Hallo
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http://www.urbia.de/forum/10-gesundheit-medizin/4081797-muss-man-beim-arzt
meine Frage, wie wichtig ist es euch, dass beim Arzt (egal welchem) die Intimsphäre an der Anmeldung und überhaupt, gewahrt wird? Wenn die Arzthelferin, aus organisatorischen Gründen durchaus berechtigt und verständlich, fragt, weshalb man zum Arzt will, dieses Gespräch aber andere Patienten hören können? Oder wenn z. B. Überweisungen od. Rezepte, welche der Arzt unterschreiben soll, auf dem Tresen für jeden sichtbar und einlesbar liegen?
Ich möchte meine Intimspähre auch beim Arzt bzw. bei der Anmeldung behalten und finde die o. g. Dinge nicht in Ordnung. Leider wird es in vielen Arztpraxen so gehandhabt
Intimsphäre als Patient
ich finde es eher lächerlich sich darüber aufzuregen ... es ist mir sowas von wurscht, ob irgendwer bei der Anmeldung mitbekommt, dass man Schnupfen hat oder ähnliches ... wenn da jemand ist, der es nicht wissen soll (frage mich warum!!), kann man ja immer noch ruhiger werden. ... wobei ich selber quasi nie zum Arzt gehe und das darum eigentlich nicht erlebe!
Schwieriger finde ich die ärztliche Schweigepflicht einzuhalten und die ist wirklich wichtig. Ein Tanz auf Messers Schneide und sicher geht da oft ein Schritt daneben ... DA kann man versuchen anzusetzen (aber eben nur als medizinisches Personal)
Schnupfen oder Ähnliches. Wie siehts bei AIDS aus? Bitte, erkläre mir den Unterschied zwischen einem Gespräch an der Anmeldung und der Schweigepflicht, da dir bei ersterem egal ist, ob jemand zuhört, das zweite du aber eingehalten wissen willst.
wenn ich AIDS hätte, würde ich (und ich spreche nur für MICH, andere sehen das anders, aber es geht ja um die eigene Meinung) damit offensiv umgehen. Ich würde LAUT UND DEUTLICH an einer Anmeldung sagen, dass es alle wissen!
auch bei Schnupfen, Krebs, MOE, ... spontan fällt mir nichts ein, was ich problematisch fände, wenn das eine Sprechstundenhilfe wüsste.
ABER das ist MEINE Entscheidung.
wenn 2 Ärzte beim Abendessen in nem Restaurant über den unmöglichen Patienten neulich lästern, der doch tatsächlich trotz Magenband noch Cola trinkt und sich wundert, dass er nich abnimmt und dann so frech ist den Arzt anzulügen oder den Patient, der sich beschwert, dass er 30 Min warten musste, dabei war er selber 15 Min zu spät und das ganze Wartezimmer aufwiegelt oder vielleicht bedenklich darüber sprechen, dass der Patient "Vorname Nachname" nicht wahr haben will HIV positiv zu sein und es seinem Partern nicht sagt und ob man den jetzt anzeigt oder oder oder .... DAS finde ich schwierig!
da entscheidet das nicht der Patient, sondern der Arzt; Sprechstundenhilfe, Schwester .........
Ich bringen meiner Tochter bei, dass man im Wartezimmer Abstand hält, nicht hinter die Vorhänge guckt etc..
Alles wäre viel einfacher wenn es nicht die gaffende Meute geben würde, um mal den Blickwinkel einzubringen.
der Mensch ist mit Augen und Ohren ausgestattet und benutzt sie.
Du, in Dänemark oder war es Norwegen, haben die Leute keine Gardinen, weil es dort selbstverständlich ist das man nicht wo reingafft.
Man seine Augenlider benutzen und ein kleines Liedchen summen...womit wir halt noch so ausgestattet sind.
Hallo,
vielleicht bin ich etwas intelligenter als die breite Masse, aber wenn man unbedingt
etwas mitteilen möchte ohne das es alle mitbekommen, hat man ja immer noch die
Möglichkeit einen Notizzettel der Arzthelferin rüber zu reichen.
Die wird sicher in der Lage sein, diesen leise zu lesen und das dann in den PC ein zu geben.
