Hallo!
Meint Ihr, man kann ruhiger schlafen, wenn man solche Produkte kauft und sich vegetarisch oder vegan ernährt? Kann man doch den Verfall des Planets hinauszögern?
Es gibt so viel Leid auf dieser Welt und wenn ich ein Tröpfchen für eine bessere Welt beitragen kann, ist das dann genug?
Was mich zu dieser Frage bewegte, war ein Satz, der heute Morgen von meiner 7-jährigen Tochter kam. Es gibt nun "Bio-Kaba" (von "Kaba") und sie möchte, dass ich es kaufe, damit keine Kinder arbeiten und sich dabei auf den Kakaoplantagen vergiften lassen müssen. Ich kaufe Fair Trade - Kakaogetränk, aber das kommt ja nirgendwo in der Werbung vor. Aber "Kaba" dafür.
Meine Kinder möchten kein Fleisch essen. Und sie trinken immer weniger Milch, essen kaum noch Eier und Milchprodukte, weil sie wissen, dass Tiere dafür leiden müssen
Das ist alles für mich kein Problem. Und ich schlafe wirklich ruhiger, seit ich weiss, was wir alles tun. Wir machen wenig Müll, wir trennen Wertstoffe (was damit letztendlich passiert wissen wir nicht wirklich), wir fahren selten Auto, eher Fahrrad, wir putzen mit umweltfreundlichen Mitteln, wir kaufen regional... Klar, viele machen das und ich bin froh darüber. Aber irgendwann fühlt man sich dann doch wie der berühmte Hamster in seinem Käfig. Was bringt mein Tröpfchen, wenn einer einen ganzen Eimer Drecksbrühe entgegen schleudert?
Sorry, diese Gedanken kommen mir ab und an, wenn mir mal wieder klar wird, wie der Mensch mit der Umwelt umgeht. Auch mit anderen Mitmenschen, Tieren... mit allem. Und dann bekomme ich Angst und schlechtes Gewissen, weil unsere Kinder (damit meine ich nicht nur meine) eine unschöne Erbschaft bekommen...
Fair Trade, Mülltrennung, Energiesparen, Veganismus etc.
Hallo,
viele Tröpfchen ergeben auch einen Eimer voll
O.K. mein Beitrag für die Umwelt könnte größer sein, aber lieber wenig als gar nichts. Wir kaufen vermehrt regionale Produkte, Bio und Fairtrade. Wir versuchen, nicht ständig überflüssigen Plunder zu kaufen, haben schon lange LED-Lampen statt Glühbirnen und trennen den Müll.
Ich komme allerdings schwer ins Grübeln, wenn ich Bio-Kürbisse aus Neuseeland und Bio-Äpfel aus Chile sehe. Bio ist leider nicht immer öko.
Meiner Meinung nach können Einzelne zwar nicht die Welt retten, dazu sind globale Anstrengungen nötig, aber wir müssen ja nicht Ressourcen verbrauchen, als ob es kein Morgen gäbe.
VG
Hallo!
Mir ging es so mit den Kartoffeln aus Ägypten. Warum soll ich die im Laden kaufen, wenn die gleich drübern in der Pfalz wachsen?
Hast Du eine Idee, wie man die Ressourcen sparen könnte, bzw. die Menschen dazu bringen? Preise erhöhen? Manchen scheint es absolut egal zu sein
LG
Ha, lustig über die bin ich auch schon gestolpert. Gibts bei unserem Edeka - Biokartoffeln aus Ägypten. Da kauf ich dann doch lieber die nicht Bio aus Brandenburg.
Ansonsten - ein schwieriges Thema das mich auch immer wieder umtreibt. Letztlich denke ich mir, die Welt retten werde ich damit nicht, dass ich Bio und Fair Trade kaufe, kein Fleisch esse und kein Auto fahre. Aber vielleicht kann ich dazu beitragen dass es ein paar ganz konkreten Kakaobauern in Südamerika und ein paar Kühen ein bisschen besser geht in ihrem Leben. Und das ist immerhin schonmal etwas.
LG
meram
Ich kaufe nicht extra Biozeug.
Ich esse weiterhin Fleisch, trinke Milch, esse Eier.
Ich fahre so wenig wie möglich Auto. Aber das eher aus finanziellen Gründen. Ich habe auch LED-Lampen. Aber auch aus finanziellen Gründen.
