Hallo Forum,
Ich hatte mich an die Englischlehrerin meiner Tochter (5.Klasse) gewandt, um sie über das Aufmerksamkeitsdefizit (ADS) zu informieren und fragte nach Möglichkeiten, ob meine Tochter möglicherweise einen zentraleren Sitzplatz bekommen könnte. Am nächsten Tag im Englischunterricht, die Klasse war sehr laut, hat die Lehrerin sehr streng reagiert, die Kinder angeschrien, sie sollten ruhig sein und dann sagte sie: "Sogar der Papa von Diana (meine Tochter) hätte sich schon bei ihr über die laute Klasse beschwert und moniert, dass Diana sich deswegen nicht konzentrieren kann". Meine Tochter ist im Boden versunken aufgrund dieser Indiskretion. Als ich die Lehrerin dann darauf angesprochen habe und um Erklärung gebeten habe, kam keine Antwort. In der nächsten Englischstunde, wurde dann meiner Tochter gesagt, dass ihr Papa unverschämt und unfreundlich wäre und wenn sie (meine Tochter) ein Problem hätte, sollte sie das mit der Lehrkraft besprechen und nicht zu Hause.
Ich bin entsetzt. Bin ich das zu recht?
Vielen Dank und LG
Kind von Lehrerin in Schule bloßgestellt, Vertraulichkeit verletzt
Ich verstehe deinen Ärger durchaus...
Muss aber auch sagen, dass ich die erste Aussage, dass sich deine Tochter so nicht konzentrieren kann, nicht besonders schlimm finde.
Sicherlich war es unangenehm für dein Kind, aber ich denke einfach das war in der Wut gesagt und vielleicht auch als "nehmt Rücksicht" gemeint. Darauf hätte ich die Lehrerin nicht angesprochen. Obwohl es indiskret ist.
Jetzt das Nachspiel finde ich unprofessionell. Sie hätte ja auch sagen können: wenn dich was ärgert sprech mich bitte selbst darauf an. Diesen Wunsch an sich finde ich übrigens durchaus sehr nachvollziehbar und letztlich muss deine Tochter das früher oder später lernen.
Der Satz geht gar nicht! Kinder sollten immer wissen dass sie sich an die Eltern wenden sollen bei Problemen.
Selbst in Firmen gibt es einen Betriebsrat wo Erwachsene sich hin wenden können bei Problemen. Von Kindern wird erwartet dass sie alles immer selbst regeln sollen.
Das Ende könnte sein dass ein Kind sich nirgendwo mehr ausspricht und alles in sich hineinfrisst. Das kann zu ner Depression führen und letztendlich sogar bei manchen zum Suizid.
Ich sehe das auch so ähnlich: die erste Situation ist blöd gelaufen und im „Eifer des Gefechts“ passiert, natürlich nicht richtig … aber so Sachen wie … viele Eltern sich beschwert, dass es hier zu laut ist … das bespricht man in der Weise schon mal mit den Kids und hier ist halt was rausgerutscht … wenn sie gesagt hätte Kind x hat ADS und ist daher empfindlich … das hätte ich gemeldet …
Aber: die Reaktion der Lehrerin auf die Mail finde ich ungut (und bin selbst Klassenlehrer in einer 5ten)… bei einer Mail hat man schon 2 min Zeit nachzudenken bevor man antwortet und noch mehr bevor man damit auf ein Kind zugeht. Sie gibt eurem Kind das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben und das hat es nicht ! und sie soll jetzt Vermittler spielen und euch sagen, dass es keine Antwort auf die Mail gibt.
Ich hätte den Eltern einfach zurückgeschrieben, mich kurz entschuldigt und fertig wäre die Geschichte.
Das hier ist in der Tat unprofessionell… Ich bin mir nur nicht sicher wie hilfreich bei solchen Charakteren eine weitere Debatte ist. Ihr könnt noch eine kurze möglichst neutrale Mail schreiben, um die Sache nicht so im Raum stehen zu lassen oder bei einem Gespräch mit der Klassenleitung über ADS die Sache erwähnen.
Ich bin generell dafür, dass Kinder in der 5 versuchen sollten ihre (kleinen) Kämpfe selber zu kämpfen. Sowohl das erste Thema, als auch das zweite, hätte ich das Kind erstmal selber probieren lassen.
Normalerweise würde ich dem zustimmen. Ich würde mein Kind motivieren, es erst mal selbst zu versuchen.
Wenn das Kind aber mit einer Diagnose wie ADS kommt, geht es nicht um ein "Problemchen", dass das 10/11 jährige Kind selbst lösen kann. Da müssen die Eltern, Therapeuten und Schule/Lehrkräfte zusammenarbeiten.
