Waldorfschule und ADS - AWS? (EIGENE) Erfahrungen gesucht!

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn geht derzeit in die ortsansässige Grundschule und muss nun das 2. Schuljahr wiederholen.

Er ist nicht dumm, sein Intelligenzquotient liegt im ganz normalen Bereich, trotzdem schafft er es nicht, dem Unterricht zu folgen und Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu lösen.

Wir prüfen gerade in der Kinderpsychiatrie in Rahmen von verschiedenen Testungen ob evtl. ADS oder auditive Wahrnehmungsstörung oder was auch immer vorliegt. Im Falle einer entsprechenden Diagnose würden Therapien und ggf. Medikamente folgen, um das Kind "funktionieren" zu lassen.

Ich habe aber im häuslichen Bereich schon gemerkt, dass mein Sohn seine Aufgaben schafft, wenn man ihn alternativ heranführt und ihm seine Zeit lässt (seine Zeit bedeutet, dass er etwa doppelt so lange zum lösen einer Rechenaufgabe braucht, wie ein anderes Kind). Er KANN seine Aufgaben lösen, braucht aber alternative Vorschläge zur Herangehensweise falls er sich mal verrannt hat und nicht mehr weiter kommt.

Leider ist der Leistungsdruck in der regulären Grundschule vom Lehrplan und der Schulstunde, also den jeweiligen 45 Min. für meinen Sohn zu stark und wir müssen alles nachmittags aufarbeiten. Und auf ihn wartet tut ja niemand. Auch bekommt er in der Schule keine Extra-Wurst gebraten, obwohl ich fairerweise sagen muss, dass sich seine Klassenlehrerin sehr bemüht. Leider sieht das Ergebnis immer gleich aus: Klassenarbeiten immer Note 4 oder schlechter, weil er nicht fertig wird. Außer Diktat - da kommt er mit.

Wie dem auch sei. Mein Kind "funktioniert" für die "normale" Schule scheinbar (noch) nicht. Und weil das so ist, habe ich über eine alternative Schulform nachgedacht, die seiner eigenen Entwicklung entgegen kommt. Ich dachte dabei zuerst an eine Montessori Schule, die aber für uns unerreichbar ist. Wir haben aber eine Waldorfschule in der Nähe und auf deren Informationsseiten finde ich Lehransätze, die unserem Sohn sicher entgegenkommen. Habe schon einige kritische Meinungen darüber gelesen; besonders die über die Anthroposophie. Sicher ist das, in die Tiefe gegangen, etwas "durchgeknallt" aber Herr Steiner ist ja nun auch schon von gestern.

Was mich interessieren würde, sind Erfahrungen über die Lehrmethoden, ob nach der Grundschulzeit auf eine "normale" Schule gewechselt werden kann, und ob ihr Euch vorstellen könnt (die denn da Erfahrungen haben), dass mein Sohn dort gemäß seiner "Defizite" besser zurecht kommen würde.

Sei noch bemerkt, dass ein sonderpädagogischer Förderbedarf, also Sonderschule, für meinen Sohn ausgeschlossen wurde. Wurde schon geprüft. (Nur für diejenigen, die sagen, "schick ihn doch auf die Sonderschule").

Es wird schon noch was aus dem Kerlchen werden. Er ist ja ganz clever, schafft es einfach im vorgegebenen Rahmen nicht.

Für Eure Antworten schon einmal vielen lieben Dank!

-Claudia

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Hallo,

die Waldorfschule ist wohl kaum die geeignete Schulform für ein Kind mit ADS.

Für ein Waldorfkind ist wichtig, dass es selbständig arbeiten kann und möchte. Ein ADS-Kind braucht Kontrolle - die ist im Waldorfkonzept (meines Wissens) nicht vorgesehen.

Mein Sohn kommt jetzt in die dritte Klasse - mal sehen wie viele 4en ich nächstes Jahr unterschreiben darf. Er wird auch nie fertig. #augen In den ersten beiden Klassenstufen gibt es bei uns noch keine Zensuren - leider.

LG Marion

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Hallo Marion,

es ist nicht so, dass er nicht will. Er KANN nicht - jedenfalls nicht in vorgegebener Zeit. Und wenn's nur Vierer wären, wäre ich noch froh...

Ich denke schon, dass die Waldorfschule was für ihn wäre, dort kann er gemäß seiner eigenen Entwicklung lernen. Da ist er der Mittelpunkt, nicht der Lehrplan.

Aber Danke für Deine Meinung.

LG
Claudia

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Hallo, laß dich doch auf der Waldorfschule beraten. Die nehmen nicht jedes Kind auf. Ich glaube aber das die großen Klassen für Kinder mit ADS nicht so gut sind.