Ich trenne Wertstoffe seit ich laufen kann, weil uns das zu DDR-Zeiten schon im Kindergarten eingebläut wurde.
Ich denke, wir Deutschen tun einiges für die Umwelt. Gerade auch was die Energiegewinnung/-verwertung betrifft, ist Deutschland den meisten Staaten voraus. Die Müllverwertung ist i.O. Das kannst du glauben. Doch leider wissen die Wenigsten wie sie richtig die Wertstoffe trennen.
Lebensmittel sind in Deutschland meist von guter bis sehr guter Qualität (Ausnahmen gibt es immer). Gerade bei Fleisch sind aber die Qualitäten sehr unterschiedlich. Ich kann preiswert kaufen und habe gute Qualität. Ich kann teuer kaufen und habe überdurchschnittlich viel Wasser im Fleisch (oder auch in der Wurst). Aber bei uns gibt es gerade bei Fleisch, Eiern und Milch nur regionale Produkte.
Was ich aber bei dir bedenklich finde, dass deine Kinder keine Milch mehr trinken und keine Eier mehr essen wollen. Vielleicht findet ihr bei euch einen Bauernhof oder ähnliches, wo ihr Eier und Milch von "glücklichen" Tieren kaufen könnt. Sprich, wo die Kinder die Tiere sehen können. Denn Eier und Milch sind was ganz Natürliches, obwohl man das bei der Milch so oder so sehen kann.
Ich denke, die deutschen Kinder haben kein schlechtes Erbe, wenn sich nicht Deutschland und Europa stark verschlechtern. Sehe ich aber Boomländer wie China, dann fängt man an zu denken. Was da an Dreck jeden Tag in die Luft geschleudert wird...
Hallo!
Ich selber habe nichts gegen Milch, da ich sämtliche Ferien bei meiner Oma auf dem Bauernhof verbracht habe. Und meine Milch hole ich von einem Bauer. Leider habe ich mich da oben etwas ungeschickt ausgedrückt: die Kinder wollen nur die Milch vom Bauer, bei dem sie die Kühe selber sehen können (und denen geht es gut dort)
LG
kuhmilch ist für viele ein reines genussmittel udn alles andere als wichtiges lebensmittel. von daher find ich es eher besser, wenn kinde weniger davon zu sich nehmen.
lg
Ich persönlich kämpfe nicht für die Rettung der Welt. Es ist mir auch egal, was mein Nachbar oder meine Freundin für die Umwelt tut.
Für mich zählt einzig und allein mein Einsatz. Wenn ich eines Tages mein Leben resümieren werde, möchte ich für mich in den Spiegel schauen können und sagen:
Du hast im Rahmen deiner Möglichkeiten umweltverträglich gelebt und ökologisch vernünftig konsumiert.
*unterschreib*
Hallo!
Danke Dir. Darum ging es mir. Jeder der etwas tun möchte und kann und es dann auch innerhalb seiner Grenzen tut, tut schon genug
Ich denke, unser Einsatz ist ausreichend, so dass wir uns nicht vor unserem Spiegelbild schämen müssen.
Aber eine Frage hätte ich noch zu Deinen Freunden/Nachbarn. Ist es Dir auch egal, wenn sie etwas GEGEN die Umwelt tun?
LG
Hallo!
Ich halte es ähnlich wie Du: ich selbst bin Vegetarier (der Rest der Familie nicht - nur zuhause ), wir kaufen zu 90% Bio bzw. Fairtrade, wir trennen den Müll, besitzen kein Auto, kaufen Kinderkleidung entweder Bio/Fairtrade oder Second Hand (bei Kleidung für Erwachsene stößt man da allerdings sehr schnell an Grenzen) usf.
Ich glaube nicht, dass ich persönlich damit die Welt retten kann. Ich glaube allerdings schon, dass ein Umdenken zunächst beim Verbraucher und letztendlich in der Industrie eine Menge zum Besseren bewegen könnte.
Mein Sohn (5) isst und liebt Fleisch, ebenso Milchprodukte und Eier, und das soll er alles haben. ABER: ich mache ihm sehr klar, dass es sich dabei nicht um Massenprodukte handelt, die man in rauhen Mengen konsumieren kann, wie man gerade lustig ist. Er weiß, dass wir Produkte kaufen, für die die Tiere nicht übermäßig leiden müssen (ja, ich weiß, ganz ohne Quälerei geht es auch in der Bio-Erzeugung nicht...) und dass dies eben seinen Preis hat. Deswegen werden diese Produkte in Maßen gekauft und verzehrt. Das akzeptiert er.