Weder das erste Thema noch das zweite haben etwas mit der ADHS-Diagnose zu tun. Es geht um die Kommunikation zwischen Lehrerin und Schülern. Und ja, da sollte das Kind lernen für seine Belange selbst einzutreten und der Lehrerin selbst zu sagen, dass sie nicht möchte, dass Interna aus dem Elterngespräch vor den anderen Kindern breitgetreten werden.
Das Problem ist, dass diese Lehrerin sehr rabiat mit den Kindern umgeht, wie gesagt, erst 5.Klasse, sie schreit viel, ist streng und bei falschen Antworten kommen Kommentare wie: "wie willst du denn das Abitur schaffen?". Die allermeisten Kinder der Klasse, auch meine Tochter, haben Angst vor ihr und sind eingeschüchtert. Niemand traut sich, die Lehrerin auf ein Problem mit ihr anzusprechen. Die sind halt erst 10 oder 11 Jahre alt.
Ich fand die Reaktion der Lehrerin auf meine Bitte nach Erklärung auch sehr unprofessionell. Sie hat meiner Tochter gesagt, sie würde mir nicht mehr antworten und hat ihr meine Nachricht an die Lehrerin gezeigt.
Jetzt habe ich natürlich ein schlechtes Gefühl.... dabei habe ich nur danach gefragt, wieso sie ein vertrauliches Eltern-Lehrer Gespräch vor der Klasse thematisiert und meine Tochter zum Buhmann macht, da es ihr Vater war, der sich angeblich über die lauten Schüler beschwert hat, obwohl ich davon nie etwas gesagt habe.
Das ist natürlich nicht richtig von der Lehrkraft, wenn sie nur rumschreit.
Und so harmlos finde ich es auch nicht, eenn sie die Beschwerden eurerseits namentlich in der klasse erwähnt. Da gehen dann oft schnell hänseleien und mobbing los. Ihr geht ja auch nicht hin und stellt die Lehrerin bei elternabenden bloß
Gerade bei 10 bis 11jähriten muss ich sagen, dass sch viele nicht benehmen können, und dass den Rabauken nicht anders als mit strenge beizukommen ist. Da leiden natürlich auch die , die sich anständig verhalten. Gibt es eine vertrauenslehrerin?
Vertrauenslehrer gibt es, jedoch ist es ja jetzt eher ein Problem zwischen mir und der Lehrerin als zwischen meiner Tochter und der Lehrerin. Der/die Vertrauenslehrer/in ist denke ich eher die Anlaufstation für Schüler.
Anscheinend will diese Lehrerin mir zu verstehen geben, dass sie Kritik an ihr nicht duldet und ich jetzt in einer Sackgasse bin, da sie mir nicht ein klärendes Gespräch anbietet, wie es unter erwachsenen Menschen passieren sollte. Auf der anderen Seite sehe ich jetzt auch keine Möglichkeit mehr, meiner Tochter mit einem besseren Sitzplatz zu helfen. Sie sitzt hinten in der Ecke, was für ein Kind mit ADS suboptimal ist. Ich will gar keine Extrawürste für sie, jedoch hatte ich einfach die Hoffnung, mit der Lehrerin normal darüber sprechen zu können, um eine passende Lösung zu finden. Das hat sich jetzt leider erledigt und ich bin etwas verzweifelt darüber.
Das Verhalten der Lehrerin bedarf sicher der Klärung.
Was ich aber nicht verstehe: warum hast Du Dich überhaupt an sie gewandt?
Wenn bei Deiner Tochter ADS diagnostiziert wurde, gibt es doch sicher die entsprechenden Atteste und Empfehlungen. Bei uns geht man damit nicht zur einzelnen Lehrkraft, sondern zur Klassenleitung und/oder zum/r Schulpsychologen/in. Die leiten dann alle notwendigen Informationen bzw. Empfehlungen an die Klassenlehrkräfte weiter, die diese Empfehlungen i.d.R. kommentarlos und professionell umsetzen.
Und genau so würde ich jetzt an Deiner Stelle vorgehen und damit den "offiziellen" Weg einschlagen, Deiner Tochter die für ihre besonderen Bedürfnisse notwendigen Bedingungen zu schaffen.
Wg. der Englisch-Lehrerin ist der nächste Schritt die Klassenleitung (bei fachlichen Themen wäre es zuerst die Fachschaftsleitung) führt das zu nichts, als nächstes die Beratungslehrkraft, dann die Schulleitung. So stehen lassen würde ich das tatsächlich nicht, das Verhalten war höchst unprofessionell und hat mindestens deiner Tochter geschadet.