich immer mehr hoch.
Ich würde mit dem Jungen Mal intensiv reden und schauen dass er sich Zuhause erst Mal wieder richtig wohl fühlt, dann läuft es meist auch draussen.
Wenn das Prob die Schule/Klasse ist, muss man dort ansetzen.
PS hier war es genau andersrum Sohn war sehr auffällig als er seinen Vater noch sehr oft gesehen hat, beruhigte sich aber vollkommen nach dem Auszug. War aber auch eine völlig andere Situation hier.
Hi Puppenspielerin32,
wie wäre es, wenn du dich mit ihm und dem Papa zusammensetzt und das mal besprecht. Vielleicht hilft das. Versuch ihn aus der Situation herauszunehmen. Vielleicht auch mal zusammen einen Spaziergang machen - ein kleiner Tapetenwechsel. Es nimmt ihn dich schon mehr mit, als er es zugeben möchte.
Du kannst gerne jederzeit schreiben.
Liebe Grüße 😊
Ehrlich gesagt, könnte ich auch nicht durchatmen und es ignorieren, wenn ich provoziert werden würde und ich bin erwachsen. Dein Sohn sollte von Seitens der Schule erfahren, dass mit diesen drei Kindern gesprochen wird und er Unterstützung bekommt. Wende dich an den Klassenlehrer*in. Erarbeite mit deinem Sohn Handlungsstrategien. Ich kann dir sehr Daniel Duddek empfehlen und auch das dazugehörige Buch: „ Sei stark wie ein Löwe!“ und mit dem Ex überlegen, ob das Modell 50:50 Sinn macht.