Ich halte es für unbedingt notwendig, dass den Kindern eine gewisse Achtung vor Nahrungsmitteln und Ressourcen insgesamt vermittelt wird.
Und ja, dieses Verhalten lässt mich in der Tat ruhiger schlafen. Nicht, weil ich glaube, dass ich damit den Planeten rette, sondern weil mir Produkte, bei deren Erzeugung Kinder ausgebeutet werden, Tiere aufs grausamste gequält werden und ganze Regionen in anderen Erdteilen verarmen, schlaflose Nächte bereiten würden.
Hat hier jemand die Wiesenhof-Reportage letzte Woche gesehen? Ich finde, in Anbetracht dieser Grausamkeiten ist der Kauf von Bio-Geflügel oder der komplette Verzicht auf diese Produkte kein naiver Idealismus sondern ein Gebot der Menschlichkeit.
Viele Grüße!
Hallo!
"... Ich halte es für unbedingt notwendig, dass den Kindern eine gewisse Achtung vor Nahrungsmitteln und Ressourcen insgesamt vermittelt wird..."
Das finde ich ebenfalls sehr wichtig und am besten geht das in dem man es den Kindern vorlebt.
Das mit Wiesenhof konnte ich gar nicht sehen, so grausam wie es ist. Ich wusste davon und bin einfach ins Bett. Aber ich hoffe so wie Du, dass es bei den Menschen ankommt und dass sie sich an ihre Menschlichkeit erinnern
LG
Hallo,
ich ernähre mich nicht vegetarisch. Ich vertrage auch viele Obst- und Gemüsesorten überhaupt nicht. Außerdem liebe ich Fleisch und Wurst viel zu sehr, als dass ich darauf verzichten könnte.
Mülltrennung, naja, ist dem geschuldet, dass bei einer 14-tägigen Leerung die Restmülltonne ganz schön voll werden würde, wenn ich Plastik auch noch rein schmeiße. Allerdings gestehe ich, dass ich manchmal nicht so genau bin
Wir haben keinen Ökostrom, wir fahren viel Auto (hier gibt es auch kaum ÖPNV), ich kaufe keine Bioware, da zu teuer, ich putze/wasche mit den Mitteln, die ich gut finde und nicht, weil sie besonders ökologisch sind.
Meine Kinder essen gerne Fleisch, gerne Eier und trinken Unmengen an Milch.
Und? Ich kann dabei sehr gut schlafen.
LG
Hallo!
Wenn das so ist, dann ist es für Dich richtig, oder nicht?
LG
Hi,
also bei mir ist das ganze Verhalten recht ambivalent.
Meine Frau und ich sind beide schon sehr lange Vegetarier, das bedeutet hier gibt es einen Ökopluspunkt für uns. Wir sind auch ordentliche Mülltrenner und kaufen viele regionale Produkte ein, haben Ökostrom etc.
Jetzt kommt aber die riesige Schattenseite.
Ich bin berufl. bedingt absoluter Vielflieger, mein CO2 Austoß nur durch das fliegen liegt schon bei der etwa 20fachen Menge des Gesamtausstoßes eines Durchnittsdeutschen, also großes Minus.
Hinzukommt das wir beide leidenschaftliche Autofahrer sind, wir fahren beide gerne, schnell und viel.
Ich fahre seit neustem auch noch Autorennen.
Also unter dem Strich sind wir wohl ziemliche Umweltsäue.
Hallo, Du Umweltsau
Das sehe ich etwas anders als Du.
Berufliches Fliegen (oder eben Autofahren) ist heute selbstverständlich, da man seinen Job immer weiter entfernt vom Wohnort findet. Und es gibt Berufe, da muss man von einem Weltende ans andere.
Das mit dem Hobby... ich besitze einen Führerschein erst seit 5 Jahren. Davor war ich auf ÖPNV oder Fahrrad oder meine Füsse angewiesen und meine Kinder mussten immer viel laufen (alles ging gut, bis auf das Gedränge mit dem Kinderwagen in der Strassenbahn). Im ersten Jahr fuhr ich nur noch, egal wohin und egal wie lang die Strecke war. Ich habe mich da echt "ausgetobt".
