Schulabstinenz 14 Jährige

Hallo zusammen,

Meine Tochter ist 14 und geht seit einem Jahr nicht zur Schule.
Ich muss etwas ausholen.
Der KV hat uns verlassen als mein Sohn 2 Jahre alt war, meine Tochter 4 Monate. Regelmäßigkeit im Umgang gab es nicht, am Anfang kam er uns besuchen als die kleine 1 Jahr alt war haben sie auch mal bei ihm übernachtet, eine alle-2-Wochenregelung gab es nicht, da er als Monteur oftmals auch untere war. So wurde dies bis 2016 gehandhabt, da lernte er seine jetzige Partnerin kennen, ab Frühjahr 2018 klappte es dann alle 2 Wochen regelmäßig bis, das erste gemeinsame Kind kam und mit anfing zu zahnen, das war im Frühjahr 2019. Ab dem Spätjahr 2019 wurde das Übernachten wieder versucht, leider tanzten die beiden „Großen“ ihm auf der Nase herum, was an fehlender Erziehung meinerseits lag, ab da kam es zu immermehr Unstimmigkeiten. Während dem Homescooling fing es mit Schulproblemen an, zuerst beim Sohn, dann die Tochter um es zu verkürzen: meine Tochter musste die 6. Klasse wiederholen gleichzeitig haben wir sie von der Realschule zur Werkrealschule gewechselt (auf der gleichen Schule) da unsere Sohn zum gleichen Zeitpunkt die 7. Klasse wiederholen musste, war es für meinen Exmann der einzige Ausweg zum Anwalt zu gehen und dass alleinige Sorgerecht zu beantragen. Es gab einen Termin beim Jugendamt, das recht gut lief, trotzdem wollte er den Antrag nicht zurücknehmen. Eine Verfahrenspflegerin war bei uns um mit den Kindern zu sprechen, im November 2023 fand dann der Termin bei Gericht statt, da wurde entschieden dass die elterliche Sorge bleibt wie sie ist und wir Familienhilfe bekommen. Ab Oktober 2023 fing meine Tochter dann an immer mehr Tage in der Schule zu fehlen, ab März 2024 ging sie dann gar nicht mehr. Mein Exmann möchte unbedingt, dass die Tochter in eine Klinik geht. Sie möchte nicht in die Klinik.Im November 2024 stellte er mir dann ein Ultimatum, entweder ich stelle einen Antrag beim Familiengericht um die Einweisung in die Kinderklinik zu erzwingen, oder er zahlt keinen Unterhalt mehr. Ich habe mich dann breit schlagen lassen und den Antrag gestellt. Im Dezember gab es nochmal eine Auflage vom Jugendamt wegen Familienhilfe, da die Schule meiner Tochter eine Kindeswohlgefährdung gemeldet hat.
Seit Januar2025 verweigert mein Exmann nun den Unterhalt mit der Begründung, weil er nun wegen mir ( meiner Unfähigkeit zu Erziehen) an extra Terminen teilnehmen muss. Mittlerweile hat er zusätzlich zu unseren, nochmal zwei Kinder , das dritte ist unterwegs. Ich kann seine Hilflosigkeit und Überforderung sehr nachvollziehen, da er ja auch so gut wie keinen Kontakt hat. Unser Sohn wird 16 und verweigert den Kontakt komplett unsere Tochter ist 14 und hat sehr wenig Kontakt mit ihm.
Nun zu meinem Hauptanliegen: Ich hab die totalen Bauchschmerzen, wenn ich an den Antrag zur Zwangseinweisung denke, ich habe NICHTS gegen Psychologen oder Kliniken, nur würde ich es begrüßen wenn mein Kind freiwillig gehen würde. Sie hat kein Selbstmordgedanken und verletzt sich auch nicht selbst, die verweigert die Schule und ist auch sonst sehr zurückzogen. Ich bin dankbar für Meinungen, Tipps, Vorschläge 🙏🏻

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Was nicht so ganz klar ist: wieso genau verweigert sie die Schule? Sie ist doch schulpflichtig, so einfach kann man doch nicht fernbleiben ohne Konsequenzen, oder?
Was macht sie den ganzen Tag?

Und wieso hat die Schule eine Kindeswohlgefährdung gemeldet? Weil sie nicht da ist oder aus anderen Gründen?

Ist oder war sie jemals in Behandlung?
Irgendwas muss ja passieren, sie scheint massive Probleme zu haben. Vielleicht ist ein Klinikaufenthalt gar nicht so verkehrt.

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Hmm dein Ex versucht von außen die Welt zu retten. Er will bestimmt das Beste für seine Kinder, und was bleibt ihm als komplett Außenstehender anderes, als dir die Schuld zu geben.

