Ein Artikel auf spiegel.de
Max, 12, gilt als sexuell auffällig, als gefährlich. Er lebt in einer geschlossenen Einrichtung, 700 Kilometer von der Großmutter entfernt, seiner einzigen Bezugsperson. Muss man den Jungen vor sich selbst schützen - oder die Gesellschaft vor ihm?
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,786424,00.html
Wie seht ihr das? Hat das Jugendamt zu überschnell reagiert? Wird nun daran rumgemeckert nach dem Motto das arme Kind - holt es da raus - und später nach dem Motto, hätte man nicht etwas tun können "falls" etwas passiert? Wird diesem Jungen überhaupt noch die Chance gelassen ein normaler Mensch zu werden, oder ist ihm mit diesem Schritt in diese geschlossene Gruppe nun völlig verbaut?
Ich für meinen Teil sehe es sehr zwiespältig. Auf der einen Seite, finde ich es gut, wenn anderen Kindern vor solchen übergriffen geschützt werden oder versucht wird, schon früh gegen solche sachen zu wirken.
Auf der anderen Seite, ist da ein Junge, der eine sehr schlimme Kindheit hatte - und Kinder sind nunmal die Produkte ihrer Eltern. Weggesperrt, darf nicht mal ein Buch lesen ohne einen Antrag zu stellen und weit weg von der letzten Person die ihm ein wenig halt gegeben hat - ob das förderlich ist, bezweifle ich.
Also, wie denkt ihr darüber?
Das Problem mit dem Problemkind
Erschreckend, dass es solche Einrichtungen ueberhaupt gibt!!...
Hallo Fionala!
Zuerst einmal muss ich zeitblom zustimmen, ich habe auch zum ersten Mal von solch einer Einrichtung gelesen.
Nun ja, ich halte nun ausgerechnet den Spiegel nicht für die seriöseste Quelle, m. E. sind das Aufbauscher wie die von der Bild.
Zum dargestellten Fall von Max, weiß man nun nicht wie viel davon wahr ist und wie viel dazu gedichtet wurde.
Merkwürdigerweise hatten fast alle Täter von vergewaltigten und/oder umgebrachten Kindern, eine "schlechte" Kindheit. Wie es ausschaut ist man im Falle von Max ziemlich sensibilisiert und versucht evtl. ein Exempel zu statuieren, damit nachher niemand sagen kann: Ach hättet ihr doch nur.
Ich finde auch, dieser Junge hat (also falls dieser Bericht stimmt) Probleme und mit Sicherheit gehört er therapiert. Ob diese Therapie in einer geschlossenen Einrichtung wie dieser stattfinden muss, kann ich nicht sagen...das können wohl nur Experten.
Loli
Es gibt Jugendliche, wie dieser Max, die eben wirklich gefährlich sind. Klar will die Oma das nicht wahrhaben.
Immerhin hat man in der jetzigen Einrichtung eine 50%-Erfolgsquote. Was wirklich viel ist, wenn man bedenkt, dass da nur die harten Fälle hinkommen.
Gruß
Manavgat
Hallo,
das Jugendamt hat zu spät reagiert, viel zu spät.
Gruß
Diese Einrichtung und der Umgang mit einem Kind sind ein Skandal sondergleichen.
So produziert man Straftäter!
Die wahren Täter sitzen an Schreibtischen und wissen in einigen Jahren von gar nichts mehr.
Ich denke für einen Zwölfjährigen hätte sich eine andere Lösung, in der Nähe der einzigen Bezugsperson ( Oma )finden lassen, wenn man gewollt hätte.
In diesem Alter ist man in einer derartigen Einrichtung fehl am Platz.
ich befürchte, dass wir das gar nicht wirklich beurteilen können. Leider gibt es 12-jährige, die 6-jährige auf dem Spielplatz vergewaltigen. Ich habe da mal eine sehr schockierende (Langzeit-)Reportage über eine Einrichtung gesehen, die diese Jungs versucht zu therapieren. Da war einer dabei, der hat alle an der Nase rumgeführt, brav Therapie gemacht. Wenn Du den gesehen hast, der war so symphatisch! Und seine Mutter (die blöde Kuh) hat ihn dann doch - trotz sämtlicher eindringlichen Warnungen - die kleine Schwester beaufsichtigen lassen. Mit den zu erwartenden Folgen.