Aber danach, als ich genug vom Autofahren hatte und mir endgültig klar war, dass dieses Stück Freiheit für immer mir gehört (vorausgesetzt ich baue kein Unfall oder ähnliches und mein Lappen kommt weg), kehrte ich wieder zu meinem alten Ich
Auto zu fahren ist doch kein Verbrechen. Schlimm finde ich es nur, wenn mein Nachbar die 130 m zum Bäcker vorfährt
Ausserdem machst Du Dir gedanken darüber. Die Mehrheit nicht mal das
LG
nach mir die Sintflut..... das "Prinzip Verantwortung" betrifft in erster Linie Regierungen, die Entscheidungen mit langfristigen Folgen treffen muessen.
Und obwohl taeglich Tiere geschlachtet und gequaelt werden, Menschen unter Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Depressionen und Gewissen leiden, kann ich mich ueber schlechten Schlaf nicht beklagen. Ich finde, das richtige Mass an gesundem Menschenverstand reicht fuer den taeglichen Bedarf, und Dogmen sind zunaechst verdaechtig.....
Hallo,
mit Schlaf hab ich sowieso keine Probleme.
Aber mir ist es wichtig daß ich meine Kinder zu respektvollen und reflektierten Menschen heranziehe die globale Zusammenhänge erkennen können. Sie sollen wissen was sie essen und konsumieren und woher es kommt und welche Auswirkungen das auf die Umwelt hat.
Unsere Söhne sind tatsächlich auch sehr empfänglich dafür. Als mein Mann und ich Vegetarier wurden waren sie anfangs sehr skeptisch und befürchteten irgendwann auf ihr geliebtes Fleisch verzichten zu müssen. Heute ist vor allem der Große viel bewußter und sensibler und verzichtet freiwillig auf bestimmte Dinge, weil er weiß unter welchen Umständen sie hergestellt werden oder welche Auswirkungen es auf den Körper haben kann.
Es wär natürlich schön wenn alle oder mehr Menschen so denken würden. Aber ich habe das Gefühl daß allein unser Verhalten schon Kreise zieht. Man macht andere unbewußt darauf aufmerksam und sensibiliert so auch. Diese Erfahrung hab ich zumindest gemacht.
Und da unsere Kinder die Entscheidungsträger von morgen sind, sollten wir unseren "Job" doppelt ernstnehmen.
lg
Hi,
ich gehöre zu der Fraktion "wenn jeder ein bisschen was täte..."
Und danach lebe ich auch. Ich picke mir einige Dinge raus, die mM nach gut für die Umwelt sind oder Kinderarbeit vermeiden. Ich kaufe Kaffee und ein paar andere Sachen nur Fair Trade, meide Kik, H&M, Family, Tchibo und noch einige andere Anbieter und schaue immer mal auf Seiten, wo Listen mit "sauberer Kleidung" und dergleichen sind. Ab und zu kaufe ich dort. Immer mache ich es aber nicht. Ich spende regelmäßig und auch akut, wenn irgendwo wieder irgendwas schief gegangen ist.
Klar kann man immer noch mehr tun. Ich denke aber, es ist unrealistisch, jetzt den Anspruch zu haben, seinen gesamten Wohlstand aufzugeben um bloß niemanden auszubeuten und alle zu unterstützen. Das ist auf die Dauer unrealistisch denke ich.
Jeder muss für sich ein Maß finden und akzeptieren, dass er eben nicht alles tut.
Andererseits meine ich mit "Maß finden" NICHT Ausreden sammeln um gar nichts zu tun. Das finde ich tw. schon ekelhaft, wie argumentiert wird. "Mir schenkt auch keiner was" oder "ich hab auch kein Geld" etc. Da kann ich mich nicht reindenken, wie man so ignorant sein kann. Charaktersache denke ich, oder vll Unkenntnis? Bewusst einkaufen/konsumieren sollte für jeden ein Thema sein, je nach Möglichkeiten eben mehr oder weniger ausgeprägt.
Auf meiner Minusliste steht übrigens auf Platz 1 meine Spritschleuder mit 192 PS
LG, Nele
"Das finde ich tw. schon ekelhaft, wie argumentiert wird. "Mir schenkt auch keiner was" oder "ich hab auch kein Geld" etc. Da kann ich mich nicht reindenken, wie man so ignorant sein kann. Charaktersache denke ich, oder vll Unkenntnis? Bewusst einkaufen/konsumieren sollte für jeden ein Thema sein, je nach Möglichkeiten eben mehr oder weniger ausgeprägt."
So sehe ich das auch.
Viele Grüße!