Warum fordert er denn direkt eine Zwangseinweisung? Was sagt ihr normaler Arzt dazu? War sie schon mal in irgendeiner Form von Therapie?

Aus deinem kurzen Text liest es sich so, als hättest du bisher komplett untätig daneben gestanden und würdest jetzt auf Befehl des Ex mit dem Holzhammer drauf klopfen. Das ist vermutlich nicht ansatzweise richtig...?

Also welche Schritte hast du bereits unternommen? Wie ist der Kontakt zur Schule? Was sagen Familienhilfe und Jugendamt dazu? Was sagen die beteiligten Ärzte? Verweigert sie denn eine nicht-stationäre Therapie, dass es jetzt direkt mit Zwang sein muss?

Und was sagt das Mädchen selbst dazu...?

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Hallo,
erstmal hat der Unterhalt nichts mit dem Kind zu tun. Geh zum Jugendamt, erzähle dass der Vater keinen Unterhalt mehr zahlt und richte eine Beistandschaft ein - oder lass es über den Anwalt laufen. Du brauchst das Geld zuverlässig monatlich. Beim Jugendamt kannst du dich drauf verlassen. Es ist deren Problem, wie sie es zurückholen.

Die Schulabstinenz würde ich nicht über die KJP laufen lassen. Hier würde ich das Jugendamt involvieren. Hol die mit ins Boot. Rede mit der Klassenlehrerin, mit der Schule. Was könnt ihr machen? Hast du mit deinem Kind gesprochen? Was möchte sie nach der Schule machen? Aber sowas wie Schulabstinenz würde ich nie hinter dem Rücken des Jugendamtes machen.

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Wenn die Schule Kindeswohlgefährdung ans Jugendamt meldet, ist laaange Zeit vorher nichts passiert.
Was hast du getan, dass dein Kind die Schulpflicht erfüllt?

Deine Geschichte klingt für deine Kinder nicht gut, ich suggeriere, dass da noch wesentlich mehr Probleme sind.

Gib deine Tochter in die Klinik, da du ihr ja scheinbar nicht helfen kannst. Sie braucht Hilfe! Das ist nicht normal!

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Die Jugendamtsmitarbeiterin wollte sogar zu uns nach Hause kommen um meine Tochter kennen zu lernen. Durch die Meldung von der Schule wurde der Termin dann umgewandelt innen Gespräch beim Amt mit dem Vater und der Bezirksleitung

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Lass den Vater aussen vor, kremple die Ärmel hoch und suche Hilfe. Heute noch oder spätestens morgen. Warte nicht auf irgendwelche Termine in 3 Wochen.

Sie ist mit 14 in der 6. Klasse? Freunde meines Sohnes sind mit 14 in der 9. Klasse oder 8.

Was ist davor schon passiert?
Kann sie nicht lernen? Will sie nicht?
Werkrealschule geht nicht?
Dann Antrag stellen auf SBBZ Lernen.

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Was hast Du denn bisher in die Wege geleitet, um Deiner Tochter zu helfen? Sie geht ja nun mittlerweile seit fast einem Jahr nicht mehr in die Schule und zieht sich zurück. Eine ambulante psychologische Behandlung hätte ja schon längst begonnen werden können.

Grüsse
BiDi

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Hi an alle,

Danke für eure bisherigen Antworten.

Das Jugendamt ist seit 2021 involviert, weil ich mich damals an sie gewendet habe weil die elterliche Kommunikation katastrophal war.
Es besteht auch seit 2016 eine Beistandschaft und es gibt einen Unterhaltstitel, in Verzug ist man aber erst am Ende des Monats und erstmal wird auch nur angemahnt, zudem ist er selbstständig und leider ist das mit der Pfändung dann etwas umständlicher.
Bis Mai 24 bekam ich auch Unterhaltsvorschuss bezahlt, der dann aber aufgehoben wurde, da ein Jahr lang pünktlich bezahlt wurde. Hab nun schon alles in die Wege geleitet und neu beantragt.


Es fing alles erstmal an mit einzelnen Fehltagen und dass sie in der Schule nicht mit jedem spricht.
Also war der erste Weg zur Psychologin hatten eine Diagnose worauf hin es zu einem Nachteilsausgleich kam, bedeutet weniger Gewichtung auf mündlich (wegen dem nicht sprechen) mehr auf das schriftliche. Das mit dem immer mehr verweigern entstand dann in der Zeit mit der Gerichtsverhandlung. Zu der Zeit ging sie schon nicht mehr zur Psychologin ( mussten dafür einen Hausarztvertrag bei der AOK abschließen, nur leider hat meine Hausärztin aufgehört und somit fielen wir aus dem Vertrag und deswegen keine Behandlung mehr bei der Psychologin wie das genau funktioniert weiß ich nicht mehr, es hat wohl mit Kassenpatienten zu tun)
Ab Januar 24 hatten wir dann Familienhilfe, wo auch Strategien vorgeschlagen wurden z.B. dass mein Exmannn für einen Zeitraum von drei Wochen morgens unterstützend kommt zum Wecken, wurde nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen abgebrochen „bringt ja eh nix“ meinte er. Meine Tochter hat noch ein paar Tage immer geschaut, als würde sie erwarten da stehe noch jemand in der Tür.
Da meine Tochter nicht freiwillig in eine Klinik gehen wird sollte ich den Antrag bei Gericht stellen.