So handhabe ich es auch mit Rezeptwünschen. Ich muss das nicht am Empfang allen Wartenden mit teilen, sondern gebe einen leserlichen Zettel ab, wo drauf steht, was ich
am nächsten Tag abzuholen gedenke.
gute Idee! Hauptsache es ist leserlich, so dass die Arzthelferin nicht laut nachfragen muss
Hallo,
es gibt auch Menschen, die solche Probleme komplett umgehen und sich kurz beim Doc telefonisch anmelden. Dann gibt es überhaupt keine Fragen beim Eintreffen am Empfang.
Viele Grüße
tina
Ich gab damit kein Problem, wenn andere mitbekommen, warum ich beim Arzt bin. Aber normalerweise gibt es auch immer einen Abstand, den man zwischen dem Patient an der Anmeldung und dem nächsten Patienten einhält. Es gibt auch diese Linien in vielen Praxen um den Patienten die Intimsphäre zu lassen.
in vielen Praxen gibt es diese Linie (noch) nicht. Und es gibt auch Leute, di eeben keinen Abstand einhalten.
Wenn alle Leute den Anstand hätten, Abstand zu halten, wegzuhören und nicht hin zuschauen, bräuchte es kein extra Behandlungszimmer
Wieso kein extra Behandlungszimmer? Es gibt die Anmeldung, ein oder zwei Wartezimmer und eben die Behandlungszimmer. Und da man sich meistens ausziehen muss und die Gespräche zwischen Arzt und Patient vertraulich sind, haben andere in dem Moment keinen Zutritt, mal von der Arzthelferin abgesehen.
Hallo,
bei meinem Hausarzt ist es leider auch so, dass keinerlei Privatsphäre gewährleistet ist.
Gerade am morgen ist es so voll, dass die Leute an der Anmeldung Schlange stehen oft bis zur Ausgangstür. Den heißen Atem des Hintermannes hat man immer im Genick.
Zum Glück muss ich bei unseren Arzthelferinnen nur sagen, dass ich zum Arzt will und nicht warum.
Mein Hausarzt hat zwei Behandlungszimmer, in einem davon wartet man noch einige Minuten auf den Arzt, nachdem man aufgerufen wurde. Bedenklich fand ich, dass der Bericht des SMD über die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei einer psychischen Erkrankung offen auf dem Schreibtisch lag. Ich habe den Namen gelesen, es ist eine Kollegin, die schon seit Jahresanfang erkrankt ist. Wenn ich gewollte hätte, hätte ich den gesamten Bericht lesen können (habe ich nicht).
Ich habe die Sprechstundenhilfe darauf aufmerksam gemacht, als ich wieder draußen war. Natürlich stand wieder die ganze Anmeldung voll mit Leuten, so habe ich ihr alles auf einen Zettel geschrieben und den Vorschlag gemacht, dass solche Unterlagen nicht mehr offen auf dem Tisch liegen sollten (Postmappe!). Sie hat den gelesen und einen hochroten Kopf bekommen und mir dann aber gedankt für den Hinweis.
Ich muss mich in Abständen Untersuchungen beim Urologen unterziehen - da ist es besonders toll - man muss mit dem vollen "Pinkelbecher" an sämtlichen wartenden Patienten vorbei. Ich habe mich beim ersten Mal geschämt, allerdings hat mich beruhigt, dass es den anderen auch so geht. Aber in Ordnung finde ich das nicht.
Nici
Nici
danke für diesen Bericht mitten aus der Realität. So ähnliche Erfahrungen hab ich auch.
Falls es wirklich mal um etwas "delikateres" geht, avisiere ich mich telefonisch, und schildere dort knapp um was es geht.
In der Praxis selbst melde ich mich dann nur noch mit den Worten "ich hatte vorhin angerufen, und habe einen Termin um X Uhr " an.
Habe noch nie erlebt, dass da nochmals nachgefragt wurde warum genau ich da bin....habe aber schon oft miterleben dürfen wie so manche Dame...also Patientin von sich aus laut herausposaunt, wo genau der Schuh drückt, und das ist oft mehr Input gewesen als ich jemals haben wollte.