Solche gefährlichen Kinder (sehr, sehr selten aber es gibt sie) kannst Du nicht bei Omma wohnen lassen!
Gruß
Manavgat
Und?
Weil es so etwas möglichweise gibt und es darüber auch einmal eine Fernsehreportage gab, muss das auf den 12-jährigen Buben zutreffen?
Sollen alle Kinder, die mal die Hose runterziehen, in eine derartige Sicherheitsverwahrung? Und es handelt sich hier um ein Kind.
Wo leben wir eigentlich? Ist das noch Rechtsstaat?
also erst mal zu den kommentaren, die offenbar darüber geschockt sind, daß es geschlossene Unterbringung in der Jugendhilfe gibt- Ja die gibt es und das immer häufiger!
Ich habe selbst einige Jahre in einer solchen Einrichtung gearbeitet.
und ja: es ist zwiespältig, aber manchmal findet sich keine andere Lösung
es geht heirbei um Kinder, dei in aller regel straftaten begangen haben, für die Jugendliche oder Erwachsene gefängnisstrafen bekommen hätten oder die so massiv auffällig sind in ihrem verhalten, daß sie nicht in einer andeenn Jugenhilfeeinrichtung tragbare wären ("Max mobbt Schwächere, gleichzeitig biedert er sich Älteren an. Wenn ihn diese abwimmeln, wehrt er sich, bepöbelt sie so lange, bis sie zuschlagen")
wenn wir den fall sehen (so wie er hier geschildert wird), dan naht der Jugend schon einen heimaufenthalt hinter sich, einen aufenthalt in eienr Kinder- und Jugendpsychiatrischen Einrichtung- beide muß er irgendwann verlassen (Psychiatrie, weil nicht auf dauer angelegt, heim, weil er nicht merh tragbar ist, sowohl die mitarbeiter als auch die anderen Kinder werden offenabr massiv belästigt)
die mutter sitzt im Knast, der vater? die oma ist offenbar auch nicht in der lage den Jugend voll zu betreuen-. wohin also mit ihm?
der junge hat höchstens dann eine Chance, wenn intensiv mit ihm gearbeitet wird und er ein umfeld hat, daß ihn nicht ausschließt, nicht wieder rausschmeißt, nicht wieder kapituliert, in dem Therapeuten zur Verfügung stehen und mitarbeiter, die es aushalten, wenn Kinder solche massiv auffälliges Verhalten zeigen.
ja- die Kinder lernen dort auch andere kennen, die ihnen nicht immer sinnvolle sachen beibringen. aber sie haben erst mal eine Umgebung, in der sie bleiben können- das ist doch offenbar mehr als das, was "max" in den letzten 4 jahren hatte.
ob eine geschlossene in jedem Einzelfall die richtige Entscheidung ist (und ob es in diesem fall anderen Möglichkeiten gegeben hätte), ist natürlich immer eine frage- aber in manchen fällen ist das eben einfach die letzte möglichkeit der Unterbringung um das Kind und die mitmenschen zu schützen und eine grundlage für eine intensive arbeit zu schaffen.
lisasimpson
Ein gutes Beispiel dafür, wie deutsche Behörden, Ämter und Einrichtungen einen Menschen legal kaputt machen können.
Man muss gefälligst funktionieren, alles andere interessiert nicht.....erst recht nicht wenn jemand anfängt unbequem zu werden.
Ich setze mich jetzt mal wieder gerne in die Nesseln wenn ich sage, 70% aller Pädagogen, Betreuer, Erzieher, Therapeuten, Psychologen etc. haben selbst dermaßen einen an der Waffel, dass sie für niemanden eine wirkliche Hilfe sind, und die restlichen 30% sind motiviert, fachlich und menschlich top....halten aber dem Druck selbst nur begrenzt stand, brennen aus und rutschen in die andere Gruppe......oft ohne es selbst zu merken oder wahr haben zu wollen.
Was will man also von diesen Leuten erwarten?