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Aber was genau sind die Gründe, aus denen deine Tochter nicht mehr zur Schule gehen möchte oder kann? Sie ist 14, da wird sie irgendwas zu Euch sagen. Wird sie gemobbt, kann sie auf Grund der belastenden Familiensituation nicht lernen? Ist sie traumatisiert durch die Trennung?
Hat sie Freunde? Wie ist sie außerhalb der Schule so drauf? Hat sie an irgendwas Freude, lacht und lebt ansonsten ganz gut und gerne?

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Sie wurde wegen der vielen Fehltage nicht versetzt wiederholt quasi nochmal die 6.Klasse. Sie mag ihre neue Klasse nicht, war aber ja nur 4mal da.
Sie hat eine gute Freundin die sie auch sieht, entweder die kommen zu uns oder wir gehen hin. Ansonsten mit anderen hat sie eher sporadisch Kontakt.
In den Pausen in der Schule wird sie als „anderer Mensch“ beschrieben, da sie da ausgelassen ist und auch spricht und lacht eben das Gegenteil vom Unterricht (laut Aussage von der Klassenlehrerin, die sie nun nicht mehr hat) Zuhause ist sie schon auch nachdenklich und wirkt manchmal depressiv. Gleichzeitig lacht sie und macht Spaß, sie betraut mir Dinge an die sie beschäftigen. Sie hat sich auch schon über den Papa geärgert, weil ihn nur interessiert ob sie zur Schule geht. Nicht gesehen werden? Ich hab ihm das auch schon versucht nahe zu bringen, dass er sich doch bitte einbringen soll und Zeit mit ihr verbringen soll. Er schreibt ja einmal pro Woche ne Nachricht 😏

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Führe Gespräche zum Thema. Melde dich mal bei einer Familienberatungsstelle wie Pro familia, geh zum Gespräch, nur du alleine. Das wird dir helfen.

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Hab gerade nachgeschaut, pro Familia gibt es bei uns die erste Stelle in 70 km Entfernung. Außerdem hab ich ja die Familienhilfe, das sind Systematische Familienberater. Da ist der nächste Termin in drei Wochen, sie kommen zu uns und ich hoffe sehr, dass meine Tochter da mit an den Tisch kommt(beim erstmal ist sie dann ins Bad zum duschen und hat passender Weise eine Stunde gebraucht)

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Ich kann verstehen, dass dir eine Zwangseinweisung schwer fällt aber wie stellst du dir die Zukunft deiner Tochter vor?
Ihre Probleme werden sich nicht in Luft auflösen.
Mögliche Alternativen sollte die Familienhilfe dir nennen. Geht sie zur Psychotherapie?
Ich würde folgende Möglichkeiten in Betracht ziehen
- Tagesklinik (Diagnostik, Therapie, Tagesstruktur)
- Kinderreha mit dir als Begleitperson, dann wäre der Große aber alleine?
- Psychiatrie
- mindestens eine 5 Tage-Wohngruppe
- stationäre Wohngruppe
- Schulwechsel

War sie schon immer ängstlich, schüchtern, still ...ist ASS, ADS oder Mutismus möglich?
Ist ein Trauma geschehen, PTBS?
Oder hast du es wirklich zu sehr schleifen lassen? Ich kann den Vater mit seinen Bemühungen schon verstehen.
Was macht ihr Bruder denn mittlerweile?
Wenn sie volljährig ist, kannst du ihr nur noch beim Absturz zusehen, noch kannst du das beeinflussen und ändern!

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Es ist ja definitiv nicht normal, dass dein Kind einfach nicht mehr in die Schule geht und mit 14 in die sechste Klasse ist echt heftig. SBBZ sozial emotional wäre definitiv ein richtiger Weg (auch wenn die Probleme wahrscheinlich mehr sind, als dargestellt). Eine Freundin ist Klassenleitung einer Mädchenklasse an einem SBBZ, die Mehrheit der Schülerinnen sind ehemalige Schulverweigerinnen.
Du musst dir halt langsam auch Gedanken machen. Wo soll das alles hinführen? Was soll aus deiner Tochter werden, wenn sie nicht zur Schule geht?
Eine Gefährdungsmeldung kommt halt auch nicht von ungefähr...