<<<Oder wenn z. B. Überweisungen od. Rezepte, welche der Arzt unterschreiben soll, auf dem Tresen für jeden sichtbar und einlesbar liegen?>>>
Die werden bei meiner Ärztin im Umschlag überreicht.....bzw. einem beim gehen erst direkt in die Floss gedrückt. Da kann niemand anders gucken.
oh, das mit dem Umschlag ist schön. Ich hab das mal bei einem Arzt so erlebt, dass die Leute an der Anmeldung sagen, dass sie ein Rezept wollen, oder vorher angerufen haben und das mit dem Rezept gesagt haben, die Arzthelferin bereitet das ganze vor und legt es auf der Seite auf den Tresen bis der Arzt kommt um das Ganze zu unterschreiben. Zwischen seinen Untersuchungsterminen.
Ja klar, es gibt auch mitteilungsbedürftige Leute die es evtl. sogar geniessen wenn sie laut und deutlich über ihre Wehwehchen erzählen können und dann viele Leute zuhören
Ach ja vergessen ....
Rezepte liegen nirgendwo rum, da diese in eine Box hinter dem Thresen verstaut sind und nur dann raus genommen werden, wenn der Patient bereit zum Empfang steht.
Patientenakten gibt es auch nicht, weil das alles über PC läuft.
Man betritt die Praxis und Dr. XX weiß genau, das kawatina im Haus ist.
Hat man also eine Impfung/Gesundheitscheck verbasselt, kann es passieren, das der einen mal eben direkt von der Blutabnahme zum Sprechzimmer zitiert
Befunde/Blutwerte kann man telefonisch erfragen - aber auch dies wird nicht von den Arzthelferinnen vor genommen, da ja jeder mit hören könnte.
Der Arzt ruft, dann meist innerhalb einer Stunde zurück. Alternativ kann man dafür einen Termin machen, aber der Arzt bevorzugt diese Art der Kurzbesprechung.
Ziemlich praktisch, da man dann nicht in dem Wartezimmer bei den Seuchenvögeln sitzen muss
Am Thresen habe ich aber bisher immer recht viel Freiraum - eventuell liegt das daran, das ich mit Motorradsachen auflaufe und da sind manche Menschen etwas gehemmter, einem auf den Pelz zu rücken.
Kommt das vor, habe ich auch keine Hemmungen zu fragen:
"Hey willst du kuscheln oder was ? Mach dich weg"
du meinst, Lederklamotten helfen, Leute auf Abstand zu halten? Was für ne Vorstellung, sich (also ich jetzt) ne extra Kluft für den Arztbesuch zuzulegen. In Leder
Hallo,
in manchen Gegenden scheint es gewisse Voruteile zu geben.
Textilkleidung reicht auch - habe mittlerweile auch von Leder auf Textil umgestellt - je nach Wetterlage jedenfalls. Ich glaube ich besitze mehr Motorradsachen, als normale Kleidung.
Wenn es sich um eine einfache Erkältung etc. handelt, ist es mir wurscht, ob es ein anderer mitbekommt.
Aber wenn ich dann höre, wer an Krebs erkrankt ist, .....nein ich möchte es nicht wissen und ich möchte auch nicht, das andere das zufällig von mir erfahren. Ich drehe mich dann um un höre "demonstrativ" weg und das klappt recht gut.
Aber sein wir ehrlich, das meiste was ich höre ... damit kann ich eh nichts anfangen, wenn es um Rezeptausstellungen geht....
Lisa
Im hausärztlichen, internistischen oder augenärztlichen Bereich mag das noch erträglich sein mit "ist mir egal wenn die anderen wissen dass ich einen Schnupfen habe" aber ich habe häufig Termine beim Psychiater und da achte ich durchaus auf die Wahrung der Privatsphäre. Ich sage nicht warum ich da bin (es ist ein Nervenarzt der auch neurologische Patienten hat) und das wird so akzeptiert.
Auch auf Nachfragen würde ich dementsprechend nicht reagieren.
Beim Abholen von Rezepten achte ich darauf dass niemand drauf schauen kann vor allem wenn die Medikation zeitweise von meinem Hausarzt übernommen wird geht es niemanden was an was auf meinem Rezept steht. Von den Medikamenten könnte man durchaus einiges an Rückschlüssen ziehen auf meine Erkrankungen.
du weisst aber nicht, wo dein Rezept vorher rumlag bzw. was vorher stattgefunden hat, etwas, was du nicht weisst, weil du es, weil nicht anwesend, nicht mit bekommst. Wenn ich mit bekomme, wie locker vielerorts mit Patientendaten umgegangen wird, bleibt ein bitterer Beigeschmack.